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Newspaper volume (1932, Bd. 4)

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Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318687
Title:
Rendsburger Tageblatt
Sub title:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Document type:
Newspaper
Publisher:
Möller
Place of publication:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8127174
Persistent identifier:
PPN1856525414
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1932
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318687_1932-10-11_239
Title:
Ausgabe vom Dienstag, den 11. Oktober 1932
Structure type:
Issue
Year of publication:
1932-10-11
Language:
German
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Contents

Table of contents

  • Rendsburger Tageblatt
  • Newspaper volume (1932, Bd. 4)
  • Beilage vom Samstag, den 01. Oktober 1932 (231)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Oktober 1932 (231)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. Oktober 1932 (232)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Oktober 1932 (233)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Oktober 1932 (234)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Oktober 1932 (235)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. Oktober 1932 (236)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Oktober 1932 (237)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. Oktober 1932 (238)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Oktober 1932 (239)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Oktober 1932 (240)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Oktober 1932 (241)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. Oktober 1932 (242)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Oktober 1932 (243)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. Oktober 1932 (244)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Oktober 1932 (245)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Oktober 1932 (246)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Oktober 1932 (247)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. Oktober 1932 (248)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Oktober 1932 (249)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. Oktober 1932 (250)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. Oktober 1932 (251)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Oktober 1932 (252)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Oktober 1932 (253)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. Oktober 1932 (254)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Oktober 1932 (255)
  • Ausgabe vom Montag, den 31. Oktober 1932 (256)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. November 1932 (257)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. November 1932 (258)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. November 1932 (259)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. November 1932 (260)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. November 1932 (261)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. November 1932 (262)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. November 1932 (263)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. November 1932 (264)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. November 1932 (265)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. November 1932 (266)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. November 1932 (267)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. November 1932 (268)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. November 1932 (269)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. November 1932 (270)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. November 1932 (271)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. November 1932 (272)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. November 1932 (273)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. November 1932 (274)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. November 1932 (275)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. November 1932 (276)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. November 1932 (277)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. November 1932 (278)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. November 1932 (279)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. November 1932 (280)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. November 1932 (281)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Dezember 1932 (282)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Dezember 1932 (283)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Dezember 1932 (284)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Dezember 1932 (285)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Dezember 1932 (286)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Dezember 1932 (287)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Dezember 1932 (288)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Dezember 1932 (289)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Dezember 1932 (290)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Dezember 1932 (291)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Dezember 1932 (292)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Dezember 1932 (293)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Dezember 1932 (294)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Dezember 1932 (295)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Dezember 1932 (296)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Dezember 1932 (297)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Dezember 1932 (298)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Dezember 1932 (299)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Dezember 1932 (300)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Dezember 1932 (301)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Dezember 1932 (302)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Dezember 1932 (303)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Dezember 1932 (304)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Dezember 1932 (305)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Dezember 1932 (306)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Dezember 1932 (307)

Full text

Bd)leswig-13o!fieinifd)e 
LcmLSszsttung 
Î25, Jahrgang. 
i25. Jahrgang 
SchAftlektung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Bahnhofstraße 12/18 
Fernsprecher Nr. 2551 — Telegramm-Anschrift: Tageblatt 
Bezugsvrcis: Monatlich RM. 1.75. zuzüglich 25 Pfg. Bestellgeld. Bel Abholung 
RM. 1^0. — Ausgabe B mit Illustrierter Beilage RM 2.25. bei Abholung RM 2.05. 
Einzelnummer 10 Pfennig, Sonnabends 15 Pfg. 
Bankkonten: Westholfteimfche Bank. Syar» und Lech-Kasse, Bankverein A.-G., Wirtschastsbank, DeanrienbanL, 
Schleswig-Holstemische Dank. Landkreditbank A.«G. alle in Rendsburg und Gemeinde-Sparkasse, Büdelsdorf. 
Postscheck-Kontor Hamburg 16278. Erfüllungsort Rendsburg. 
i Anzeigenpreis: Die 10 gespaltene Kolonelzeile 25 
I Reklamen 125 3i { p. Zahlungsziel 14 Tage. 
r FürAufnahme derAnzeigen an bestimmtenPlähen sowie 
; in den vorgeschrieb. Nummern kann keine Gewähr über. 
; nomnien, eine Ersatzpflicht od. Haftung bei Nichteinhaltg. 
r derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden. 
Bei Zahlungsverzug oder Konkurs entfällt der 
Anspruch aus einen gewährten Anzeigen - Rabatt. 
Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher ketneu 
Anspruch aus Lieferung oder Nachlieserimg der 
Zeitung oder ans Rückzahlung des Bezugspreises. 
GrenzàS- rmö NeschsrefsrmPsliLrk. 
BêhêNLssMê WfchļEdswoà 
des RegèeîmņģspŗkşidsKte« Dr. Abegg 
wärts zu bringen. Ich habe mir als Grund 
satz gestellt und glaube mich damit auch mit 
Ihnen allen einig, daß bei gleicher Eignung 
für ein Amt und gleichem Wert der Persön 
lichkeit dem Schleswig-Holsteiner hierzulande 
der Vorzug zu geben ist. Aber dieser Grund 
satz wird häufig im Lande in das Unbedingte 
verbogen: unter allen Umständen der Schles 
wig-Holsteiner! Ich wünsche deshalb in dieser 
Stunde, hier mit aller Klarheit und Bestimmt 
heit zu sagen, das; wir Beamten, die nicht 
Schleswig-Holstein selbst entstammen, zwar 
gerecht genug sind, solchen Grundsatz anzuer 
kennen,' wir müssen aber betonen, daß auch 
wir von gleicher Liebe zil unserer engeren 
Heimat getragen sind und uns von keinem 
Schleswig-Holsteiner darin beschämen lassen. 
Wir haben das Recht, daß dies auch hier im 
Lande anerkannt wird. Und wir müssen unse 
rerseits die Forderung erheben, daß ein sol 
cher Grundsatz in unserer Heimatprovinz auch 
zu unseren Gunsten durchgeführt wird, selbst 
wo er gegen die dort beschäftigten Schleswig- 
Holsteiner sich auswirken müßte. Gleiches 
Recht für alle. Aber wir wollen immer wie 
der versichern, daß auch wir, die wir nicht aus 
Schleswig-Holstein stammen, diesem Land mit 
Liebe und Treue dienen, weil sein innerer 
Wert uns anzieht und hier Wurzel schlagen 
läßt. 
Ich habe Ihnen auf diese Weise noch einen 
kurzen Umriß meiner reichen Arbeit und mei 
ner Ziele zum Schluß geben wollen. Ich habe 
allezeit ans Reinheit der Verwaltung und der 
Beamtenschaft ausschlaggebenden Wert gelegt 
und nachdrücklich dahin gewirkt, wo Abirren 
des zu meiner Kenntnis gekommen ist. Daß 
es mir gelungen ist, viele von den mir anver 
trauten Beamten vorwärts zu bringen, ist 
mir ein freudig bewahrter, innerer Gewinn 
meiner Arbeit. Noch in letzter Zeit ist mir 
dies hier im Hause und unter den Landräten 
gelungen, von denen zwei, von mir vorgeschla 
gen, nunmehr in die Stellen von Regierungs 
präsidenten einrücken. Unter ihnen ist der heu 
te hier anwesende Herr Landrat des Kreises 
Flensburg, Wallroth, der zu meinem Nach 
folger ansersehen ist und einstweilen meine 
Vertretung übernehmen wird. 
Regierungspräsident Dr. Abegg, der durch 
Beifügung der Staatsregierung als Regie 
rungspräsident nach Mitteldeutschland versetzt 
und bis zum Antritt seines Amtes beurlaubt 
ist, verabschiedete sich von den Beamten, Ange 
stellten und Arbeitern der Regierung. Er hielt 
bei dieser Gelegenheit eine auch in grenzland 
politischer und reichsreformpolitischer Hinsicht 
bedeutsame und über den Tag hinausreichende 
Rede. Abegg, der das Amt des Regierungs 
präsidenten in Schleswig über 4 Jahre inne 
gehabt hat, nachdem er vorher lange Vize- 
pràent gewesen, führte u. a. aus: 
I» meiner dienstlichen Arbeit ist für mich 
vor ^'allein anderen der Grundsatz maßgeblich 
gewesen: die Sache geht vor der Person. Die 
PflMt dem Staate gegenüber geht vor dem 
Reä an ihn. Bon diesem Grundsatz aus habe 
ich Mich die Ziele der allgemeinen und der 
schläwig-holsteinischen Staats- und Grenz- 
poM gesehen. 
schlesrvig - holsteinische Staats- und 
GreRzpolitik hatte ihre besondere, alles über 
ragende Aufgabe in der Grenzfrage. Denn noch 
gibt Is eine schleswig-holsteinische Frage! Hier 
galtşş. das deutsche Volkstum zu stützen und 
zu eMwickeln, hier galt es, die Mitarbeit der 
Bevölkerung in lebenzeugende Bahnen zu 
lenken, hier galt es, feste Stützpunkte zu schaf 
fen, an denen die Gegenwirkung sich brechen 
und die eigene Arbeit immer wieder Halt ge 
winnen sollte. Trotz aller Not und trotz der 
steigenden Schwierigkeiten ist es dank dem 
Opfermut der Bevölkerung und der unermüd 
lichen und klugen Arbeit der berufenen Stel 
len an der Grenze gelungen, dies zu erreichen. 
Hier tut es not auch für die Zukunft, die volle 
Kraft Schleswig-Holsteins einzusetzen. Es 
kann nicht laut genug hinansgerufen werden, 
daß über allem inneren Hader die geschlossene 
und kraftvolle Gemeinschaft nach außen hin 
stehen muß! Das muß über alle Wirtschafts 
not hinaus die eine große Aufgabe der Schles 
wig-Holsteiner sein. Mit Sorge verfolgte ich 
die innerpolitische Wirrnis, die immer wieder 
die Stoßkraft des Deutschtums zu gefährden 
droht. Mit ebenso großer Sorge sehe ich ein 
Abklingen dieser tätigen Teilnahme an dem 
Grenzgeschick und der in die Zukunft weisen 
den Aufgabe Schleswig-Holsteins, je weiter 
man nach Süden kommt. Schleswig-Holstein 
wird dafür sorgen müssen, daß vor aller For 
derung nach Hilfe und nach Rechten das ein 
mütige Opfer und die volle Hingabe stehen. 
Es ist ein Ruhmesblatt für Schleswig-Hol 
stein, zu einer sittlich gerechten Minderhciten- 
behandlung zuerst die Bahn gewiesen zu ha 
ben, und zwar zu einer Zeit, als dies noch 
überall schwer verständlich war. 
In Schleswig-Holsteins innerdeutscher Po 
litik habe ich vor allem den verständigen Aus 
gleich zwischen den Interessen der im Süden 
benachbarten deutschen Länder init der preußi 
schen Provinz angestrebt, einen Ausgleich, der 
weiter mit dem Nahen der Neichsreform und 
der Reichsterritorialrcforw seine großen For 
derungen stellen wird. Unablässig bin ich be 
wirbt gewesen, in Reden und Verhandlungen 
Schleswig-Holstein aufzurufen, die innerdeut 
sche Frage der Reichsreforur sich zu erarbeiten. 
Mit ernster Sorge habe ich verfolgt, daß die 
lluten Ansätze dazu aus dem Lande immer 
wieder allzu schnell zur Ruhe kamen und auch 
letzt kaum mehr zu spüren sind. 
Die Neichsreform steht nunmehr 
vor der Tür. 
^Der dies nicht sieht, hat die Zeichen der Zeit 
verkannt. Auch heute beim Abschied soll mein 
Schwergewicht seines einmütigen Willens und 
seiner guten Gründe die Neichsregiernng so 
zu beeinflussen sucht, wie es für das Reich und 
Schleswig-Holstein zusammen gedeihlich ist. 
Eine Fülle schwerster Aufgaben! Zu ihnen 
kamen die mit der Not der zeittäglich höher 
anschwellenden Berge von Problemen in der 
Wirtschaftspolitik, in den sozialen Fragen, in 
der Kommunalfinanzwirtschaft und in der all 
gemeinen geistigen Kultur des Landes. Die 
Notlage der Landwirtschaft wurde ernst und 
ernster. Ich bin mir bewußt, ihre berechtigten 
Wünsche allezeit in Berlin nachdrücklich ver 
treten zu haben und nach Möglichkeit auch 
erfüllt zu haben, soweit dies überhaupt in 
meiner Hand lag. 
Die von der Landwirtschaft selbst verursachte 
Zerstörung ihres Kredits habe ich kommen se 
hen und rechtzeitig — vergeblich — gewarnt. 
In Politik und Verwaltung galt es, gleich 
zeitig, trotz Wirrnis zunehmender politischer 
Spannungen und trotz der gefährlichen Er 
schütterung des Rechtsgefühls den Staat und 
das Recht zu schützen gegen Angriffe, von wel 
cher Seite sie auch kamen. 
Oft war es für mich nötig, aber auch mög 
lich, die der Politik und Verwaltung drohen 
den Störnnge» fernzuhalten. Aber ein Regie 
rungspräsident ist nicht, wie manche in der 
Bevölkerung glauben, allmächtig. Eingingt 
durch die zunehmende Zentralisierung in Reich 
und Staat, behindert auch durch die von ihm 
schwer beeinflußbare Personalpolitik in der 
Staatsverwaltung, mutz er seine Persönlich 
keit trotz allem zu den großen Zielen einsetzen. 
Wir preußischen Beamten arbeiten nicht um 
Dank und Anerkennung, wir arbeiten, um 
der Pflicht und um der Sache willen. Wir müs 
sen auch den Mut der Unpopnlarität haben. 
Gelingt cs aber, die Unterstützung und das 
Vertrauen verantwortungsbewußter Teile 
der Bevölkerung für die Arbeit zu gewinnen, 
so ist das die innere Wärme, in der sie beson 
ders gedeiht. Auch die Kritik, wo sie sachlich, 
uneigennützig und vorwärts weisend ist, ist 
willkommen. Aus ihr haben wir immer wieder 
zu lernen und die Auswirkung unserer Ver 
waltung ans das Leben zu erkennen. 
In der Verwaltung einer so großen Behör 
de, die allenthalben in das öffentliche Leben 
und in Menschenschicksale einzugreifen hat, 
gilt es, die Dinge pfleglich zu entwickeln und 
mit Herzenswärme zu fördern. Das ist alle 
zeit mein Bestreben gewesen. Ohne diese 
Wärme verkümmert alles, was wir schaffen. 
Aber Voraussetzung dafür ist eine durch und 
durch reinliche Dienstaufassung. Partcipolitik 
gehört nicht in die Regierung: wir sind Diener 
der Gesamtheit. Halten Sie den Beamtenkör- 
per frei von den zersetzenden Einflüssen der 
Parteipolitik: nur auf innere Reinheit, Cha 
rakter, Persönlichkeit, Leistung und Herzens 
wärme kommt es an. 
Den starken Heimatsinn der Schleswig-Hol 
steiner empfinden wir von draußen lebhaft 
mit und den Wunsch, vor allem von Menschen 
ihres Schlages behandelt zu werden. Ich habe 
mich stets bemüht, die Regierung und die Ver 
waltung in steigendem Maße mit Söhnen des 
Heimatlandes zu besetzen. Die letzte Entschei 
dung darüber lag aber allezeit in Berlin. Sie 
hat auch darüber zu wachen, daß diese Gesin 
nung die Grenzen gesamtdeutscher Einstellung 
nicht überschreitet und in Partikularismus 
ausartet. Ebenso habe ich mich bemüht, die 
jenigen, die aus dem Lande stammend in der 
Verwaltung dienten, in diesem Sinne vor- 
Di§ Befürchtungen hinsichtlich offenen Ausbruchs des Bürgerkrieges. — Beschuldigung 
früherer lààn preMschLu Bemàn — Die Hmiung des Kabinetts Braun-Seoermg 
gegenüber NatimmlfsziMsien und KomummsLen. 
der Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof ho- der bisherigen politischen Entwicklung nicht gekommen, gegenwärtige kommissarische Regierung. Brecht begrlln- 
züglich der Klage der abgesetzten preußischen Minister Die Aenderung der Haltung gegen die Rationalsozia- bet die Notwendigkeit dieser Ausführungen über dis 
gabş nach dem mehr als einstllndigen Vortrag des listen in einem Augenblick bürgerkriegsähnlicher Zu- Ereignisse nach dem 20. Juli damit, daß diese die Vor- 
Berichterstatters, Reichsgerichtsrat Dr. Schmitz, über stände habe in Preußen zu einer starken Vermehrung gänge vom 20. Juli illustrierten Zudem sei wegen der 
den Sachverhalt der Vorsitzende Dr. Vumke eine Er- politischer Gewalttaten geführt. Wenn die Reichs- 64 neuen Ernennungen, die die kommissarische Re- 
klärung ab, in der er sich gegen Vorwürfe, der Staats- regie rung der Meinung sei, daß an die Stelle der gierung während der letzten acht Tage in Preußen 
gerichtshof habe die Verhandlung verschleppt, ver- kriminalistischen Bekämpfung der NSDAP, eine polt- durchgeführt habe, von der Klageseite beabsichtigt, 
wahrt. Nach seiner Auffassung sei von allen Seiten tisch-psychologische eintreten müsse, so könnten die Län- Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung zu 
mit äußerster Kraft gearbeitet worden; was die Sache der leicht anderer Meinung fein. stellen, die der kommissarischen Regierung weitere Ver 
klänge aufgehalten habe, sei die Schwierigkeit der Brecht gab hierauf eine ins einzelne gehende Dar- änderungen im Beamtenkörper bis zur Entscheidung 
Materie. Bumke ,chloß mit dem Hinweis, die größte stellung der Vorgänge bei der Amtsenthebung. Er be- des Staatsgerichtshofes zur Hauptsache untersagen solle, 
Schwierigkeit des Ver ahrens werde darin liegen, daß tonte, daß weder Staatssekretär Meißner noch die ^ 
ŗmàn werden müsse, aus Anlaß eines bestimmten Staatssekretäre des Reichsinnen- und Reichsjustizmini- DSS ĢļwKe 
ovganges letzt dem Artikel 48 einen Sinn und eine steriums vorher um ein Gutachten über die Berfas- fei*» 
Auslegung zu geben, die bei einem spateren anderen sungsmäßigkeit des Vorgehens ersucht worden seien. «MMSZS îMDNşş. 
Vorkommnis unerträglich und falsch sein konnte. Brecht bestritt eine innere Abhängigkeit der Preußen- Nachdem der Vorsitzende die Zusage gegeben, daß dt, 
MiniKerialdireKtoe Dü Brecht Negierung von der KPD. Der gegen Staatssekretär Klagepartei Gelegenheit zu Ausführungen über dies, 
' v ' Abegg erhobene Vorwurf, bei Verhandlungen mit Frage bekommen werde, erhält Dr. Eottheiner da- 
gibt dann eine Erklärung ab, in der betont wird, daß Kommunistenführern diesen eine verschleierte Fori- Wort zur Klageerwiderung der Reichsregierung. Er 
oer Sinn der Klage nicht ein Angriff gegen die Per- fetzung der Terrorakte empfohlen zu haben, stelle eine bemerkt, die politische Entwicklung, die zum 20. Juli 
îon des Reichspräsidenten sei. Wohl aber werde vie Verdrehung dar. Dasselbe sei bei der Auslegung der geführt habe, könne erheblich anders gesehen "werden 
Richtigkeit der dem Reichspräsidenten gegebenen In- Magdeburger Erzestnski-Rede über die kommunistisch- als sie von der Klageseite dargestellt sei Insbesom 
formationen bestritten. Eine Erklärung des baye- sozialdemokratische Einheitsfront der Fall. Die De- dere seien die blutigen Vorgänge vor dem"2g. Jul! 
rischen Vertreters betont, daß die bayerische Klage schwerde des Reiches über die Aenderung der Geschäfts- nach Auffassung der Reichsregierung im wesentlicher 
nicht unmittelbar gegen die Verordnung vom 20. Juli ordnung des Preußischen Landtages, über die Ausgabe auf eine völlig einseitige Behandlung zurückzuführen 
gerichtet sei, sondern die Grenze feststellen wolle, die von Waffenscheinen an die KPD. und von Staats- die man der ständig wachsenden nationalsozialistische, 
der Neichsregiernng bei Maßnahmen gegen die Län- geldern für Parteizwecke hätte mit den Pflichten Bewegung habe angedeihen lassen Eottheiner trit, 
d e r gegeben seien. Auch der badische Vertreter gibt Preußens gegen das Reich nichts zu hm. der Auffassung der Kläger über die Zwcckmäßigkeii 
eine Erklärung ähnlichen Inhalts ab. Brecht leitete Zu Beginn der Nachmittagssitzung erhebt der Ver- der Maßnahmen der Neichsrcgierung nachdrücklich ent 
hierauf seine Ausführungen über den Klagestandpunkt treter der Reichsregierung, Ministerialdirektor Dr. gegen. Insbesondere sei es unwahr, daß zwischen de> 
mit einer^Darlegung der politischen Verhältnisse vor Eottheiner, Einspruch dagegen, daß Brecht seine Dar- Reichsregierung und der Nationalsozialistischen Parte- 
dem 20. buli ein Zu der an sich erwünschten Ka- legungen noch ergänzt durch Ausführungen über die jemals Vereinbarungen über das Vorgehen gege, 
binett.bildung durch die NSDAP, fei es im Verlaufe Behandlung beamtenrechtlicher Fragen duà. dir. Vreui-en getrosten worden feien. Die Ncichsregierum
	        

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