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Erkrankung eine andere Schnittrichtung vorschreibt, ein
solcher parallel dein untern Rande des Kiefers. Schnitte
aber, welche die Lippe spalten, sind, abgesehen von den
Fällen, in welchen sie durch Degeneration der Weichteile
gefordert werden, immer zu verwerfen. Jetzt löst man von
unten her das Periost mit Messer und Elevatoriura von beiden
Seiten des Knochens ab und zwar bis auf die Zähne hin
und zieht, wie schon früher gesagt bevor man den Kiefer
entfernt, ein Bändchen durch die Zunge, das man am besten
mit Heftpflaster an der Wange befestigt. Die Trennung des
Knochens wird mit der Kettensäge resp. Drahtsäge oder der
Stichsäge von innen nach außen vorgenommen, und dann
wird unter Ablösung der noch bestehenden Adhäsionen das
Kieferstück entfernt. Darauf stillt man die Blutung. Die
hauptsächlichen blutenden Gefäße sind die Maxillar. externa
bei den weit nach hinten ausgedehnten Resektionen des
Mittelstücks, sowie die Alveolararterien. Die Blutung aus
letzteren kann nacli dem Vorschlag von König durch Ein
schlagen eines Elfenbeinstiftes in den Kanal gestillt werden.
Der Stift kann, wenn man ihn ganz kurz mit der Knochen
zange abträgt ohne Nachteil stecken bleiben. Im übrigen
erreicht man seinen Zweck auch mit dem Glüheisen oder
den Thermokauter oder ein hineingestecktes Stückchen
Schwamm. Es empfiehlt sich unter allen Umständen, nach
unten zu am Hals durch ein Knopfloch ein Drain von der
Mundhöhle bzl. der Knochenwunde herauszuleiten, um den
Sekreten guten Abfluß zu gewähren. Denn, wie natürlich,
senken sich die letzteren mit Vorliebe hierhin, und ist es
sehr mißlich, erst dann, wenn sich eine Eitersenkung in die
Halsbindegewebsräume gebildet hat, einzugreifen.
Bei nicht malignen Geschwülsten, wie bei Fibromen,
Cysten, Osteomen, bei kleinen Enchondromen und jedenfalls
gutartigen Sarkomen, wie im vorliegenden Falle, begnügt
man sich, wie auch bei den als Epulis bezeichnten Sarkomen
des Alveolarfortsatzes, mit der sogenannten lateralen oder