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(1992)

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Bibliographic data

fullscreen: (1992)

Periodical

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-2171263
Persistent identifier:
PPN778771938
Title:
Nordeuropa-Forum
Sub title:
Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur
ISSN:
09405585
Document type:
Periodical
Year of publication:
1992
Place of publication:
Berlin
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
Geography

Volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-2171275
Persistent identifier:
PPN77933616X
Title:
1992
Signature:
Ba 481-92
Document type:
Volume
Publisher:
Nomos
Year of publication:
1992
Place of publication:
Baden-Baden
Language:
German
Collection:
Geography
Physical location:
Universitätsbibliothek Kiel

Article

Title:
Intellektuelle Funkstille
Author:
Donner, Jörn
Structure type:
Article

Contents

Table of contents

  • Nordeuropa-Forum
  • (1992)
  • Nr. 1, 1992
  • Nr. 2, 1992
  • Nr. 3, 1992
  • Title page
  • Das Interessanteste am Norden ist die Natur - oder?
  • Forum
  • Contents
  • Editorial
  • Pressespiegel
  • Essay
  • Intellektuelle Funkstille
  • Thema Medien
  • Kolumne
  • Statt Portrait
  • Interview
  • Kultur
  • Berichte & Analysen
  • Nachrichten
  • Ausgelesen
  • Vorschau
  • Imprint
  • Nr. 4, 1992

Full text

ESSAY 
Intellektuelle Funkstille 
Wenige Länder sind von der Existenz der Sowjetunion und den Realitäten des Kalten Krieges so mental geprägt worden wie Finnland . Jetzt zerbrechen die Grundfeste der Volkswirtschaft - und der Psychologie . Es stehen drastische Überprüfungen bevor und vielleicht die EG - Mitgliedschaft . Und die Frage stellt sich : Was soll aus Finnland werden ? 
Jörn Donner 
Lange , zumindest bis 1989 , lebte man bei uns in Finnland mit der Vorstellung , daß das alte sche System , ein Produkt zweier kriege , dauerhaft wäre . Die Berliner er , die das alles symbolisierte , stellte man sich genauso ewig wie die Chinesische Mauer vor . Es war einigermaßen sicher , sich westlich dieser Mauer zu befinden , was Finnland tat , wenn man gleichzeitig Geschäfte mit der östlichen Seite machen konnte . Es gab sogar viele bei uns , in tenden Stellungen , die die Grenzziehung der Konferenz von Jaita als wert ansahen . Moralische Argumente für eine Änderung wurden nicht angeführt , weil man sie nicht anführen wollte . Diese Haltung galt für die meisten wichtigen Ereignisse in Ost - und Mitteleuropa : garn 1956 , die Tschechoslowakei 1968 , und noch 1991 für den kurzen such in der Sowjetunion . Man wollte warten und sehen , ob der Putschversuch gelingen würde ; dann war man offenbar bereit , den Siegern gemäß der Maxime , daß wir Rußland bzw . die Sowjetunion ohnehin ständig zum Nachbarn haben würden , zu gratulieren . 
Wir leben in unruhigen Zeiten . Das gilt nicht in erster Linie für Finnland selbst , sondern für unsere Umgebung , die sich während der letzten zwei Jahre gründlich verändert hat . Der Beginn dieser Epoche europäischer Unsicherheit war nicht der Fall der Berliner Mauer , sondern der Machtantritt Gorbatschows und später , im Frühjahr 1989 , der Beschluß Ungarns , den Zaun längs der Grenze zu Österreich derzureißen . Ein Ventil wurde geöffnet , das zu einer Massenflucht aus der DDR über Ungarn führte . Eine innere Logik der 
nisse , deren Folgen man in Finnland nicht wahrhaben wollte . Während schwedische Diplomaten in Prag enge Kontakte zu vel und den tschechoslowakischen tionellen unterhielten , gab es von scher Seite keinen solchen Kontakt . Aber man war bereit , Havel zu begrüßen , als er an die Macht gekommen war . 
Eine national betrachtet kluge Politik ? Vielleicht . Auf halboffizieller Ebene sagte man in Finnland einige Stunden nach dem Putsch in Moskau , daß die Sowjetunion vielleicht lazv and order brauche und das nachbarschaftliche Verhältnis sicher nicht gestört würde . Vielleicht wäre es sogar möglich gewesen , die praktisch chenen Handelsverbindungen zunehmen ? Der Zusammenbruch des handels wird ja in den Machtkreisen Finnlands als eine der Ursachen der blicklichen Wirtschaftskrise des Landes gesehen . 
Warum stehen wir eigentlich hier , was machen wir hier ? 
Finnland war lange ein halbleeres torium , in der Hauptsache mit Jägern und Fischern in einfacher Tauschwirtschaft bevölkert . Noch viel später , während der Zarenzeit , war Finnland , was Märkte geht , halbleer , was dazu führte , daß Leute mit Unternehmergeist aus dem Ausland dorthin kamen . Sie beeinflussten die wicklung des Landes in Handel und dustrie in entscheidendem Maße . In die Marktwirtschaften von heute kauft man sich durch den Kauf von Unternehmen ein . In der Welt von gestern genügte es , die Leere zu nutzen und Nachfrage zu schaffen . 
Nach außen hin ist die finnische Welt lange offen gewesen . Während der Zeit 
der Emigration nach Amerika gab es ne demokratische Macht , die den großen Abfluß von Menschen auf die andere te des Atlantiks bedauern konnte . Viel später zogen Hunderttausende von nen nach Schweden , weil sie dort Arbeit bekamen , und die meisten blieben . Jetzt , wo das Land ein viel schwerwiegenderes Problem mit der Arbeitslosigkeit hat und vor einer schmerzhaften Umwandlung der Landwirtschaft steht , läßt sich die beitslosigkeit nicht exportieren , auf jeden Fall nicht nach Schweden . 
Kleinere Ströme von Finnen sind an so entlegene Orte gezogen wie Mount Isa in Australien , wo sie den örtlichen Arbeitern das Streiken beibrachten . Die Geschichte der Entdeckungsreisen und der schichte in diesem Land dreht sich um eine gewisse , nie gestillte Neugier , die Welt zu sehen und zu verstehen , wo wir sind , warum wir hier sind . 
Aber warum sind wir gerade jetzt hier ? 
Die Antwort kann , zumindest in naher Zukunft , für einen gutausgebildeten nieur oder Arzt , oder einen forscher einfach sein , weil nach solchen Leuten Nachfrage besteht , und das EWR - Abkommen ( ganz zu schweigen von einer EG - Mitgliedschaft ) ihnen die Möglichkeit gibt , sich frei zu bewegen und Arbeit zunehmen . Es geht auf die Dauer nicht , eine Politik zu betreiben , die an den bensverhältnissen anderswo im reichen Teil der Welt vorbeisieht . 
Für eine verschuldete Bauernfamilie oder eine gleich verschuldete junge lie in der Stadt würde die Antwort lauten , daß man hier sei , weil man nicht hen könne . Es gibt auch andere Bande als die materiellen , die trotzdem am wichtig - 
La 
NORDEUROPA 
forum
	        

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1992. Baden-Baden: Nomos, 1992. Print.
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