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Newspaper volume (1931, Bd. 4)

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Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1931, Bd. 4)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318687
Title:
Rendsburger Tageblatt
Sub title:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Document type:
Newspaper
Publisher:
Möller
Place of publication:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8100291
Persistent identifier:
PPN1856523314
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1931
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318687_1931-12-28_302
Title:
Ausgabe vom Montag, den 28. Dezember 1931
Structure type:
Issue
Year of publication:
1931-12-28
Language:
German
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Contents

Table of contents

  • Rendsburger Tageblatt
  • Newspaper volume (1931, Bd. 4)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Oktober 1931 (230)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Oktober 1931 (231)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Oktober 1931 (232)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Oktober 1931 (233)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Oktober 1931 (234)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Oktober 1931 (235)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Oktober 1931 (236)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Oktober 1931 (237)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Oktober 1931 (238)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Oktober 1931 (239)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Oktober 1931 (240)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Oktober 1931 (241)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Oktober 1931 (242)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Oktober 1931 (243)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Oktober 1931 (244)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Oktober 1931 (245)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Oktober 1931 (246)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Oktober 1931 (247)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Oktober 1931 (248)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Oktober 1931 (249)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Oktober 1931 (250)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Oktober 1931 (251)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Oktober 1931 (252)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Oktober 1931 (253)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Oktober 1931 (254)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Oktober 1931 (255)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Oktober 1931 (256)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. November 1931 (257)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. November 1931 (258)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. November 1931 (259)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. November 1931 (260)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. November 1931 (261)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. November 1931 (262)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. November 1931 (263)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. November 1931 (264)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. November 1931 (265)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. November 1931 (266)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. November 1931 (267)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. November 1931 (268)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. November 1931 (269)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. November 1931 (270)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. November 1931 (271)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. November 1931 (272)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. November 1931 (273)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. November 1931 (274)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. November 1931 (275)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. November 1931 (276)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. November 1931 (277)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. November 1931 (278)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. November 1931 (279)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. November 1931 (280)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Dezember 1931 (281)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Dezember 1931 (282)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. Dezember 1931 (283)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Dezember 1931 (284)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Dezember 1931 (285)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Dezember 1931 (286)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Dezember 1931 (287)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Dezember 1931 (288)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Dezember 1931 (289)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Dezember 1931 (290)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Dezember 1931 (291)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. Dezember 1931 (292)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Dezember 1931 (293)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Dezember 1931 (294)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. Dezember 1931 (295)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Dezember 1931 (296)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Dezember 1931 (297)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Dezember 1931 (298)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Dezember 1931 (299)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Dezember 1931 (300)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Dezember 1931 (301)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. Dezember 1931 (302)
  • Supplement
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Dezember 1931 (303)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Dezember 1931 (304)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Dezember 1931 (305)

Full text

Hinter örn kuķifls» »er chinesischen ķ«hrtņbâ«»e. 
Der Hermkeffel GftasisN. 
(Fortsetzung.) 
ķ sicherte sich Borodin eine Machtstellung im 
Herzen der Kuohmintang und später der revolutio 
nären Kantonregierung.. Er zog eine Reihe von an 
dern Ratgebern und Fachmännern, unter ihnen den 
'General Galen, nach Kanton; den Erfolg, den er 
als Getreidespekulant nicht haben konnte, hatte er 
zumindest in der ersten Zeit als Westpolitischer 
Emissär. Er brachte die Finanzen und das Steuer 
wesen Kantons in Ordnung, er ließ die Armee nach 
sowjetrussischem Vorbild drillen. Borodin und seine 
Umgebung erhielten von den Engländern, gegen 
welche sich die fremdenfeindliche Bewegung am 
allermeisten richtete, halb in Haß und halb in Ver 
achtung den Namen „The red gang" (Die rote 
Rotte). 
Eines wenigstens muß zugunsten dieses diploma 
tischen Intriganten festgestellt werden: er ist allem 
Anschein nach unbestechlich. Sir Stuart G., einer der 
Unterhändler der englischen Regierung in Kanton, 
nachdem die große Boykottbewegung ousgebrochen 
war, versuchte bei Borodin auf diesem Wege weiter 
zukommen. Borodin war unmoralisch genug, die 
größten Bestechungsgelder einzusacken, ohne irgend 
eine Gegenleistung zu gewähren. Der englische 
Diplomat soll sich aus Wut über diese völlige Ber- 
achtung von Treu und Glauben auch in der Kor 
ruption ein schweres Gallenleiden zugezogen haben. 
An Stelle Borodins — Hsiang Li? 
Nach dem Tode Sunyatsens gelangte ein jüngerer 
Führer der Kuohmintang, General Tşchiangkoitschek, 
zur Herrschaft. Nach seinem Sieg über die Nord 
truppen und dem Rückzug des Generals Tschangt- 
solin in die Mandschurei kam es zu der erwähnten 
Partei!paltung und Bolfchewistenverfolgung. Die 
Motte Borodin und mit ihr der Sowjetbotschafter 
in Peking, Karachan, ein schöner Mann und per 
sönlicher Freund Stalins und im übrigen politisch 
eine bedeutungslose Puppe, mußten China verlas 
sen. Aber natürlich haben sie ihre Vertrauensleute 
nnd Spione zurückgelassen. 
Herr Hsiang Li ist ein chinesischer Großspekulant 
«nd Multimillionär in Schanghai, er ist der Herr 
'der Blauroten Gesellschaft, er handelt mit Opium 
nnd Kindern, Freudenmädchen und Maschinenge 
wehren, niemand wird den Beweis wagen, daß in 
seinem Auftrag gemordet, geraubt, betrogen, er 
preßt und vielfacher Hochverrat begangen wird; er 
hat einen ehemaligen Offizier von der Weißen 
Garde des Barons llngern-Sternberg zum Schofför, 
seine Leibwache besteht genau so wie die Kerntrup- 
pen der russischen Tscheka aus Mongolen. Bei Herrn 
Hsiang Li holte sich ein unschuldiges, südamerika- 
ntsches Mitglied der Völkerbundskommission zur Be 
kämpfung des Rauschgifthandels seine Informa 
tionen. — 
Begegnung mit einem Unbekannten. 
Unsere Studienreise führte uns immer weiter 
nordwärts und nach Peking. Vermutlich weil in der 
Stadt und in ihrer nächsten Unigegend Kriege und 
Bürgerkriege feit Anfang dieses Jahrhunderts 
toben, wurde sie in der Republik in Peiping (Stadt 
des Friedens) umbenannt. Sonst hat sich nichts ge 
ändert, die Straßen sind genau so endlos und 
schmutzig wie früher, bloß das Gesandtschaftsviertel 
ist wegen der Verschiebung der politischen Hege 
monie nach dem Süden menschenleer geworden, und 
die kaiierliche, die „verbotene" Stadt mit ihren wun 
derbaren alten Gebäuden und Tempeln geht dem 
unabwendbaren Verfall entgegen, da sich niemand 
um die Erhaltung dieser Baudenkmäler kümmert. 
Die Priester der chinesischen Staatsreligion, deren 
Haupt und zugleich oberster Diener früher der Kai 
ser war, werden von der Republik nicht mehr be 
zahlt — und das moderne China hat auch kein Geld 
mehr für ihre alten Tempel. Die Gläubigen aber 
sind ungläubig oder wenigstens passiv geworden 
und geben keine Almosen. Die Pagoden beginnen in 
Staub zu verfallen, die Tempelgärten verwildern 
und die Teiche stehen faulig voll grüner Achen 
und trocknen langsam aus. 
Meine alte Opiumstube ist dieselbe geblieben. 
Cie liegt in einer stillen Straße der Mongolen- 
stadt, dieselben Glasschnüre am Eingang, derselbe 
zeitlose Besitzer, der schon vor zwanzig nnd dreißig 
Jahren dieses greisenhafte Iünglingsgesicht hatte. 
Er erkennt mich wieder, noch einem feierlichen Kotau 
führt er mich an den Schrank und läßt mich aus 
feiner Sammlung Pfeifen eine aussuchen. Dann 
präpariert er mir mit den alten kleinen Bewegungen 
die Opiumkugel und führt mich durch den allge 
meinen Raum, wo Chinesen reihenweise rauchen, 
vor sich hindösen und träumen, in die Kammern, 
die für das bessere Publikum und für uns Euro 
päer reserviert sind. 
Auf dem Ruhebett in der Kammer mir gegen 
über, die von der meinen durch einen schmalen Gong 
getrennt ist, liegt ein weißer Mann mit offenen 
Augen, die unverwandt zu mir herüberstarren. Der 
Mann mag in der zweiten Hälfte der Dreißig sein, 
er sieht noch jugendlich aus, seine dunklen Haare 
lassen mich auf einen Slaven oder Romanen, schwer 
lich auf einen Germanen schließen. Er raucht nicht 
mehr, er sicht mich ohne Neugierde an. Als ich mit 
meiner Pfeife zu Eside gekommen bin, in dem an 
genehm dämmerigen Zustand zwischen Wachen und 
Schlaf, beginnt mein Gegenüber zu sprechen. Er 
spricht mit der trockenen, tonlosen Stimme des star 
ken Rauchers. Da ich diese Stimme höre, wundere 
ich mich über dos scheinbar gesunde, blühende Aus 
sehen des Mannes, denn nach ihrem Klang zu ur 
ieilen, ist dies hier eine rettungslos verlorene Er 
scheinung, eine richtige „Opiumleiche". Ich sehe, der 
Mann muß sich aussprechen, ich kenne das; wenn 
Aus den Aufzeichnungen eines Bölksrömrds-DiploMntsn. 
man viele Pfeifen geraucht hat, kann man solch ein 
Bedürfnis haben. Ich höre seine tonlosen, lang- 
lamen Worte, die Erzählung eines großen Spions, 
der wie die meisten Leute höchsten Ranges in die 
sem Fach gleichzeitig zwei Parteien bediente und 
verriet. Das hot nichts mit Geld oder Karriere 
wünschen zu tun. Das ist eine ganz andere Art 
von Ehrgeiz und Machtwillen. Menschen von die- 
lern Schlage gehören nirgendwohin, es ist unmög 
lich, sie einzureihen, und sie wissen meist selbst nicht, 
SU welcher Seite sie sich rechnen sollen. Alles löst 
sich für sie in das Kriegsspiel ihrer Leidenschaft und 
ihres Verstandes auf. 
Der Unbekannte erzählte und ich hörte zu. Ich 
weiß heute noch nicht, ob es sich nicht vielleicht doch 
um ein bloßes Gerede ohne Grundlage und mit viel 
Phantasie handelt. Aber man muß die Möglichkeit 
einräumen, daß nichts und daß olles stimmt. 
„Vor ein paar Monaten bin ich aus Moskau zu 
rückgekommen", sagte der Mann. „Die Weltrevolu 
tion ist endgültig verschoben, bis zu einem Zeit 
punkt, wo sie sich bequem und von selber macht. Vor- 
läufig freuen sich die Russen wie die kleinen Kinder, 
daß sie unter den härtesten Arbeits- und Lebens 
bedingungen ihres Volkes beträchtlich schlechtere Ge 
schäfte zustandebringen als der verhaßte Bourgeois. 
Es geht knapp und gefährlich am Rand, aber es 
geht. In Europa und Amerika sind die Kommu 
nisten bescheiden geworden, Asien möchten sie frei 
lich ganz für sich haben. Genosse Stalin nimmt 
Tschiangkaitfchek die unterdrückte Revolution per 
sönlich übel. Schade, daß schon so viele Attentate auf 
den General versucht wurden, aber alle mißlanaen 
oder wurden zu früh entdeckt. Stalin und das 
Dolkskommissiariat des Aeußeren rechneten 1926 fest 
mit einem Räte-China. Dafür sitzt jedoch der arme 
Karachan auf einem Strafposten und auch Borodin 
ist noch Turkestan verbannt. Und Litwtnow hat sei 
nen Vorgesetzten und Todfeind Tschitscherin endlich 
abhalftern können. Georg Wassiljewisch Tschitsche 
rin, ehemaliger Aristokrat, treibt sich jetzt zerrissen 
and zerlumpt in Moskau herum, er trinkt noch mehr 
als in den Jahren seiner Amtszeit, wo stets ein 
kleines offenes Branntweinfaß in seinem 'Arbeits 
zimmer stand. Tschitscherin war krank, er lebte in 
ausländischen Bädern; aber seine guten Freunde 
verstanden es, ihn nach Rußland zurückzulocken, er 
durste nicht im Ausland bleiben, außerhalb ihrer 
Reichweite, er wußte ihnen einfach zu viel. Als er 
wieder in der Heimat war, konnte man ihn un 
schädlich machen. Rein, nicht aburteilen — auf die 
natürliche alkoholische Weise verkommen lassen. 
Wenn Stalin, der sonst nicht so menschenfreundlich 
ist, kein Mitleid mit ihm hätte, wäre es mit Georg 
Wasstljewitsch schon längst zu Ende gegangen, auf 
einer Schutthalde oder in einem blutigen Keller, 
vo ein Chinese oder ein Lette aus der Tscheka hot 
kein Herz, sondern an dessen Stelle die neueste ame 
rikanische Schnellfeuerpistole mit sechzig Schüssen. 
Genosse Radeck-Sobelsohn ist wieder einmal zu 
Kreuz gekrochen und betet den Fünfjahresplan an. 
den er ursprünglich für einen Schwindel hielt. Mo. 
lotow, Nichtraucher, Nichttrinker, Weiberfeind — 
<àr nicht wie Sie meinen, sondern die Männer 
liebt er auch nicht — Molotow, den sie den „eisernen 
Hintern" nennen, ist Vorsitzender des Rats der 
Volkskommissäre geworden. Das ist immerhin die 
Stelle, die einst Lenin einnahm. Dafür errichtet 
Ford seine Autofabriken in Rußland, alles geht am. 
laufenden Band, bloß die Arbeitslöhne sind viel 
schlechter als in Amerika. Ja, der Kommunist erlebt 
heute seine Enttäuschungen im Roten Rußland." 
Die Architektur der amerikanischen Großstadt. 
Dreistöckige Straßenkreuzung vor dein Zentralbahnhof in Newyork. 
Das Gesicht der amerikanischen Großstädte ist weitgehend durch die Raumnot 
bestimmt. In richten Wolkenkratzern müssen die zahllosen Büros der New- 
yorker Geschäftswelt untergebracht werden; für den Berkehr aber müssen viel- 
rach mehrere Stockwerke hohe Straßen gebaut werden, da die Fülle der Autos 
und Passanten in einer Straßenlinie keinen Platz findet. 
SNNKitzefchr für HsņŞņrģ. 
TU. Hamburg, 28. Dez. (Eig. Funkmeld.) 
Die stürmischen Westwinde erreichten am 
Montagmorgen bei Hamburg Stärke 7—8. 
In der Elbmündung herrscht «oller Sturm. 
Feuerschiff „Elbe l" meldet Windstärke 9. In 
Hamburg ist bereits Hochwasser 1 Meter über 
normal cingetretc». Bei weiterem Anhalten 
des Sturmes besteht für die Nachmittagstide 
ernste Gefahr. Für die schleswig-holsteinische 
Westküste, besonders für die Eiderrnündung, 
hat die Teutsche Seewarte bereits am Sonn 
tag Sturmslutwarnungen erlassen. Bei 
Cuxhaven und bei Brunsbüttelkoog hat cmi 
Anzahl kleinerer Schiffe Schutz'vor dem Un 
wetter gesucht. 
à SiêMMàŗ Schluß. 
Vorübergehendes Aufflackern des Brandos. — Bei 
setzung der Todesopfer. 
TU. Stuttgart, 27. Dezember. 2fm ersten Weih 
nacht s fei er tag flackerte der Brand im alten Schloß 
in dem Flügel gegen die Schloßkirche zu erneut auf. 
Starke Rauchschwaden stiegen empor. Don der 
Brandleitung wurde festgestellt, daß es sich um einen 
lokalisierten Brandherd handelt, der wahrscheinlich 
noch einige Tage unter Wasser gehalten werden muß. 
Mit der Gefahr eines weiteren Umsichgreifens des 
Brandes wird nicht gerechnet. Dagegen befürchtet 
man den Einsturz der an die Reittreppe anschlie 
ßenden Wand. 
llnter größter Anteilnahme der Stuttgarter Be 
völkerung fand Weihnachten in Zuffenhausen die 
Beisetzung der beiden bei dem Brand ums Leben 
gekommenen Feuerwehrleute statt. Zu der Trauer- 
feier waren die staatlichen und städtischen Behörden 
sowie alle Fraktionen des Stuttgarter Gemeinde 
rates erschienen. Ein kilometerlanger Trauerzug be 
wegte sich durch die Straßen der Stad- 
Am Sonntagnachmittag fand ebenfalls unter rie 
siger Anteilnahme der Stuttgarter Einwohnerschaft 
die Beisetzung des dritten Opfers des Stuttgarter 
Schloßbrandes statt. Auch an dieser Trauerfeier be 
teiligten sich die Vertreter der staatlichen und städti 
schen Behörden. 
* * * 
öchWhrM im Hoffetömner Hgsen. 
D-ll. Amsterdam 24. Dez. Gegen Mitternacht 
brach im Vorschiff bes 8000 Tonnendampfer „Oost- 
kerk" der Vereinigten Niederländischen Schiffahrts 
gesellschaften, der am Dienstag mit 1000 Tonnen 
Kopra sowie Sojabohnen, Erdnüssen, Leinöl, Holz 
nnd Stückgütern aus Yokohama eingetroffen war, 
Feuer aus. Ein Teil der Ladung sollte in Rotter 
dam gelöscht werden, worauf der Dampfer nach 
Hamburg gehen sollte. Beinl Löschen der Ladung 
schlugen plötzlich Flammen aus den, Vorschiff. Die 
Bekämpfung des Feuers mit etwa 23 Schlauch 
leitungen wurde durch starke Rauchentwicklung er 
schwert. Zwei Ballastpumpen an Bord des Schiffes 
setzten den Raum, in dem das Feuer wütete, all 
mählich unter Wasser. An einer Stelle brannte 
die Schiffswand durch. Rach zweistündigen An 
strengungen war die größte Gefahr beseitigt. Der 
Schaden soll sehr bedeutend sein. 
* * * 
' ■ TrümMe-WeM. 
Eine Telegramm von Professor Calmette. 
T-U. Lübeck, 24. Dez. In der heutigen kurzen 
Sitzung im Ealmette-Prozeß verlas der Vorsitzende 
u. a. ein von Professor Calmette eingegangenes' 
Telegramm, dessen Inhalt sich ans die Ehrenerklä 
rung der Sachverständigen vom 18. Dezember be 
zieht. In dem Telegramm heißt es u. a.: „Be 
dauere eventuelle Fehler, Ursache und llnglücks- 
fälle, bin aber von der persönlichen Ehrenhaftigkeit 
und Wahrheitsliebe Professor Dr. Deyckes über- 
Als der Vorsitzende mitteilte, daß. die Er 
mittlungen^ nach den verschwundenen Krankenge, 
schichten erfolglos geblieben seien, machte Pro 
fessor Dr. Klotz darauf aufmerksam, daß noch wei 
tere Krankengeschichten verschwunden seien. Sie 
seien wahrscheinlich von verschiedenen Aerzten und 
auswärtigen Sachverständigen bald nach dem Lü 
becker Unglück angefordert worden und müßten 
irgendwo hängen geblieben sein. Die Verhandlung 
wurde dann auf Montag vertagt. 
* . * 
Masseiiunglücksfälle durch Glatteis. 
T-U. Düsseldorf, 26. Dez. Der überraschend ein 
setzende Witterungsumschlag am Heiligabend hatte 
in Düsseldorf und Umgebung zahlreiche Verkehrs 
störungen und Unglücksfälle zur Folge. Auf den 
stark vereisten Straßen war es vor allem den 
Kraftwagen kaum möglich, vorwärts zu kommen. 
Zahlreiche Zusammenstöße forderten eine überaus 
große Zahl vsn Leicht- und Schwerverletzten. In 
Düsseldorf wurden durch den Zusammenstoß eines 
Lieferwagens mit einem Straßenbahnzug Kraft 
fahrer und Beifahrer schwer verletzt. Auf den 
Landstraßen mußten Personen- und Lastkraftwa 
gen ihre Bemühungen, den Weg fortzusetzen, zum 
großen Teil aufgeben. Auch das Paketzustellge- 
schäft der Post erlitt starke Verzögerungen. Ueber 
die genaue Zahl der Krastwagenunşille waren 
bis zur Stunde erschöpfende Angaben noch nicht 
zu erlangen. In Düsseldorf wurde b-ie Hilfe der 
Unfallstationen und der Aerzte in mehreren hun 
dert Fällen in Anspruch genommen. Mit zum Teil 
schweren Arm-, Rippen- und Beckenbrüchen — 
außer den zahlreichen Kopfverletzungen — wurden 
die Verunglückten ins Krankenhaus eingeliefert, 
Todessturz zweier amerikanischer Armeeflieger 
auf dem Flug in den Weihnachtsurlaub. 
T-U. Newyork, 27. Dez. Als zwei amerikanische 
Armeeflieger, ein Leutnant und sein Begleiter, 
mit einem Flugzeug in ihre Heimat flogen, wo sie 
ihren Weihnachtsurlaub zu verbringen gedachten, 
stürzte der Apparat in den Wäldern bei Billings 
ley im Staate Alabama ab, wobei die beiden 
Flieger den Tod fanden. 
Belgisches Schmuggelschiff gestrandet. 
T-ll. Brüssel. 26. Dez. In der Rächt zum zwà 
ten Weihnachtsfeiertag strandete ein belgisches 
Schmuggelschiff in der Rühe der Mole von Zee- 
brügge. Die Besatzung konnte sich durch Schwim 
men an Land retten, wo sie nach einem erbitterten 
Feuergesecht mit Zollbeamten dingfest gemacht 
werden konnte. Ein unbeteiligter Schüler wurde 
bei der Schießerei getötet. 
12 Verletzte bei einem Eisenbahnunglück. 
T-U. Paris, 28. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Zn 
i>en späten Abendstunden des Sonntag wurds ein 
Personenzug bei der Einfahrt in den Ostbahnhof 
von einem rangierenden Eüterzug gerammt, wo 
bei 4 Personenwagen aus den Schienen sprangen 
und zum Teil umfielen. 12 Reisende wurden mit 
inneren Verletzungen aus den schwerbeschädigten 
Wagen gezogen und mußten sich in ärztliche Be 
handlung begeben. Lebensgefahr besteht jedoch bei 
keinem von ihnen. 
Zugunfall in Thüringen. 
T-U. Weiinar, 26. Dez. Am zweiten Weihnachts 
feiertag früh 6.40 Uhr hat sich auf der Schmal- 
spufftrecke Eisfeld—Unterneubrunn ein Zugunfall 
ereignet. Von dem Personenzug 742 entgleisten 
die Lokomotive und zwei Personenwagen. Die 
Lokomotive stürzte die Böschung hinunter; vier 
Personenwagen wurden schwer beschädigt. Die Ur 
sache des Unfalls ist noch nicht geklärt. Vier Fahr 
gäste sowie der Lokomotivsührer und der Hilss- 
heizer erlitten größtenteils leichtere Verletzungen 
und ^wurden dem Krankenhaus in Eisfeld zugs- 
kurre Và 
Die Unfalliste der Vereinigten Staaten an dev 
beiden Weihnachtsfeiertagen weist bisher 200 Tot« 
auf Ueber die Hälfte der Toten sind Opfer von 
^erkehrsunfällen. Mehrere Personen starben an ver- 
falichten alkoholischen Getränken und acht Personen 
begingen Selbstmord. 
In Port Elizabeth stürzte am Weihnachtstage ein 
im Abbruch befindliches Gebäude zufanimen und zer- 
trümmerte einen Laden, in dem inehrere Personen 
Weihnachtseinkäufe machten. Fünf Personen wur. 
den getötet und drei schwer verletzt. 
Am Weihnachtsabend ist in dem Zweiggeschäft der 
Tabvkwarenfirma Loeser u. Wolfs in Berlin der 
66 Jahre alte Zweigstellenleiter Gustav Huth von 
noch unbekannten Tätern erschossen und beraubt 
worden. 
Am ersten Weihnachtsfeiertag sind mehrere Ort- 
chaften in Friaul von einem Erdbeben heimgesuchj 
worden. In Artegna sind zahlreiche Häuser beschä 
digt worden. In Osoppo und Gemona weisen nieh. 
re re Gebäude Risse auf. 
In einer Zweigstelle der Dank von Frankreich in ' 
Thiers wurden am Dienstag drei Millionen Fran 
ken in 1000-Franken-Scheinen gestohlen. Die Po 
lizei verhaftete nunmehr einen Angestellten der 
Bank, der durch falsche Buchungen den Diebstahl be 
gangen hatte. 
Bei einer Meuterei in dem Gefängnis in Haifong 
in Französifch-Jndochina wurden vier Gefangene ge 
tötet uird vier Soldaten verletzt. 
Der italienische Kassationshof hat die Bcrufunz 
des sogenannten Unbekannten von Colcgno end 
gültig verworfen, der sich Jahre hindurch als Pro 
zessor Canella ausgegeben hatte und von den Ge 
richtes als der aus dem Gefängnis entwichene Buch 
drucker Bruneri festgestellt worden war. 
In einem Wohnwagen in der Nähe von Kolmar 
brach Sonntagabend infolge Ueberhcizens des Ofens 
ein Feuer aus. 4 Kind«: sind verbrannt. Eins ist 
schwer verletzt, 
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