Von Erziehung Eines Jungen Printzen, der vor allen Studiren einen Abscheu hat, Daß er dennoch gelehrt und geschickt werde

Wagenseil, Johann Christoph

Bibliographic data

Monograph

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-577288

Persistent identifier:: PPN525008608

Title:: Von Erziehung Eines Jungen Printzen, der vor allen Studiren einen Abscheu hat, Daß er dennoch gelehrt und geschickt werde

Sub title:: Es werden Gedancken beygefügt: Welcher Gestalt ein jeder Mensch, zu einer seinem Geschlecht, Alter, und Lebens-Beschaffenheit, wohl-anstehenden Wissenschafft in geistlichen und weltlichen Sachen, leicht anzuführen ...

Signature:: Ka 9564

Author:: Wagenseil, Johann Christoph

Document type:: Monograph

Publisher:: Heinich

Year of publication:: 1705

Place of publication:: Leipzig

Language:: German

Collection:: Political and social sciences

Scope:: [5] Bl., 331 S., [1] Bl

Physical location:: Universitätsbibliothek Kiel

14 Von Belehrung eines Prinzen zum Trummelschlagen / Fahnenschwingen / und Drillen seiner kiei - nen Docken , Soldaten immerzu Abwechslungs weise anführen / doch so / daß es mit des Printzen Lust und Verlangen geschehe , sonderlich das Drillen / welches grossen Nutzen giedt ; und wird in dem Leben des Olpar von Coligny Groß - Admirals von Franckreich / ob wolen es schier unglaublich heraus kommet / gelesen / daß sein Vater , durch das milita - . rische cxcrcitium mit kleinen figuren von Helssenbein ihn dahin gebracht / daß er schon im dritten Jahr seines Alters ein gantz Regiment Solda - tenhalte mustern können : SonPereluiapprit lui - meme lcs cvolutions ( aucc des petites figures d' y voirc , qu' il lui avoit : fair a chcter , ) & il - lcs fcüc fi parfaitement a troisans , qu'üetoitcapable de faire faire l'cxerciccaun Regiment tout entier . Zu merefen / daß man die kleinen Soldaten nicht allein zum Drillen / sondern auch in derRcchcn - Kttttst einen Anfang zu machen gebrauchen muß . Man stellet einige nach der Ordnung hin / und las - set den Printzen zehlen wie viel er habe / also lernet er das Uumeriren . Nachdem man zuz . noch z . hinzugefüget / fragt man wieviel er ietzo habe ? und wann dieses offt auffmancherley Weise qeschiehet , lernet er das Addiren . Gleiche Art gebrauchet man im entziehen / und fragt nachdem man etliche abgesondert / wjx viel übrig bleiben ? solcher Ge - . stall begreifft er das Subtrahiren . Des MultiplicirenS fundamenr , die menfaa» Pythagoricam , oderdaSlLin mal Eins / muß man stückweiß dem Printzen offt fürsagen / und ihn nachsprechen lassen / biß er es fertig auswendig kan . Der Herr Wcigchus seel . pflegte / wann er an die Fürstliche Sächsische Höfe kam / die kleinen Printzen und Printzessinen / sich an ihn / in der Reye anhencken zu lassen / und zog also einen Stecken in Händen habend / voran das Ein mal Eins / in einer anmuthigen Melodey imonirend / dem die Fülstlichen Kinder folgten / und tapsser nachschrien / welches sie Ein mal Eins spielen nannten / und daran sich sehr ersetzten . Von Bestellung des Chirons . £m Aufenthalt des Printzen vey dem Frauenzimmer / der Bei kandtmachung lustiger - Historien / allmähligen Angeweh nung zu dem Lesen / Sc ! ) eiben / Rechnen / und denen Spiel , Übungen giebt man sechs Jahr zu / dann mit dem siebenden gehet algemach dasjenige Aer an / sozu Erlernung , ausserder lustigen auch

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