UB Kiel digital Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Zeitungsband (1935, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1935, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318709
Titel:
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Untertitel:
unabhängige Tageszeitung in Schleswig-Holstein ; Nachrichten für Rendsburg und Rendsburg-Eckernförde
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverl.
Erscheinungsort:
Flensburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8263468
Persistente ID:
PPN1831866722
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1935
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318709_1935-01-12_10
Titel:
Ausgabe vom Samstag, den 12. Januar 1935
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1935-01-12
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
  • Zeitungsband (1935, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Januar 1935 (1)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. Januar 1935 (2)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Januar 1935 (3)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Januar 1935 (4)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Januar 1935 (5)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Januar 1935 (6)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Januar 1935 (7)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Januar 1935 (8)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Januar 1935 (9)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Januar 1935 (10)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. Januar 1935 (11)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Januar 1935 (12)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Januar 1935 (13)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. Januar 1935 (14)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Januar 1935 (15)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Januar 1935 (16)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Januar 1935 (17)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Januar 1935 (18)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Januar 1935 (19)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Januar 1935 (20)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. Januar 1935 (21)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Januar 1935 (22)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. Januar 1935 (23)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Januar 1935 (24)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Januar 1935 (25)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Januar 1935 (26)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Februar 1935 (27)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Februar 1935 (28)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Februar 1935 (29)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Februar 1935 (30)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Februar 1935 (31)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Februar 1935 (32)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Februar 1935 (33)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Februar 1935 (34)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Februar 1935 (35)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Februar 1935 (36)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Februar 1935 (37)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Februar 1935 (38)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Februar 1935 (39)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Februar 1935 (40)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Februar 1935 (41)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Februar 1935 (42)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Februar 1935 (43)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Februar 1935 (44)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Februar 1935 (45)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Februar 1935 (46)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Februar 1935 (47)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Februar 1935 (48)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Februar 1935 (49)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Februar 1935 (50)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. März 1935 (51)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. März 1935 (52)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. März 1935 (53)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. März 1935 (54)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. März 1935 (55)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. März 1935 (56)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. März 1935 (57)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. März 1935 (58)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. März 1935 (59)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. März 1935 (60)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. März 1935 (61)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. März 1935 (62)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. März 1935 (63)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. März 1935 (64)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. März 1935 (65)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. März 1935 (66)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. März 1935 (67)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. März 1935 (68)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. März 1935 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. März 1935 (70)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. März 1935 (71)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. März 1935 (72)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. März 1935 (73)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. März 1935 (74)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. März 1935 (75)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. März 1935 (76)

Volltext

' . v . - • . . ' . .. - ■ . : . 
... . .... . „..-J V. , 
«MLLà 
dL«à ïär,.. 
ìât. Jkj 
128. Fahrgang. 
SchleswLg-BollîeLnL sitze 
128. Fahrganz. 
Renösburger TàgebloiL 
ŞķHUgSpreks: Ausgabe A Reichsmark 1.75 monatlich; Ausgabe B einschl. Illustrierte Wochenbeilage 
Reichemark 2.00, zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg., auswärts 13 Rpfg., Sonnabends 13 Rpfg. 
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Rendsburg. Haus der Landeszeitung. Fernsprecher Nr. 2551. 
Telegramm-Adr.: „Landeszeitung". Postscheck: Hamburg 16278. Danken: Reichsbank; Westholsteinische 
Dank; Spar- und Leib-Kaste; Schleswig-Holsteinische Bank; Landkreditbank: sämtlich In Rendsburg 
Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil Grundpreis für die 46 mm breite Millimeterzeile 14 Rpfg., 
Im Teitteil Grundpreis für die 77 mm breite Millimeteczeile 34 Rpfg. Ermäßigte Grundpreise» 
Aufschläge sowie Nachlässe laut Preisliste Nr. 4. Nachlaßstaffel A. Geschäftsbedingungen nach Maß 
gabe der Bestimmungen des Werbecats. Keine Ersatzansprüche bei Nichterscheinen der Zeitung wegen 
höherer Gewalt. Für unverlangt eingehende Beiträge übernimmt die Schriftleitung keine Gewähr. 
Nr. 10 
5omiaM, dsn 12.3smmr 
1935 
Gedanken zur Zeitgeschichte. 
Russische Führung und Rußlands Volk. 
Landfremder Intellektualismus regiert das russisch-asiatische Riesenreich. 
Vorbemerkung der Schristleitung. Der un 
sicherste Faktor für die Beurteilung zukünfti 
ger europäischer Gestaltung ist zur Zeit die 
russische Sphinx. Die Entwicklung in Rußland 
ist unübersichtlich, namentlich bezüglich der 
endgültigen Regierungsform und des späteren 
Machteinsatzes dieses europäisch-asiatischen 
Riesenreiches. Rußland wird zur Zeit von 
Landfremden regiert. Rußlands eigent 
liche Urkraft kann noch nicht zur Geltung kom 
men. Die slawische Volksseele ist im Zwang 
eines Regiments der 10 gegen 100. Das kann 
und wird eines Tages anders werden. Aller 
Wahrscheinlichkeit wird es von der Armee her 
vor sich gehen. Denn die A r m e e rekrutiert 
sich ans dein K e r n v o l k des russischen 
und sibirischen Bauerntums. Wird 
dieses sich, was auf weite Sicht gesehen allein 
folgerichtig ist, einmal auch im Offizier 
korps voll durchsetzen, dann steht dem land 
fremden politischen Regime eine mit der 
russischen Erde fest verbundene Armee 
gegenüber. Dann erst fällt die eigentliche Ent 
scheidung über Rußlands Zukunft und auch die 
über den Bolschewismus. Sein gründ- 
sätzlichster Wesensunterschieü dem Natio 
nalsozialismus gegenüber ist ja gerade der, 
daß Nationalsozialismus ans der Heimaterde 
gewachsen ist und die Nation verkörpert, wäh 
rend Bolschewismus internationale 
Klassenherrschaft über das Volkstum und den 
Boden ist. 
Es ist nicht allein interessant, sondern we 
sentlich für die Beurteilung westeuropäischen 
Schicksals, die gegenwärtige Lage und die füh 
renden Männer des derzeitigen Rußlands 
kennenzulernen. Dieses Studium wird erwei 
sen, daß tatsächlich auch heute schon die rote 
Armee des russischen Volkes eigentlicher In 
halt ist, während sonst überall landfremder 
Intellektualismus regiert. Die nachfolgenden 
Ausführungen stammen von einem Amerika 
ner, der lange Zeit eingehende Beobachtungen 
in Rußland selbst angestellt hat und das Er 
gebnis der deutschen Presse in den folgenden 
Darlegungen zur Verfügung stellt. @+ 
* 
Die Soldaten der Noten Armee singen, wenn 
sie marschieren. Sie singen weniger mit ihrem 
Herzen als vielmehr aus ihrer Seele. 
Aber die Soldaten haben einen vollen Magen. 
Ihr Gesang ist lebendiger als der der Volks 
genossen, die sich die Nahrungsmittel selbst be 
schaffen müssen. In grauen Mänteln bis an 
die Knöchel, Mantel und Arme im gleichen 
Takt schwingend, marschieren sie in einer rhyth 
mischen Bewegung, die dem Rhythmus des 
Lebens eines primitiven Volkes entspricht. 
Sie haben ausdruckslose Gesichter, bis sie zu 
singen anfangen. Dann aber sieht man nicht 
mehr auf die Gesichter von Männern, son 
dern in die Seele der slawischen 
Rasse. Kraft, Mut, Lebenslust und Todes 
verachtung klingen daraus. W o r o s ch i l o w 
sagt: „Der alte russische Soldat ist tot, er war 
von Natur ein tapferer Kämpfer, aber un 
geschält. Seine Söhne sind ebenso mutig wie 
er und ebenso stark, aber erzogen für 
den modernen Krieg." Ueber eine Mil 
lion dieser Söhne sind in Rußland heute un 
ter Waffeil, und Millionen stehen in Reserve. 
Mehr Millionen werden jedes Jahr geboren, 
als untergehen. 
Fremdes Blut i« der Führung. 
. Aber die Männer, die Rußland kontrollieren, 
sind keine Russen. Sie sind keine Sla - 
w e n. Stalin ist ein Georgier, eine andere 
Rasse. Kaganowitsch und Litwinow sind Ju 
den, Karachan ist A r m e n i e r, Smirdowitsch, 
»er die Religion kontrolliert und zerstört, ist 
ebenso wie Karl Radek Jude. Ordjonikidze 
lst Georgier, Kurtz ist O e st e r r e i ch c r. 
Auch die Männer, die die Hauptstellungen tn 
»er russischen Wirtschaft haben, die Einkäufer 
und Verkäufer für die Sowjetunion, sind 
seltenRussen. Jedes Mitglied der Presse 
zensur im Auswärtigen Amt ist Jude. Bezeich 
nend ist, daß die drei bedeutendsten Sol 
daten Russen s i n d : B n d j e n y , Wo - 
r o s ch i l o w und B u b n o w. Aber das slawi 
sche Rußland ist als Geschäftsfirma von an 
deren Leuten, nicht von Slawen, vom Stapel 
gelassen worden. Die Infusion fremden Blutes 
hat Puls und Atem des russischen Büren be 
schleunigt. 
Die 3. Internationale. 
Die Männer der Kommunistischen Partei in 
Rußland sind auch die Männer der Sowjet- 
regierung, und als Mitglieder entweder der 
Partei oder der Regierung oder beider haben 
sie die Kontrolle der 3. Internationale, dieser 
internationalen Organisation, deren Ziel die 
weltweite proletarische Revolution ist. Die 
Unterscheidung zwischen Partei und Regierung 
ist meist nur rein technisch. Beide bilden ein 
in sich verbundenes Direktorium. Aber diese 
Männer wissen, daß die Zeit noch nicht reif ist 
für eine proletarische Weltrevolution. Sehr- 
spät haben sie dies eingesehen. Sie sehen sich 
gezwungen, 90 Prozent der 160 Mil 
lionen Russen das Gefühl beizu 
bringen, daß sie Teile eines Sy 
stems sind. Sie dürfen nicht den Eindruck 
haben, daß sie von z e h n P r o z e n t ihrer 
Zahl regiert werden, und daß diese 
zehn Prozent wieder von einem Diktator 
gesührt werden. 
Radek. 
Trotz seiner Mitarbeit bei den Verhandlun 
gen in Brest-Litowsk mit Deutschland, und ob 
wohl er wegen seiner Agitation dort festgesetzt 
wurde, verlor er seine Stellung im Vollzugs 
ausschuß der 8. Internationale und wurde ailch 
aus dem Zentralausschuß der russischen kom 
munistischen Partei entfernt, da die Machter 
greifung durch den Kommunismus in Deutsch 
land nicht gelang. Ans dem Politbüro des 
Zentralausschusses wurde er entfernt, da er 
die deutsche kommunistische Partei gegenüber 
der Somjetkritik verteidigte. Dann verlor er 
seine Stellung als Leitartikler der Sun-Dat- 
sen-Universität für revolutionäre chinesische 
Studenten in Moskau als Mitläufer von 
Trotzki. Nichtsdestoweniger machte er zwei 
Jahre später heftige Angriffe auf Stalin. Er 
unterschrieb das Manifest der Opposition, das 
den Diktator des Betruges an der chinesischen 
Revolutio. und der Kompromißlerei mit den 
Wichtigtuern der englischen Gewerkschaften be 
schuldigte. Trotz seiner verschiedenen wichtigen 
Aemter wurde er mit den Trotzkisten aus der 
kommunistischen Partei ausgeschlossen. Beim 
Versuch, aus der Sowjetunion zu flüchten, 
wurde er von der geheimen Staatspolizei ge 
faßt und nach Ust-Scsulsk verbannt. 2 Jahre 
später tat er Buße und wurde wieder in die 
Partei aufgenommen. Seine frühere politische 
Machtstellung hat er nicht wiedererlangt, aber 
er bleibt auch heilte iwch der e i n f l n st 
reich st e Iv urna list in der Sowjet 
union. 
Stalin. 
Joseph Stalin (nicht sein eigentlicher Names, 
Diktator von Sowjetrußland (dies ist nicht sein 
Titel), ist ein unterer Beamter der Sowjet 
regierung. Er ist nur einer von 300 Mitglie 
dern des Zentralen Vollzugsausschusses und 
nichtsdestoweniger Heute der erste Mann in 
Sowjetrußland. Er dient der russischen Kom 
munistischen Partei als Sekretär, obwohl er 
kein Russe ist. Er spricht seine Muttersprache, 
Georgisch, vollendet, aber sein Russisch hat ei 
nen fremden Akzent. In einem Kloster erzogen, 
richtet er sein Hauptbestreben darauf, die Re 
ligion zu unterdrücken. Sein volldurchdachter 
politischer Trick ist, seine Augen auf das Aus 
land zu richten und sein Denken auf Rußland. 
Weder Ingenieur noch Wirtschafter, hat er 
trotzdem das größte Projekt wirtschaftlichen 
Aufbaues in der Geschichte, den Fünfjahres- 
plan, angeregt und seine Durchführung er 
zwungen. Er lebt in einem Palast des Zaren, 
aber an Luxus hat er kein Interesse. Bekannt 
als eiil Mann von Stahl, zeigt er sich von der 
liebenswürdigsten Seite, wenn er einen frem 
den Besucher empfängt, was allerdings nicht 
Amgebot an DLNtschl«h? 
Bedeutsame Besprechungen in Genf. — 
London, 11. Jan. Erhebliches Aufsehen er 
regt in diplomatischen Kreisen in London die 
Ankündigung, daß Sir John Simon bereits 
am Sonnabend nach einer Aussprache mit 
Laval und den ausländischen Politikern Genf 
verlassen nnd nach London zurückkehren 
werde, wo am Montag ein bedeutungsvoller 
Kabinettsrat stattfinden soll. Wie wir von un 
terrichteter Seite erfahren, wird sich dieser 
Ministerrat mit den Schritten beschäftigen, die 
ergriffen werden könnten, um die Arbeiten der 
Abrüstungskonferenz zu neuem Leben zu brin 
gen. Die in erster Linie ins Auge gefaßte 
Maßnahme soll in einem in vollem Einver 
nehmen mit Frankreich und Italien an 
Deutschland gerichteten Vorschlag bestehen, 
worin die Großmächte Deutschlands Recht zur 
Rüstuugsangleichnng anerkennen würde«, so 
fern Deutschland sich bereit erkläre, nach somit 
hergestellter Gleichberechtigung iu den Völker 
bund zurückzukehren. In welcher Form ein 
solches Angebot an Deutschland gerichtet wer 
den soll, scheint noch nicht beschlossen zu sein. 
Es wird aber in diplomatischen Kreisen als 
möglich bezeichnet, daß England, Frankreich 
und Italien gemeinsam eine freuudschaftliche 
Botschaft an die Reichsregierung erlassen 
würden. Auch der Zeitpunkt, zu dem man an 
Deutschland heranzutreten beabsichtigt, scheint 
noch offen zu stehen. 
, Die plötzliche Rückkehr Simons nach London, 
voll wo er bereits am Montag nach Genf zu- 
Simon fährt überraschend nach London. 
rückzukehren beabsichtigt, könnte naturgemäß 
den Verdacht bestärken, daß man einen nicht 
nur zeitlichen Zusammenhang zwischen den 
Bestrebungen, Deutschland nach Gens zurück 
zubringen, und der Völkerbundsentscheidung 
über die Zukunft des Saargebietes herstellen 
will. Es wird aber in englischen politischen 
Kreisen erklärt, daß dieser Verdacht nicht be 
gründet sei. Es soll sich vielmehr darum han 
deln, den Plan noch während der Genfer Ta 
gung in Verhandlungen mit Franzosen und 
Italienern in eine feste Form zu bringen, so 
daß die Veröffentlichung in großer Auf 
machung während des Besuches der französi 
schen Minister in London erfolgen könnte. 
Vorsichtige Beurteilung ist jedenfalls geboten. 
Das gleiche gilt nach den Erfahrungen der 
Vergangenheit in noch höherem Maße bezüg 
lich des Inhalts der bevorstehenden Vor 
schläge für die praktische Durchführung der 
deutschen Gleichberechtigung. 
* 
Sir John Simon hatte Freitagnachmittag 
eine Unterredung mit Baron Aloisi, bei der, 
wie man hört, Äbrüstungsfragen eine große 
Rolle spielten. Für Sonnabend ist eine Aus 
sprache zwischen Simon und Laval vorgesehen. 
Ueberraschenderweise ist für morgen mittag 
doch eine Ratstagung anberaumt worden, die, 
wie verlautet, dem einzigen Zweck dient, die 
Vollmachten -es Dreierkomitees über die 
L'orLsetzuttg siehe nÄchsie Seite. 
häufig geschieht. Sein Auftreten und Aussehen 
deckt sich ganz mit seinem Namen Stalin, dem 
russischen Wort für Stahl. Trotzdem kann er 
herzlich lachen, wenn er bei irgendeiner Ge 
legenheit von seinem Sitz aus etwas sieht, das 
witzig oder sonderbar ist. Jeder Mann weiß 
etwas über Stalin, aber niemand kennt ihn, 
nicht einmal sein Privatsekretär, der aussieht 
wie ein bäuerlicher Pächter der alten georgi 
schen Stalin-Familie. 
Ter Photograph als Sekretär. 
Das Büro des Sekretärs liegt neben dem 
Arbeitszimmer Stalins. In das Zimmer des 
Chess kann man nur durch das Büro des Se 
kretärs gelangen, der früher in einer kleinen 
Stadt Photograph war und sich heute auch noch 
viel mit Photographie beschäftigt, obschon er 
sich niemals die Mühe genommen hat, seinen 
Chef zu photographieren. Neben den in den 
Korridoren, auf den Treppen, vor dem Ein 
gang zu dem alten Palast des Kremls auf- und 
abmarschierenden militärischen Posten mit auf 
gepflanztem Bajonet macht der Sekretär den 
Eindruck eines Familienfaktotums, dem die 
Sorge für den Haushalt anvertraut ist. Der 
höchste Beamte im Sowjetstaat, gleichgültig, 
ob er von dem Diktator selbst dringend gerufen 
ist, hat zunächst aus den Sekretär zu warten, 
bevor er die ails blauem Glas gefertigte Klinke 
an der wuchtigen Tür zu Stalins Privatbüro 
niederdrücken nnd zu dem großen Mann ein 
treten darf. Der Sekretär trägt Hose und Rock 
und jteht da mit seinen Händen in den Taschen, 
während eine lange russische Zigarette an sei 
ner Unterlippe bammelt. Mit seinem gutmü 
tigen, stets zum Lächeln bereiten Gesicht kennt 
dieser Mann mehr Staatsgeheimnisse als 
wahrscheinlich das ganze Politbüro zusammen 
genommen. 
Soweit bekannt, haben bis heute nur drei 
Amerikaner diesen Sekretär passiert, um von 
dem Diktator Stalin empfangen zu werden, 
dem wohl n n n a h b a r st e n Indivi 
duum in der Zeitgeschichte. Mit Hilfe 
des Auswärtigen Amtes und nach wiederhol 
ter Prüfung eines entsprechenden Antrages 
mag es möglich sein, eine telephonische Ver 
bindung mit dem Sekretär Stalins zu erhalten. 
Dieser Versuch nimmt aber Wochen, wenn nicht 
Monate in Anspruch. 
* * * 
Zànļgà des ZMkŞmmMgS' 
ergebmsses SienslagvörmMag 
Saarbrücken, 11. Jan. Die Abftimmungs- 
kvmmission teilt mit: Aus technischen Gründen 
wird die Stimmzählung erst am Montag um 
17 Uhr anfangen. Es ist vorgesehen, daß die 
Bekannt,nachung des Ergebnisses frühestens 
am Dienstagmorgen 7 Uhr erfolgen wird. Es 
ist wahrscheinlich, daß das Ergebnis durch 
Rundfunk um 8 Uhr bekanntgegeben wird. 
Die Abstimmungskommission gibt eine amt 
liche Verlautbarung über die Bekanntgabe des 
Abstimmungsergebnisses im Rundfunk be 
kannt. Durch Lautsprecher wird das Abstim 
mungsergebnis in Saarbrücken in deutscher 
Sprache veröffentlicht, außerdem durch alle 
deutschen Sender über Frankfurt. Auch die 
schwedischen und holländischen Sender sind an 
Frankfurt angeschlossen. 
Am Dienstagmorgen um 2 Uhr wird der 
Vorsitzende der Abstimmungskommission der 
Presse bekannt geben, für welche Stunde mtt 
der Uebermittlung des Wahlergebnisses über 
sämtliche Sender zu rechnen ist. 
Eine amtliche Erklärung: 
Us SaargeM wird geschlossene Anheil 
im neuen Neich. 
DNB. Berlin, 11. Jan. Amtlich wird mit 
geteilt: „Das Saargebiet wird bei der Rück 
gliederung in der geschlossenen Einheit über 
nommen werden, in der es in den Jahren des 
Kampfes um sein Deutschtum zusammenge 
standen hat. 
Saar und Pfalz werden ferner zu einem ein 
heitlichen Gau der NSDAP, unter dem Gau 
leiter des Gaues Rheinpfalz, Josef Bürckel, 
zusammengefaßt werden. Gauleiter Bürckel, 
der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, 
ist zugleich zum Reichskommissar für die Rück 
gliederung des Saargebietes bestellt worden.* 
M 
8 K 
■ 
w 1 
V, 
'. •• -' , ' : ' r : '•< 
'' 
- V 
: 
WM 
1 
: 
- 
"
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitungsband

METS METS (Gesamtwerk) MARC XML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer Eintrag im UB-Katalog
TOC

Ausgabe

PDF RIS

Bild

ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitungsband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
URN:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Ausgabe

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

URN:
URN:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

N.p., 1935. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment