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Newspaper volume (1932, Bd. 4)

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Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318687
Title:
Rendsburger Tageblatt
Sub title:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Document type:
Newspaper
Publisher:
Möller
Place of publication:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8127174
Persistent identifier:
PPN1856525414
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1932
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318687_1932-12-02_283
Title:
Ausgabe vom Freitag, den 02. Dezember 1932
Structure type:
Issue
Year of publication:
1932-12-02
Language:
German
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Contents

Table of contents

  • Rendsburger Tageblatt
  • Newspaper volume (1932, Bd. 4)
  • Beilage vom Samstag, den 01. Oktober 1932 (231)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Oktober 1932 (231)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. Oktober 1932 (232)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Oktober 1932 (233)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Oktober 1932 (234)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Oktober 1932 (235)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. Oktober 1932 (236)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Oktober 1932 (237)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. Oktober 1932 (238)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Oktober 1932 (239)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Oktober 1932 (240)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Oktober 1932 (241)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. Oktober 1932 (242)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Oktober 1932 (243)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. Oktober 1932 (244)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Oktober 1932 (245)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Oktober 1932 (246)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Oktober 1932 (247)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. Oktober 1932 (248)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Oktober 1932 (249)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. Oktober 1932 (250)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. Oktober 1932 (251)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Oktober 1932 (252)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Oktober 1932 (253)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. Oktober 1932 (254)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Oktober 1932 (255)
  • Ausgabe vom Montag, den 31. Oktober 1932 (256)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. November 1932 (257)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. November 1932 (258)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. November 1932 (259)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. November 1932 (260)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. November 1932 (261)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. November 1932 (262)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. November 1932 (263)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. November 1932 (264)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. November 1932 (265)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. November 1932 (266)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. November 1932 (267)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. November 1932 (268)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. November 1932 (269)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. November 1932 (270)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. November 1932 (271)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. November 1932 (272)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. November 1932 (273)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. November 1932 (274)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. November 1932 (275)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. November 1932 (276)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. November 1932 (277)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. November 1932 (278)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. November 1932 (279)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. November 1932 (280)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. November 1932 (281)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Dezember 1932 (282)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Dezember 1932 (283)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Dezember 1932 (284)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Dezember 1932 (285)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Dezember 1932 (286)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Dezember 1932 (287)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Dezember 1932 (288)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Dezember 1932 (289)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Dezember 1932 (290)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Dezember 1932 (291)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Dezember 1932 (292)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Dezember 1932 (293)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Dezember 1932 (294)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Dezember 1932 (295)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Dezember 1932 (296)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Dezember 1932 (297)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Dezember 1932 (298)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Dezember 1932 (299)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Dezember 1932 (300)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Dezember 1932 (301)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Dezember 1932 (302)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Dezember 1932 (303)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Dezember 1932 (304)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Dezember 1932 (305)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Dezember 1932 (306)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Dezember 1932 (307)

Full text

öcf)!eswtg-ßolftetnifd)@ 
^anZsszSîtung 
â23. Jahrgang. 
125. IahrgMg. 
Schrîstlektung und Geschäftsstelle: Rendsburg. Dahnhofstraße 12,13 
Fernsprecher Nr. 2551 — Telegramm-Anschrift: Tageblatt 
Bezugspreis: Monatlich NM. 1.75. zuzüglich 25 Pfg. Bestellgeld. Bei Abholung 
NM. ia — Ausgabe B mit Illustrierter Beilage NM. 2^5. bei Abholung AM 2.05 
Einzelnrnmner 10 Pfennig. Sonnabends 15 Pfg. 
BàkŞteņ: Westho?fteîmşihe Band. Spa», rmd Leih.Kasse, Bmckverein D.-G., Wrrlschcrşisbaá, Deomttenbecnà. 
Şchlrrwhļ'Holftàîsche Dank. LandkrediLbsnk A.-G. alle ta Rendsburg und Gemeinde-Sparkasse» DûdeLàrZ. 
VsstsLeck-Korrtor Gasàrs 16278. ErMLunasorS Rends burs. 
r Anzeigenpreis; Die IVgespaltene Kolonelzeile 25 
r Reklamen 125 Zahlungsziel 14 Tage. 
I FürAufnahme derAnzeigen an bestimmten Plätzen sowie 
r in den vorgeschrieb. Nummern kann keine Gewähr über. 
I Kommen, eine Ersatzpflicht od. Haftung beiNichteinhaltg. 
^ derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden. 
Del Zahlungsverzug oder Konkur« entfällt der 
Anspruch anf einen gewährten Anzeigen - -Rabatt. 
Im Falle Häher» Gewalt hat d» Bezieh» kein«, 
Anspruch auf Lieferung od» Nachlieferung b» 
Zeitung od» aus Rückzahlung des Bezugspreises. 
FreiW, den 2. dņmbtt 
Dedentsams Rundgefpr«che. 
Junge Ocneralisn, 
Volk und Staat 
Schwierigkeiten liegen also ausschließlich bei 
den wirtschaftlichen Ministerien (Arbeit, Wirt 
schaft und Ernährung) über deren Besetzung 
jetzt verhandelt werden dürfte. 
TU. Berlin, 2. Dezember. (Eig. Drahtber.) 
Amtlich wird mitgeteilt, daß der Reichspräsident von 
Nndenburg Reichswehrminister von Schleicher heute 
ì°n Auftrag zur Neubildung der Reichsregierung 
Ektejlt hat. Schleicher Hot den Auftrag angenommen. 
/ Die vorstehende Meldung erreicht uns nach Her- 
^Lgabe eines Teiles des Blattes- Wir stellen sie an 
i le Spitze und überlasten es dein Leser, aus der 
E ichenden eigenen Information des Blattes, die 
Bestallung von Schleichers vorausgeht, cntspre- 
zu lesen. 
* m 
l. Berlin, 2. Tcz. (Eig. Information.) Die 
^vßcrc Lage zur Bildung einer neuen Rcgic- 
,^sug hat sich gegen gestern nicht geändert. 
hat sich nur insofern eine Wandlung gcl- 
^»d gemacht, als iw Endkampf noch einmal 
Ringen der beiden Fronten in der Stel- 
i àbgnahme zu einem Kabinett Schleicher oder 
brem neu gebildeten Kabinett von Papen mit 
>°uer Heftigkeit einsetzt. In der Kavincttsfüh- 
r*1 # 9 von Schleicher würde stärker der s o z i - 
»ļ.e Charakter eines neu gebildeten Prä- 
!şi°ialkabinetts Ausdruck finden, in der Füh- 
""a eines neuen Präsidialkabinetts durch 
/n Popen ein von der Reichsbank her stärker 
^tuflutzter Kurs. In beiden Fällen wird 
^r Hinöcnburg darauf drängen, daß das 
f Arbeitsbcschaffungsprogramm 
deutschen Landgemeinden zu 
j gewichtigen Aufgabestel- 
* *g der nette« Regiernng gemacht 
'rd. Nur glauben die um Gerekc wirken- 
Kräfte, daß ein Kabinett unter Führung 
à Ņeichswchrministers von Schleicher cncr- 
şicher die Gcrckeschen Pläne durchführen 
^ rh tute ein Kabinett unter Führung 
Papen, in welchem sich die deflatorischen 
î^chtcgrnppcn besser auswirken könnten wie 
^ andere« Fall. Daß Reichsweyrminister 
ļ * Schleicher nicht schon gestern abend mit 
» * Kabinettsbildung betraut wurde, liegt 
schlich darin begründet, daß Hindenburg eine 
^?reinignng des Kan zierPostens 
, ? i dem des Reichs mehrmini st crs 
î> von Schleicher aber lieber den 
des Reichswehrministers behalten will, 
dtentlich solange durch die unsicheren parla- 
p^îttarifchcn Verhältnisse der Reichskanzler- 
ohnedies nicht nur ein dornenreicher, 
^ noettt auch als ein zeitlich sehr begrenzter 
^ gesehen werden muß. Bei von Schleicher 
8c» ^ sehr wesentliche persönliche Hemmun- 
die neuerdings von den Kreisen um 
îstenbcrg ausgenutzt werde», um die Person 
ip ^Reichskanzlers von Pape» wieder stärker 
tz- PU Vordergrund zu rücken, und zwar mit 
i>_Pchiuß einer Vizckanzlerschaft S c l d t c, 
j) 0 », allerdings abgelehnt habe» soll. Man 
bļJ*’ daß die Entscheidung von Hindcnburgs 
siil, unwürdigen Spiel der Kräftemcssnng 
y,^udcr Persönlichkeiten bald ei» Ende 
d^cu wird, da sonst Gefahr vorhanden ist, 
tz? sich die Parlamentskrise zu einer 
i»x "ats- nud Präsidentcnkrise mit 
sch..afterernstestcn Gefahren für die wirt- 
ytz'/tuche ņnd nationale Zukunft Deutschlands 
^wirken würde. 
-î- 
Berlin wird unS gemeldet, daß Hugen- 
^îrte noch einmal vom Reichspräsidenten 
sem iungen werden tvird. Er soll sich über 
bph Haltung zu einem Kabinett v. Schleicher 
Ņapen aussprechen. Die Bemühungen 
herk.Bleichers, eine Aussprache mit Hitler 
^Uev "şŅrcn, sind gescheitert. Hitler hat 
tet, f Ņrief an den Reichspräsidenten gerich- 
fiix £ dem er erneut sein letztes Angebot als 
Lett’s Wellung der Nationalsozialisten maß- 
cip rst.bezeichnet und insonderheit auch für 
^v.^äsidialkabinett an seiner persönlichen 
Aus N"şt şksthält. 
dtxxîk ^"usch Schleichers haven auch die Ge- 
şîeņ ihre Forderungen schriftlich dar- 
der ^ Tw verlangen die Außerkraftsetzung 
Kj)mT^ŗordnung des Ncichsarbeitsministers 
- ' September, dafür Allen die M Milli-. 
oncn für Ncueinstellung zur Verfügung ge 
stellten Mittel zur Finanzierung öffentlicher 
Arbeiten verwendet werden. Bei der Verord 
nung vom 8. September handelt es sich be 
kanntlich um das Recht, die Löhne unter Ta 
rifsätze zu setzen. Ferner verlangen die Ge 
werkschaften die gesetzliche Einführung der 10- 
Stunden-Wochc. Das System der Stcucrgut- 
schcine soll dahin umgewandelt werden, daß 
die Stenergutschcine zur Finanzierung öffent 
licher Arbeiten verwendet werden sollen. Die 
Bestätigmtg hierfür nicht AU «chatten ist- Man 
nimmt mt, daß di« weiteren Verhandlungen des 
Reichspräsidenten nur noch Perfonalfragen, nämlich 
der Zusammensetzung des neuen Reichskabinctts, gel- 
len, das sich in jedem Falle sehr stark auf die Kreise 
stützen muß, die den Deutschnationalen tmhe stehen. 
Es herrscht allgemein Uebereinstimmung darüber, 
daß das Kabinett von Papen, wenn es wiederkehrt, 
starke personelle Veränderungen ausweisen wird, da 
auch sein Programm nicht das alte sein kann. Die 
Verfassungsresormpläne werden wahrscheinlich dann 
zurückgestellt und man wird sich in erster Linie nur 
mit der Arbeitsbeschaffung beschäftigen. 
In personeller Hinsicht ist bisher nur so 
viel bekannt geworden, dgtz Neurath. Schwe- 
rin-Krosigk, Schleicher und Gürtncr ihren 
alten Posten behalten und daß der Stahlhelm- 
führer Seldte wahrscheinlich auch in irgend 
einer Form, möglicherweise als Reichslom- 
missar für Arbeitsdienst und Jugendertüchti- 
gung, dem Kabinett angehören wird. Die 
Zur gleichen Zeit, während der in der Reichs- 
Hauptstadt wegen der Staatskrise wieder einmal 
die Frage nach den Möglichkeiten einer verantwort 
lichen Eingliederung der Frontgeneration in die 
Staatsführung aufgeworfen tvuröc, traten die Füh 
rer der deutschen Jngeiidverbändc in dem westfä 
lischen Stäbchen Soest zu einer Aussprache über dis 
Stellung der jungen Generation zu Volk und Staat 
zusammen. Die fünfte Führertagung des Reichs- 
ausschusses der deutschen Jugendverbände, de« 
Jugendverbände, der Spitzenorganisation der In» 
gendbünde aller Richtungen und Bekenntnisse, mit 
Attsnahme der kommunistischen Jugend, bot den 
Nahmen für diese aufschlußreiche Bewegung der 
Führer von fast fünf Millionen junger Deutscher. 
Trotz der sachlichen Meinungsverschiedenheiten uttd 
gkaubensmäßigen Gegensätze, die vorgetragen und 
begründet wurden, wurde die Tagung in kamerad 
schaftlicher Weise durchgeführt. 
Die deutsche Jugend steht am Ende einer Ent 
wicklung, in der sich die Politisierung der Men 
schen und Bünde in einem nie gekannten 
Ausmaß vollzog. Es hat atr wohlmeinenden War 
nungen nicht gefehlt, die in diesem Ereignis eine 
Gefährdung der eigenständigen Haltung und Jicl- 
sehung der jungen Generation erblickten. Prof. 
Flitner (Hamburg) zog aus dem Verlauf der 
Aussprache den Schluß, daß die völkische Verwur 
zelung der deutschen Jugendverbänöe sich als viel 
zu tief und echt erwiesen habe, als daß ihnen nicht 
auch die geistige Ueberwindung der von der Politik 
her gestellten Ansprüche gelungen wäre. Die 
Soestcr Führertagnng bewies, wie sehr sich die po 
litischen Weltbilder in den Reihen der Jugendver- 
bändc gewandelt und der lebensmäßigen Haltung 
der jungen Generation angepaßt haben. Gleichzei 
tig aber ist durch dielen erst jetzt deutlich i«S Be 
wußtsein tretenden Vorgang eine Aktivierung und 
innere Auflockerung der deutschen Jungmannschaft 
erfolgt, die sich im Grundsätzlichen als Verzicht aus 
romantische Wunschbilder und Illusionen, arbeits 
mäßig als Wille zur nüchternen Schau und Um» 
gestaltung der Wirklichkeiten auswirkt. 
Bedeutsamer aber ist noch, daß ein gedankliches 
Zusammenrücken der jungen Generation aller La 
ger in Erscheinung trat. In fünf verschiedenen 
Rundgesprächen beschäftigte sich die Tagung 
mit den Fragen der volklichen, staatlichen, wirt 
schaftlichen, gesellschaftlichen und geistigen Ordnung 
Deutschlands, und von Aussprache zu Aussprache 
verstärkte sich die Erkenntnis, daß die junge deut 
sche Generation mit Entschiedenheit 
gemeinsam für eine neue Volksordnung 
eintritt. Das soll nicht heißen, daß die Jugendsüy» 
rer in Soest eine seutintentale Verbrüderung ge 
feiert hätten. Nichts lag ihnen ferner, und die Ver 
schiedenheit der ernzelnen Richtungen ist oft genug 
schmerzlich empfunden toordcn. Das Gemeinsame 
lag vielmehr in den Tatbeständen des Wertes und 
der Maßstäbe. Dem Gedanken des „omnipotenten" 
Staates ivurde die Forderung nach Anerkennung 
der Selbstverwaltung der aus der landschaftlichen 
und bündischen Gliederung unseres Volkes heraus- 
gcwachsencn eigenständigen volkspolitischen Kräfte 
entgegengesetzt. Nur ein unzweideutig und sichtbar 
nach dem Gemeinwohl ausgerichteter Staat werde 
Vertrauen und Gefolgschaft der jungen Generation 
finden. 
Am offensichtlichsten wurde die Nebercinstimmun; 
der jungen Generation bei der Erörterung der 
Fragen einer neuen Wirtjchasisordnung, die sich 
über das Bekenntnis der nationalen Jugend, daß 
Volksgemeinschaft ohne materielle Solidarität aller 
Volksschichten nicht möglich sei, bis zu Forderun 
gen planwirtschaftlicher Tendenz ans den Gebieten 
des Vodenrechtcs, der Monopolbctriebe, des Kre 
ditwesens verdichtete. Bcrufsständische Regelungen 
würden sich nach den Forderungen nationalwirt- 
schastlichcr Konzentration und den Grundsätzen 
organischer Selbstverwaltung und der Anerkennung 
der Mannigfaltigkeit des Lebens richten müssen. 
Der als Gast teilnehmende Prof. Flitner zog die 
Rilanz der Aussprache. 
Er führte aus: Man habe sich zum ersten Male 
sachlich über die konfliktreichsten Fragen unter- 
TU. Berlin, 2. Dez. (Eig. Funkmelönng.) 
Der Führer der DNVP., Dr. Hugcnberg, 
wurde am Freitag um 11 Uhr vom Reichsprä 
sidenten empfangen. 
Nachdem die internationale Telegraphcn- 
konferenz nicht zu einer Einigung über die 
Aufteilung der Wellenlängen unter die euro 
päischen Sender geführt hat, soll diese Frage 
in der ersten Hälfte des kommenden Jahres 
auf einem europäischen Radiokongreß geklärt 
werden, der wahrscheinlich in einer schweize 
rischen Stadt abgehalten werden wird. 
Ein Verbot der Neuerrichtung von Kaffee 
plantagen ist durch ein Dekret der brasiliani 
schen Bundesregierung erlassen worden. Die 
Vernichtung von ca. 5 Millionen Sack Kaffee 
hat den Markt nur für den Augenblick ent 
lastet, so daß man zu dem Verbot griff, um 
ein abermaliges Ueberhanönehmen der Pro 
duktion zu verhindern. 
zr-nlmchs Z-itereffe am Mffchub. 
Heutige Pariser Meldungen lassen den 
Schluß zu, daß die Slbsicht einer Vertagung der 
Abrüstungskonferenz besteht. Man beruft sich 
für die Bertagungsabsicht auf andere schwe 
bende Aufgaben. Bezeichnend ist die Stinr- 
mnngsmache französischer Blätter dafür, daß 
bei einer Vertagung der Konferenz auch die 
deutsche Forderung anf Gleichberechtigirng 
rnhcn und der Versailler Vertrag im ganzen 
Umfang aufrechterhalten werden müsse. Her- 
riot erklärte, daß ein Vertagnngsbeschlntz nicht 
unwahrscheinlich sei. 
Frankreich hat großes Jnt-rcfle an einer 
Vertagung, um seine moralische Isolierung in 
der Abrüstnugsfrage nicht noch weiter zu stei 
gern. 
Macdonald und Außenminister Simon sind 
inzwischen über Paris nach Gens abgereist. 
Der deutsche Rcichsaußenministcr Freiherr 
von Neu rath wird erst die Neubildung des 
Kabinetts abwarten. Die Frage ist die, ob die 
französischen Diplomaten in Genf ihre Tluf- 
schnb- und Verschleicrungspolitik durchsetzen 
und ob sic Hilfe finden werden. 
legt waren und in den frühen Morgenstunden 
in die Lust flogen, richteten sic nur geringen 
Materialschaden an. In Dalmatien wurde 
am gleichen Tage ein Sprengstoffanschlag in 
der Nähe von Zara verübt. Von einem Motor 
boot aus wurde eine Bombe anf die an der 
Küste entlang führende Straße geschleudert, 
wo sie explodierte. Die „Prawda" behauptet, 
daß es sich um ein italienisches Motor 
boot gehandelt habe. 
* 
Der Anschlag in Kroatien scheint in seiner 
Art die ungelöste kroatische Frage Südsla- 
wiens (Selbstverwaltungsbestrebungen) von 
neuem öarzutun, während der Vorfall bei 
Zara, der italienischen Exklave an der adriati 
schen Küste Südslawiens, ein weiterer Bei 
trag zur italienisch-südslawischen Spannung 
sein dürfte. Der Beweis für die Behauptung, 
daß Italiener die Bombe bei Zara geworfen 
haben, müßte freilich noch erbracht werden. 
Dr. G?kêk§ mh hit KMshrmk. 
Zur Frage der internationalen Gebundenheit 
der Reichsbank. 
TU. Berlin, 1. Dezem-ber. (Eig. Funkm.) Cs ist be 
hauptet worden, der Präsident des deutschen Lond- 
gemeîndàges, Dr. Gerekc, habe in seiner Diens- 
tagrcde in Halle erklärt, Reichànkpräşident Dr. 
Luther lege Wert auf die internationalen Bindun 
gen der Reichsbank, weil er in ihnen ein Mittel sehe, 
die Reichsbank innerpotttischen Einflüssen zu ent 
ziehen. 
Die „Landvolk-Nachrichten" haben daraus Dr. Ge- 
rcke gefragt, was er über die Haltung de« Reichs- 
Lank in Halle ausgeführt habe. Gerekc ha-be erklärt, 
er habe in Halle auf die Tatsache hingewiesen, daß 
in gewissen Kreisen der Eindruck bestehe, als spielten 
die formalen internationalen Bindungen der Reichs- 
bank noch immer eine große Rolle. Es sei deshalb 
notwendig, in der Oeffentlichkeit mit aller Entschie 
denheit darauf hinzuweisen, daß die Reichsbank ein 
Instrument der nationalen deutschen Wirtschaftspo 
litik sein müsse, für das die deutschen Interessen aus 
schlaggebend seien. Das sei besonders deshalb not 
wendig, weil bei allen Maßnahmen zur Arbeitsbe 
schaffung auch der Reichsbank eine wichtige Rolle zu 
falle und jede Arbeitsbeschaffung nur dann den ge 
wünschten Enderfolg haben könne, wenn sie vom 
Vertrauen weitester Volkskreise ztt allett Stellen, die 
daran mitarbeiten getragen werden. 
\ : • ' Ļ 
Ein WchWW-Vsllshegehren. 
Der Trontkriegerbnnd (E. V., Sitz München) teilt 
mil, daß er von den laut Reichsgesetz zur Zulassung 
eines Antrages zwecks Durchführung eines Volks 
begehrens benötigten Unterschriften.rund 20 000 von 
den Gemeinden als richtig bestätigte Unterschristett 
dem Reichsminister des Innert: übersandt Hobe. So 
mit seien die gesetzlichen Voraussetzungen sür die 
Zulassung eines Volksbegehrens zur Wiederherstel 
lung der deutschen Wehrmacht erfüllt. Die Entschei 
dung liege nun gemäß § 30 des Reichsgesetzes beim 
Reichsinnenminister. 
Unerwünschte Staatsfeiertag - Begebenheiten. 
TU. Belgrad, 1. Dez. Am heutigen Staats 
feiertag in Südslawien, der zum Andenken 
der Vereinigung der Serben, Kroaten und 
Slowenen eingesetzt ist, explodierten in 
Agram (Kroatien) zwei Höllenmaschinen. Da 
die Lprenglörper auf freiem Platze niedcrge-
	        

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