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Zeitungsband (1943, Bd. 4)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1943, Bd. 4)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318709
Titel:
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Untertitel:
unabhängige Tageszeitung in Schleswig-Holstein ; Nachrichten für Rendsburg und Rendsburg-Eckernförde
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverl.
Erscheinungsort:
Flensburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-7772415
Persistente ID:
PPN1856608522
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1943
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318709_1943-10-20_246
Titel:
Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Oktober 1943
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1943-10-20
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
  • Zeitungsband (1943, Bd. 4)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Oktober 1943 (230)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Oktober 1943 (231)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Oktober 1943 (232)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Oktober 1943 (233)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Oktober 1943 (234)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Oktober 1943 (235)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Oktober 1943 (236)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Oktober 1943 (237)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Oktober 1943 (238)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Oktober 1943 (239)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Oktober 1943 (240)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Oktober 1943 (241)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Oktober 1943 (242)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Oktober 1943 (243)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Oktober 1943 (244)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Oktober 1943 (245)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Oktober 1943 (246)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Oktober 1943 (247)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Oktober 1943 (248)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Oktober 1943 (249)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Oktober 1943 (250)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Oktober 1943 (251)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Oktober 1943 (252)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Oktober 1943 (253)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Oktober 1943 (254)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Oktober 1943 (255)
  • Ausgabe vom Montag, den 01. November 1943 (256)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. November 1943 (257)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. November 1943 (258)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. November 1943 (259)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. November 1943 (260)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. November 1943 (261)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. November 1943 (262)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. November 1943 (263)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. November 1943 (264)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. November 1943 (265)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. November 1943 (266)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. November 1943 (267)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. November 1943 (268)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. November 1943 (269)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. November 1943 (270)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. November 1943 (271)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. November 1943 (272)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. November 1943 (273)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. November 1943 (274)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. November 1943 (275)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. November 1943 (276)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. November 1943 (277)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. November 1943 (278)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. November 1943 (279)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. November 1943 (280)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. November 1943 (281)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Dezember 1943 (282)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. Dezember 1943 (283)
  • Ausgabe vom Freitag, den 03. Dezember 1943 (284)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Dezember 1943 (285)
  • Ausgabe vom Montag, den 06. Dezember 1943 (286)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. Dezember 1943 (287)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Dezember 1943 (288)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. Dezember 1943 (289)
  • Ausgabe vom Freitag, den 10. Dezember 1943 (290)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Dezember 1943 (291)
  • Ausgabe vom Montag, den 13. Dezember 1943 (292)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. Dezember 1943 (293)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Dezember 1943 (294)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. Dezember 1943 (295)
  • Ausgabe vom Freitag, den 17. Dezember 1943 (296)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Dezember 1943 (297)
  • Ausgabe vom Montag, den 20. Dezember 1943 (298)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. Dezember 1943 (299)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Dezember 1943 (300)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. Dezember 1943 (301)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. Dezember 1943 (302)
  • Ausgabe vom Montag, den 27. Dezember 1943 (303)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. Dezember 1943 (304)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Dezember 1943 (305)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. Dezember 1943 (306)
  • Ausgabe vom Freitag, den 31. Dezember 1943 (307)

Volltext

Wsndsbrrrger 
B«t*gepr«!8: Ausgabt A 1.75 RM monad., feînşM. IS.S Rpf. Poftztgs.-GebO!*), ausseht. 36 Rpf. Vefteltgetb, Aufgabe B etnkhl. 
aUustrierter Wochenbellage L.oo RM (einseht. 22.6 Rpf. Postzeltunge-Gebübr) ausseht. 36 Rpf. Bestellgeld. Elnzel-Nr. io Rpf. 
ausroärtsi5Rpf. • SchrlftleltungunöGeschäftsstelle: Renöeburg,HausöirLanöeszcltung .Ruf2551 • Postscheck: Hamburgiö278 
Nnhea: Reichebanh. Westholft.öanh. Spar- und lelh-Kaffe Schlesrolg-Hotstetnifche Bank Land Kreditbank» alte in Rendsburg 
ftnztlgenpreise: 3m Anzeigenteil Grundpreks fßr We 46 mm breite Mtttimeterxetle t4 Rpf., tm Textfest Grundpreis für We 72 
nm breite MllUmeterzeUe 32 Rpf. Ermäßigte Grundpreise. Aufschläge lowle Nachlasse laut Preisliste Nr 9 Nachlaßstattei Ä 
Geschäftsbedingungen nach Maßgabe der Bestimmungen des Werberats • Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt Keinen 
Anspruch auf Rückzahlung bes Bezugspreise» • FBr unverlangt eingehende Beiträge Übernimmt die Schriftleitun« Keine Gewähr 
138. Jahrgang 
Nummer 246 
Mittwoch, den 20. Oktober 1943 
Dr. Otto Kriegs, Berlin 
»Im Osten kommen die Sowjets nicht zu dem 
Ziel, das allein den strategischen Gewinn des 
Feldzuges bringt, und in Italien haben wir 
heute nicht viel mehr erreicht, als wir ohnehin 
vor der Badoglio-Kapitnlation besaßen". Dieses 
Klagelied stimmen die Londoner „Times" an, 
die damit dem Gefühl der Enttäuschung Aus 
druck geben, das zur Zeit bei den Kriegshcchern 
herrscht. Auch der nordamerikanische Kriegsmini 
ster Stirn son erklärte zur Lage in Italien, 
der größte Teil der einstigen italienischen Ar 
mee befinde sich in den von den Deutschen be 
setzten Gebieten. Damit gibt er indirekt zu, daß 
die erwartete» Auswirkungen des Badogtio-Ber- 
rats ansgebticben sind. „E v e n i n g S t a n - 
üard" spricht von den immer wechselnden Me 
thoden der deutschen Abwehr sowohl im Osten 
.als auch in Italien, die die Kampfsührung 
auizerorüentlich erschwerten. Dasselbe stellt die 
UTA.-Zeitschrift „Time" fest, die u. a. schreibt, 
da« der Achsenstahlring um das Festland Europa 
.iah und elastisch sei. Der militärische Nebel über 
die eigenen Operationen werde weder durch die 
Moskauer Besprechungen aufgehellt, noch durch 
die Luftangriffe- auf deutsche Städte wirklich be 
einflußt. Der Grund sei, daß der große stra 
tegische Plan fehlt und daß man sich in der 
Haltung des deutschen Volkes und der deutschen 
Verbündeten grundlegend getäuscht habe. Diese 
aufschlußreichen Worte lassen Schwierigkeiten ans 
der andern Seite ahnen, die ihnen besonders die 
deutsche Zähigkeit und das Fehlschlagen ihrer 
vielen Pläne bereitet haben. Dabei geht aus 
allen Aeußerungen der Feinöseite hervor, wie 
dringend man zu einer Entscheidung zu kommen 
sucht und.,auch komme» muß. So mehren sich in 
den Moskauer Zeitungen die Stimmen, die auf 
eine Beschleunigung des Krieges dringen. 
„Jswestija" schrieb, daß eine endlose Fort 
setzung des Krieges nicht im Interesse der Sow 
jetunion liegen könne, während die „Praw- 
ü a" darauf hinwies, daß'eS für die Sowjet 
union ein vordringliches Problem bleibe, für 
Zusammenfassung der gemeinsamen Kriegsan- 
itrcngllngcn einzutreten, nm eine Verkürzung 
der KriegSdaner herbeizuführen. Aehnlich äußern 
sich englische Zeitungen, wie die „Times", in der 
zu lesen war, daß die Dringlichkeit, zur Ent 
scheidung zu kommen, in England allgemein 
anerkannt werde und daß hoffentlich bald ent 
schlossene Handlungen der Alliierten kommen 
,wurden. 
Aus dieser Lage heraus sind die außerordentlich 
heftlgcil Angriffe der Sowjets zu werten, die im 
mer wieder versuchen, ihre hoch gesteckten Ziele zu 
erreichen. Aber die deutsche Abwehrsront in den 
neubezogenen Stellungen ist .stabil. Alle Durch 
bruchsversuche der Sowjets konnten abgewiesen 
werden, und zwar stets unter hohen blutigen Ver 
lusten für den Feind und unter Einbuße zahlrei 
cher Panzer und anderer schwerer Massen. Die 
eine Stoßrichtung der sowjetischen Angriffe im 
Suden der Ostfront zielt nördlich des Äjowschen 
Meeres darauf hin, die Krim abzuschneiden. Hier 
werden die Kämpfe mit besonderer Erbitterung 
geführt. Von großer Bedeutung sind auch die 
sowjetischen Angriffe im Mündungsgebiet des 
Pripjets, die ebenfalls nach harten Kämpfen 
von unseren Divisionen abgeschlagen werden konn 
ten. 2m schwersten Ringen hat das Panzerkorps 
des Generalleutnants Hösbach den Versuch des 
Gegners, auf Kiew vorzustoßen, um dort den 
nördlichen Eckpfeiler der Dnjcpr-Front aus den 
Angeln zu heben, endgültig verhindert. Die 
Schlacht im Raume von Smolensk, die eben 
falls seit sechs Tagen im Gange ist, ebbte in ihrer 
Härte wesentlich ab. Zwar setzten die Sowjets in 
unverminderter Heftigkeit ihren mit starker Pan 
zerunterstützung geführten Angriff ständig fort, 
aber die feindlichen Reserven wurden durch' unsere 
Flieger in der Bereitstellung so zerschlagen, daß 
zumindest eine Atempause eingetreten ist. Auch süd 
lich von M e l i k i j e L u k i' und am Ladoga 
see traten die schwer angeschlagenen Divisionen 
des Gegners nicht mehr zu Angriffen an. 
So steht die Moskauer Tagung der drei 
Außenminister nicht im Zeichen der gewünsch 
ten militärischen Erfolge, vielleicht aber sind 
gerade diese Schwierigkeiten Veranlassung ge 
nug für Stalin, nm von seinen Bundesgenossen 
neue Zugeständnisse zu erpressen, da er noch im 
mer ans die Verwirklichung der versprochenen 
zweiten Front wartet. . Der politische Teil der 
Moskauer Besprechungen kann für uns keine 
U e b e r r a s ch u n g e n bringen, Stalin hat 
nur ein einziges Ziel. über das er weder ver 
handeln noch Konzessionen machen mils. Militä 
risch und politisch beansprucht Moskau im Falle 
eines Sieges 'die Vorausbestimmnng über alles, 
was iiļ Europa und mit Europa geschieht." 
Europa müsse nach diesem Kriege das Monopol 
der Sowjetunion bleiben. Wir wissen, daß diesen 
verblümten Forderungen Stalins gegenüber vor 
allem England sich in einer Zwangslage befindet, 
anö der heraus cs bedingungslos seine Zustim 
mung zu den Plänen Moskaus geben muß. 
Daß aber auch Roosevelt Europa an die 
Sowjets preisgeben wird, ist mehr als einmal 
klar ausgesprochen worden, denn durch solche 
Zugeständnisse erhoffen sich die Kriegsverbrecher 
jenseits des Ozeans Bewegungsfreiheit in den 
anderen Gebieten, die sie unter ihren wirtschaft 
lichen und politischen Einfluß zu bringen beab 
sichtigen. Es sind Wunsch träume, die die 
Kriegsverbrecher haben, nm die jüdische Welt 
herrschaft unter verschiedenen Vorzeichen aufzu 
richten. Daß es W n n s ch träume bleiben, 
dafür bürgt das deutsche Schwert. Deutschland 
arbeitet mit allen Mitteln der Technik im totalen 
Kriegseinsatz daran, dem Gegner im gegebenen 
Augenblick wieder die bewegliche Kampf- 
führung aufzuzwingen, in der allein die letzte 
Entscheidung liegt. P, 
- Eden und Hull als Außenminister Englands 
und der USA. haben sich zu Besprechungen bei 
Stalin in Moskau angesagt. 
In der politischen Entwicklung des Krieges stehen 
England und die USA. zur Zeit vor der Aufgabe, 
sich mit den Forderungen auseinanderzusetzen, die 
.Stalin mit dem Recht dessen, der militärisch die 
größten Opfer gebracht hat, R-oosevelt und 
Churchill schon seit längerer Zeit ständig unter 
breitet. Seit dem Juni 1842, also seit der Reise 
Molo tows nach London und-Washington, wird 
zwischen dem Bolschewismus, England und den 
USA. um zwei Forderungen Stalins debattiert. 
Es geht einmal um die damals von Roosevelt und 
Churchill mit aller'Bestimmtheit zugesagte Eröff 
nung der sogenannten zweiten Front und zum 
andern um die Anerkennung von Forderungen, 
die Stalin schon damals erhob und seitdem un 
ausgesetzt wiederholt. Diese politischen For 
derungen lausen zusammengefaßt darauf hin 
aus, daß die britische und die noröamerikanische 
Regierung in einem offiziellen Vertrag mit dem 
Bolschewismus eine osteuropäische, breite Zone 
vom Nordmeer bis zum Aegäischcn Meer als In 
teressensphäre des Bolschewismus anerkennen, 
damit von dort aus der Sturm der Gewalten 
Jnnerasicns zur Vernichtung Europas vorberei 
tet werde. 
Stalin erläutert diese Forderung dahin, daß in 
diesem Gebiet, also im nördlichen Skandinavien, 
Finnland, den ehemaligen baltischen Staaten, dem 
ehemaligen Polen, der ehemaligen Tschechoslowa 
kei und auf dem Balkan einschließlich der Schwarz 
meergebiete und der Dardanellen die von Roose 
velt und Churchill proklamierte „freie Entschei 
dung der Völker" an Stelle sogenannter reaktio 
närer „imperialistischer" Politik Englands und 
auch der USA. sowie der Emigrantenregiernngcn 
Platz greifen müsse. Es könne, so sagt man in 
Moskau, keinem Zweifel unterliegen, daß die 
Völker dieser Gebiet» „in freier Entscheidung" 
bereit sein würden, sich in Sowjet-Republiken zu 
vereinigen und sich mit der Union der Sowjet- 
Republiken, also mit dem Bolschewismus, zusam 
menzuschließen. Stalin ist frech genug, auf das 
Beispiel der Eingliederung der ehemaligen bal 
tischen Staaten in die Sowjet-Union in der 
Zeit vom Spätherbst 1839 bis zum Sommer 1841 
zu verweisen. Er tut heute noch so, als ob die da 
mals erfolgte rücksichtslose bolschewistische Verge 
waltigung dieser Gebiete einschließlich der Bcr- 
schleppnng von Hunderttausenden dem „freien 
Willen der betreffenden Völker" entsprochen habe. 
In England und USA. spricht man offen davon, 
daß der Bolschewismus diese Gebiete als „erober 
te Territorien" für den Fall verlange, daß er 
militärisch dazu die Möglichkeit habe. Roosevelt 
und Churchill stehen vor der Frage, ob und wie 
sie zusammen mit der Aufnahme des Bolschewis 
mus in die Mittelmeerkommission ent 
gegen der Atlantik-Charta und allen von England 
mit ihm selbst als gegeben angesehen, immer in 
der Hoffnung, dadurch besonders seine eigenen 
Interessen in Asien und im Mittelmcer retten 
und fördern.zu können. 
Wichtig ist allein die indische Nordgrenze 
Der europäische Kontinent war für England bei 
allem Nachdruck, den man in London ans die Bc- 
herrschung Europas aus anderen allgemeinen 
weltmachtpvlitischen Gründen legte, niemals so 
wichtig wie Persien, Indien und das Mittelmcer. 
Es ist für die britische Weltpolitik nach Auffassung 
des Foreign Office'einschließlich Edens weniger 
entscheidend, wo die Grenze zwischen Europa und 
den Gewalten der östlichen Steppe liegt, als daß 
die indische Nord grenze nicht bedroht wird, 
die Gewalten der östlichen Steppe nicht nach dem 
Iran zu stark übergreifen und das Mittelmeer 
mit seinen politischen Möglichkeiten gegen Süd- 
europa, Nordafrika und den Vorderen Orient bis 
nach Indien fest in englischer Hand ist. 
Auch heute noch wäre England jederzeit bereit, 
eine Jnteressengrenze irgendwo in Europa mit 
dem Bolschewismus zu vereinbarest, sei es die 
Weichsel, sei es der Rhein, wenn cs dafür die Ga 
rantie des Sieges und mit ihr die Sicherheit der 
britischen Stellung im Mittelmeer und in Asien 
eintauschen könnte. Churchill und Eden sind zu 
solchen Zugeständnissen an den Bolschewismus 
heute um so eher entschlossen,, als sie Indien, den 
Iran und den gesamten Vorderen Orient, das 
Mittelmcer, die nordafrikanische Küste und die 
besetzten Gebiete Italiens nicht nur gegen An 
sprüche des Bolschewismus, sondern gegen ge 
nau so harte Ansprüche der USA. zu ver 
teidigen haben. Es kommt der britischen Politik 
heute darauf an, die Gewalten der östlichen Steppe 
soweit wie nur möglich von den Gebieten abzu 
lenken, über die man sich sowieso schon mit den 
USA. auseinandersetzen muß- 
Man wende dabei nicht ein, daß diese britische 
Politik im Jahre 1948 im Gegensatz zu früheren 
Zeiten ihre Grenze an den Ansprüchen des Bol 
schewismus aus das Schwarze Meer, die Darda 
nellen und das Mittelmecr deshalb finden müßte, 
weil Moskau noch niemals so eindeutig die'ent 
sprechenden Forderungen erhöben habe. Es gibt 
aus dem ersten Weltkrieg ein Beispiel dafür, daß 
London, wenn es die Gewalt der östlichen Steppe 
durch entsprechende Zugeständnisse mit besonderer 
Wucht ans Osteuropa ablenken und damit zur 
Vernichtung Europas anreizen kann, sogar bereit 
ist, im Mittelmeer Zugeständnisse zu machen. 
Als Churchill im Februar 1918 zu dem spä 
ter so schmählich gescheiterten Unternehmen gegen 
die Dardanellen ausholte, überreichte der 
damalige zaristische Außenminister S a s s a n o w 
London und Paris eine Denkschrift, in der er 
Konstantinopel und die Westküste des Bosporus, 
das Marmarameer und die Dardanellen, einen 
großen Teil von Südthrazien, die Nordküste von 
Kleinasien sowie die Inseln Jmbros und Tene- 
dos forderte. Da nach der Schlacht bei Tannen 
berg und der Niederlage der Russen an den Ma 
surischen Seen die Aussichten der zaristischen Ge 
walt der östlichen Steppe aus Eroberungen ans 
dem Kontinent nickst allzu groß waren, ließ sich 
Churchill zwecks Anreizung der zaristischen Kamp 
feslust auf ein Kompromiß ein. In einem Ver 
trag wurde dem zaristischen Rußland Konstanti 
nopel zugestanden, mit der Klausel, daß ein Frec- 
hasen für britische Waren geschaffen werden müsse 
und britische Handelsschiffe freie Durchfahrt durch 
die Dardanellen erhalten sollten. Churchill ver 
band mit diesem Kompromiß noch eine Zusiche 
rung Rußlands, daß die sogenannte neutrale 
Zone im damaligen Persien dem englischen Ein 
fluß unterstellt wurde. 
Churchill und die Dardanellen. 
Die Türkei kämpfte damals auf deutscher Seite, 
was das Zugeständnis Churchills erleichterte. 
Aber England war damals bereit, den Russen den 
Weg in das Mittelmeer zu bahnen, nur um sich 
die Waffen der Gewalten der östlichen Steppe im 
Kriege gegen Deutschland zu erhalten. Wenn 
Churchill schon im Jahre 1918 im Vertrage mit 
Sassonom so großzügig mit der Aufopferung 
wichtigster Interessen Englands im Mittelmecr 
umging, wird er sich bei der heute für England 
wesentlich schlechteren Lage nicht scheuen, neben 
den einstigen Zugeständnissen an den Bolschewis 
mus für territoriale Eroberungen auf europäischem 
Boden ihm auch Zugeständnisse für die Darda 
nellen und damit für das Mittelmeer zu machen. 
Der Einfluß des Bolschewismus im Mittelmeer 
ist sowieso durch den Eintritt des Stellvertretenden 
Außenkommissars Wy sch in ski in die vorläufig 
in Algier tagende Kommission gewachsen. Moskau 
hat. nachdem ihm ein Vertreter für diese Kom 
mission zugestanden war, sofort die Forderung er 
hoben. daß die Kommission nicht nur beratenden 
Charakter, sondern aktiv die Verwaltung der be 
setzten Gebiete im Mittelmeer zu übernehmen ha 
be. Auf die Dauer werden sich England und die 
gegebenen Garantien und Zusicherungen und ent 
gegen dem ganzest System der britischen Eungran- 
tenpolitik die Forderungen des Bolschewismus 
erfüllen. Alle in den bisherigen diplomatischen 
Besprechungen von Roosevelt und Churchill und 
ihren Mitarbeitern vorgeschlagenen Kompromisse 
sind von Moskau abgelehnt worden. Stalin 
drangt nicht etwa ans eine sofortige Anerkennung 
seiner Forderungen. Er lehnt aber politische Ver 
handlungen ab, wenn die Forderungen nicht er 
füllt werden. Deshalb können, wenigstens zur 
Zeit, die englischen und nordamerikanischen Di 
plomaten nicht mit dem beliebten Ausweichmittel 
irgendeiner allgemeinen. Entschließung kommen. 
Stalin würde auch bei einer Formel, die territo 
riale Festlegungen nicht trifft, sich nicht etwa mit 
einer allgemeinen gegenseitigen Versicherung spä 
terer gemeinsamer Nachkriegspolitik aus europä 
ischem Boden begnügen. Die von Washington 
aus gemachten Versuche, den Bolschewismus mit 
der Erklärung zu befriedigen, daß eine von den 
USA. garantierte „Friedenspolitik" ihm auch die 
Sicherheit seiner Grenzen, gebe, ist in Moskau 
aus höhnische Ablehnung gestoßen. 
Wenn nun die Welt außerhalb der Dreierpakt 
mächte und ihrer Verbündeten die Frage stellt, ob 
England und die USA. die territorialen Forde 
rungen des Bolschewismus annehmen und damit 
das ganze Gebäude ihrer politischen Dialektik 
zum Einsturz bringen werden, dann kann die 
Antwort nur lauten, daß England sowohl nach 
der Haltung Churchills und Edens als auch nach 
ähnlichen Erfahrungen der Vergangenheit ohne 
weiteres bereit sein wird, Stalin soweit wie 
nur möglich entgegenzukommen. Die Haltung der 
USA. wird zur Zeit vielleicht von innerpolitischen 
Gesichtspunkten bestimmt sein und deshalb etwas 
vorsichtiger ausfallen. 
DaS britische Weltreich bat seit Jahrzehnten 
dem zaristischen Rußland und auch gegenüber dem 
Bolschewismus die Politik betrieben, jede in der 
östlichen Steppe sich ergebende militärische vder 
politische Energie auf dem europäischen Kontinent 
zugunsten der eigenen Interessen abzulenken. Seit 
dem Krimkrieg ist England jeder ernsthaften 
Auseinandersetzung mit den Gewalten der öst 
lichen Steppe ausgewichen. Das Foreign Office 
hat jeweilig dem zaristischen Rußland Verspre 
chungen für Persien oder Ostindien gemacht, wenn 
cs sich von Rußland im Mittelmeer besonders 
bedroht fühlte, und umgekehrt den Blick von Pe 
tersburg und Moskau auf die Dardanellen ge 
lenkt, wenn es sich gegenüber Rußland an der 
persischen und indischen Grenze sowie in Ostasien 
sicher fühlte. Wenn dieses Doppelspiel einmal 
in Gefahr geriet, hat England dem Drängen der 
Gewalten der östlichen Steppe — der zaristischen 
wie der bvlschewistischen — nach Westen nachge 
geben. Es hat dann meist den Zeitpunkt für eine 
Drohung mit dem Krieg gegen Deutschland oder 
lagung des Vberkommondos der Wehrmacht 
DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 19. 10. rale sowie die Komman 
Zum Abschluß einer vom Chef des Oberkom- Luftgaukommanüos mit 
mandoS der Wehrmacht veranstalteten Tagung, Chef-Intendanten, fern« 
bei der von führenden Persönlichkeiten des Offiziere und Beamter i 
Staates und der Partei Vorträge weltanschau- 
lichen und innenpolitischen Inhaltes gehalten 2m Verlauf der Säubc 
wurden, empfing der Führer die Tagungs- das Bandenunwesen in 
teilnehmer und sprach zu ihnen über die pvli- den von deutschen Truppe 
tische und militärische Lage. re Munitions- und Vers« 
An der Tagung nahmen 'teil die Wehrkreis- len vernichtet. Auch in ( 
Befehlshaber, die Oberbefehlshaber der Marine- Bekämpfung der zerspreng 
Oberkommandos und Kommandierenden Admi- ter erfolgreich. 
. . , . 
j : ' ' r v* 1 " "3,
	        

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