UB Kiel digital Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Zeitungsband (1932, Bd. 2)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1932, Bd. 2)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8091990
Persistente ID:
PPN1856524396
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1932
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1932-05-26_121
Titel:
Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Mai 1932
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1932-05-26
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1932, Bd. 2)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. April 1932 (76)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. April 1932 (77)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. April 1932 (78)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. April 1932 (79)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. April 1932 (80)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. April 1932 (81)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. April 1932 (82)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. April 1932 (83)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. April 1932 (84)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. April 1932 (85)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. April 1932 (86)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. April 1932 (87)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. April 1932 (88)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. April 1932 (89)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. April 1932 (90)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. April 1932 (91)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. April 1932 (92)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. April 1932 (93)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. April 1932 (94)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. April 1932 (95)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. April 1932 (96)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. April 1932 (97)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. April 1932 (98)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. April 1932 (99)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. April 1932 (100)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. April 1932 (101)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. Mai 1932 (102)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Mai 1932 (103)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Mai 1932 (104)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Mai 1932 (105)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Mai 1932 (106)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. Mai 1932 (107)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Mai 1932 (108)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Mai 1932 (109)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Mai 1932 (110)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Mai 1932 (111)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Mai 1932 (112)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Mai 1932 (113)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Mai 1932 (114)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Mai 1932 (115)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Mai 1932 (116)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Mai 1932 (117)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. Mai 1932 (118)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Mai 1932 (119)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Mai 1932 (120)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Mai 1932 (121)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Mai 1932 (122)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Mai 1932 (123)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. Mai 1932 (124)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. Mai 1932 (125)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Juni 1932 (126)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. Juni 1932 (127)
  • Ausgabe vom Freitag, den 03. Juni 1932 (128)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Juni 1932 (129)
  • Ausgabe vom Montag, den 06. Juni 1932 (130)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. Juni 1932 (131)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Juni 1932 (132)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. Juni 1932 (133)
  • Ausgabe vom Freitag, den 10. Juni 1932 (134)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Juni 1932 (135)
  • Ausgabe vom Montag, den 13. Juni 1932 (136)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. Juni 1932 (137)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Juni 1932 (138)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. Juni 1932 (139)
  • Ausgabe vom Freitag, den 17. Juni 1932 (140)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Juni 1932 (141)
  • Ausgabe vom Montag, den 20. Juni 1932 (142)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. Juni 1932 (143)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Juni 1932 (144)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. Juni 1932 (145)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. Juni 1932 (146)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Juni 1932 (147)
  • Ausgabe vom Montag, den 27. Juni 1932 (148)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. Juni 1932 (149)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Juni 1932 (150)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. Juni 1932 (151)

Volltext

Kà 
6tì)leswîg-5olfteinifd)e Landsszsîlung 
Jahrgang. 
125. Jahrgang. 
Schrîftleîtung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Bahnhofstraße 1?V1S 
Fernsprecher Nr. 2551 — Telegramm-Anschrift: Tageblatt 
Bezugspreis: Monatlich RM 1.75. zuzüglich 25 Pfg. Bestellgeld. Bei Abholung 
RM 1.8g. — Ausgabe 8 mit Illustrierter Beilage RM. 2.25, bei Abholung RM 2.05. 
Einzelnummer 10 Pfennig, Sonnabends 15 Pfg. 
Bankkonten: Westholsteînîsche Dank. Spar» und Leih'Kaffe, Bankverein A.-G., Wirtschaftsbank. Deamtenbank, 
Schleswig'Holsteinijche Dank. Landkreditbank A.-Ģ. alle in Rendsburg und Gemeinde-Sparkaffe, Düdelsdorf. 
Postscheck-Kontor Hamburg 16278. LŞlnnasort Rendsburg. 
: Anzeigenpreis: Die lOgespaltene Kolonelzeile 25 
î Reklamen 125 Zahlungsziel 14 Tage. 
: 8strAufnahme derAnzeigen an beftimmtenPlätzen sowie 
: in den vorgeschrieb. Nummern kann keine Gewähr über. 
; ņonnnen, eine Ersatzpflicht ob. Haftung bei Nichteinhaltg. 
: derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werde». 
Bei Zahlungsverzug oder Konkurs entfSD der 
Anspruch aus einen gewährten Anzeigen - Rabat». 
Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen 
Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der 
Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. 
Jsrrs tcmfm rum Gedächtnis 
den Amts- und landschaftlichen, einem Viertel aus 
den adeligen-klösterlichen Distrikten und zu einem 
Viertel von den Städten. Diese Versammlung soll 
einen Versassungsentwurs ausarbeiten. Aus den 
Abgeordneten werden Kammern gewählt, die vor 
übereilten Beschlüssen hüten sollen. Sie haben das 
Steuerbewilligungsrecht; sie beraten die Gesetze. Der 
König hat ein absolutes Veto. Ferner fordert Lorn. 
sen die Verlegung sämtlicher Landeskollegien nach 
den Herzogtümern, damit sie die Zustände aus eige 
ner "Anschauung besser beurteilen können. Kiel be 
zeichnet er als den geeigneten Sitz der Landeskolle 
gien. Bei einem Verbleiben in Kopenhagen bestände 
die Gefahr, daß die meisten schleswig-holsteinischen 
Beamten ihre Posten wegen der zu großen Ent 
fernung vom Vaterlande niederlegen würden, bei 
denen, die blieben, daß sie dem Vaterlande Schles 
wig-Holstein verloren gingen. Lornsen verlangt die 
Trennung der Verwaltung von der Justiz, die Ein- 
Achtung eines obersten Iustizhofes für beide Her 
zogtümer, zur Regierung derselben einen obersten 
Staatsrat in Kiel, dem sämtliche Verwaltungskolle 
gien unterzuordnen wären. Lornsens echtes Natio 
nalgefühl kommt zum Ausdruck in den Worten: 
„Die Dänen haben seit Jahren ein Bestreben an den 
Tag gelegt, uns mit sich zu einem Volke zu ver 
schmelzen, und selbst in den neuesten Zeiten, in wel 
chen bei den Deutschen das Volksgesiihl sich kräftiger 
als je kundgetan, hat man sich nicht entsetzen, uns 
auf unser Sträuben zuzurufen, wir möchten uns 
doch freuen, lieber etwas, nämlich Dänen, als nichts, 
nämlich Deutsche, zu sein. Aber die Zeit hat gezeigt, 
und sie wird fernerhin zeigen, daß auch der Deutsche 
fortan jedes unwürdige Ansinnen mit Nachdruck 
zurückzuweisen wissen wird." Zum Schluß betont 
Lornsen, daß er keine Aushebung der Personal 
union mit Dänemark will. Er fürchtet in seinen 
Unternehmungen nicht den Pöbel, auch nicht die, die 
aus Freundschaft zum König seine Forderungen für 
bedenklich halten. Er will die Interessen seines 
Schleswig-Holstein nicht aus Liebe zum König hin- 
tenanseßen. Er will im Interesse seines Landes eine 
eigene Verwaltung, eine Trennung von Justiz und 
Verwaltung, eine eigene Kaffe, damit das Land wie. 
der blühend werde. 
Große, von der Feit beeinflußte, ober besonders 
von der Not getriebene Gedanken enthält die kleine 
14seitige Schrift, und doch ist sie als ein Fanal der 
späteren Erhebung anzusehen. Uwe Jens Lorn 
sen wurde in Rendsburg wegen dieser Schrift in 
Haft gesetzt. Er litt für die rechtliche, politische und 
wirtschaftliche Krise unseres Landes, die er beheben 
wollte. Aber die Dänen wurden den Geist Lornsens 
nicht los. Wenn er auch selbst ein Feldherr ohne 
Heer blieb, so wuchs und erblühte die Saat seiner 
Gedanken herrlich in den Erhebungstagen von 1843, 
Wir wollen sein Andenken treu bewahren. 
Vorbemerkung: Am Freitag, dem 27. Mai, 
^ends 8 Uhr, findet im „Schützenhof" ein Lorn- 
sen-Grdächtnisabend statt. Um das Wirken Lorn- 
zu verstehen, bringen wir nachstehend ein 
Vild jenes für Schleswig-Holsteins Geschichte so 
wichtigen Zeitabschnittes. 
lip feie Bedeutung dieser Feier recht verstehen zu 
konnte sogar den armen, verstörten Emigranten 
aus Frankreich eine Stätte der Zuflucht sein, erbte 
doch sogar einer dieser Vertriebenen Schloß und 
Gut Emkendorf, weshalb sich die Familie später 
Reventlow-Criminil nannte. (Erimmil ist. ein Ort 
in Frankreich.) — Kaum waren diese Männer ver 
schieden, da nahte auch schon das Unheil. Fried 
rich vi. griff in die Rechte der Grundbesitzer ein, be 
günstigte die dänische Sprache einseitig und knüpfte 
vor allen Dingen das verhängnisvolle Bündnis mit 
Napoleon an, in dem Glauben, an der Seite des 
siegreichen Korsen einen großen Gewinn an Land 
und Geld einheimsen zu können. Ohne Sinn und 
Verstand für die Dolkspsyche zerstörte dieser Fürst 
die Ruhe des Nordens. Welcher Unsinn, deutsche 
Schleswig-Holsteiner sollten mit Napoleon gegen 
ihre eigenen Brüder kämpfen! Spanier, Hollän 
der, Franzosen überfluteten auf Geheiß Napoleons 
und des dänischen Königs unser Land. Städte und 
Dörfer bekamen den ersten Stoß; denn diese Sol 
daten sollten unsere Freunde sein, taten aber nichts 
weiter, als daß sie Städte und Dörfer ausplünder 
ten. Wie ein greller Donnerschlag niag es auf den 
König Friedrich VI. gewirkt haben, als Napoleon in 
der Völkerschlacht bei Leipzig glänzend geschlagen 
wurde. Dänemark verlor im Wiener Kongreß Nor 
wegen. Die Kosaken verwüsteten 1813-14 unser 
Land. Es war der zweite Stoß, den unsere Heimat 
nicht mehr ertragen konnte. Statt des blühenden 
Gesamtstaates hatte man nun durch die falsche Po 
litik des dänischen Königs einen Trümmerhaufen 
vor sich. Es folgte der Staatsbankerott auf dem 
Fuß«, und so untergrub der dänische König die 
Blüte unseres Landes. Die schleswig-holsteinische 
Staatskasse wurde nach Rendsburg gelegt, das Sil 
ber in Papier verwandelt, welch letzteres nicht mehr 
inert war, als daß man sich eine Zigarre damit an 
stecken konnte, wenn noch eine vorhanden war. Die 
Presse, auch das Rendsburger Wochenblatt, stand 
unter schärfster Zensur. Man durfte nur das brin 
gen, was dem dänischen König angenehm war. Ja, 
es erschienen sogar noch Lobeshymnen auf die 
Schlacht bei Sehestedt, die doch nur ein siegreiches 
Rückzugsgefecht der Dänen und Schleswig-Holstei 
ner gewesen war und an der Gesamtnie-derloge der 
Dänen und Franzosen nichts änderte. Nun kamen 
die vielen Verordnungen über die Regelung des 
Geldwesens. Dänemark mit Schleswig-Holstein war 
der kranke Mann des Nordens geworden. Es hatte 
auch Schleswig-Holsteins Finanzwesen zerrüttet. 
Welch ein Gegensatz zur „Ruhe des Nordens". 
In Unkenntnis seiner Geschichte begriff das ge 
meine Voll die Zusammenhänge der Katastrophe 
nicht. Man wußte nichts Besseres zu tun, als den 
dänischen König trotz seiner unverantwortlichen Po 
litik zu loben, und doch war alles faul im Staate 
Dänemark, seitdem man die Bernstorffsche Linie 
verlassen hatte. So ging cs Jahrzehnte, bis Uwe 
Jens Lornsen den Schleier lüftete, der über der 
ganzen Sache lag. Der König fuhr fort, in Nord- 
schleswig dänisches Wesen und dänische Sprache zu 
begünstigen. Der sogenannte Danizismus kam auf. 
Uwe Jens Lornsen, der in Kopenhagen in der deut 
schen Kanzlei dieses Streben der Dänen, insbe 
sondere die finanzielle Ausbeutung Schleswig-Hol 
steins durch Dänemark erkannte, verließ freiwillig 
seinen Posten, um in seinem angestammten Lande 
Alarm zu blasen. In Kiel erscheint er 1830, über 
legt mit einigen Professoren, was zu tun ist, und 
reist selbst durch den ganzen Osten des Landes, um 
Petitionen an den dänischen König zu entfachen. 
Vor mir liegt die kleine Schrift Uwe Jens Lornsens, 
die nur 14 Seiten umfaßt, aber der Anstoß zur spä 
teren Erhebung des Landes werden sollte: „Ueber 
das Verfassungswerk in Schleswig-Holstein." 
Auf Grund des Artikels 13 der deutschen Bim- 
desakte vom Jahre 1815 fordert Lornsen eine re 
präsentative Verfassung. „Die Zeit erfordert diese 
gebieterisch." Eine Trennung Schleswigs von Hol 
stein lehnt er als undenkbar ab. Folgende zwei 
Tatsachen fordern gebieterisch eine durchgreifende 
Umgestaltung unserer Staatseinrichtung, so führt 
er aus. 
1, Die Finanzverwaltung des Staates ist ein Ge 
heimnis vor der Gesamtheit der Staatsbürger. Man 
weiß über die Staatsschulden nicht Bescheid. Die 
Verwaltung ermangelt der Ordnung, und man ist 
sich nicht sicher, ob deswegen nicht wieder viele Fa 
milien ins Unglück gestoßen werden. Auch ist es 
eines Staates unwürdig, keinen Aufschluß über die 
Finanzen zu geben. 
2. Die gesamten höheren administrativen Einrich 
tungen unseres Landes bedürfen einer gänzlichen 
Umgestaltung. Die Behörden schassen nichts Durch 
greifendes; vernünftige Vorschläge, die Kraft in sich 
haben, werden zurückgestellt; Nebensachen finden 
schnelle Erledigung. Beamte, Handwerker und 
Bauern senfzen unter dieser Unentschlossenheit der 
Verwaltung. Eine Besserung sieht Lornsen nur in 
der Gewährung einer Repräsentativ-Verfassung. 
Infolge des wirtschaftlichen Drucks, der dadurch ent 
steht, ist auch dos geistige Leben fade und öde. 
Lornsen fordert daher die Zusammenberufung 
einer provisorischen Versammlung von Abgeordne 
ten des Landes für das Jahr 1831, bestehend aus 
etwa 40 Mitgliedern, gewählt zu zwei Vierteln aus 
müssen wir zunächst einmal einen Blick in 
Ģeschichte unseres engeren Landes tun, und wir 
Iw tt Ults daher zunächst, wie war das wirtschaft- 
A kulturelle und politische Leben vor Lornsens 
Auftreten. 
auftreten. 
gegen die Wende des 18. Jahrhunderts erlebte 
. Hleswig-Holftein unter der weisen Führung der 
lden Bernftorsfs, besonders des jüngeren 21. P. 
tnftotff, ein goldenes Zeitalter. Diese beiden 
appîr gingen von dem Prinzip aus, daß man die 
for des Nordens" schaffen müsse, d. h. einen Ge- 
^istaat, bestehend aus Schleswig-Holstein, Norwe- 
M Und Dänemark, Lanenbuvg, der die wirtfchaft- 
kulturellen und politischen Belange in Ruhe 
şiï Wohkflihrt aller Länder zur Auswirkung brin- 
lfn solle. Bon den Wirren der europäischen Politik 
sclt n>aņ şich fern und ließ die Einflüsse der fran- 
şşlchey. Revolution nur wenig zur Geltung kom- 
; î€n . Man duldete, obgleich dem Fortschritt huldi- 
keip lleberschlagen der überspannten franzö- 
Jfwt Ideen. Auch Schleswig-Holstein gegenüber 
Willen diese weisen Staatsmänner den gebühren- 
Takt. Man versteifte sich nicht auf das Regie- 
şund Befehlenwollen, sondern ließ dem Lande 
Eigenarten und sein deutsches Wesen. Bor 
hütete man sich, die deutsche Landessprache 
1} Herzogtümer in irgend einer Weise anzuta- 
J’ 1 » wohl wissend, daß man damit die inneren Sei- 
der Volksseele verletzen würde. So war Friede 
J; Dänemark. Dieser wurde noch erhöht durch die 
glstņ Maßnahmen des dänischen Finanzministers 
^MmcTtn, der durch seine kluge Finanzpolitik 
C tzàņder dieses Gesamtstaates zu einem ungeohn- 
şîr?ņfblûhen brachte. Während die Franzosen un- 
Wirren der Revolution verbluteten, wäh- 
bJ; Preußen den tiefsten Fall erlebte und auch 
fottà Länder wie England, Oesterreich und Ruß- 
Vtf ^"ter Finanzkrisen litten, war der Gesamt- 
C Nordens finanziell gesund. So klagte denn 
und man sprach von dein guten König 
^ und seinen weisen Ministern. Die 
tW(. îîl waren gesegnet, und der Landmann, Hand- 
Arbeiter lebten im Zeichen des Wohl- 
W t rc Gs * Der kluge, weitvorausschauende 21. Bern- 
îtg !? G Ģe aber auch an die Hebung der niederen 
' Şo verdanken wir ihm die Aushebung der 
^genschast. 
h; Och vox Preußen waren die Bauern in Schles- 
hx>j^°ļstein frei. Ganz Europa blickte auf den blü- 
sh; Gesamtstaat des Nordens, der berufen 
itzà' den Kulturkreis des Nordens in vorbildlicher 
auszubauen. Auch die Pflege des Geistesle- 
vergaß man nicht. Bei dem Minister Bernstorss 
Vfc, 'uchö-Seeland, erschienen deutsche Dichter und 
Thi^Denker. In Emkendorf, wo 21. Bernstorss, 
.^sļ'uann und der dänische König gern gese 
hn şş .şìe waren, entwickelte sich unter der licbrei- 
Der Landtag wählt den 
Nationalsozialisten Kerrl zum Präsidenten. 
. • Der Landtag In schweren tätlichen 
Auseinandersetzungen auseinandergegangen 
ltzà ^äfin Julia von Reventlow und ihrem Ge- 
d'şi'à uon Reventlow ein Kreis von Dichtern, 
? hw e T m şchlesmîg-holstcinischen literarischen Leben 
$hiir. şi)en Flua «ab. Die Stolberas. Christian und 
Infolge erneuter Peovskationeu durch den Fraktisnsredner der Kommunisten 
kam es im preußischen Landtag zu einer Saalschlacht, bei der es eine Anzahl mehr oder 
weniger Schwerverletzte gab. — Der Landtag vertagte sich bis zum 1. Juni. 
Die außerordentliche innerpvlitischc Span- Intrigenspiel satt und vor allen Dingen alle fühlt. Die Entscheidung liegt bei Hindenburg, 
ng findet ihren Ausdruck nicht nur in den Einflüsse, die darauf abzielen, durchgreifende und cs ist nicht ausgeschlossen, daß er diesmal 
sich höchst bedauerlichen Borgäng e n im Reformen und neue Pläne zum Wohlc des über die Kopse des Kabinetts hinweg handeln 
n d t a g e, die dem deutschen Ansehen nach ganzen erwerbstätigen Volkes aus egoistisch- könnte und von sich aus die Folgerungen aus 
len und außen wirklich nicht dienlich sind, materialistischen Einstellungen heraus dem auch in den Wahlen hervorgegangen 
ldern auch in der immer klarer zutage tre- hintenanzuhalten. Bor allen Dingen aber Volkswillen durch Berufung einer Regierung 
>den Meinungsverschicdenheiten ist man Versprechungen satt, die immer der Persönlichkeiten in neuer Kursrichtung 
- Reichskabinett und die Stellung- wieder nicht gehalten werden, vor allen Din- Folge gibt. So liegen die Dinge im Augen- 
hme des Reichspräsidenten Hindenburg gen bezüglich neuer Steuerbclastungen, die blick, und man wird die Entscheidungen des 
rzu. Das Volk will durchgreifende Taten, dem deutschen Volke immer wieder zugemutet Reichspräsidenten mit außerordentlicher Span 
will, nachdem die Methoden des letzten werden, ohne daß an dem System einer user- nung erwarten können, 
hrzehnts völlig versagt şiben, die Ein-- losen und planlosen Ausgabenwirtschaft etwas ueber die Vorgänge im Preußischen Landtag 
itung eines neuen Kurses. Das geändert wird. In dieser Beziehung scheint Mrd im einzelnen berichtet: 
zweifellos das Ergebnis aller Wahlent- es nun so zu sein, daß auch der Reichspräsident 
üdungen, eine Willensbildung, die sich so- von Hindenburg eine weitere Belastung des TU. Berlin, 25. Mai. Im preußischen Landtag 
lagen von Monat zu Monat verstärkt hat. deutschen Volkes nicht dulden will »tnd sich an entstand am Mittwoch während einer scharfen Rede 
in ist auch das politisch-parlamentarische seine diesbezüglichen Versprechnngen gebunden des Kommunisten Pieck, der den Nationalsozialisten 
- Flug gab. Die Stolbergs, Christian und 
2to'Iberg, Klopstock, Henriette und 2luguste 
ì'lş. Caroline 2)audissin, Cai Reventlow, 
îlwarin, Julias Lieblingsbruder und See- 
lli \ gaben dem deutschen Geistesleben, durch 
engeregt, einen frischen, auf Natur, Mensch 
/" şich beziehenden Schwung, und da die Re- 
; n Grundcharakter des Hauses bildete, so 
so schlichter Gottesmann wie Matthias 
ls "icht fehlen. Auch der etwas überspannte, 
. veranlagte Statthalter Schleswig-Holsteins, 
ņ Hessen, und viele Kieler Professoren wa- 
e gern gesehene Gäste. Es waren trauliche 
er inneren Besinnung auf Schloß Emlen- 
Räume Emkendorfs in ihrer künstleri- 
„^'gestaltung einmal gesehen hat, wird von 
Ģeist jener Zeit umfangen. Es war die 
ìş-.Werdens, unter deren Zeichen sich alles so 
' Ņ intuitiv entwickeln konnte. Emkendorf
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitungsband

METS METS (Gesamtwerk) MARC XML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer Eintrag im UB-Katalog
TOC

Ausgabe

PDF RIS

Bild

ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitungsband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
URN:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Ausgabe

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

URN:
URN:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

N.p., 1932. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment