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Newspaper volume (1930, Bd. 2)

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Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318687
Title:
Rendsburger Tageblatt
Sub title:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Document type:
Newspaper
Publisher:
Möller
Place of publication:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8443217
Persistent identifier:
PPN1856520633
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1930
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318687_1930-06-07_132
Title:
Ausgabe vom Samstag, den 07. Juni 1930
Structure type:
Issue
Year of publication:
1930-06-07
Language:
German
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Contents

Table of contents

  • Rendsburger Tageblatt
  • Newspaper volume (1930, Bd. 2)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. April 1930 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. April 1930 (78)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. April 1930 (79)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. April 1930 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. April 1930 (81)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. April 1930 (82)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. April 1930 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. April 1930 (84)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. April 1930 (85)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. April 1930 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. April 1930 (87)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. April 1930 (88)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. April 1930 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. April 1930 (90)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. April 1930 (91)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. April 1930 (92)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. April 1930 (93)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. April 1930 (94)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. April 1930 (95)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. April 1930 (96)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. April 1930 (97)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. April 1930 (98)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. April 1930 (99)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. April 1930 (100)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Mai 1930 (101)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Mai 1930 (102)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Mai 1930 (103)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Mai 1930 (104)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Mai 1930 (105)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Mai 1930 (106)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Mai 1930 (107)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Mai 1930 (108)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Mai 1930 (109)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Mai 1930 (110)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Mai 1930 (111)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Mai 1930 (112)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Mai 1930 (113)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Mai 1930 (114)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Mai 1930 (115)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Mai 1930 (116)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Mai 1930 (117)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Mai 1930 (118)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Mai 1930 (119)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Mai 1930 (120)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Mai 1930 (121)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Mai 1930 (122)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Mai 1930 (123)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Mai 1930 (124)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Mai 1930 (125)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Mai 1930 (126)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. Juni 1930 (127)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Juni 1930 (128)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Juni 1930 (129)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Juni 1930 (130)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Juni 1930 (131)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Juni 1930 (132)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Juni 1930 (133)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Juni 1930 (134)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Juni 1930 (135)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Juni 1930 (136)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Juni 1930 (137)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. Juni 1930 (138)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Juni 1930 (139)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Juni 1930 (140)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Juni 1930 (141)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Juni 1930 (142)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Juni 1930 (143)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. Juni 1930 (144)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Juni 1930 (145)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Juni 1930 (146)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Juni 1930 (147)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Juni 1930 (148)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Juni 1930 (149)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. Juni 1930 (150)

Full text

LanDsszsîlung 
ôd)leswîg-Bolfteînifd)e 
123. Jahrgang. 
123. Jahrgang. 
SinxelverSaussprekr 18 Goļķķyfeņņkg«. 
Schŗîstleîtung und Geichästsllelle: Rendsburg, Dahnhofüraße 12/18. 
Bezugspreis: Monatlich 2,— Reichsmark einschließlich Bestell» bezw. Abhskgķld 
Fernsprecher Nr. 2551 — Telearamm-Anschrtfl: Tageblatt. 
DanL-Konlen: Spar» und Leih-Kasse, Bankverein A.-Ģ.. Beamtenbaick. Wirtschaftsbank. 
Weilholjîetniiche Dank. Schieswig-Holsteiniiche Dank und Gemeinde-Svarkalle Lüdelsdorf. 
PostfcheL-Ksnto: Hamburg 16278. Erfüllungsort: Rendsbnrģ. 
Aahk»ņZ«ņeer«a «bņ ķķ»»feņe» «Ü5I b*t 
Vntvnich «Ä àŗ» gŗwLNâ» <Lļîr«Uķ-ņ.Sìodâ 
In, şşag» tzStznņ Grmaļt (Sets der Br,t»de» festem 
Antvriich «ttj Ltŗķeriiņg flfe« «RodilMmiitg fe« 
Seitens ad« cut NLckMtzlung de» Sezllgsŗretiŗ». 
UNS das Vaterland zur Hölle machen. Der ķ n» 
nere Wert. die Leistung im Dienst des 
Lanzen, der Gemeinschaft, sei der einzige Prüf» 
stein für den Wert des deutschen Mannes, dann 
wird sich bald zeigen, wo echte nationale Gesin 
nung zu finden stt. und wo nur der Schein herrschn 
Ist eine Erhebung aus den Niederungen un 
seres politischen Lebens, ist der Steg des sittlichen 
Ledankens möglich? Das ist die ernste Frage, die 
einmal über die Zukunft unseres Volkes entscheiden 
wird. Großer Wandlungen wird es 
bedürfen, bis die Schlacken einer Zeit, die das 
Zch in den Mittelpunkt des politischen Geschehens 
stellte, abgestreift sind. Nur ein mit Fleiß ge 
pflegtes Gemeinschaftsleben kann zu einer 
Läuterung des deutschen Menschen 
führen. Nur der Gemeinschaft wird es möglich 
'"ein, an ihren Gliedern die schlechten, selbstsüchti 
gen Triebe zu unterdrücken und statt dessen 
Pflichtgefühl und O p f e r w i l l e n der Ge- 
samtheit gegenüber zu pflegen. 
Jeder, der erkannt hat, daß das heutige Ge 
schlecht an der Schwelle einer neuen Zeit steht, daß 
ein neuer Geist sich Bahn brechen will. möchte das 
Wollen seiner Volksgenossen ^iuf d'e sittlichen 
Güter richten, die in unserer von händlerischem 
Geist erfüllten Zeit fast zum Gespött geworden sind, 
dann werden auch immer mehr Menschen em'ehen, 
daß Treue. Wahrhaftigkeit und Man- 
nesehre Tugenden sind, ohne die es keinen 
wahren Führer gibt. 
Es war eine kleine Schar von Männern, dis 
einst das Pfingstwunder an sich erlebte. Aber seder 
wurde zum begeisterten Verkünder der neuen Lehre, 
weil er an ihre sieghafte Kraft glaubte. Mag 
es auch noch jetzt eine Minderheit sein. die m 
Zeichen der Volksgemeinschaft und des 
Dolksstaats den Kampf aufgenommen hat gegen 
die zerstörenden politischen Mächte unserer Zeit. Sie 
trägt dennoch ihr Banner stolz voran, weil sie weiß, 
daß ihr die Zukunft gehörön wird. Dr. H. K. 
suche zu bessern bleiben auf halbem Weg« stehen. 
Redliches Wollen ist da, aber einer mißtrau; 
dem andern. So lange hat d»e Selbstsucht ihre 
giftigen Blüten getrieben, daß es vielen unmöglich 
ist, an die guten Absichten des andren zu glauben. 
W'r müßten unser Herz und unsern Blick wei 
ten können. Unzählige sind da, die kämpfen wollen 
für eine bessere Zukunft, aber sie sehen nur 
ihre eigene kleine Schor. Der Kampf 
der jungen Kräfte in unserm Vaterland hat sich 
aufgelöst in v i e l e T r I ch t e r k ä m p f e.. An dem 
engen Trichterrand des eigenen Geltungsbereichs 
endigt der Kampfwille. Wir müssen heraus aus 
den Trichtern und eine Angriffskette bilden, w'r 
alle, die wir als nationale Idealisten 'm 
Kampf stehen, die wir für das Recht der boden 
ständigen, volkstümlichen Führung 
eintreten. Wer !m Trichter kämpft, der verliert 
leicht den Blick für das Ganze. Er ist von Feinden 
umschlossen und abgeschnitten vom Ganzen, ohn« 
daß er ìs weiß, oder er bleibt zurück und wartet, 
bis an die Zähne bewaffnet, vergebens auf den 
Feind. 
Etwas Neues will sich durchringen zum Licht. 
Das Alte kämpft einen verzweifelten Kampf. Es 
pocht auf seine Majorität, aber Begeisterung und 
entschlossener Wille zum Einsatz sind in dem Kreise 
derjenigen, die sich bewußt sind, Verkünder und 
Träger einer neuen Idee zu sein. Ein neuer Gesst 
füllt die Herzen mit Macht. Bald wird er Milli 
onen ergriffen haben. Bold wird er alle 
erstarrten Formen sprengen und die 
Bahn frei machen für neues Wachs- 
t u m. Neue Kräfte werden dadurch frei zum 
Handeln. Sie drängen nach sittlicher 
Erhebung, nach opferbereitem Einsatz für ein 
hohes, ideales Ziel. 
Der neue Geist fordert Gemeinschaft. 
Was uns verloren ging in einer vom Materialis 
mus beherrschten Zeit, das soll jetzt wstder zu Eh 
ren kommen. Die viel gerühmte „Freiheit" hat 
ihren Nimbus eingebüßt. Sie hat alle Bindungen 
zerstört, sie hat das Volk Masse werden lassen. S-e 
hat die Keime der Selbstsucht geil aufschießen las 
sen. sie hat das Streben nach Gewinn zum obersten 
Gesetz werden lassen. Nun muß die Gemeinschaft 
wieder das Gemeinwohl zur Grundlage allen 
Handelns machen. 
Der neue Geist fordert auch eine andere B e - 
Wertung des Menschen. Schnell fertig ist das 
Urteil immer dort, wo es sich an irgend eine 
Aeußerlichkeit klammerte. Rang, Stand, Geburt, 
Parteizugehörigkeit sind nur zu oft bestimmend. 
Wieviel hat solch vorschnelles Urteil schon zerstört! 
Diese Art, die einzelnen Menschen nach rein äußer 
lichen Maßstäben abzustempeln, läßt die Mauern 
des Mißtrauens immer höher wachsen und kann 
Weltanschauliche und politische 
Pfmgstge danken. 
gekommen ist." Aber es gibt keine Ethik, 
keine Moral ohne den Heiligen Geist! 
Wir gehen einen Schritt weiter, wir sagen: Es 
ist kein heiliger Geist außer dem Geist Gottes. 
Pfingsten bedeutet den Anspruch Gottes an die 
Menschheit, daß sie von seinem Geiste müsse erfüllt 
sein, wenn sie ihre Mcnschheitsaufgabe erfüllen 
will. Was die ersten Apostel übermannte und un 
ter seine Gewalt zwang, das war Gottes Geist, 
der in Jesus von Nazareth, dem Menschensohn. 
wohnte, der heilige Geist göttlicher Lebensener 
gien, der sie selbst umgewandelt hatte und nun be 
fähigte, Träger einer weltumgestaltenden Geistes 
macht zu werden. Es gibt keine echte Sittlichkeit, 
die nicht aus dem Geiste Gottes stammte, es gibt, 
sagen wir, keine wirklich fruchtbare sittliche Er 
neuerung unserer Kultur, es sei denn auf religiöser 
Grundlage. Geist wird in unserem Volke nur sem. 
wenn Heiliger Geist es neu beseelt; heiliger Geist 
kann nicht sein, wo nicht Gott seinen Geist in 
Menschenseelen gibt. 
Darum ist Pfingsten der Ruf Gottes an d'e 
Völker zur neuen Hinkehr zu den tiefsten Quellen 
Gottes heiliger 
Eins Pfingstmnhnrrng. 
Don Generalsuperintendent D. Paul Blau. 
Oswald Spengler hat es meisterhaft verstan 
den. alle Erscheinungen einer Kulturepoche auf 
einen Generalnenner zu bringen, indem er sie als 
Ausdrucksformen eines bestimmten Seelentums be 
greifen lehrt. Völker und Sprachen. Glaubens 
lehren und Künste, Staaten und Wissenschaften, 
olles sind nur Verwirklichungen einer und dersel 
ben geistigen Eigentümlichkeit, die einer Zeit chr 
Gepräge aufdrückt. In dieser Auffassung liegt eine 
wertvolle Handhabe zur Beurteilung der Geschichte. 
Äix sind allzu leicht geneigt, die Erscheinung 
der Dinge als ihre Wirklichkeit anzusehen. 
Aber mit diesem Gebanntsein unter die sinnliche 
Wahrnehmung geraten wir immer aufs neue in den 
tiefsten Trug. In Wahrheit ist doch nicht das die 
Wirklichkeit, was wir sinnlich wahrzunehmen ver 
mögen. „Es ist der Geist, der sich den Körper 
baut", und hinter aller Erscheinungswelt ist das ge 
staltende Element des Geistes wirksam. Es 'st 
darum irreführend, wenn wir etwa von einem 
»technischen" Zeitalter sprechen. Denn daß in ihm 
die Technik die allesbeherrschende Macht ist, ist -m 
ätzten Grunde auch nur Ausdruck einer bestimm- 
/en Struktur der Zeit. Die Gefahr liegt nahe, 
Über der sinnlich wahrnehmbaren Erscheinung ihre 
geistige Wesensart zu übersehen, zu über- oder zu 
Unterschätzen. 
Es ist gut, daß Pfingsten ist. das Fest des hei 
ligen Geistes. Es will uns ernst und deutlich zum 
Bewußtsein bringen, daß es sich im Leben nicht um 
Außendinge und bloße Erscheinungswelt handelt, 
sondern um Geist, bei Pfingsten aber um heiligen 
Seist, den Geist Gottes, um die Frage o b und i n - 
wieweit er den Menschen bezw. die Menschheit 
beherrscht und befruchtet. 
Wehe einer Welt, wenn sie entgeistet! Sind 
wir nicht auf dem Wege zu diesem Wehe in einer 
Zeit, in der die harte Notwendigkeit Blicke und 
Interesse der Menschheit auf die stofflich materielle 
Außenseite der Dinge in einer Weise lenkt, daß für 
Anderes kaum noch Raum ist? Muß man heute 
sticht in erster Linie mit wirtschaftlichen und politi 
schen Problemen sich herumschlagen? Nimmt nicht 
die Körperkultur, ganz zu geschweigen des 
Körperkultus, einen ungeheuren Platz lm 
öffentlichen Leben ein? Wieviel geistloser Stumvf- 
sinn macht sich breit auf dem Gebiet des Vergnü 
gens und der sogenannten Volkserholung! Wahr 
lich. unsere Zeit müßte schreien nach einer Geistes- 
ousgießung, um ihre erschreckende Armut an Geist, 
genauer gesagt, ihre geistige Armseligkeit zu über 
winden! Geist, mehr Geist! 
Aber Pfingsten will doch mehr la 
gen. Es spricht von der Ausgießung des heiligen 
Geistes. Darum geht es doch. Gewiß, es muß wie 
der Geistesmacht unter uns lein, damit wir nicht 
>n der Geistlosigkeit ver'umpfen. Aber mit dem 
„esprit" etwa, mit irgend welcher geistigen oder 
schöngeistigen Kulturerneuerung wäre uns n'cht 
oiel gedient. Die größere Gefahr der Zeit ist die, 
daß da. wo sich geistige Mächte regen, cs am hei 
ligen G e i st f e h l t. Der „Geist der Zeit", wenn 
wan von einem solchen reden darf, hat die Gren 
zn des Sittlichen stark verwischt. Das moral' ch' 
Arteil ist unsicher, über die sittlichen Begriffe 
^err'cht Unklarheit und Verwirrung, der Unter- 
şchîed des Erlaubten und Unerlaubten ist vielen 
Nicht mehr bewußt, und das moralische Niveau 'st 
in demselben Maße !m Sinken, w>e d'e Kriminali 
stik im Steigen. Vor allem: die Ehrfurcht vor dem 
Heiligen ist im Schwinden, und man scheut sich nicht 
wehr. es zu verspotten und lächerlich zu machen, 
^stte es nicht wirklich not, daß der Heilige Geist 
Wieder zur Geltung und Macht käme? Wieviel un 
wägbare Werte gehen verloren, wenn aus einem 
^olk das Heil'ge verschwindet! Sollte nicht das 
Gebet heute mehr denn je berechtigt sein: „O heil'- 
Gesst, kehr' be^ uns em"? Albert Schwe-tzer, 
b'eier geniale Denker un'erer Tage, der, Mediziner, 
Theologe. Dachkenner !n einer Perwn. eben in der 
G'U'omkeit iemes Spitals in Lombarene „zwischen 
Matter und Urwald" seine „Mystik des Apostels 
Paulus" vollendet hat. schreibt emmal m seiner 
Schrift über Kultur und Eth'k: „O'fcnbar ist, ''aß 
Ust s die zur Kultur erforderliche Ethik abhanden 
des Lebens: Werdet voll Geistes! 
Geist ist der Geist der Kraft, der Liebe und der Zucht. 
Wo der Geist des Herrn ist, da ist wahre Frei 
heit! 
Politische Pşingstgedanke-r. 
Pfingsten ist da! — Das klingt wie ein Freu 
denruf durchs ganze Land, ist doch kein Fest des 
ganzen Jahres so umglänzt von der Pracht der 
Natur wie dos Pfingstfest! Helles Licht und bunte 
Farben, wohin das Auge blickt! Das Laub ist noch 
jung und der Flor der Blumen rüstet sich zu vol 
ler Entfaltung. Erwartungsvoll sehen wir der 
Erfüllung all der holden Verheißung in Feld und 
Wald, dem Sommer entgegen. Jeder Tag bringt 
mehr Licht, neue Blüten, reichere Schönheit, und 
wir werden nicht satt, vom „goldnen Ueberfluß" 
zu trinken. — Pfingsten, das Fest des Lichts, der 
Freude und Hoffnung! 
Aber so sehr das Auge auch gebannt ist vom 
Glänzen und Glitzern, das uns überall umgibt, io 
kann es doch die dunklen Schatten nicht 
übersehen, die unseres Volkes Zukunft bedecken. 
Ratlosigkeit und Ziellosigkeit be 
herrschen unser politisches Leben. Ansätze zu gu 
ten neuen Entschlüssen werden wieder zunichte ge 
macht durch Rückfälle in alte Fehler. Der- 
£iam Augenblick 
„Wie mir Empörer wurden". Unter die 
ser einladenden Ueberschrift beginnt Herr 
Ernst von Salomon, der Bruder des 
bekannten früheren Chefredakteurs von „Tas 
Landvolk" und auch verwickelt in die Bombcn- 
attentatsaffären seines Bruders, seine „Er 
innerungen ans dem deutschen Nachkricg" zu 
erzählen. 
Daran wäre an sich nichts Tadelnswert 
tcs. Denn warum soll nicht einer seine Er 
innerungen erzählen und sie in einer Riesen-, 
anzeige im „Berliner Tageblatt", dem Mosse- 
organ, anreisterig ankündigen lassen? Warum 
darf er dabei sich selbst und seine Freunde 
nicht damit glossieren lassen, daß es in der 
betr. P l a k a t a n n o n c e mit 10-om-Buch- 
staben heißt: „Er (gemeint ist: von Salomon) 
gewährt tiefe Einblicke in die Seelen jener 
Entwurzelten, unter deren verhängt 
nisvollen Taten Deutschland im letzten Jahr 
zehnt so schwer zu leiden hatte?" Wenn man 
sich schon selbst als „entwurzelt" ankündigen 
läßt, darf man dann sich wundern, wenn 
andere, darunter auch wir Schleswig-Hol 
steiner, derart politische Abenteurer Boden 
ständigkeit absprechen? i 
£ö Herr Ernst von Salomon aus „völkit 
schon" Gründen die Berliner Sensations 
und Boulevardzeitung „Achtuhr-Abendblatt", 
Mosse-Berlag, zu seinen Veröffentlichungen 
gewählt hat, oder vielleicht aus wohlüberlegt 
ten Portemonnaie-Gründen, darü 
ber verlautet nichts. 
Aber es ist so: Ein bekannter Vorkämp- 
fer für ein neues Deutschland, şûr Deutscht 
lands Aufbau, für Deutschlands Größe —« 
mit Bomben und Handgranaten, 
veröffentlicht seine Erinnerungen im „Acht- 
uhr-Abendblatt", und die sensationellen An 
kündigungen in Rieseulettern erscheinen in 
dessen Bruderorgan, dem „Berliner Tage 
blatt". Geschäft ist Geschäft! 
Ist das der Weisheit letzter Schluß? 
Nicht minder bezeichnend ist der Fall auch 
für das „demokratische" B. T.. das sich in die 
sem Falle mit Herrn Ernst von Salomon ge 
funden hat, um der Sensation und eines 
daraus erwarteten Geschäfts nicht verlustig 
zu gehen. 
Was alles Kräfte verzehrt in Deutschland. 
Werl in der am Freitagvormittag im Reichs- 
innenministerium eingegangenen Antwort der thü 
ringischen Negierung der bekannte Standpunkt 
über die Einstelluich von Nationalsozialisten in die 
thüringische Polizei vertreten wird. hat Neichs- 
innenminister Dr. Wirth die endgültige Sperrung 
der Polizeikostcnzuschüsse an Thüringen mit sofor- 
t'^er Wirkung angeordnet. Das thüringische Ka 
binett wird. wie aus Weimar verlautet, nunmehr 
den Staatsgerichtshof anrufen. 
Der Reichsinnenminister hat am 13. Mai an 
Thüringen die Aufforderung gerichtet, die Vor 
schüsse zurückzuzahlen. Am 26. Mai sind keine 
Zahlungen mehr erfolgt. Gegenwärtig hat Thü 
ringen noch einen Vorschuß von 73 060 JL 
minister vorgesprochen noch beim Staatssekretär 
Zweigert, der seiner Zeit zur Aussprache in Wei 
mar war. 
Der Konflikt an sich — abgesehen von Ein 
zelheiten und Fehlern, die im einzelnen begangen 
sein mögen — und das unrühmliche Schauspiel des 
Herumstreitens vor dem Staatsgerichtshof wirkt 
ungemein grotesk und ist bezeichnend für die kräf 
teverzehrende politische Unklarheit in Deutschland. 
Zn einem Deutschland mit beherzt durchgeführten 
und nur vom Staats- und Volkswohl, nicht von 
Parteiberechnungen ausgehenden Reformen (dar 
unter die Reichsreform) müßten solche Dinge aus 
geschlossen sein. # 
Das augenblickliche Verhältnis zwischen Thü 
ringen und dem Reich ähnelt einem Abbruch der 
diplomatischen Beziehungen, wie man's von feind 
lichen, aufeinander losschlagenden Staaten zu 
hören gewohnt ist. Man meidet sich ganz offen 
sichtlich. Denn als vorgestern der thüringische 
Staatsminister Baum aus irgendwelchen Gründen 
in Berlin weilte, hat er weder beim Reichsinnen- 
Tsinan gefallen. 
Nach einer Havasmeldung aus Schanghai 
haben die Gegner der Nankingregiernng 
Tschangscha, die Hauptstadt der Provinz Hu 
nan, und Tsinan, die Hauptstadt der Provinz 
Schantung, eingerwmmcu. 
• '1 'ä'v.
	        

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