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Zeitungsband (1916, Bd. 4)

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1916, Bd. 4)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8639768
Persistente ID:
PPN185634231X
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1916
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1916-11-23_277
Titel:
Ausgabe vom Donnerstag, den 23. November 1916
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1916-11-23
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1916, Bd. 4)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. Oktober 1916 (233)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Oktober 1916 (234)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Oktober 1916 (235)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Oktober 1916 (236)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Oktober 1916 (237)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Oktober 1916 (238)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. Oktober 1916 (239)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Oktober 1916 (240)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Oktober 1916 (241)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Oktober 1916 (242)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Oktober 1916 (243)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Oktober 1916 (244)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. Oktober 1916 (245)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Oktober 1916 (246)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Oktober 1916 (247)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Oktober 1916 (248)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Oktober 1916 (249)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Oktober 1916 (250)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. Oktober 1916 (251)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Oktober 1916 (252)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Oktober 1916 (253)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Oktober 1916 (254)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Oktober 1916 (255)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Oktober 1916 (256)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. Oktober 1916 (257)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. Oktober 1916 (258)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. November 1916 (259)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. November 1916 (260)
  • Ausgabe vom Freitag, den 03. November 1916 (261)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. November 1916 (262)
  • Ausgabe vom Montag, den 06. November 1916 (263)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. November 1916 (264)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. November 1916 (265)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. November 1916 (266)
  • Ausgabe vom Freitag, den 10. November 1916 (267)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. November 1916 (268)
  • Ausgabe vom Montag, den 13. November 1916 (269)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. November 1916 (270)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. November 1916 (271)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. November 1916 (272)
  • Ausgabe vom Freitag, den 17. November 1916 (273)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. November 1916 (274)
  • Ausgabe vom Montag, den 20. November 1916 (275)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. November 1916 (276)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. November 1916 (277)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. November 1916 (278)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. November 1916 (279)
  • Ausgabe vom Montag, den 27. November 1916 (280)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. November 1916 (281)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. November 1916 (282)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. November 1916 (283)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Dezember 1916 (284)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Dezember 1916 (285)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Dezember 1916 (286)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Dezember 1916 (287)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Dezember 1916 (288)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Dezember 1916 (289)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Dezember 1916 (290)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Dezember 1916 (291)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Dezember 1916 (292)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Dezember 1916 (293)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Dezember 1916 (294)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Dezember 1916 (295)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Dezember 1916 (296)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Dezember 1916 (297)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Dezember 1916 (298)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Dezember 1916 (299)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Dezember 1916 (300)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Dezember 1916 (301)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Dezember 1916 (302)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Dezember 1916 (303)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Dezember 1916 (304)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Dezember 1916 (305)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Dezember 1916 (306)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Dezember 1916 (307)

Volltext

ôd)îeswÌg-f5olftetnifd)e CcmÖes^eUung 
Nķrzeîge^yŗeļs s 
Die Petiļzeà ote bereit R-mm 25 Pfg., ffiï ReNîM« ffi P?,. Der 
Bef Wiederholungen gewährte Nachlaß kommt in Fortsall, wenn d-r 
Betrag nicht innerhalb Sü Tagen nach dem Datum der Rechnung in 
har eingeht, insbesondere kommt der Nachlatz des .Statte?!« Md ein. 
geklagten Betrügen tn Fontalt 
mtt jaetaal «êtzņîļNH sGÄMK Sleîffget IHiiļftfetln WŞrMiissr. 
BŞņŗàz ^-Ausgabe: In Rendsburg 2.40 M. vierteljährlich frei ins Haus» Durch dis Post 
bezogen: 2.55 M. von der Post geholt, 2.97 M vom Briefträger ins êaus gebracht. 
^-ŅBsgabe: (mit der Kupfsrtiefdruckbsilage) 75 Pfg. für das Vierteljahr mehr als dis ^.Ausgabe- 
„Der Landwirt^ 
(Zeitschrift für die politischen und sozialen Interessen der Landwirtschaft) 
wird dem Rendsburger Tageblatt gratis beigegeben. 
1», Jahrgang- 
9Sd Betriebsstörungen 
i»aeitbwe!®î» ķļrt ton bit rezelmLsjlxe Lieserunx diese» Klttiek nicht 
getnîhrlcistet werden. 
e»e»l^^^'VvWWVW.WeKVAVl\eAAA«V~VvVWVW A 
TelsgramM'Anfchrsft: Tagebla j i 
SchŞàng ņņd Geschäftsstelle: Sîendsdņrs, MLHlenftratze 18. - Fernsprecher 18. _ , . 
Arntlichs Wskannlrnachungen sämtlicher Hiesiger und meter auswärtiger WsHörden 
N?ŞWWMŞMsŞŞWķķ«WŞ«ņ«WWMG«MĶ«ŞŅMMŞMŞŞ»SMŞŞ»MķĶŞMŞWŅķŞâ!Ņ!«'.Ş«M«WĶķ^ 
Ņe. %? 7 j Aonnsrsàg, den K3. November [ ' "\wn 
Deŗ 47 500 tons gwfjc Dampfer „Britarmîe" ging durch Versenkung oder Mkņeusuşlauf 
ĢķŗLŞUCK. 
Von 1200 Mann kamen 50 ums Leben. Der deutsche 21dmiralstah teilt amtlich mit, das; im Oktober 499 000 Tonnen Schiffsraum versenkt wrrrdcn seit 
Knegsanfang u 3^2000 -rönnen. — Die Abfahrt der „Deutschland" nach dem Unfall. - Der Reichstag zum 2.5. November zur Beratung des Gesetzentwurfes 
des vaterländischen Hilfsdienstes einberufen. — Der Abgang des Staatssekretärs v. Iagow. 
ZsM Tvde des Ķsifsrs Franz Zsfkf Md zu? Proklaurattou des neue« Kaisers Ķsrļ. 
Dis Kriegslarze: ^Der Weiteroormarsch in Südrumänien nach der Einnahme von Craiova. —■ Nerre Kämpfe in den neubezoqenerl Stellungen irördlich von 
Monasttr. — Sommeabfchmt. genüge Gefechtstötigkelt bei nebligem Wetter. — Telegraphischer Bericht unseres Kriegsberichterstatters 'im Westen über 
die letzten Kampftage mr Sommsgebiet (f. 2. Blatt, 1. Seite). 
Der Şņi«wrşş des Gesetzes Löse die ESķàSische Httfsdieņstpşiļcht wird vsrSffMtUcht. 
W. T. B. Wien, 21. Nov. Eine 
Sonderausgabe der kaiserlichen 
/Wiener Zeitung" meldet, daß 
Ķ a is e r F r a n z J o s e p h I. heute, 
am 21. November, 9 Uhr abends, 
im Schlöffe Schönbrunn sanft im 
Herrn entschlafen ist. 
„Ein Sohn ist dir geboren, junge Frau, 
Und diesem Land ein Herr, vielleicht ein Vater. 
Heil dir und ihm, dem Erben eines Thrones, 
Lang' mög' er herrschen — uns und dir zur Lust!" 
Mit diesem dichterischen Jubelruf begrüßte 
Franz Grillparzer -die am 18. August 1830 erfolgte 
Geburt des ersten Sohnes des Erzherzogs Franz 
Karl von Oesterreich und seiner Gemahlin Sophie, 
Tochter des Königs Maximilian I. von Bayern. 
Es war er nachmalige^ Kaiser Franz Joseph, der 
durch die Vorsehung berufen war, Oesterreichs 
Thron fast 68 Jahre lang zu verwalten. 
Nach einem Leben, das reich war an mensch 
licher Tragik, ist Oesterreichs Herrscher, der älteste 
Monarch, nun von seinem Volk gegangen in einer 
schicksalsschweren Zeit und mit Oesterreich trauert 
das befreundete Deutschland an seiner Bahre. 
Franz Joseph hat die biblische Altersgrenze weit 
überschritten und für uns ist seine Gestalt doppelt 
ehrwürdig, weil er sich durch Zwietracht und Feind- 
schuft zu «ns gefunden hat in rückhaltloafer, ehr- 
luher Freundschaft. Wie er diese politisch be 
tätigte, sei der Würdigung noch vorbehalten, hier 
sei vor ^nllem der Treue gedacht, die den Men 
schon Franz Joseph mit Deutschland und beson 
ders mit unserem Kaiserhause verband, die in den 
vielen Besuchen unseres Kaisers und seiner Fa 
milie am Wiener Hof ihren Dank und ihre Er 
widerung fand. Wie liebevoll Kaiser Franz Jo 
seph an dem Ergehen der Hohenzoller» Anteil 
nahm, zeigte er besonders deutlich bei den Besuchen 
des Kronprinzen mit feiner jungen Gemahlin in 
Wien. Nichts konnte ihm schön und Mt genug für 
die Gäste hergerichtet werden, obwohl die gelegent 
liche Prachtentfaltung des Wiener Hofes kaum 
ihresgleichen findet. Einen. „ganz besonderen 
Blumenschmuck" hatte der greise Gastgeber pcrsön- 
Fch angeordnet, um die Anmut der Kronprinzessin 
Eecilie mit einem würdigen Rahmen zu umgebem 
Solcher feinen, liebenswürdigen Züge wußte seine 
Umgebung genug zu rühmen, und besonders Da- 
inen, die gelegentlich mit dem Kaiser in Berührung 
kamen, wissen van einer ritterlichen Galanterie zu 
erzählen, die durch ihre Herzlichkeit entzückte. 
Seine persönliche Anspruchslosigkeit war stadt 
bekannt, und mit zunehmendem Alter wurde das 
Haupt eines/erzreichsten Herrschergeschlechter im 
mer bedürfnisloser. Ihm, dem die herrlichsten 
ļ Schlösser zur Verfügung standen, genügten seit 
! Jahrzehnten ein paar kleine Räume des Echön- 
j brunner Lustschlosses, dessen Park er zum weitaus 
! größten Teil feinen Wienern zur Benutzung über- 
: lieh. Es ist typisch für das Verhältnis von- Mo 
narch und Volk, daß er es eigentlich täglich unter 
seinen Fenstern bei sich zu Gaste hatte. Das 
Schloß Schönbrunn! Die schwersten Augenblicke 
: des Monarchen, der hier die verworrenen politi- 
c fchen Verhältnisse seines weiten Reiches zu lenken 
i suchte, hat es gesehen, und die schwersten des Men- 
ļ scheu, dem eine Summe des Leides zugedacht war, 
j die eine schwächere Seele erdrückt oder verbittert 
i hätte. Der einzige Sohn und Erbe des Thrones 
, fand einen frühen und gewaltsamen Tod, der heute 
noch seiner letzten Rätsel nicht beraubt ist, ein 
Bruder wird ihm in Mexiko erschossen, dessen un 
glückliche Gattin lange im Wahnsinn auf Schloß 
Laeken dahinvegetierte, ein zweiter Bruder ver 
scholl .als Johann Orth in der weiten Welt, die 
Schwester der Kaiserin Elisabeth verbrannte in 
Paris, eine junge Nichte erlitt dasselbe Schicksal 
und endlich, um das Maß des Leides voll zu ma 
chen, starb Kaiserin Elisabeth von Mörderhand, 
als sie in der Schweiz ein paar Ruhetage suchte, 
! sie, die ruhelos war, seit dem Tage, da.der geliebte 
' Sohn gestorben war ... 
Aus allen diesen Schicksalsschlägen hat sich 
Kaiser Franz Joseph in seine Herrscherpflichten 
zurückgerettet, in die Sorge um das Wohl seines 
Landes, die ihm nicht immer gedankt wurde, aber 
vor der' Person des Monarchen, vor seinem Wol 
len, ist der Hader der Parteien, der dort noch hef 
tiger tobt, als bei uns, verstummt. 
Kaiser Franz Joseph hat, trotzdem er im täg 
lichen Leben die Einfachheit liebte, die Pflichten 
der Repräsentation zur gelegenen Stunde gern 
und mit den reichen Mitteln, die ihm zur Ver 
fügung standen, glanzvoll ausgeübt und schon der 
persönliche Dienst um den Monarchen, der bei sol 
chen Gelegenheiten zum Ausdruck kam. zeigte auch 
j durch den Glanz der Uniformen, wie durch die 
] Zahl ihrer Träger ein imposantes Bild. Dis Leib- 
! garde Franz Josephs war freilich keine Truppe, 
■ sondern stellte einen eigenen Höfdienst dar, in den 
- ausschließlich Offiziere von- Hauptmanns- und 
I Rittmeistersrang eingereiht wurden. Es gibt 
ļ eine „Oesterreicher-Leibgarde" und eine „Ungari- 
• fche Garde", denn natürlich wollten auch die Un- 
j gärn bei ihrem König persönlichen Dienst versehen, 
ş Trotz des speziellen Wachdienstes der Garden. 
1 der ununterbrochen aufrecht erhalten und auch auf 
È Reisen durchgeführt wurde, war Franz Joseph viel 
> eher als jeder andere Monarch seinem Volke zu- 
f gänglich. Vis in die letzten Lebensjahre hinein 
j hielt der Kaiser die Sitte der- Audienzen in denen 
Ì manches bedrückte Herz direkt zum Monarchen 
’ sprechen konnte, bei. Die Bitte seiner Umgebung, 
! sich zu schönen, hat er unbeachtet gelassen, und sich ! 
\ lieber den Mühen und Anstrengungen eines solchen I 
î Audienztages unterzogen, als seinen Wienern die- ļ 
\ ies Vorrecht genommen. Auch hier zeigte sich, was - 
i einst die Kaiserin Elisabeth halb in Klage, .halb - 
< in Anerkennung von ihm zļu sagen wußte: „Ich! 
glaube nicht, daß es außer ihm einen Menschen ' 
gibt, der seine kaiserliche Person so sehr seinen 
- Herrscherpflichten unterordnet, wie er." 
Der Kaiser hat zeitlebens mit seiner Wiener- 
' stadt gut.gestanden, gelegentlich kleine Unstimmig- 
l leiten zwischen ihm und ihr hat das Gefühl der 
, Zusammengehörigkeit immer nur aufs neue be- 
i kräftigt. Der „Kaiser Franzl" ist für die Kinder 
i Wiens nicht ein Herrscher gewesen, von dem nur 
ì die Großen wissen, sondern hatte für sie etwas vom 
' Großvater, der alle die Wünsche ihrer kleinen 
Herzen erfüllen könnte und würde, wenn er nur 
darum wüßte. 
Wien trauert nun in erster Linie um den 
Menschen und Oesterreich wird um feinen Kaiser 
trauern, der seinen schweren Posten mit ganzer 
Hingabe erfüllte, mochten die Wellen noch so wild 
branden, und der aus den schweren Schicksalsschlä 
gen, die ihn menschlich trafen-, kein Gift sog, son 
dern an ihnen Nur milder, abgeklärter wurde 
Sterbegemach geführt, welche als erste in Anwesen 
heit des neuen Kaisers gelesen wurde. Die Plötz 
lichkeit des Kräfteverfalls and der rasche Tod, der 
dem Monarchen jede Todesqual ersparte, kamen also 
trotz aller trüben Vorahnungen selbstt dem Arzte 
überraschend. 
Die Proklamation 
Le§ neuen Rmsers Na-rl. 
Gestern Vormittag trafen Sic-xfiitglieder des 
kaiserlichen Hauses rin, um von d,rir toten Kaiser 
Abschied z.i nehmen und dem neuen » Äiserpaar ihre 
Huldigungen darzubringen. Nach 11 Uhr mare» 
alle Mitglieder des laiserlichen Hauses, sowelt sie 
in Wien anwesend waren, versammelt. Der Oberst-' 
Hofmeister gab mit dem Stitbe 3 Schlägg, woraus 
das neue Kaiserpaar erschien und km Wersten Saal. 
des Schlosses die Huldigungen entgeg-e «-'. 
in diesem Herrscherleben, das d/s hohen Amtes 
Last so lange getragen hat wie keiner vor ihm 
Ein von Cchicksäldschlägen persönlicher und s ir a h m. Hierauf fand im Schönbrunner Schloß 
politischer Art schwer heimgesuchter Mann sankeine Traucrmeffe für den verstorbenen Kaiser statt, 
mit ihm in die kühle Gruft, aber in einem Augen-; Im Laufe des Abends versammelten sich in der 
blick, wo das Morgenrot des Sieges um seinen j GlashaA-e des Schönbrunner Sthloffes die Hof- «à 
Staat leuchtete. Daß er den vollen Tag nicht mehr j Staatswürdenträger, sowie die militärischen Fustr'F' 
sehen sollte, die Frucht treuen Ausharrens an der j tionäre und der Wiener Stadt-Kommandant in Er- 
Seite seiner Bundesgenossen, ist eine letzte Tragik; Wartung des neuen Kaisers. Der Oberhofmeister,l-st 
des neui.it Kaisers, Graf Brrhaldt, stand hinter dem 
neuen Herrscher. Der Minister des Aeutzern, Bu- . 
rinn, richtete an Kaiser Karl eine Ansprache, in der 
er der tiefen Teilnahme und der Ehrfurcht der Hof- ,.,. : 
und Staatswürdenträger Ausdruck gab. Der Kai-. I 
fer antwortete mit einigen Worten. Hierauf trat 
Varon Wuria-n nochmals vor, verneigte sich 3 Mal 
vor dem .Kaiser und fragte ihn, ob er geneigt 
sek, den Thron, dessen berechtigter | 
E rbe er s e i, a n z u n r h m e n. Mit schmerzlich 
bewegter Stimme antwortet« Kaiser Karl: Nach 
dem infolge unergründlicher Fügn-ng fern Oheim 
abberufen sei, sei er entschlossen, die Erbschaft zu 
übernehmen und anzutreten. Hierauf trat der Mi 
nister des Aeußern vor und ersuchte um die neuen 
Berfügungen des Kaisers. 
Zusammen mit einem Bilde befindet sich eine 
, ausführliche Darlegung über den bisherigen Le- 
! benslauf des neuen Kaisers auf der 1. Seite- des 
Zum Tode des österreichischen Kaisers, wird 
noch das folgende bekannt: 
Wien, 22. Nov. Der Kaiser entschlief sanft 
und ohne eigentlichen Todeskampf 5 Minuten nach 
9 llchr ist seinem kleinen Arbeitszimmer, im L°'hn- 
j stuhl sitzend. Unmittelbar nüch Eintritt des Todes 
zelebrierte Pfarrer Seidķl in der Schloßkapelle die 
Totenmesse. Wie in sanftem Schlummer lag der 
Monarch da, die Hände wie im Gebet -gefaltet. Nach 
dem die Mitglieder des Kaiserhauses das Sterbe 
zimmer verlassen hatten, traten zwei Flügeladju- 
tanten vom Dienst die Ehrenwache bei dem toten 
Monarchen an. Die Mitteilung vom Tode -des Kai 
sers wurde unverzüglich Kaiser Wilhelm ins Große 
Hauptquartier gemeldet. Das Zeremoniell und der 
Zeitpunkt der Leichenfeier stehen noch nicht fest, doch ? 
dürfte die Leiche heute nccht zur Aufbahrung in - zweiten Blattes 
die Hofburg übergeführt werden. Die Beisetzung | 
in der Kapuzinergruft findt wahrscheinlich anr" 
Freitag oder Sonnabend statt. In der ©ruft wird 
der Sarg Kaiser Franz Josefs neben dem der Kai 
serin Elisabeth Aufstellung finden. 
Wie das Fremdenblatt erfährt, waren beim 
Ableben des Kaisers im Sterbegemach anwesend: 
Sämtliche in Wien weilenden Mitglieder des Kai 
serhauses, alle Hofchargen sowie der Minister des 
Aeußern, Burian, und Ministerpräsident v. Korber. 
Die Leiche des Monarchen liegt -auf dem ein 
fachen braunpolierten Holzbett, das der Kaiser seit 
Jahrzehnten zu benutzen pflegte. Das von -einem 
weißen Tuch umrahmte Gesicht weist deutliche Spn- 
xtņ, des starken Kräfteverfalls auf, der in den -letz 
ten Stunden vor dem Verscheiden eingetreten war, 
i.ägl aber keine Zeichen physischen Leidens. Samt- > sind die -ersten Dispositionen gelrossen wordeir, die 
liche nach im Kindesalter stehende Erzherzöge und Ü auch bereits die Genehmigung des Kaisers Karl 
Erzherzoginnen wurden zu der Totenmesse in das ' erhalten haben. Danach wird voraussichtlich die 
Der ņeue Kmfer bestätigt das 
Mrnîşieàm. 
WTB. Wien. 22. Nov. Eine Extraausgabe der 
Wiener Zeitung veröffentlicht ein allerhöchstes 
Handschreiben dis Kaisers Karl an den Minister- 
Präsidenten Dr. vsn Körber vom 21. d. M., in dem 
er mitteilt, daß er die Regierung übernommen habe, 
die Mitglieder des Ministeriums ist ihren Stellun 
gen bestätigt und den Ministerpräsident beauftrag':, 
eine Proklamation „An mein Volk" zu verlaut- 
baren. 
Asbex öas Leichettbegäkrgnrs des 
Aaêsers FrKņz Josef
	        

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