C bis J (Theil 2)

Bibliographic data

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Description

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-3676
Persistent identifier:
PPN63855599X
Title:
Herrn Peter Baylens, weyland Professors der Philosophie und Historie zu Rotterdam, Historisches und Critisches Wörterbuch
Author:
Bayle, Pierre
Gottsched, Johann Christoph
Des Maizeaux, Pierre
La Croze, Maturin Veyssiere
Structure type:
Multivolume work
Publisher:
Breitkopf
Year of publication:
1741
Place of publication:
Leipzig
Collection:
Humanities

Description

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-3686
Persistent identifier:
PPN638556368
Title:
C bis J
Signature:
15 pph 718 V 1050
Author:
Bayle, Pierre
Gottsched, Johann Christoph
La Croze, Maturin Veyssiere
Structure type:
Volume
Publisher:
Breitkopf
Year of publication:
1742
Place of publication:
Leipzig
Collection:
alt.alt.pph

Description

Structure type:
Chapter
Collection:
alt.alt.pph

Description

Title:
F
Structure type:
Chapter
Collection:
alt.alt.pph

Contents

Table of contents

  • Herrn Peter Baylens, weyland Professors der Philosophie und Historie zu Rotterdam, Historisches und Critisches Wörterbuch
  • C bis J (Theil 2)
  • Einband
  • Titelseite
  • Vorwort
  • Kapitel
  • Des Herrn Maturin Veißiere la Croze Anmerkungen zu diesem Zweyten Bande des Baylischen Historischen critischen Woerterbuchs.
  • Einband

Full text

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I litte - 1 felix - pafto I , Ted ptgen , png b indet selber , 
uf die schnei - yigere Ilchem 
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liebte da« Gebeth und die Einsamkeit , und verabscheute die Ergchlichkeiten , und Zeitvertreibe dieses Alters . Nachdem sie ihr eilftes Jahr erreicht , so faßte sie den Vorsatz , eine Nonne zu werden : allein ihr Vater wollte nicht darein willigen , und verheirathete sie an einen reichen Edelmann fl . Die Lust zur Einsamkeit , und zum Gebethe verließ sie auch bey diesem veränderten Stande nicht ; sie wendete alle Zeit , die sie nach der nöthigen Versorgung ihres Hauswesens übrig Hatte , dar . auf . Sie gieng weder in die Schauspiele , noch zu Gaste , noch zur Hochzeit , ja sie legre so gar bey ihren Anverwandten keine Besuche ab ; ihr ganzes Vergnügen bestund im Kirchengehen , und im Krankenbesuchen . Sie entzog eine gute An - zahl Jungfern dem weltlichen Leben , und stiftete ihnen ein Kloster in Rom , Benedictinerordens . Man hat sie Oblaten gencnnt , und sie sind von der Congreqation der Olivetanerinnen gewesen . Nach dem Absterben ihres Ebmanns hat sie auf die allerdemiithigste Art von der Welt gebethen , dieser Gememschaft beyZesellet zu werden ; sie hat das Gelübde atthan , und ist ihren Pflichten wunderbar und aujs genaueste nachgekommen . Sie ist daselbst den 9 Marz 1440 gestorben . Sie hat bey ihrem Leben , und bald nach ihrem Absterben verschiedene Wunder gethan ; jo daß man nach einigen Mona - ten an den Vorbereitungen zu ihrer Heiligmachung gearbeitet > . Die Sache ist auf Anhalten der römischen Bürger zu verschiedenen Zeiten wieder vorgenommen worden ; allein sie ist erstlich unter dem Pabstthume Paulus des V , im 1603 Jahre beschlossen worden ( A ) . Ich habe in einem Werke des Nicolaus Vignier eine sehr seltsame Sache gefunden ( B ) , davon ich die Quellen vergeblich gesucht habe . 
Endlich habe ich im Volaterran die Worte gefunden , die dem Vignier Anlaß gegeben haben , dieser seltsamen Sa - che zu gedenken . Die Welt hat Nachricht davon erhalten und erkennen können , daß dieser Scribente dadurch nicht sehr entschuldiget wird ( 0 ) . 
- ) Namens Laurentius Pontiani . 6 ) Aus der Bulle ihrer Heiligmachung , vom Bzoviu« dem XVI Bande der Kirchenbücher , auf der ? zc> u . f . S . unterm 1440 Jahre einverleibet . 
Inm» 
In sie liebte 
( A ) Diese Sache ist - - - 5N verschiedenen leiten wieder vorgenommen , aber erstlich t > - im i6oz Jahre beschloß sin worden . ^ Man hat die Untersuchungen unter dem Pabste , Eu - genius dem I V , im 1440 Jahre angefangen . Es ist einem Bischöfe und ei - nein Prior der Cartheuser aufgetragen worden , die Zeugen über das Leben , nnd die Wunderwerke der Francisca zu befragen . NachBerlausvon zweyen Jahren und etlichen Monaten , hat man die Sache dem Cardinale Al - verti aufgetragen ; es sind acht und dreißig Zeugen , über achtzig Artikel abgehört worden . NicolauS der V , der Nachfolger Eugenius des IV , hat neue Untersuchungen durch zween Bischöfe anstellen lassen , wel - che die Aussage von hundert und zwey und dreyßig Zeugen gericht , lief ) abhörten . Hierbey ist es bis zu dem Pabstthume Clemens des VIII geblieben , und unterdessen ist die Andacht gegen die Verstorben« nicht erkaltet , ja , man hat ihren Sterbetag in Rom als einen Feyertag be - gangen . Clemens der VIII , der von den Einwohnern zu Rom ange - gangen wurde , die letzte Hand an dieses Werk zu legen , hat mit allem gleiße daran arbeiten lassen . Die von ihm ernennten Bevollmächtigten , haben alle Acten , und alles Verfahren vom Anfange untersuchet , und neue Erkundigungen bis ins 1604 Jahr eingezogen . Da der Pabst in - zwischen gestorben ivar , so hat er dem Verlangen des römischen Volke« keine Genüge tlum können . Paulus der V , sein Nachfolger , bey wel - chem man stark anhielt , diese Sache zum Schlüsse zu bringen , hat mit Nachdrucke daran arbeiten lassen , und endlich unsere Francisca , nach de , nen bey solchen Fällen erforderte» Förmlichkeiten , den 29 May 1608 zur Heiligen erklart , und ihr den 9 des Märzmonats zu ihrem Feste ange» wiesen . Diefi ist ans verhülle ihrer - Heiligmachung genommen , beym BzoviuS im XVI Bande der Kirchenjahrdücher 7Zou . f . S . Das römische Volk hat die Unkosten dieses großen Gepränges über sich ge - nommen , und über hundert tausend Thaler dabcy verschwendet . Conan . Hift . Thuani , pag . 30 . ausS 1608 Jahr zu Ende . 
( v ) Man findet in einem Xverke des Nicolas Vignier einesthv seltsame Sache . ] Er sager folgendes : ich ändere nichts an seinen Aus - drückungen , und ich darf auch nichts daran ändere Recueildel'Hiftoire de l'Eglife , p . 626 . aufs 150 ; Jahr . lLine romische Matrone , Namens Francisca , ifi von dem pabste darum unterdie^eiligen gesetzt den , weil sie dieBegierden ihres Fleisches M dampfen gewußt , in - dem sie brenittnden Speck auf die Schaam geträufelt hat . Vo - llarerranus . Man sieht , daß er den Volaterran auf eine sehr unbestlmm - »e Art anführet , ohne daß er weder den Titel , noch die Zahl des Buches , noch das Capitel , noch den Abschnitt bemerket . Dieß ist seine Ge - wohnheit ; allein mir deucht , er hatte an diesem Orte ein wenig davon ab , gehen sollen , da er im Absehen auf die Seltsamkeit der Sache , die Bestäti - gung der Stelle so leicht hätte machen sollen , al« eS nur möglich wesen wäre . Ich habe sie in Volaterrans Commentariorum Vrbano - rum Iibris ofto et triginta , überall gesucht , wo mir da« Register , wel , che« nicht viel tauget , und die Einteilung der Materien zum Wegwei - ser dienten , und habe sie nirgends finden können . Es hatte mir bereits ein Gelehrter gemeldet , daß er nichts dergleichen in Volaterran« Bande gefunden hätte . Dieß ist nicht da« einzige , was ich wider - den Vignier zu sagen habe . Ich kann nicht begreifen , warum er dieser Matrone von Rom unter dem 1505Jahre gedenket . Dieß istweder die Zeit , darin - tien sie gelebt hat , noch diejenige , darinnen sie gestorben ist , noch nige , darinnen sie zur Heiligen gemacht worden . Bzoviu« redet unter dein 150 ; Jahre , von zween Frauenspersonen , die in dem Gerüche der Heiligkeit gestorben sind , die eine zu BourgeS , die andere zu Ravenna ; allein sie sind von unserer Francisca unterschieden : die eine ist Johanna von Frankreich , die Stisterinn von den Nonnen der Verkündigung Ma - ria gewesen ; die andere hat Margaretha geheißen . Endlich beWerke ick ) , wie man mich niemals überreden wird , wenigsten« wenn man mir nickt die eigenen Worte im Volaterran zeiget , daß die Anführung de« Vignier richtig sey . Es ist ohne alle Wahrscheinlichkeit , daß Volaterran gesaget hätte , es sey Francisca im 1505 Jahre für eine Heilige erklärt werden ; denn dieß ist erstlich im 1608 Jahre geschehen ; und es ist noch weniger wahrscheinlich , daß er versichert hätte , e« wäre ihre chung auf keine andere Ursache gegründet gewesen , als die Vignier an - führet . Er hat die Schreibart de« römischen Hose« allzmvohlgekimnt , als daß er eine Sache vorgeben sollen , die von der Uebung der Heiligma - chungen so weit entfernet war , al« djese ; sie sind niemal« aus die ein , ! u>e Tugend der Personen gegründet , so erhaben dieselbe auch gewesen ; es müssen wahre oder falsche Wunderwerke dazu kommen : das heißt , inan laßt Zeugen abhören , welche versichern , daß ihre Fürbitte , ihre tleberbleibsel u . d . m wunderbare Muesungen u . s . w . zu wege gebracht Kabm . Ich tW ) lIte einmal das Stillschweigen der Bulle Paulus vrs V , wider den Bianier anführen ; denn ich begreife sehr wohl , daß , « " nn gleich durch die Erkundigungen über da« Leben der Francisca be - kräftiget worden wäre , daß sie sich dieser strengen Kasteyung bedient ge - habt , man dieses nicht namentlich und ausdrücklich in die Bull« der 
Heiligmachung gesetzt haben würde . Ich bekenne , daß man derselben verschiedene Kasteyungen eingeschaltet bat , die nicht so seltsam sind , als diese ; allein sie haben keine Verwandtschaft mit denjenigen unkeuschen Bildern , die man von einer solchen Bulle entfernen muß . Nec mi . nori virtute in lefu Chrifto , dieß sind die Worte Paulus des V , cum horte domeftico pugnauit , fed exemplo eleftorum Dei , adinirabilen * in inodnm caftiganit corpus fimm , et in feruitutem redegit . Cibunt illi femel in die herbae , et Iegumina , aqua potum praebuenint ; fiue vigilaret , fiue doriniret , ahierum laneum indulium non exuebat , duroque cilicio , ac ferreo cingulo luper nudiim niembra mortifica - bat ; accedebant flagdla ferreis aculeis alpera , quibiis corpufciihnn , <juamquani aliunde attritum feneriiliijie atterebat . Litterae Deere , tales Canonlfationis S . Franeifeae , beym BzoviuS Annal . Ecclef . Toin . XVI , pag . 73a . Man versichert in diesen Worten , daß sie nichts , als Kräuter und Hülsenfrüchte , gegessen , und Wasser getrunken ; daß si» Tag und Nacht ein rauhes Hemde von Wolle und Haaren , und eine« eisernen Gürtel auf der bloßen Haut getragen ; daß sie sich grausam ge« geißelt hat . Alles dieses ist sehr geschickt , zu weqe zu bringen , daß man des Schmalzes nicht bedarf , dtwon Vignier redet ; zumal , wenn man nach dem Beyspiele der Francisca , den Umgang mit Wellleuten , ihre Besuche , ihreHochzeitschmäuse , ihre leichtfertigen Ergetzlichkeiten u d . m . vermeidet . Wir wollen noch dazu setzen , daß sie erstlich wenig Jahre vor ihrem Tode Witwe geworden , Defun & o niarito , paucis annis te fuarn dorniitionern , ( ebendas , 731 . S> ) und daß sie im 56 Jahr« ihre« Lebens gestorben ist . Dieß sind Gründe genug , welche zu erkcn - nen geben , daß dieses gewaltsame Hülfsmittel wieder die Unkeuschheit dieser Heiligen nicht nothig gewesen ist . 
Und wenn sie sich bey diesem allen desselben bedient hätte , so würde sie nicht allein Lobeserhebungen , sondern auch Bewunderun . , von chr» lichen Leuten verdienen . Sie würde dadurch eine unvergleiMch star - kere und feurigere Liebe gegen die Keuschheit gezeigt haben , als wenn sie einem heil . Aldhelm ( Siehe in dem Artikel Lranciscus von Aßi>«s , die Anmerkungen ( C ) und ( D ) , nnd in dem Artikel Fonrevraur , die Anmerkung ( M ) und <N ) , und andern verwegenen Andächtiaen nach , geahmt hatte , welche die Fleischeslust gereizt , damit sie mehr Verdienst haben möchten , dieselbe zu übersteigen : Ei» böser Sieg , der nicht allein gefährlich ist , sondern auch ohne Gesahr der Tugend selbst nicht erhallen werden kann , für welche man streitet . Der bloße Gedanke , die Einbil , dung , eine zurückgetriebene Brunst , sind ein Stand der Unrein , qkeit , und ein Gegenstand , der weder den Äugendes Gesetzgebers , noch den Engeln gefallen kann . Die Worte des Ap . Paulus , 1 Tim . V , 8 . h'U airxTuKäsx ifitti rtävnxt . Narn quae in deliciis eft , viuen» mortua eft , welche nach den meisten Uebersetzmigen bedeuten , daß eine Witwe , die in Wollüsten lebet , lebendig rodt ist , müssen anders erklärt werden , wenn man dem Meianchthon hierinnen glaubet . Der Apostel will nicht sagen , daß die Witwe , welche gut Essen und Trinken , das Spiel , des Spatzieren , und dergleichen andere weltliche Ergetzlichkei« ten liebet , den heil . Geist , und däs Leben dft Gnade vertohren hat ; er will sagen , daß dieser geistliche Tod den Witwen zukömnit , die dm bösen Lüsten de« Fleisches ausgesetzt sind , und er versteht keine Versuchung , die sie bis zm Erfüllung ihrer Begierde treibt , fondern nur solche Versuchungen , welche die Seele abwenden , an himmlische Dinge zu gedenken , und sie auf unreine Bilder führen . Hier sind MelanchchouS Worte : Accufat Paulus fllas mulieres non Ieuibus verbis : Pruriens vhia mortua eft - Nam vocabiilum exBTztötx pTöprie fignificat prurientem , quod plus eft quam appetere delitias eiborum , fed eft habere incendi * libidinum ; ct & tqc ; cutem fignificat , eicctrizmv , arscroi r / AK * v vcllica» re cutem , fcu titiHare , rr£r * A * f , pruritus Ten ritillatio cutis . Demde Hurec^tjvtxv fignificat tlirgere , feu diftendi faginatimi et tumefaftum effe contra Chriftuin , His infignibas verbis miilti turpes niotiir , pugnantes cmn Cartitate fignificantur . Hac falacitate dicit vera'm ndem expulfo Spiritn 8 . cjrtingni . Haec eft natiua fignificatio vtx - borum Pauli . Melanchthon . Refponfio ad impios articulos Bau / iri - cae Inquifition . Art . XXVI , fol . in . H . » . Wa« heißt es , diese Ver - suchungen bestreiten ? E« heißt wünschen , daß man keine unreinen Be , gierden nnd Regungen haben mochte : allein gleich , vohl hat man ben . Also ist e« am sichersten , sich in einen Zustand zusetzen , lx>ß man dergleichen Begierden nicht habe . Dieß würde imsere Francisco gethan haben , wofern Vignier eme »vahrhaste Historie erzählet . Man ziehe das obige in der Anmerkung ( A ) de« Artikel« Coronell ( Alphonso ) zuRathe . 
( C ) Ich habe in dem Volaterran dis tvortc gefunden , die Sem Vignier Anlaß gegeben haben , dieser seltsamen Sache 5» geden , ken : - - - dicfi entscl ) nlc>iget diesen Scribenten nicht schr . ] Man hat in einem Briefe , den ich den 6 May 1702 geschrieben , die Er - lauterung gesehen , welche alle« diese« erfordert . Geber doch wohl rmm - Herr , dich sind die Worte meine« Briefe« in dem Tage - 
buche 
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