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Zeitungsband (1888, Bd. 2)

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1888, Bd. 2)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-7653650
Persistente ID:
PPN1856195287
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1888
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1888-11-02_149
Titel:
Ausgabe vom Freitag, den 02. November 1888
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1888-11-02
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Universitätsbibliothek Kiel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1888, Bd. 2)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. September 1888 (115)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. September 1888 (116)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. September 1888 (117)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. September 1888 (118)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. September 1888 (119)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. September 1888 (120)
  • Ausgabe vom Montag, den 01. Oktober 1888 (121)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Oktober 1888 (122)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Oktober 1888 (123)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Oktober 1888 (124)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. Oktober 1888 (125)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Oktober 1888 (126)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. Oktober 1888 (127)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Oktober 1888 (128)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Oktober 1888 (129)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Oktober 1888 (130)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. Oktober 1888 (131)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Oktober 1888 (132)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. Oktober 1888 (133)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Oktober 1888 (134)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Oktober 1888 (135)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. Oktober 1888 (136)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Oktober 1888 (137)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Oktober 1888 (138)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. Oktober 1888 (139)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. Oktober 1888 (140)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Oktober 1888 (141)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Oktober 1888 (142)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. Oktober 1888 (143)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Oktober 1888 (144)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. Oktober 1888 (145)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. Oktober 1888 (146)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Oktober 1888 (147)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. November 1888 (148)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. November 1888 (149)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. November 1888 (150)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. November 1888 (151)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. November 1888 (152)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. November 1888 (153)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. November 1888 (154)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. November 1888 (155)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. November 1888 (156)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. November 1888 (157)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. November 1888 (158)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. November 1888 (159)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. November 1888 (160)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. November 1888 (161)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. November 1888 (162)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. November 1888 (163)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. November 1888 (164)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. November 1888 (165)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. November 1888 (166)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. November 1888 (167)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. November 1888 (168)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. November 1888 (169)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. November 1888 (170)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. November 1888 (171)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. November 1888 (172)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. November 1888 (173)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Dezember 1888 (174)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. Dezember 1888 (175)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Dezember 1888 (176)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Dezember 1888 (177)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Dezember 1888 (178)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. Dezember 1888 (179)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Dezember 1888 (180)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. Dezember 1888 (181)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Dezember 1888 (182)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Dezember 1888 (183)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Dezember 1888 (184)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. Dezember 1888 (185)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Dezember 1888 (186)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. Dezember 1888 (187)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Dezember 1888 (188)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Dezember 1888 (189)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Dezember 1888 (190)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. Dezember 1888 (191)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Dezember 1888 (192)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. Dezember 1888 (193)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Dezember 1888 (194)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. Dezember 1888 (195)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Dezember 1888 (196)
  • Ausgabe vom Montag, den 31. Dezember 1888 (197)

Volltext

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ņbonaementêpreļs: 
^'erteljährlich 2 JC — frei ins Haus geliefert 
2 15 H, 
Auswärtige, die das Blatt durch die Post 
beziehen 2 M, 25 ^ 
Mel. Postprovision rc., jedoch ohne Bestellgeld. 
8ister 
Ko. 140. 
Ireitag, 
Jayrg. 
JņseŗtioĢreiS: 
Für die Petitzeile oder deren Raum 15 £>. 
Als Beilage wird dem Blatt monatlich einmal 
„Der Landwirth" gratis beigegeben. 
2. Uovemöer. 
1888. 
Abonnements 
auf das 
nehmen noch für die Monate 
November und December 
alle Postanstalten u. Landbrief 
träger entgegen. 
Die Expedition. 
Ausland. 
Rußland. 
Petersburg, 1. Novbr. Die Ursache der 
Entgleisung des kaiserlich russischen Hofzuges, 
stt>er welche wir gestern ausführlich berichteten, 
r? >n einem Radreifenbruch zu suchen 
m. 
. Ettersburg, 1. Nov. Anläßlich der Reise 
Zaren nach dem Kaukasus entwirft 
n" Korrespondent der „Köln. Ztg." von der 
-ge daselbst nachstehendes trübselige Bild: 
tnnge der Kaukasus unter geregelter russischer 
Muoltung steht, so lange ist dieselbe auch eine 
^"bwirthschast gewesen. Ueberall, wo, wie man 
wußte, der Jar hinkommen sollte, da wurde alles 
'N Stand gebracht, Jahrzehnte lang vernachlasslgte 
wichtige Straßen wurden mit großen Kosten wieder 
hergestellt, in den Städten Straßen gepflastert lind 
Häuser neu angestrichen, die Bewohner mußten in 
Festkleidern erscheinen: kurzum, der Wahlspruch 
war: „Saud tu die Augen." Alle dem General- 
zum Besten des Landes zur Verfügung 
verwändewurden ausschließlich hierzu 
des Landes, der vom Kaiser nicht besuchte Theil 
sammten Gebieì?' n T 3e f> n , te i be l 0ei 
PiesriKv . te ®' wird nun doppelt leiden, denn 
und 11«, c > mehr vorhanden. Älit Murren 
-dest/" Zufriedenheit kamen die für die glänzenden 
Osts) Nothwendigen Summen zusaminen. In 
welchem Maße dieselben gefordert wurden, kann 
W»N daraus ersehen, daß der sehr arme Adel aus 
Tiflis nahe an 50,000 Rubel zusammenbringen 
wußte. Dazu kommen nun noch die Ausgaben 
°er Gesammtheit wie der einzelnen für die Ge 
schenke, Kleidung u. s. w. Man lasse sich nur 
l® nicht durch Berichte über scheinbare 
Jegeisterung blenden. Es steht außer allem 
Msel, daß es im Kaukasus eine über das ganze 
ßAlet verbreitete, hauptsächlich aus dem Adel be- 
! a,sude Partei giebt, welche den A b f a l l v o u R u ß - 
J' durch gewaltsame Mittel anstrebt und 
f« s : ®Uf die Gelegenheit lauert, ihr Vorhaben auszu- 
.. Wen. Es ist im Stillen gewaltig in dieser Be- 
ê.jwng vorgearbeitet worden, und fast mit Sicher- 
/. u kann man behaupten, daß in einem für Ruß- 
rungünstigen Kriege der Kaukasus bald in 
l.swn Aufruhrflammen stehen würde. Jeden- 
waren vor Ankunft des Zaren die nm- 
nhendsten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden, 
etwaige Gewaltthätigkeiten einzelner so- 
l’’ Schicksakswege. 
"Wan in zwei Abtheilungen von Solho von Preffentin. 
^»Sie halten es also mit dem Sprüchwort, 
?kiß Ellen, welches da sagt „Wenn zwei 
®mlbe thun, ist cS nicht dasselbe! —?" dann 
Ä ich mich allerdings zufrieden geben. 
y.Ņ, dort rollt ein Pferdebahn-Wagen unserer 
wohl wie größerer Haufen. Zu solchen Vor 
sichtsmaßregeln gehört z. S3., daß die beabsichtigte 
längere Fahrt auf der großen grnsinischcii 
Militairstraße unterblieb, weil man dort nicht 
für die Sicherheit des Zaren einstehen konnte. 
Es waren nicht nihilistische Bedenklichkeiten, die 
jene Vorsichtsmaßregeln verursachten, obwohl 
der Nihilismus auch im Kaukasus Fortschritte 
gemacht hat. Wurden doch Persönlichkeiten vor 
nehmen kaukasischen Namens, sogar höhere 
Offiziere, für die Dauer der Anwesenheit des 
Zaren aus den von demselben zu besuchenden 
Gebieten verwiesen. 
Frankreich. 
Paris, 30. Oct. In der kleinen dunklen 
und ärmlichen Kirche „Saint Pierrede Chaillot" 
wurde heute die Hochzeit des Fräuleins Marcelle 
Bonlanger mit dem Hauptmann Dry ant 
gefeiert. Die Bonlangisten hatten auch dieses 
Ereigniß des intimen Familienlebens des Ge 
nerals ausgebeutet, uni dannt Reklame zu 
machen, und so war denn schon am frühen 
Morgen das Hans Boulangers in der Rue 
Dumont d'Urville von einer großen Menschen 
masse umlagert, welche um 11 Uhr durch eine 
Abtheilung von Polizisten zurückgedrängt wurde. 
Bon dieser Stunde ab wurden nur noch mit 
Einladungskarten versehene Leute in das Hotel 
Boulangers eingelassen. Auch in der Um 
gebung der Kirche hatte sich eine zahlreiche 
Menschenmenge eingefnnden. Die Rue de 
Chaillot selbst war abgesperrt; aber Tausende 
standen hinter der Hecke von Schutzleuten, die 
an der Avenue de Marcean aufgestellt war. 
Die Kirche war bereits um 11 Uhr so voll, 
daß Niemand mehr Platz finden konnte, trotz 
dem in jeder Kapelle und in jedem Winkel 
Stühle aufgestellt worden waren. Etwa 30 
Officiere in Uniform waren erschienen; sie 
gehörten fast alle der Territorialarmee an. 
Vor der Kirchenthüre hatten sich unter Füh 
rung Deroulede's viele Mitglieder der Pa 
triotenliga aufgestellt. Gegen halb 1 Uhr 
erschienen die näheren Verwandten des Bräu 
tigams. Der Kapitän Dryant, der neben 
seiner Mutter in einem eleganten Coupê saß, 
wurde mit dem Rufe ,,Vive l’armáe!“ be 
grüßt. Bonlanger selbst trug die Generals- 
Uniform und sämmtliche Orden. Seine 
Tochter saß neben ihm in einfachem weißen 
Seidenkleidc. Sie sah sehr bleich ans und 
schien sich nicht besonders über die ihrem 
Vater dargebrachten Ovationen zu freuen. 
Unter den in der Kirche anwesenden Gästen 
befanden sich natürlich die boulangistischen 
Abgeordneten. Aber auch der Führer der 
Bonapartisten, Herr Jolibois, war erschie 
nen und allgemeines Erstaunen erregte die 
Anwesenheit des Generals Caffarcl. Nach 
deni Tranakte verließ die Festversammlung die 
Kirche durch den Ausgang nach der Avenue 
Marcean, die inzwischen von der Rue de 
Chaillot bis zur Rue Pierre Charron abge 
sperrt war. Die Mitglieder der Patrioten 
liga umgaben den Wagen Boulangers, der 
mit der Mutter seines Schwiegersohnes die 
Kirche verließ, und unter dem Gebrüll: „Vivo 
Boulanger!“ fuhr der Wagen im Schritt 
durch die dichtgedrängte Menge dem Arc de 
Triomphe zu. Man hat heute zum ersten 
Male bei einer boulangistischen Demonstration 
keine Schmährnfe gehört. Das beweist Nichts 
für die politische Stimmung der anwesenden 
Menschenmenge, es beweist nur, daß dieselbe 
genug Taktgefühl besaß, um ihrer Entrüstung 
in einem Augenblicke keinen Ausdruck zu geben, 
in welchem sic ein unschuldiges Geschöpf empfind 
lich verletzen mußte. Frau Bonlanger wohnte 
der Trauung nicht bei, weil die Verbindung 
gegen ihren Willen zu Stande gekommen ist. 
Oesterreich. 
Wien, 31. Ott. Im Redaktions-Comitee 
des vom Kronprinzen Rudolf herausgegebenen 
Werkes: Die ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e 
Monarchie in Wort und Bild" ent 
stand bei der Besprechung der Eintheilung 
der Referate für das Kapitel „Böhmen" ein 
Konflikt, welcher dadurch hervorgerufen ist, 
daß die czechischen Autoren die Berücksichti 
gung ihrer staatsrechtlichen Wünsche begehren, 
dahingehend, daß Böhmen, Mähren und 
Schlesien gleichzeitig besprochen werden. Der 
Kronprinz soll das Verlangen entschieden 
zurückgewiesen haben. 
Holland. 
Haag, 1. Nov. Der Arzt Vinkhuyzen ist 
heute, da das Befinden des Königs ein wenig 
günstiges sein soll, telegraphisch nach Loo be- 
rnfen worden und hat sich alsbald dahin be 
geben. 
Serbien. 
Belgrad, 1. Nov. Der von dem ange-^, 
sehensten Theile der Belgrader Bevölkerung 
dem Könige dargebrachte Fackelzug ist ans das 
Glänzendste verlausen; eine unabsehbare Men 
schenmenge folgte demselben. Der König er 
schien mit dem Kronprinzen auf dem Balkon 
des Palais, mit begeisterten Zurufen stürmisch 
begrüßt. Der Großhändler Pawlowitsch be 
grüßte Namens der Bürger den König, dankte 
für den die wärmste Fürsorge bekundenden 
Schritt der Vcrfassnngsrevision und versicherte, 
alle Parteien würden bei der schwierigen Ar 
beit der Revision den König begeistert unter 
stützen. Der König dankte herzlichst, hob die 
Nothwendigkeit der Einigkeit aller Parteien 
hervor und versicherte, es sei sein sehnlichster 
Wunsch, das serbische Volk glücklich zu machen. 
Hierzu wolle er alle Kräfte aufbieten, wie 
ein Mensch, der selber im Leben unglücklich 
sei, Andere zu beglücken suche. Er hege den 
innigsten Wunsch, dem Vaterlande nützlich zu 
sein und das Glück, die Wohlfahrt und Größe 
Serbiens zu fördern. 
Inland. 
Berlin, 1. Nov. Verschiedene Blätter 
melden, daß der Kaiser bei Gelegenheit der 
Hochzeitsfeier des Kronprinzen von Griechen 
land sich nach Athen begeben werde. 
— Kaiser Wilhelm stattet vom 6. bis 
8. November den Höfen in Weimar, 
Meiningenund Coburg einen Besuch ab. 
— Die Herzogin von Connaught, bekannt 
lich eine Tochter des verstorbenen Prinzen 
Friedrich Karl von Preußen, hat an eineni 
Kursus von Vorlesungen über Krankenpflege, 
welche die St. Johns Ambulanz-Gesellschaft 
in Poona (Indien) veranstaltete, theilgenonimen 
und die darauf folgende Prüfung vor 
züglich bestanden. 
— Ueber das Ergebniß der preußi 
schen Wahlmännerwahlen schreibt die 
„Nationalliberale Correspondenz": „So viel 
ist auf alle Fälle jetzt schon sicher, daß die 
nationalliberale Partei in einer um mindestens 
15 Mandate verstärkten Zahl in das neue 
Abgeordnetenhaus einzieht. Da dieser Ge 
winn zum Theil auf conservative und frei- 
conservative Kosten erfolgt, diese Parteien aber 
schwerlich irgendwo neue Eroberungen gemacht 
haben werden, so steht jetzt schon vollständig 
fest, daß eine allein ans den beiden conserva- 
tiven Fractionen bestehende Mehrheit ausge 
schlossen ist. 
— Schon heute ist es vollständig sicher, 
daß das neue Abgeordnetenhaus ebenso wie 
das bisherige Abgeordnetenhaus der Regierung 
zum Mindesten zwei zusammengesetzte Mehr 
heiten zur Verfügung stellt. Im neuen Ab- 
geordnetcnhause wird erstens eine Mehrheit 
möglich sein aus Konservativen, Frei 
konservativen und Nationallibe- 
ralen und zweitens eine Mehrheit aus 
Konservativen, Centrumspartei 
und Polen. Die letztere Parteiverbindung 
zählte zuletzt 245 Stimmen, während zur 
Mehrheit 217 erforderlich sind. Diese Par 
teiverbindung wird aus den Wahlen im Ganzen 
keinesfalls um mehr als 10 Stimmen ge 
schmälert hervorgehen, also wie bisher eine 
sichere Mehrheit besitzen. 
heran, wir müssen also hier scheiden. 
^ ^ìn mir bei meinem heutigen Besuch in 
h Pension über den Zustand des Fräulein 
seht ^ Twist noch nicht recht klar geworden," 
Um,,? bamt hi")», „so führt mich morgen 
d^I^^nlich mein Weg an Ihrer Thür 
e t ( U ° Cr - Ich gestatte mir dann, wenn Sie 
Ihnen guten Morgen zu sagen und 
gxO davon zu überzeugen, ob Miß Ellen 
scheint, mich dauernd unter ein Aus- 
N°setz zu stellen?" — 
^»raulein Afra van der Twist, deren 
Vxs ° 1 ' Burgsdorf soeben mit einer gewissen 
guckst, schien sich in diesem 
oder r keineswegs für besonders leidend 
̫st d ^dauernswerth zu halten; denn als 
das frf, er ģonnlie Loebenthal neigte sic sich, 
^ an^Ņnde Sektglas in der Rechten, zu 
8 . e 9eni;be,-sfta seinen, aber üppigen Tafel ihr 
Oticr a)?- Cltbcn Hausherrn und bat mit 
^^ne, als habe sie über diese ihr 
plötzlich einfallende Pflicht vergessen, das 
Glas zum Munde zu führen, um Vergebung, 
daß sie ihre für den Grafen aufgctragccn 
Grüße noch nicht ausgerichtet. 
„Grüße für mich?" 
„Ja wohl, und zwar Grüße aus schönem 
Munde." 
„Beste Afra, spannen Sie nicht auch mich 
auf die Folter," bat Gräfin Hertha, „denn 
Sic können sich vorstellen, wie cs mich zu 
wissen drängt, welche neue Eroberung mein 
Gatte gemacht." 
„Ich verwahre mich dagegen, etwas der 
artiges gesagt zu haben, sehe aber, wie Ihr 
Herr Genialst an meinen Lippen hängt und 
will ihn daher nicht länger in Spannung 
halten. Also: Frau Professor Bieberstein 
läßt grüßen!" 
„Die Bieberstein!" unterbrach fast empört 
Major Waldstedt, der vierte Gast der kleinen 
Tafelrunde, diese von Afra wie einen aus 
gespielten Triumph vorgebrachte Mittheilung; 
—^ während Gräfin Hertha: „Ach so!" 
flüsterte, und Loebenthal augenscheinlich be 
müht war, unter andauerndem Lachen eine 
gewisse Verlegenheit zu verbergen. 
„Herr von Waldstedt, Sie haben mich, 
ohne mich aussprechcn zu lassen, so ange 
fahren, daß " 
„Um Gottes Willen, lieber Herr von 
Waldstedt," meinte Gräfin Hertha, „wir 
haben erst vorhin die Geschicklichkeit Ihrer 
Gegnerin mit dem Flobert-Pistol bewundert, 
bitten Sie schnell um Vergebung sonst erleben 
wir noch furchtbare Dinge! Fräulein Afra 
wird Sie zur Rechenschaft ziehen." 
„Ich sehe mein Verbrechen in seiner ganzen 
Schwere ein, mein gnädiges Fräulein, hoffe, 
— da die Rebhühner zu prachtvoll — einen 
Fnßfall snpponircn zu dürfen, und bitte 
Gnade erflehend uns erstaunten Menschen 
kindern mitzutheilen, wo und wann Sie diese 
verehrungswürdige Frau Professor Doctor 
Bieberstein gesehen haben, deren Verhältnisse, 
wie es scheint, ihre dauernde Niederlassung 
in der Residenz erheischen. 
„Ihre Unterbrechung vorhin und Ihre 
Worte jetzt, sind — wenn mich nicht Alles 
trügt, von Eifersucht diktirt! — Eifersüchtig 
kann man doch nur sein — wenn man liebt." 
„Wenn man liebt," siel dieses Mal in 
einem Ton, der durch seinen Ernst von dem 
bisherigen Wortgeplänkcl abstach, wiederum 
Waldstedt ein. „Was wissen Sie von Liebe, 
Fräulein van der Twist! Lieben Sie erst 
und empfinden Sie, was diese Leidenschaft 
aus Ihnen machen wird. So lange Sie 
darüber keine Erfahrung haben, sprechen Sie 
über Liebe, wie der Blinde über die Farbe." 
„Der reichen Erfahrung gegenüber, die Sie 
sicher auf diesem Gebiete gesammelt haben, 
begebe ich mich jeden Widerspruchs, muß aber 
sagen, daß ich Sie nicht für so grausam ge 
halten hätte, Herr von Waldstedt, mich über 
Angelegenheiten, in denen Liebe eine Rolle 
spielt, möglicherweise zu ewigem Schweigen 
verdammen zu wollen!" 
„Der Hieb saß," scherzte Loebenthal. „Aber 
Sie können sich nicht beschweren, Waldstedt, 
denn meine Frau warnte Sie ja!" 
„Gern gestehe ich zu, daß ich abgeführt 
bin, nur bitte ich in gerechter Milde, berück 
sichtigen zu wollen, mein gnädiges Fräulein, 
daß ich mir alle mögliche Mühe gebe, den 
Gletscher in Ihrer Brust, welchen jSie Ihr 
Herz zu nennen belieben, allmählich zu er 
weichen. " 
„Wollen Sie uns nicht sagen, liebe Afra, 
bei welcher Gelegenheit Ihnen Frau Bieber 
stein die Grüße für uns — ausgegeben hat," 
bat die Gräfin, wohl um ihren schönen Gast 
über ein tiefes Erröthen nach den letzten 
Worten des Majors hinwegzuhelfen. 
(Fortsetzung folgt.)
	        

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