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(1995)

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Bibliographic data

fullscreen: (1995)

Periodical

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-2171263
Persistent identifier:
PPN778771938
Title:
Nordeuropa-Forum
Sub title:
Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur
ISSN:
09405585
Document type:
Periodical
Year of publication:
1992
Place of publication:
Berlin
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
Geography

Volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-2290232
Persistent identifier:
PPN779336275
Title:
1995
Signature:
Ba 481-95
Document type:
Volume
Publisher:
Nomos
Year of publication:
1995
Place of publication:
Baden-Baden
Language:
German
Collection:
Geography
Physical location:
Universitätsbibliothek Kiel

Article

Title:
Carl-Michael Bellman: Mehr als nur ein Krugpoet
Author:
Hube, Hans-Jürgen
Structure type:
Article

Contents

Table of contents

  • Nordeuropa-Forum
  • (1995)
  • Nr. 1, 1995
  • Nr. 2, 1995
  • Nr. 3, 1995
  • Title page
  • Forum
  • Contents
  • Editorial
  • Presseschau
  • Essay
  • Thema
  • Kolumne
  • Interview
  • Portrait
  • Kultur
  • Carl-Michael Bellman: Mehr als nur ein Krugpoet
  • Nobelpreisträger: Frans Emil Sillanpää
  • Hört, hört: Nordischer Ethno-Pop
  • Literarisches Reisen: Raus aufs Land
  • Berichte & Analysen
  • Bücher
  • Vorschau
  • Imprint
  • Nr. 4, 1995

Full text

lawwf / M 
CARL - MICHAEL BELLMAN : 
Mehr als nur ein Krugpoet 
Am 7 7 . Februar 1995 jährte sich zum 200 . Male der Todestag des großen schwedischen Sängers und Dichters Carl Michael Bell - man . Humor und Wirklichkeitsnahe sind die dominierenden mente seiner reichen , vielgestaltigen und eigenwilligen Poesie . 
Hans - Jürgen Hube 
Carl - Michael Bellmann ( 1740 - 1795 ) , der älteste Sohn in der großen Kinderschar eines pietisti - schen Hofbeamten und einer tochter , erhielt eine gediegene Erziehung . Schon mit siebzehn Jahren trat er mit nen Gedichten und religiösen gen hervor . Doch der junge Mann erfüllte die Erwartungen nicht ganz , denn während seiner Lehrzeit im Bankfach 1756 - 1759 machte er Schulden und mußte nach Norwegen fliehen . Er war in den Vergnügungswirbel Stockholms geraten , der so typisch für die Zeit um 1760 war . Durch gelegentliche Dienstleistungen bei verschiedenen Staatsbehörden konnte sich Bellman über Wasser halten . Erst nach 1770 verbesserte sich seine mische Stellung : Durch das Eingreifen Gustavs III . wurde er Königlicher Sekretär der Nummernlotterie , ein Amt , das ihn wenig belastete , da es vom Stellvertreter versehen wurde . Trotz seiner Popularität als Poet und seiner guten Beziehungen zu führenden Persönlichkeiten und Familien im damaligen Stockholm gelangte er erst spät zu literarischem Ruhm . Wenige nate vor seinem Tod geriet er sogar in Schuldhaft . Allerdings war diese von was vornehmerer Art : nämlich im holmer Schloß . Er starb mittellos . 
pr . sc . Hans - Jürgen Hube ist Dozent für skandinavische Sprachen und Literatur am Nordeuropainstitut der Humboldt - Universität zu Berlin . 
Bellman wuchs im Stockholmer Stadtteil Södermalm auf . In den Vorstädten lebten , von Elend und Alkohol gezeichnet , die Armen . Södermalm war ein Ort der gensätze : Zwischen einigen vornehmen Steinhäusern Bürgerlicher und Adliger standen Holzhütten , Manufakturen und billige Schenken . Hier wurde er mit dem Kreis von Volksgestalten bekannt , den er in seinen Werken beschrieb . Er erlebte die politischen Auseinandersetzungen der Freiheitszeit , stellte sich auf die Seite der kleinen Leute , griff Adlige und winnler an und setzte Vertrauen auf stav III . , der ihm 1776 schließlich den tel des Hofsekretärs verlieh . 
Sein Debüt gab Bellmann 1783 mit der Gedichtsammlung Bacchi Tempel . Hier findet man als eine Art Bacchus - Religion eine Reihe parodistischer nien . Die erstaunliche mythologische lehrsamkeit und die Kühnheit im Spiel mit damaligen intellektuellen Vorstellungen , dazu der avancierte artistische Stil , den man darin verspürt , werfen ein neues Licht auf Bellmans in den schichten noch gemeinhin propagierte „ naive Künstlernatur“ . Auch seine lung zum ererbten Christentum und zur Kultur der gustavianischen Epoche fen noch weiterer Klärung . Bellmans Hauptwerk Fredmans epistlar ( Fredmans Episteln ; 1790 ) bestand aus 82 Liedern , schön gestochen in der ersten druckerei Stockholms . Einige waren als Bibelparodien gedacht und spielten auf 
die Episteln des Paulus an . Doch gab man diesen Bezug bald auf . Viele Lieder waren schon vor ihrem Erscheinen in Flugblättern gedruckt worden . 
In Fredmans epistlar pries Bellman die Kleinbürgerboheme Stockholms . Fredman als Bellmans Alter ego wird darin als macher ohne Uhr , Werkstatt und Geschäft vorgestellt . Um ihn herum gruppiert der Dichter einen burlesken Kranz von nalen , Wirtshausmädchen , Musikanten , ausgedienten Korporalen und gesellen . Die weibliche Hauptgestalt , Ulla Winblad , mit deren Urbild ihn zeitweise eine Liebschaft verband , wurde die sche Verkörperung des Mädchens aus dem Volk ; mit Fug und Recht ist sie mit den berühmtesten Gestalten der ratur verglichen worden . 
Daß die Musik ein integrativer Teil der Dichtung war , hatte schon der damals in Kunstfragen tonangebende Poet und erste Präsident der Schwedischen Akademie , Josef Kellgren , in seiner Einleitung zur Erstausgabe der Episteln festgestellt . man benutzte zwar bekannte Melodien , doch formte er viele um , einige schuf er selbst . Er trug seine Lieder selbst zur Ci - ster , einer älteren Gitarrenform , vor . mans musikalische Anleihen reichten von Händel bis Mozart oder wurzelten in genössischen Singspielen , besonders im französischen Chanson . 
Bellman produzierte sich in einem Mil - lieu , in dem jeder jeden kannte , das antike und mythologische Bildungsgut ziemlich einheitlich erlebt wurde und die klassische literarische Tradition noch lebendig war . Travestie und Parodie waren sanktioniert ; erst vor wenigen Jahren hatte Hofdichter Dalin beispielsweise den Hof amüsiert , dem er das gravitätische Gebaren und den Predigtstil der Geistlichen parodierte . Für das Spielerische und Respektlose Bell - manscher Kunst und für die Genußlehre dieses Poeten war man in der den „ Freiheitszeit“ mit ihren ständig henden politischen ökonomischen Krie - sen besonders empfänglich , weite Kreise waren vom aufklärerischen Skeptizismus und einer hedonistischen Rokokokultur geprägt . 
Virtuos hat Bellman das traditionelle Trinklied mit seiner dionysischen keit zu höchsten Höhen geführt . Zu den besten Stücken seiner populären onskunst und der Bibelparodien gehören allseits bis heute so bekannte Lieder wie 
Nr . 3 , 1995 
45
	        

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1995. Baden-Baden: Nomos, 1995. Print.
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