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(1994)

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Bibliographic data

fullscreen: (1994)

Periodical

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-2171263
Persistent identifier:
PPN778771938
Title:
Nordeuropa-Forum
Sub title:
Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur
ISSN:
09405585
Document type:
Periodical
Year of publication:
1992
Place of publication:
Berlin
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
Geography

Volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-2260723
Persistent identifier:
PPN779336402
Title:
1994
Signature:
Ba 481-94
Document type:
Volume
Publisher:
Nomos
Year of publication:
1994
Place of publication:
Baden-Baden
Language:
German
Collection:
Geography
Physical location:
Universitätsbibliothek Kiel

Article

Title:
Pionierarbeit: Wider das Vergessen
Author:
Wolfert, Raimund
Structure type:
Article
Description:
Buch: Wilfried Wolff. Max Hodann (1894-1946)

Contents

Table of contents

  • Nordeuropa-Forum
  • (1994)
  • Nr. 1, 1994
  • title_page
  • Forum
  • contents
  • Editorial
  • Presseschau
  • Essay
  • Thema
  • Kolumne
  • Interview
  • Portrait
  • Kultur
  • Berichte & Analysen
  • Bücher
  • Grönland im Buch II: Ein Afrikaner in Grönland
  • Zeitsprünge: Eines der Kinder von Hameln
  • Gnadenlos wahr: Eine zartbittere Satire
  • Pionierarbeit: Wider das Vergessen
  • Schwedisch-Wörterbuch: Schwere Aussprache
  • Nordosteuropa: Hanse ade
  • Ausgelesen
  • Vorschau
  • imprint
  • Nr. 2, 1994
  • Nr. 3, 1994
  • Nr. 4, 1994

Full text

PIONIERARBEIT : 
Wider das Vergessen 
Max Hodann war seinerzeit einer der bekanntesten Nazi - Flüchtlinge im skandinavischen Exil . Heute sind sein Name und sein Werk hend vergessen . 
Es war nur ein kleiner Bruchteil der deutschsprachigen Flüchtlinge , die nach 1933 Zuflucht im skandinavischen Exil suchten und fanden . Man kann ihren Anteil auf etwa 1 Prozent aller Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich , Österreich und der Tschechoslowakei veranschlagen . gen war im Vergleich mit seinen Nachbarn dabei das quantitativ unbedeutendste land in Skandinavien . Auch Einhart Lorenz geht in seiner kürzlich vorgelegten lichen Studie zum Exil in Norwegen davon aus , daß die Gesamtzahl aller Personen , die sich während des nationalsozialistischen Regimes in Norwegen aufhielten und die als Flüchtlinge bezeichnet werden können , nicht mehr als 2000 betrug . 
Wilfried Wolff 
Max Hodann ( 1894 - 1946 ) 
Sozialist und Sexualreformer Hamburg : Von Bockel Verlag , 1993 ( = Schriftenreihe der Magnus feld - Gesellschaft 9 ) , 
279 S . , DM 48 , - . 
Einer von diesen 2000 Flüchtlingen war der Berliner Arzt und ler Max Hodann . Er hatte sich in den zwanziger jähren besonders durch seine Publikationen zu sexualpädagogischen Fragen und als Mitarbeiter an Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft einen Namen gemacht , bevor dieses 1933 von den Nazis geplündert wurde . Hodann gelangte 1934 über Dänemark nach Oslo , von wo aus er seine schen Aktivitäten zwar in bescheidenerem Maße weiterführen konnte . Richtig wohl fühlte er sich in Norwegen aber nicht . In einem undatierten Brief ( vermutlich vom Juni 1936 ) schrieb er , er wolle so bald wie möglich in die SU . Hodann sehnte sich nach einem Rahmen , in dem es möglich war , Dinge zu „ tun " , „ anstatt immer nur darüber zu 'schreiben' und im Grunde 
stets am Rande der Geschichte zu deln , ängstlich bedacht , nicht den takt überhaupt zu verlieren . " Eine re Erkrankung hielt ihn jedoch davon ab , ein Arbeitsangebot in der SU men . So reiste Hodann zwar hend einmal nach Palästina und nach England , schließlich war er auch über ein Jahr lang als Arzt im Spanischen krieg tätig . Er kehrte jedoch immer der nach Norwegen zurück - bis die Nazis das Land überfielen . Zu dem Zeitpunkt hielt Hodann sich in Schweden auf , und von da an bis zu seinem Tod sollte er nen Wohnsitz in Schweden behalten . dann arbeitete beim RFSU ( Reichsverband für sexuelle Aufklärung ) in Stockholm , später fand er eine Anstellung an der tigen britischen Botschaft . Er wurde einer der ersten Vorsitzenden des Freien schen Kulturbundes FDKB und engagierte sich maßgeblich in der Betreuung der tifaschistischen Militärflüchtlinge . Doch hatte er es nicht leicht in Schweden . Er war in mancherlei Hinsicht „ ein Zwitter , der zwischen den Stühlen saß " . Hodann war erst relativ spät ins Land gekommen und wurde von den bereits „ etablierten " Flüchtlingen als Konkurrent angesehen oder wegen seiner früheren schen Aktivitäten von ihnen sogar wöhnt . Nach Mitteleuropa jedoch wollte er auch nach Ende des Krieges nicht der zurückkehren . Er starb 1946 in holm . 
Max Hodann war einer der tendsten Sexualpädagogen seiner Zeit . In seinen Arbeiten widmete er sich wiegend sozialhygienischen Fragen . Er setzte sich für die Freigabe von tivmitteln und die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ein , und er befaßte sich mit Homosexualität und Fragen der Sexual - und form . In seinen Schriften für Kinder , gendliche und Erwachsene bemühte er sich um einen repressionsfreien Ansatz bei der Vermittlung von Sexualwissen . Hodanns Kritik an der bürgerlichen sellschaft und ihrem Lustverbot blieb seinerzeit jedoch nicht chen . Mißbilligung kam besonders aus dem bürgerlich - konservativen Lager , und schon früh wurden seine Vorträge durch faschistische Stoßtrupps gestört . Nach seinem Tod ist Hodann aber zu Unrecht weitgehend in Vergessenheit geraten . Lediglich Peter Weiss hat ihm in 
seinem Werk Die Ästhetik des standes ein literarisches Denkmal setzt . 
Den ersten Versuch , Person und Werk Hodanns in einer umfassenden Studie zu beschreiben , hat Wilfried Wolff men . Sein Buch Max Hodann ( 1894 - 1946 ) ist , auch wenn der Titel eine solche Vermutung nahelegt , jedoch keine phische Arbeit über den Sozialisten und xualreformer Hodann , geschweige denn eine über sein Leben im skandinavischen Exil . Wolff bietet vor dem Hintergrund der Hodannschen Biographie vielmehr eine Einführung in dessen Auffassung von xualerziehung . Ihr kommt in hohem Maße der Charakter einer Pionierarbeit zu , wovon nicht nur die im Anhang präsentierte bliographie der Werke Hodanns Zeugnis ablegt . In ihr sind viele bislang lichte Manuskripte erstmals erfaßt . Auch Wolffs eigentlicher Text zeugt von der schwierigen und aufwendigen arbeit an weit verstreuten und kaum gänglichen Dokumenten zur Tätigkeit danns . Um den Fußnotenteil möglichst klein zu halten , hat der Autor bloße nachweise im laufenden Text angebracht , der dadurch leider nicht gerade als freundlich bezeichnet werden kann . Es langt schon ein hohes Maß an on und Durchhaltevermögen , sich durch das Gewimmel von Formeln , Abkürzungen und Zahlen der Quellenverweise zu ten . 
Eine wichtige Quelle für seine Studie , so Wolff , war der Nachlaß Hodanns , der im Stockholmer Archiv der gung betreut wird . Weitestgehend nicht rezipiert hat Wolff aber die Materialien , die Hodann 1937 und 1939 in der versitätsbibliothek Oslo deponierte , wo sie bis zum Jahreswechsel 1988 / 89 geöffnet lagen . Insofern stellt die Studie in bezug auf Fragen zu Hodanns Exil in Skandinavien zwar eine willkommene gänzung zur bisherigen Literatur dar [ vgl . etwa Müssener : Exil in Schweden ( 1974 ) , Lorenz : Exil in Norwegen ( 1993 ) und Sagmo : „ Die Max - Hodann - Mate - rialien in der Universitätsbibliothek Oslo " in Petersen : Hitlerflüchtlinge im Norden ( 1991 ) ] , weist aber auch nicht maßgeblich über diese hinaus . Es bleibt anzumerken , daß das wohl auch nicht in Wolffs Absicht lag . 
Raimund Wolfert , Berlin 
62 
NORDEUROPA 
JopJJ "
	        

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1994. Baden-Baden: Nomos, 1994. Print.
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