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Die dritte Modifikation des Dialdehyds ist die
feste, welche man erhält, wenn die geschmolzene glasige
Form bei ca. 50° in Wasser der gleichen Temperatur
getropft wird. Beim Abkühlen erstarrt der nicht ge
löste Teil in weissen Kristalldrusen vom Schmelzpunkt
64°, von denen die Molekulargrösse noch nicht be
stimmt ist.
Eine vierte Modifikation, die fest ist, entsteht beim
Abdunsten einer Benzollösung des reinen Dialdehyds.
Sie kristallisiert in feinen langen Nadeln vom Schmelz
punkt 130—140°.
Die fünfte und letzte Form ist die amorphe, welche
am besten beim Stehenlassen einer Acetonlösung des
Aldehyds mit wasserfreier Oxalsäure gewonnen wird.
Sie bildet ein undeutlich kristallinisches weisses Pulver,
welches von allen Lösungsmitteln sehr schwer auf
genommen wird.
Der Succindialdehyd verdient nach verschiedenen
Richtungen hin besondere Beachtung. Er ist derjenige
Grundkörper, der den einfachsten Übergang von der
aliphatischen Reihe zu den drei wichtigen, heterocyklischen
Fünfringen, dem Furan, Thiophen und Pyrrol, gestattet.
Furan wird aus dem Dialdehyd beim Erhitzen mit
Wasser gebildet, welche Reaktion wohl in folgender
Weise verläuft:
CH 2 . CHO
CtV . CHO
CH 2 . CH<
CH 2 . CH
un
OH
OH
CH = CH
I >0
CH = CH