Full text: Beobachtungen über einen Antagonisten des Milzbrandes

in einem doppelten Längsoval die Gelatine im Innern in einer 
Ausdehnung von 2 ctm Breite und 3 ctm Länge freibleiben,) 
und daran anschliessend findet sich noch eine spärlicher entwickelte 
Zone von Milzbrandkulturen, bei denen auch die für Milzbrand 
charakteristische Verflüssigung erst später als in den übrigen 
Teilen der Platte auftritt. Nur wenn an einer oder einzelnen 
Stellen eine Lücke in der Kette der Kokkenkulturen vorhanden 
war, oder dieselben weniger dicht als an anderen Stellen lagen, 
sieht man Milzbrandkulturen näher herantreten. Versuche, ob 
irgend welche Aenderungen der äusseren Bedingungen, derart, 
dass man dem einen Pilz einen Vorsprung vor dem andern gäbe, 
was ja bei den geschilderten Eigenschaften dieser Kokken bei 
niedriger Temperatur zu wachsen und der bekannten Eigenschaft 
des Milzbrands unter 12° sich nicht zu entwickeln leicht aus 
zuführen war, ergab trotz mehrfacher Ausführung kein deutliches 
Resultat. 
Hatte man die Platten so lange bei niedriger Temperatur 
gehalten, dass die Kokkenimpfstriche schon zu vollständiger Ent 
wicklung gekommen waren, so schien die freie Zone bei nach- 
herigem Wachsthum des Milzbrandes nicht breiter, als wenn 
dieselben im Brutofen bei 25 0 sich zugleich entwickelt hätten. 
Eher schien es einige Male als seien die Raumbeschränkungen 
für Milzbrand eine grössere bei schnellem Wachsthum, aber dies 
könnte auch abhängig gewesen sein von der vielleicht reichlicheren 
Menge der übertragenen Kokkenkeime, deren Menge, da sie 
einmal von dem Alter der Kolonie und dann von der Art der 
Entnahme abhängig ist, sich nicht genau bestimmen lässt. 
Wenn nun bei der Entwicklung, wie sie sich nach dem 
Ausgiessen des Kulturgemisches auf der Platte zeigt, noch die 
Möglichkeit der Erklärung vorlag, dass der Milzbrand in Folge 
Nahrungsentziehung durch das Wachsthum der Kokken in seiner 
Entwicklung beeinträgtigt worden sei, obgleich diess bei sonst 
günstiger Temperatur bei der entschieden viel grösseren 
Wachsthumsenergie des Milzbrandes schon unwahrscheinlich 
ist und man eher geneigt sein sollte, das Gegentheil anzu 
nehmen, so wird dies durch die eben geschilderten Plattenversuche 
noch unwahrscheinlicher, denn eine Erschöpfung des Nährbodens
	        
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