Full text: (1881)

XV. '.'Initnltcu für Wcicüiflfcit »IIS Uiitcrl|nltiiiig. 
Das Casino, sin in den Jahre» 1857—1859 auf Aktien gegründetes Unternehmen. 
Das Casinogebäude, in der Bcckcrgrube b.leacn, enthält in dem einen Hauptth.iie das 
Theater, im anderen HaupttKcilc im obern Stocke geräumige und elegante Concen- und 
Gcsellschastsräume, welche wie die, im ,Mieren Stock belegene, viel frcouentirte und kürzlich 
neu dceorirtc Restauration, von dem Oekonom der Casino Gesellschaft bewirthschaftet 
werden. Außerdem befindet sich im unterm Stock ein ausgedehntes Clublokal, welches 
dermalen von der Gesellschaft Harmonie benutzt wird. Das sehr elegante Thcater- 
gebäude, welche« dm Namen Ltadkthealer führt und deffm Zuschauerraum «in 
Publikum von circa 1000 Personen saßt, wird von der Casinogeiellschatt an cinm 
Theaterunternchmer verpachtet, welcher die obrigkeitliche Concession nachzusuchen hak. In 
dm Monaten Oktober bis Ende April werden wöchentlich mindesims 4 Vorstellungen 
gegeben; regelmäßig, Tbeaterabende sind am Sonntag. Montag. Mittwoch und Freitag. 
Der VcrwaltungsauSschuß der Aktiengesellschaft Casino besteht gegmwärtig aus dm 
Herren C. W. Frrese, Heinr. Erasmi. Lons. A. Rehdcr, Maurermeister Hamme- 
rich, Tr. Ludw. Müller. Cd. Teg mcyer, Cons. H. Fehling, Professor Aug. 
Eartori und Amtsrichter Dr. Behn. 
Das Tivoli (Schafferei), ein innerhalb der Stadt an der Mauer bei der Kaiser- 
ftraßc No. 600 belegmes und sehr srcouentirtes Lokal mit großem geschmackvoll einge 
richteten Garte» am User der Wakcnitz, einer eleganten Bühne, aus welcher im Sommer 
wie im Winter Vorstellungen stattfinde-!, und ausgcdehnlm Sälm und WirthschaftS- 
lokalitäten zur Abhaltung von Bällen, Hochzeiten, Concerten u. dgl. m. 
Victoria - Tbeater , eine dicht vor dem Mühlentbore belegen«, im Früh 
jahr 1667 eröffnete Commerbüdne mit einem geschmackvoll decorirten Saale, der 
als Zuschauerraum, wie auch zu Concertm, Bällen und anderwcitigm geselligen Zwecken 
dient. Das )u dem Etablissement gehörige WirthfchastSlokal, welches vordem der .Kien- 
räucherhof" hieß und jetzt den Namen Victoria-Garten führt, ist eine viel frequen- 
tirte Ga^cciiwirthschast. 
Der Club, ein Verein für Lectüre und gesellige Unterhaltung, benutzt die Parterre- 
Lokalitäten des neu erbauten Grundstückes Schüffelbuden 194. Unter demselben befindet 
sich Freden ha gen'S Keller mit höchst sehenSiverthen gothischen Gewölben. 
Für gesellige Unterhaltung und Lectüre bestehen außer der erwähnten Harmonie 
und dem Club noch die Union, die Loireordia, die Ressource, die Polydymnia, 
der Bürgcrvcrein u. a. m. In alle diese Gesellschaften können durch die Mitglieder 
auch Fremde eingeführt werdm. 
Volksfeste. Taö Vogelschießen der Waisenkinder, mit der Annbrust noch 
einem hölzernen Vogel, findet am Mittivoch vor Johannis auf dem ehemaligen Bürger- 
Schütze» Hofe in der Vorstadt St. Lorenz statt. 
Ta all ge m eine Scheibenschießen, aus dem Jahre 1843 stammend, ist das 
jciiigc Volksfest, welchem sich die allgemeinste Theilnahme zuwendet. In neuerer Zeit 
friert an dasselbe zum Andenke» an die Kämpfe der Jahre 1870 und 1871 sowie an 
die G.mildung des Deutschen Reiches als ,Volks- und Crinnerungsfcst'. Das Fest findet 
gegen Enhe des Monates Juli vor dem Burgthore statt und erstreckt sich auf zwei Tage 
(Sonntag und Montag). Die Betheiligung am Feste steht Jedermann frei und die 
Zahl der als Festthciliiebmcr Unterschriebenen betrug in den letzten Jahr,,, etwa 4000. 
Ein feierlicher Auszug und eine Ansprache an die Festgenossen eröffnen das Fest; der 
Festplatz vor dem Burgthore ist mit Crfrischunqs- und Vergnüguiigüzelten umgeben und 
wird an beiden Aberiden brillant erleuchtet, für Volksbelüstigun,<ii der verschiedensten 
Art ist gesorgt; das Schießen geschieht »ach Scheiben auf Distanzen von 120 M. Die 
Leitung des Festes besorgt ein Comite, ivelches sich nach Bedürfniß selbst ergänzt.
	        
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