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Zeitungsband (1931, Bd. 4)

Zugriffsbeschränkung

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1931, Bd. 4)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8100291
Persistente ID:
PPN1856523314
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1931
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1931-12-02_282
Titel:
Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Dezember 1931
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1931-12-02
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1931, Bd. 4)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Oktober 1931 (230)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Oktober 1931 (231)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Oktober 1931 (232)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Oktober 1931 (233)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Oktober 1931 (234)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Oktober 1931 (235)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Oktober 1931 (236)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Oktober 1931 (237)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Oktober 1931 (238)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Oktober 1931 (239)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Oktober 1931 (240)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Oktober 1931 (241)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Oktober 1931 (242)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Oktober 1931 (243)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Oktober 1931 (244)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Oktober 1931 (245)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Oktober 1931 (246)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Oktober 1931 (247)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Oktober 1931 (248)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Oktober 1931 (249)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Oktober 1931 (250)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Oktober 1931 (251)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Oktober 1931 (252)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Oktober 1931 (253)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Oktober 1931 (254)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Oktober 1931 (255)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Oktober 1931 (256)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. November 1931 (257)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. November 1931 (258)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. November 1931 (259)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. November 1931 (260)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. November 1931 (261)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. November 1931 (262)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. November 1931 (263)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. November 1931 (264)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. November 1931 (265)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. November 1931 (266)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. November 1931 (267)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. November 1931 (268)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. November 1931 (269)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. November 1931 (270)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. November 1931 (271)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. November 1931 (272)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. November 1931 (273)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. November 1931 (274)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. November 1931 (275)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. November 1931 (276)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. November 1931 (277)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. November 1931 (278)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. November 1931 (279)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. November 1931 (280)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Dezember 1931 (281)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Dezember 1931 (282)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. Dezember 1931 (283)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Dezember 1931 (284)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Dezember 1931 (285)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Dezember 1931 (286)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Dezember 1931 (287)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Dezember 1931 (288)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Dezember 1931 (289)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Dezember 1931 (290)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Dezember 1931 (291)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. Dezember 1931 (292)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Dezember 1931 (293)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Dezember 1931 (294)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. Dezember 1931 (295)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Dezember 1931 (296)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Dezember 1931 (297)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Dezember 1931 (298)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Dezember 1931 (299)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Dezember 1931 (300)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Dezember 1931 (301)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. Dezember 1931 (302)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Dezember 1931 (303)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Dezember 1931 (304)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Dezember 1931 (305)

Volltext

J 
Bd)΀swÌ9-f5oîfteînifd}e 
LanDZszsitung 
124. Jahrgang. 
124. Jahrgang. 
ElnzelverkaufSpreiS 15 Goîdpfcnntg 
Echrļftleîtung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Baynhofstraßk 12/13 
DeznaSyrelö: Monatlich 2.— Reichsmark einschließlich Bestell' bezw. Abholgekd 
Ausgabe B einschließlich Illustrierte Wochenbeilage Reichsmark 2.30 Einzeln 15 Rpfg. 
Fernsprecher Nr 2551 •* Telegramm-Anschrift: Tageblatt 
Bankkonten: Westholsteinische Bank. Spar- und Leih-Kasse, Bankverein A.-G.. Wirtschaftsdank, Deamtenbank, 
Schleswig-Holfternische BanL. Landkreditbanb A.-G alle in Rendsburg und Demeinde-Sparkasse» Büüelsdorj. 
Pottscheck-Konro > Hamburg 16273. Erfüllungsort Rendsburg. 
Anzeigenpreis: Die lOgespaltene Kotonelzeile 25 
Reklamen 125 Jfâ. Zahlungsztel 14 £agt 
Für Ausnahme der Anzeigen an bestimmten Plätzen samt« 
In den vorgeichrieb Nummern kann keine Gewähr über» 
aommen. eine Ersatzpllichl od Haftung bet Nichteinhaltg 
derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden 
Bel Zahlungsverzug oder Konkur» entfällt de, 
Anspruch aus einen gewährten Anzeigen --Rabatt. 
Im Fall, HSHerer Gewalt Hai der Beziehe, keinen 
Antpruch auf Lieferung «de, Nachlieferung de» 
Zeitung ade, auf Rüchzahlung de» Bezugspreise» 
Mtmach. dM 2 ÄstEer 
3u den angeblichen Plauen über deuLfchen Wiederaufbau 
Der Endöampf um die Reparationen. 
§rr örr Srukgaffe. 
Das ist das eigentlich Entscheidende in den Ne- 
parationsverhandlnngen, die mit dem Zusammen 
tritt des Beratenden Sonderausschusses in Basel 
am 7. Dezember a.. genommen werden: es geht 
letzten Endes nicht um die Beseitigung akuter 
Schwierigkeiten im Reparationsmechanismus, 
man steht vielmehr mitten in einer Krise des 
gesamten Systems der Reparationen und 
Kriegsschulden und sucht einen Ausweg aus der 
heillos verworrenen Lage. Die vergangenen Mo 
nate haben allen Einsichtigen unzweideutig gelehrt: 
die bisherige Reparationspolitik, eine Politik der 
Unvernunft und des kurzsichtigen Eigennutzes, hat 
in eine Sackgasse geführt. Londoner Ultimatum, 
Dawesplan, Poungplan — alle diese Zahlungs- 
schemen' haben sich als undurchführbar er 
wiesen, alle Lösungsversuche sind gescheitert und 
mußten scheitern, weil sie. als Zwangssyüem dem 
freien Spiel der weltwirtschaftlichen Kräfte auf- 
gezwungen, naturnotwendig zum wirtschaftlichen 
Niedergang der Böller führten. Solange die poli 
tischen Zwangszahlungen mit bleierner Schwere 
auf dem internationalen Handel lasten und die 
Weltwirtschaft in ihrer freien Entfaltung läh 
men, ist kein Aufstieg, keine Ueberwindung der 
Krise, dieses Weltübels, denkbar. 
* 
Die Völker stehen an einem Scheidewege: 
nicht ein neuer, von vornherein als hoffnungslos 
stigmatisierter LLfungsverfi"' "es an sich unlös 
baren Reparationsproblems in ins Freie füh 
ren: es ist vielmehr an der Zeit, einen Schluß 
strich unter das bisherige System politischer 
Zwangszahlungen zu fetzen. Trotz wachsender Ein 
sicht in weiten Teilen des Auslandes regen sich 
jedoch, darüber dürfen wir uns nicht täuschen, 
starke Kräfte, die diesen entscheidenden Schritt — 
er würde nicht nur Deutschland nützen, er läge auch 
im wohlverstandenen Interesse der Eläuļnger- 
länder — zu verhindern oder doch hinauszuzögern 
bemüht sind Wohl scheint man geneigt, im Hin 
blick auf die furchtbare Not in Deutschland, das 
Zahlungsschema des Sstoungplans aufzulockern und 
„Entlastungen für die Dauer der Krise" zu ge 
währen: grundsätzlich will man jedoch auf seinen 
vermeintlichen Anspruch auf die deutschen Repa 
rationszahlungen nicht verzichten, will bas 
„Regime des Poungplanes" aufrecht erhalten. In 
dieser Auffassung beharrt vor allem die öffentliche 
Meinung Frankreichs. Es wird also in den 
kommenden Wochen und Monaten aller Voraus 
sicht nach eines schweren und zähen Ringens be 
dürfen, um in diesem Widerstreit der Meinun 
gen und Interessen DeutschlandsLebens- 
Interessen zu wahren. 
Mette sich wer kannl Das scheint wirklich die 
Devise der gegenwärtigen Notzeit werden zu 
sollen. Eine höchst unmoralische und egoisti 
sche Devise sicherlich, aber eine solche, die wür 
dig ist, am Ende einer Zeitepoche zu stehen, 
welche die Herrschaft des Materiellen zur höch 
sten Blüte gebracht hat. und deren Skrupello 
sigkeit durch alle die Dinge um Sklarek, Bar 
mat, Kutisker, Lahusen-Nordwolle, Katzcncl- 
lenbogen-Patzenhofer A. G. deutlich genug 
unterstrichen ist. 
Wer kann sich z. Zt. noch am ehesten retten? 
Derjenige, welcher Macht hat, durch Gesetze mit 
Pfändungsrecht über die letzte Substanz des 
Volkes verfügen zu dürfen. Dieser setzt ein 
fach die Notverordnungsmaschlne in Bewe 
gung und sucht — auf dem Papier — die Etats 
in Ordnung zu bringen, also die Wirkung, 
nicht Ursachen der Krise zu bekämpfen. Das 
Gesamtdefizit des Reiches, der Länder und Ge 
meinden ist inzwischen auf 2 Milliarden RM 
angewachsen. Dieses auszugleichen ist bei Tag 
und Nacht das Denken der hohen Ministerial- 
dürokratie gewidmet. 
Wird nun ein neuer Weg eingeschlagen, wie 
er vielfach mit Arbeitsbeschaffung, wirklichen 
Reformen usw. längst gewiesen ist und den zu 
gehen nur der Mut gehört, Front gegen Herrn 
Dr. Luther und seine Hintermänner zu neh 
men? Nein, es geschieht nicht. Vielmehr soll 
zu dem alten abgegriffenen Mittel weiterer 
Stenererhllnngen bei gleichzeitiger Senkung der 
BeamtengehLlter die Zuflucht genommen wer 
den. Man spricht von 8—10 % neuem Abbau. 
Als ob man nicht schon jetzt, zumindest bei den 
kleineren und mittleren Gehältern, das Exi 
stenzminimum erreicht hat. 
Was wird man damit erreichen? Zunächst 
das eine: Tie Beherrscher des mobilen Kapi 
tals werden um soviel reicher als die arbei 
tende deutsche Welt ärmer wird. Das ist der 
große Spekulationsgewinn solcher, deren 
„Arbeit" „in Geld denken" besteht! Weiter 
erreicht man eine erneute Verminderung der 
Kaufkraft des dentschen Binnenmarktes. Er 
zielt wird eine Erhöhung der Erzengnnqs- 
kosten durch Steigerung der Generalunkosten 
und eine Einschränkung des Verbrauches auf 
der ganzen Linie. Durch die Umsatzsteuer 
erreicht man ferner die anscheinend noch nicht 
schnell genug vor sich gehende Enteignung alles 
in Sachwerten noch vorhandenen deutschen 
Vermögens. Das sind sozusagen alles Ziele, 
welche im Interesse des internationalen Leih 
kapitalismus liegen und die nur für diesen 
erstrebenswert sein dürften, nicht aber für die 
deutsche arbeitende Welt und die doch eigent 
lich nnr für sie und für ihr Wohlergehen ver 
pflichtete Welt der deutschen Verantwortlichen. 
Mit anderen Worten: Die Deflationspvlitik 
im Interesse der die Arbeit ausbeutenden 
Welt soll fortgesetzt werden. Das Einschlum 
mernde für Michel dabei sind die Ratten 
fängermelodien von dem armen Volke, das 
sich wieder einschränken muß, dieweil eine 
spekulierende Welt sich im Reichtum gütlich 
tun Tann. Darum auch die Unterdrückung 
aller gegebenen Möglichkeiten, um Arbeit und 
Brot zu schaffen auf Wegen, die das Gold der 
Bank von Frankreich und von Morgan außer 
Betracht lassen. So werden diese Ratten- 
sängermelvdien Meilensteine auf dem Wege 
Zum Abgrunde. 
Um nun den Betroffenen etwas für die 
Ohren zu bieten, wird vom Preisabbau ge 
sprochen. Es soll sogar ein Prcisdiktator in 
Aussicht genommen sein. Es mag möglich sein, 
daß auf dem Gebiete der gebundenen Preise, 
d. h. der Kartell- und Syndikatspreise, noch 
etwas zu machen sein wird, aber für die große 
arbeitende Welt des Mittelstandes wird man, 
ohne den Zusammenbruch zu beschleunigen, 
nichts erreichen können. Gegen Naturgesetze 
kann man nicht diktieren. Und wie können 
Preise abgebaut werden, wenn man mit einer 
Umsatzsteuer von 2 vom Hundert den Weg 
von der Produktion zum Konsum durch eine 
unerhört rigorose in die Substanz greifende 
Produktionsbesteuerung belastet? 
Zu dieser Finanzpolitik der Erdrosfelnng 
des dentschen Binnenmarktes — anders kann 
man eine solche Politik wirklich nicht bezeich 
nen — kommt die nationale Handelspolitik 
des Auslandes. Mit größter Energie schließen 
sich die großen Absatzgebiete des Auslandes 
gegen die Einfuhr ab. England hat einen 
Hochschutzzoll von 50 Prozent durch Notvervrd- 
So sind die großen Zusammenhänge. Was 
uns retten könnte, sind dabei nicht S^ener- 
erhLhungen oder dergleichen, sondern die Be 
seitigung einer fixen Idee, die in dem Schrei 
nach der Golddeckung ihren hysterischen Aus 
druck hat. Eine Golddeckung, die in Deutsch 
land in Wirklichkeit überhaupt nicht mehr be 
sieht, ein Goldstreifen nach dem bekannten 
Lilberstreifen. der in Wirklichkeit eine fata 
morgana ist. Und wegen dieser fata morgana 
können wir weder zu Arbeit noch zu Brot 
kommen! 
wiring eingeführt, wodurch vor allem die Tex 
til- und Agrarproduktion des Auslandes be 
troffen wird. Deutschland wird besonders in 
der Textilindustrie schwerste Einbuße erleiden. 
Verstärkt wird diese Hochschutzzollpolitik durch 
den natürlichen Schutz durch die Entwertung 
des englischen Rfundes. die aber zugleich die 
Waren a n s f» h r erleichtert. 
Hier setzt nun der Kampf des Goldwuchers, 
des internationalen Zinskapitalismusses, ein. 
Der Flandinsche Besuch in England war der 
Versuch mit dem Zuckerbrot. Er kann als ge 
scheitert gelten, denn England will den Weg 
mit Frankreich nicht weiter gehen. Fetzt kommt 
die Peitsche. Mit dem Golde will man das 
Pfund weiter herunterwerfen, damit die 
inflatorische Entwickelung über das gewollte 
Maß hinaus den verantwortlichen Leitern der 
englischen Politik den Atem nimmt. sSiehe 
hierzu im Wirtschaftsteil dieser Nr.l Ter 
Kampf zwischen der englischen Wirtschaft und 
dem Wucher des Zinskapitalismusses wird 
mit allen Mitteln der dem letztcrne eigenen 
Rücksichtslosigkeit gegen die Not der Völker 
geführt. 
mb Stone sollen. 
Eine Inflation kann man rnfcn. aber nicht 
lenken! Tie Erfahrnng mache« jcüt England 
und die dem Pfund folgenden Währungen. 
Der gestrige Dienstag brachte einen Rekord- 
tiefstand sowohl des Pfundes als anck der 
skandinavischen Kronen. Das Pfund fiel in 
24 Stunden von 14.73 RM. ans 13.88 NM. 
lParität über 20 RM., die dänische Krone von 
81.17 aus 77,86 NM. lParität etwa 112 NMj, 
die schwedische von 81 42 ans 78.17 RM. und 
die norwegische von 8g,»2 auf 77,42 RM. 
loooet Mfiettl im TrîbàŞtm? 
In Kreisen der BFZ. wird erwogen, den 
amerikanischen Präsidenten Hoover aufzufor 
dern, den Vorsitz der internationalen Konfe 
renz zu übernehmen, die sich mit dem Gut 
achten des beratende» Sonderansschnsses der 
VIZ. zu beschäftigen haben wird. 
Dis Hiiler-Karis in Frankreichs Ueberlegungen 
auf Interesse auch in England schließen. Das 
hochpolitische Moment der Andeutungen und 
Vermutungen liegt darin, daß die französische 
Politik, die vordem ein Verbleiben des Ka 
binetts Brüning zur Voraussetzung leid 
licher Beziehungen zu Deutschland machte, 
sich offenbar mit anderen Möglichkeiten theo 
retisch vertraut zu machen sucht, ohne a limine 
zum Rückzug zu blasen. # 
Zu der Frage eines Eintritts der National 
sozialisten in die Neichsregiernng schreibt der 
diplomatische Korrespondent des „Daily Tele 
graph", daß sich die französischen Stellen be 
reits mit der Möglichkeit eines Wechsels in 
der deutschen Regierung in etwa drei bis vier 
Monaten und dem Eintritt der Hitlerpartei 
in eine neue Koalition abgefunden hätten. Es 
sei die Möglichkeit vorhanden, daß die Führer 
der Hitlerpartei unter der Last von Minister 
verantwortlichkeit „Weisheit und Mäßigung 
lernen" würden. Tie gleichen französischen 
Kreise hofften auch, daß der Vatikan vorbe 
haltlich der Annahme von gewissen, die Kirche 
zufriedenstellenden Bedingungen sich mit der 
Zurückziehung des Bannes gegen die Zu 
sammenarbeit zwischen den deutschen Katho 
liken und den Hitleranhängern durch das 
deutsche Episkopat einverstanden erklären 
werde. Dies würde es Brüning möglich ma 
chen, die Stellung als Außenminister in einer 
neuen Koalition anzunehmen, was die Fran 
zosen beruhigen werde. Dies werde wohl 
auch mit den Wünschen der „gemäßigten Na 
tionalsozialisten" übereinstimmen (?). Der 
gegenwärtige französische Botschafter in Berlin, 
Francois Poncet, beabsichtige, eine wirkliche 
Kenntnis der Hitlerbcwegung und der Sin- 
nesrichtung ihrer Führer zu gewinnen. Er 
wolle hierbei feststellen, ob es möglich sei, die 
ursprünglichen Vorurteile gegen Frankreich 
zu beseitigen. 
An einem entscheidenden wichtigen Problem 
wird die Reparationsdebatte diesmal nicht vor 
beigehen: an der privatwirtschaftlichen 
Verschuldung Deutschlands an das Ausland. 
Es war einer der inneren konstruktiven Fehler des 
Poungplans. daß er im Jahre 1920 auf die Aus 
landsschulden der deutschen Wirtschaft keine Rück 
sicht nahm. Damals bereits waren diese Auslands 
kredite auf eine Höhe von vielen Milliarden an 
gewachsen, in erster Reihe eine Folge der gewalti 
gen Reparationssummen, die auf Grund des 
Die M§n Fehler. 
Zu den augenblicklich mit mehr oder we 
niger Geheimnistuerei erörterten „Finanz 
kräftigungsplänen" der Reichsregierung, die 
auf alles andere denn eine Bewahrung bezw. 
Stärkung der Kauf- und Stcucrkraft sowie 
eine Hebung der Wirtschaft hinauslaufen, be 
merken die „Hamburger Nachrichten", die Fi 
nanzpolitik bewege sich in dem alten, ausge 
tretenen Gleise weiter, in phantasieloser 
Weise erhebe man dort Steuern, wo der Wi 
derstand am geringsten sei, im übrigen kiirze 
man die Beamtengehälter. Auf diese Weise 
werde der Binnenmarkt, von dessen Hebung 
man andauernd spreche, vollends totgeschlagen. 
Fn ein paar Monaten würden aus diesem 
Grunde die Umsätze der Wirtschaft wieder um 
20 v. H. gesunken sein, dann würden die 
Steuereingänge entsprechend geringer aus 
fallen — und dann werde man wieder neue 
Steuern erheben, weil man sich offenbar 
überhaupt nicht mehr auf eine vernünftige 
Bekämpfung der Krise besinnen möge. 
6mm AageMick 
Ein Berliner Kabarett-Ansager hatte sich 
den Witz erlaubt, „Böß werde jeden Tag bei 
Sarotti durch den Kakao gezogen". 
Daraus hatte Frau Fama, vielleicht weil 
der Witz nicht von allen gleich kapiert wurde, 
das Gerücht gemacht, Boß — der ehemalige, 
bekanntlich nicht gerade mit Ruhm bekleckerte 
Berliner Oberbürgermeister — sei bei Sa» 
rotti beschäftigt. 
Die genannte Firma scheint jedoch davon 
nicht e n t z ü ck t zu sein. Tenn sie gibt in 
Zeitungsanzeigen bekannt, an dem Gerücht 
sei kein wahres Wort, und sie werde jeden 
Verbreiter wegen böswilliger Verleumdung 
gerichtlich belangen. 
Nun ja, „böß" sah es in Berlin ans. Hof 
fentlich wird es „lang-Sahm" besser! 
Es ist von gewissem Reiz, in Bestätigung 
kürzlicher Andeutung diese französischen Mut 
maßungen über die innerpolitische Entwick 
lung in Deutschland zu vernehmen. Ihre 
Wiedergabe durch ein Londoner Blatt läßt 
Der öeutschnationale Partcivorstand crwei 
terte die V o l I m a ch t e n Hugenbergs.
	        

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