J. Martini, Beiträge zur Kenntnis des Quarzes.
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Beiträge zur Kenntnis des Quarzes.
Von
Johann 3Iartini in Kiel.
Mit Taf. II—IX.
Eine Anzahl Quarzkristalle, die mit vielen schönen und
großen natürlichen Ätzflguren bedeckt und zum Teil von
eigenartiger äußerer Gestalt sind, gaben Veranlassung zu
der vorliegenden Arbeit. Die Kristalle hat mit wenigen Aus
nahmen Herr Prof. Brauns in Idar gesammelt und nach
träglich von dort, von Herrn N. Molter, bezogen.
Der Zweck der Untersuchungen soll sein, einige weitere
Aufschlüsse zu geben über den Bau des Quarzes, und zwar
soll festgestellt werden, ob und welche neue Formen vor
liegen, in welcher Beziehung die Lage der natürlichen und
künstlichen Ätzfiguren zum optischen Verhalten steht, und
inwieweit die Pyroelektrizität imstande ist, über die Art der
Verwachsungen Aufschluß zu geben.
Im folgenden soll im ersten Teile eine kurze Über
sicht gegeben werden über das, was bisher hierüber bekannt
ist, im zweiten Teile das zur Untersuchung vorliegende
Material beschrieben und die daran gemachten Beobachtungen
angeführt, und zum Schluß die Resultate derselben zusammen
gefaßt und mit denen früherer Forscher verglichen werden.
I. Uebersicht über die bisher am Quarz angestellten
Untersuchungen.
Der Quarz ist schon oft Gegenstand eingehender Unter
suchungen gewesen, trotzdem herrscht immer noch über seine
Formenreihe, sowie über seinen oft sehr verwickelten Zwillings-
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