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besehen, fein granulirt, und von gelbbräunlicher Farbe sind. Die
Form derselben ist meist rund, manchmal oval, der Rand der
selben teils scharf teils etwas wellig. An die Oberfläche der
Gelatine gelangt, breitet sich die Kolonie nicht auf derselben aus.
Auf der Agarplatte im Brütofen bei 25 0 entwickeln sich die Ko
lonien schon innerhalb 24 Stunden, so dass sie makroskopisch
sichtbar sind; im Uebrigen zeigen sie hier dasselbe Verhalten
wie in der Gelatineplatte. Im Impfstich in Gelatine entwickeln
sich ohne zu verflüssigen meist isolirte perlschnurartig aneinander
gereihte kleine bis stecknadelknopfgrosse Kolonien von milch-
weisser Farbe und mattglänzendem Aussehen. Die Oberfläche
der Gelatine um den Impfstich herum bleibt vollständig frei von
Wachsthum. In alten Kulturen nehmen besonders die nach unten
hin gelegenen eine bräunliche Farbe an. Auf schräg erstarrter
Gelatine ebenso wie auf Agar, und Blutserum, (etwas deutlicher
auf Gelatine wachsend) bilden dieselben einen grauen leichten
kaum sichtbaren Belag, in welchem zahlreiche einzelne Körner
deutlicher hervortreten; der Nährboden darunter erscheint bei
frischen Kolonien leicht durchfeuchtet. Die Züchtung der Kokken
auf Kartoffeln ist mir nicht gelungen, in Milch wachsen sie
ohne sichtbare Veränderungen derselben hervorbringen. In den
von Nägeli (cf. Flügge Mikroorganismen) angegebenen Normal-
Flüssigkeiten für Spaltpilze gelang mir die Züchtung ebenfalls
nicht. In der Bouillon zeigen sie nun im Gegensatz zu dem
vorher geschildertem Verhalten in der Gelatine in ihrem Wachs
thum abweichende Eigenschaften von den bekannten Strepto
kokkenarten. Als ich den Pilz übernahm, konnte man noch hin
und wieder einzelne kurze Ketten von Kokken mikroskopisch
nachweisen, jetzt jedoch zeigt es sich, dass auch die wenigen
Ketten fast vollständig verschwunden sind. Die Kokken liegen
meist zu zweit zusammen, und nur hin und wieder findet man
3—4 Doppelkokken noch aneinandergereiht. Die Grösse der
einzelnen Kokken scheint mir auch, wenn auch nur um ein
weniges beträchtlicher als die der gewöhnlichen Streptokokken
arten. Im Uebrigen wachsen sie, ohne die Bouillon zu trüben
und bilden nach wenigen Tagen einen gelblichen Bodensatz.
«) Anmerkung. Als Culturmedicin werden die Bekannten benutzt. Bouillon
mit i°/ 0 Popton und ‘/ a 0 / 0 Kochsalz, von Gelatine werden io°/ 0 , von Agar Agar 1%
zugesetzt.