Über die Compensatio lucri cum damno

Eichhoff, Ernst

Bibliographic data

Monograph

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-2899120

Persistent identifier:: PPN835512096

Title:: Über die Compensatio lucri cum damno

Signature:: TUKI 98008

Author:: Eichhoff, Ernst

Document type:: Monograph

Publisher:: Baedeker

Year of publication:: 1898

Place of publication:: Elberfeld

Language:: German

Collection:: Law; Kiel University Papers

Scope:: 104 S

Physical location:: Universitätsbibliothek Kiel

95 Schuld, sondern nur die neglegentia in suis rebus non consueta ersatzpflichtig macht), sondern immer nur von „Verantwortlich keit“ des Vormunds gesprochen habe; man würde mich wohl nicht missverstanden haben, wenn ich von „Schuld“ schlechthin gesprochen hätte; so spricht auch Papinian von „neglegentia“ schlechthin, weil er sicher sein kann, nicht missverstanden zu werden, weil er sicher sein kann, dass alle verstehen werden, dass er nur die verantwortlich machende neglegentia im Auge hat. „Negle gentia“ bedeutet „dolus“ bezw. „culpa lata“, denn in der Stelle deutet nichts darauf hin, dass der Vormund das nomen aus drücklich anerkannt hätte. Nun wird der Ausschluss der c. 1. c. d. verständlich sein. Mit culpa lata oder gar dolus hat der Vormund die rechtzeitige Beitreibung des von seinem Vorgänger angelegten Kapitals unter lassen. Nicht der geringste Grund ist ersichtlich für den Abzug des zur Zeit der Vormundschaft eingegangenen Zinsüberschusses; hier können die Billigkeitsrücksichten, die im Fall der 1 16 zu der bewussten Befugnis des Vormunds, bezw. zur c. 1. c. d. hinführten, nicht Platz greifen 79 ). Man sieht wie bei der negotiorum gestio, so bewährt sich auch bei der Vormundschaft der im § 2 aufgestellte Satz, dass die c. 1. c. d. nur dann zulässig ist, wenn den Verpflichteten nur eine geringe Nachlässigkeit oder überhaupt keine Schuld trifft. Hecht hat recht, wenn er sagt, in der 1 39 § 14 sei eine für jede Verwaltung fremder Vermögen sehr wichtige Regel enthalten; diese Regel kommt aber gerade bei der Vormund schaft um der 1 16 wollen ausnahmsweise nicht zur Anwendung; jedoch bricht sie auch hier dann wieder durch, wenn der Vormund culpa lata oder dolo gehandelt hat. Betonen muss ich noch, dass der Ausschluss der Kompen sation in 1 39 § 14 nicht mit dem Grade der Haftung des Vor munds als Kalendarienverwalters zusammenhängt. Meines Wissens lässt sich aus den Quellen nicht beweisen, dass man gegen einen Kalendarienverwalter strenger gewesen wäre, als gegen denjenigen Vermögensverwalter, der nicht Kalendarienverwalter war. Folglich wird man auch wohl gegen den Vormund, wenn er zufällig zugleich Kalendarienverwalter war, nicht strenger gewesen sein, als sonst. Gegen den Vormund schon gar nicht! 79 ) Vergl. über die 139 § 14 Hecht, Die Kalendarienbücher S. 40 (auch S. 8, 25, 39 [§ 17]).

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