Full text: Beiträge zur Kenntnis des Quarzes

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J. Martini, Beiträge zur Kenntnis des Quarzes. 
Zonar Struktur. Die Kristalle sind auf Chalcedon so auf 
gewachsen, daß nur die Rhomboeder hervortreten. Sie sind 
unten wasserklar, nach oben hin tritt eine braune Schichtung 
auf, die den Rhomboederflächen parallel geht. Eine Platte J_ c 
zeigt am Rande Zonarstruktur, abwechselnde heller und 
dunkler gelbe Schichten, in der Mitte ist sie farblos. Wegen 
der stark ausgeprägten braunen Streifung wird dieser Quarz 
als Schmuckstein verschliffen. Die optische Untersuchung 
einer Platte J_ c ergab Verwachsung von Rechts- und Links 
quarz in den klaren Teilen; die braunen blieben so gut wie 
undurchsichtig. 
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß der 
gelbe Kristall, den R. Brauns in seinem Mineralreich er 
wähnt hat, wie dort angegeben aus Rechts- und Linksquarz 
besteht, recht kräftig dichroitisch ist und mit Ätzfiguren wie 
der Bergkristall und der eben beschriebene Citrin aus Brasilien 
bedeckt ist, während der sogenannte braune Topas einfach 
drehend ist und keinen Dichroismus zeigt. 
Bei Besprechung der brasilianischen Bergkristalle sei 
hier noch kurz auf die Einschlüsse, die sich häufig darin 
finden, hingewiesen. 
Die am meisten vorkommenden Einschlüsse sind Rutil 
nadeln und zwar von außerordentlicher Feinheit. Teils liegen 
dieselben einzeln in dem Kristall zerstreut, teils sind sie zu 
Büscheln zusammengewachsen oder sie treten in einzelnen 
parallelen Gruppen auf, die sich oft mehrfach unter einem 
Winkel von 60° schneiden. 
In einem Stück angeschliffenen Bergkristall befindet sich 
außer einer Anzahl Rutilnadeln ein rhomboedrisches Carbonat, 
wahrscheinlich Dolomit. Dieser rhomboedrische Kristall ist 
ca. 1 cm groß, besitzt Basisflächen und ist ein Zwillings 
kristall nacK der Basis. Es macht fast den Eindruck, als ob 
das Romboeder in der Quarzmasse schwimmt und durch feine 
Rutilnädelchen gestützt wird. 
c) Bergkristall aus Indien. 
Vier Kristalle aus Indien, ohne näheren Fundort (von 
Herrn Görlitz in Idar erhalten), scheinen ihrem Äußeren nach 
ziemlich einfach zu sein. Sie sind 2—4 cm lang, ungefähr
	        
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