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Zeitungsband (1932, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1932, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8186800
Persistente ID:
PPN1831866692
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1932
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1932-01-20_16
Titel:
Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Januar 1932
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1932-01-20
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1932, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Januar 1932 (1)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Januar 1932 (2)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Januar 1932 (3)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Januar 1932 (4)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Januar 1932 (5)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Januar 1932 (6)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Januar 1932 (7)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Januar 1932 (8)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Januar 1932 (9)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Januar 1932 (10)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Januar 1932 (11)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Januar 1932 (12)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Januar 1932 (13)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Januar 1932 (14)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Januar 1932 (15)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Januar 1932 (16)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Januar 1932 (17)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Januar 1932 (18)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Januar 1932 (19)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Januar 1932 (20)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Januar 1932 (21)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Januar 1932 (22)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Januar 1932 (23)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Januar 1932 (24)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Januar 1932 (25)
  • Ausgabe vom Montag, den 01. Februar 1932 (26)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Februar 1932 (27)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Februar 1932 (28)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Februar 1932 (29)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. Februar 1932 (30)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Februar 1932 (31)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. Februar 1932 (32)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Februar 1932 (33)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Februar 1932 (34)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Februar 1932 (35)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. Februar 1932 (36)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Februar 1932 (37)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. Februar 1932 (38)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Februar 1932 (39)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Februar 1932 (40)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. Februar 1932 (41)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Februar 1932 (42)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Februar 1932 (43)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. Februar 1932 (44)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. Februar 1932 (45)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Februar 1932 (46)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Februar 1932 (47)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. Februar 1932 (48)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Februar 1932 (49)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. Februar 1932 (50)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. März 1932 (51)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. März 1932 (52)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. März 1932 (53)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. März 1932 (54)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. März 1932 (55)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. März 1932 (56)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. März 1932 (57)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. März 1932 (58)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. März 1932 (59)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. März 1932 (60)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. März 1932 (61)
  • Ausgabe vom Montag, den 14. März 1932 (62)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. März 1932 (63)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. März 1932 (64)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. März 1932 (65)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. März 1932 (66)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. März 1932 (67)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. März 1932 (68)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. März 1932 (69)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. März 1932 (70)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. März 1932 (71)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. März 1932 (72)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. März 1932 (73)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. März 1932 (74)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. März 1932 (75)

Volltext

6d)!eswIg-5oîfteinifd)e 
LanÄSSzeîtung 
125. Jahrgang, 
125. Jahrgang. 
EinzelverkaufsprerS 15 Goldpfennig 
Echrîftleîtung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Bahnhofstraße 12/IS 
Bezugspreis: Monatlich 2.-- Reichsmark einschließlich Bestell, bezw. Abholgekd 
Ausgabe ö einschließlich Illustrierte Wochenbeilage Reichsmark 2.30. Einzeln 15 Rpfg. 
Fernsprecher Nr. 2551 — Telegramm-Anschrift: Tageblatt 
ķ-màksntniî Westhslsteinisch» Band. Spa» «nd Seih.Kaffe, Bankverein St.-®., Wirtlchastrbank, Bemntenban», 
Cdjlcsmia.ßoHttiniSdjf Bank, Landdreditbant A.-G. à in Bendsburg and Gemeinde-Sparkaffe. Düdeirdori. 
PsArieck-Nvnloi tzamburg IS27L LĢllnngsoķ« iNendrburs. 
ļlnzeigenpreļs! Die 10 gespaltene Kolonelzeile 25 Ģ 
Reklamen 125 fyfi. Zahlungsziel 14 Tage. 
Für Aufnahme derAnzeigen an bestimmten Plätzen sowie 
in den vorgeschrieb. Nummern kann keine Gewähr über 
nommen, eine Ersatzpflicht od. Haftung bei Nichteinhaltg. 
derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden. 
Bei Zahlungsverzug oder Konkur, entfällt de, 
Anspruch auf einen gewährten Anzeigen. Rabatt. 
Im Falle höherer Gr-valt hat der Bezieher Uhten 
Anspruch aus Lieferung ode, Nachlieferung der 
Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreisen 
Mtmà 26. ZMN^r. 
Urrbrrt ai$ tftffd Me öm 
WettmsrekL-konkureerrten Dsrrlfchtan-. 
Handelsneid als Tribut-Sekundant. 
Dem amtlichen Frankreich irud seinen Hel 
fern ist jedes Mittel recht, um den Versailler 
Vertrag als Hauptdokmnent für Tribntfessct, 
schlecht gespielte Sicherheitsängste lAbrüstmrgj 
usw. '.reu bestätigt zu erhalten. Seine ganze 
K o n f c r e n zpolitik ist darauf angelegt. 
Bezeichnend ist es, wie man im Zusammen 
hang mit der Tributfrage, in der man die 
völlige Isolierung scheut, Engl a n d an einer 
schwachen Stelle zu fassen sucht. 
Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt da 
rüber: 
„Deutlich ist zu erkennen, das; es Frank 
reichs überragendes Ziel ist, das Tributsystem 
auf jeden Fall zu retten, um dieses politische 
und wirtschaftliche Druckmittel noch für unab 
sehbare Zeit in der Hand zu behalten. Dabei 
ist es den Franzosen teilweise gctullgcn, die 
alten Neiöi n st itnte gegenüber der 
deutschen Industrie irr England irnd einigen 
anderen Ländern wieder zir wecken. Das 
Schlagwort wird in die Völker geworfen: ein 
von den Tributlasten befreites Deutschland 
iverde besser dastehen als die anderen Staaten 
und werde die ganze Welt mit seinen indu 
striellen Erze u g n i s s e n übcrschwem- 
men. Genau das Gegenteil ist wahr: die Tri 
bute find es gerade, die Deutschland zum Ex 
port um jeden Preis, selbst unter Verlusten, 
zwingen, ganz abgesehen von den erzwunge 
nen Sachlicferungen, die gleichfalls ansländi- 
schen Jndirstricn Konkurrenz machen. Diese 
Wahrheit hatte man jenseits des Kanals vor 
einiger Zeit auch endlich begriffen,' jetzt aber 
scheint sie gewissen Leuten nicht mehr in die 
Pläne zu passen und wird deshalb wieder un 
terdrückt. Der Wunsch, deutsche „Minimalzah- 
lungen" auf jeden Fall zu sichern und gleich 
zeitig das Tributsystcm aufrecht zu erhalten, 
sei es durch einfache Verlängerung des Hoo- 
vermoratorinmS, sei es durch ein neues Mo 
ratorium unter Weiterzahlung der unbeding 
ten Jahresrate von zwei Drittel Milliarden 
Mark, wird immer deutlicher sichtbar. Viel 
fach wird in Deutschland vergessen, das; die 
sogenannte Rückerstattung dieser Tributrate 
auf dem Kredit iv ege sich im Grunde durch 
nichts von der bisherigen verhängnisvollen 
Art unterscheidet,^ Tribute durch Aufnahme 
von Ausländsanleihen zu bezahlen und damit 
Deutschland immer weiter zu verschulden. 
Aber während Deutschland sich bisher bei die 
ser Methode wenigstens seine privaten Gläu 
biger aussuchen konnte, wird hier Frankreich 
automatisch zum Gläubiger Deutschlands auf 
privater Basis und sieht so seinen sehnlichsten 
Wunsch einer Kommerzialisierung dieses un 
bedingten Teils der Tribute erfüllt." 
Dis stterr Ausflüchte m der Mrüfizmgsfrage. 
Möglichkeiten, der besonderen Lage Rechnung zu 
tragen. Der ungeschützte Teil der Reparations 
zahlungen könne z. B. durch Sie Ersparnisse aus 
geglichen werden, die aus einer aufrichtigen deutsch- 
französischen Annäherung hervorgehen müßten. Die 
Sozialisten seien nicht für die große Geste, die man 
von Frankreich verlange, da Deutschland dann, von 
allen inneren Schulden befreit, eine bevorzugte 
Stellung einnehmen würde. Eine Ungleichung der 
Reparationen an die augenblickliche Lage sei jedoch 
notwendig. Um aber zu einer Verständigung über 
die Rcparationsfrage. zu gelangen, müsse man auch 
das Abrnstnngsproblem beachten. 
Wenn die französische Regierung ihre Denkschrift 
vom 18. Juli als Grundlage für die kommenden 
Verhandlungen verwenden wolle, so lause sie Ge 
fahr, isoliert zu werden, da sie in dieser Frage im 
Gegensatz zu der öffentlichen Meinung in der gan 
zen Welt stehe. 
Nach weiteren Reden wurde die Fortsetzung der 
Anssprache auf Donnerstagnachmittag vertagt. 
G Wenn cs sich nicht barmn handeln mürbe, 
Deutschlanös Lebensinteressen und dazu wohl 
begründete Interessen der Weltwirtschaft auf 
dem breiten internationalen Forum einer 
Tributkonferenz, die Paris zu torpe 
dieren versucht, zu vertreten, so könnte man 
nach den gestrigen Erklärungen des französi 
schen Ministerpräsidenten L a v a l in der klam 
mer feststellen, daß eine Beschickung der Lau- 
sanner Konferenz durch Deutschland unnütz 
wäre. Dasselbe könnte man auch hinsichtlich der 
A b r ü st u n g s k o n f e r e n z in Genf erklä 
ren, wenn man es mit Frankreich und Laval 
allein zu tun hätte. 
In der Tributfrage war nach allem Vor 
ausgegangenen von dem Anwalt der „besonde 
ren Interessen Frankreichs", von dem typischen 
Vertrags- und Sicherheilsfranzosen Laval, 
nichts anderes als die Wiederholung des 
Nein zu erwarten. Dieses Nein sprach Laval 
abermals aus, indem er betonte, daß Frank 
reich sich das Recht auf Reparationen nicht 
streitig machen lasse. Das ist das maßgebliche 
Grundthema,' die Verbindung der Tributfrage 
mit dem Schulöenproblem gegenüber Amerika 
lehnt Deutschland erstens grundsätzlich ab, und 
zweitens ist uns damit wegen Nichtübcrcin- 
stimmung der Summen sowie der Unnachgie 
bigkeit Amerikas praktisch nicht geholfen. 
Daß der Tribut in den Händen der franzö 
sischen Machtpolitiker eine dauerllde Fessel für 
das deutsche Volk und die deutsche Wirtschaft 
bleiben soll, spricht sich geradezu erschreckend 
ans in Lavals Bemerkungen über eine Be 
nachteiligung Frankreichs in der internationa 
len Handels- und Wirtschastskonkurrenz nach 
Beseitigung des namentlich auf Deutschland 
drückenden Krisenzustandes. Das ist der Neid 
auf deutsche Fähigkeit und Arbeit und die 
Furcht vor deutschem Nntcrnehmermut! Man 
kalkuliert, daß, wenn auf das Verschwinden 
der i n n e r e n deutschen Schulden durch die 
Inflation die äußere Entlastung durch 
Wegräumung des Tributes folge, das deutsche 
Volk ein zu gefährlicher Konkur 
rent würde. Das ist, wie auch im heutigen 
„Blick in die Presse" zu lesen ist, kurzsichtig 
gedacht, ganz abgesehen davon, daß die innere 
Schuldenbefreiung des Staates durch die In 
flation auf der anderen Seite das traurige 
Schicksal der Verarmung großer Bolksteile 
zur Folge gehabt hat, so daß in der Endnnr- 
kung deutsches Volk und deutsches Land, um 
das es ja doch geht, uicht besser dastehen. Be 
zeichnend ist. daß auch der gestrige sozialistische 
Sprecher der Kammer von einem völligen 
Verzicht Frankreichs aus sog. Reparationen 
nichts missen wollte und diesbezüglich Laval- 
heuchlerischem Argument von einer Bevorzu 
gung Deutschlands ans dem internationalen 
Markt sein Ohr lieh. Damit verwischte er wie 
der den Eindruck, den einige freundlichere Be 
merkungen zur Tributfrage hätten entstehen 
lassen können. Lavals halsstarrige Formel in 
der Abrüstungsfrage wagte dieser Redner 
nicht entfernt zu verteidigen. 
Krise annehmen können, welche die besonderen In 
teressen Frankreichs und seine durch „freiwillig" 
anerkannte Verträge verbrieften Rechte verletzen 
würde. 
Wir werden nns das Recht ans die Repara 
tionen nicht streitig machen laßen. 
Man verlangt von uns eine Quittung zugunsten 
unseres Schuldners. Wir haben aber die Pflicht 
gegenüber der Generation, die den Krieg erlebte, 
nichts von unseren Forderungen ohne eine gleich 
zeitige Aufhebung unserer Schulden zu opfern, und 
wir haben gegenüber der kommenden Generation 
die Pflicht, jedes Abkommen einem gerechten Aus 
gleich der Erzeugungs- und Lebenshaltungskosten 
unterzuordnen. Dieser Ausgleich würde aber 
nicht bestehen, wenn, sobald einmal die Krise vor 
über ist, uns die ungleichmäßige Verteilung der 
finanziellen Lasten 
in der internationalen Konkurrenz in eine 
schlechtere Lage 
als andere Länder bringen würde. Die Regierung 
wird sich bei allen Verhandlungen an diese Grund 
sätze halten, die auch von der Kammer immer wie 
der anerkannt worden sind. 
Laval ging sodann auf die innere Wirtschafts 
krise über und erklärte, die Regierung werde alle 
Maßnahmen ergreifen, die sich für die Industrie, 
den Handel und die Landwirtschaft günstig auswir 
ken. Er forderte die Kammer auf, den Haushalt so 
bald wie möglich zu verabschieden. Bezüglich der 
bevorstehenden Abrüstnngskonfercnz 
werde sich Frankreich, so erklärte Laval weiter, an 
seine Denkschrift vom 18. Juli 1031 halten. Diese 
Politik sei nicht nur diejenige Frankreichs, sondern 
auch diejenige des Völkerbundes. Alle Parteien in 
Frankreich hätten immer wieder betont, daß der 
Erfolg der Abrüstungskonferenz nur dann gesichert 
wäre, wenn sic in einem eng umgrenzten Rahmen 
stattfinden würde. Dieser Rahmen müsse sein: Ach 
tung vor den Verträgen, Schiedsgerichtsbarkeit, 
Feststellung des Angreifers, gegenseitige Unterstüt 
zung bezw. Sicherheit. Es sei falsch, wenn man von 
Frankreich Schwäche oder Nachgiebigkeit erwarre. 
Sein fester Wille, den Frieden zu organisieren, 
schließe das eine und das andere ans. 
Als Laval seine Ausführungen beendet hatte, 
stimmte die Linke in den Ruf ein: „Es lebe 
Brianöl" 
In der 
Aussprache 
erklärte der Sozialist Leon Blum, gegen den die 
Rechte einmal gewaltig aufbegehrte, u. a„ die sozi 
alistische Partei Frankreichs verzichte nicht auf den 
Grundsatz der Reparationen, so lange sie sich im 
Rahmen der materiellen Zerstörung hielten, die 
während des Krieges angerichtet seien. Man müsse 
französischerseits zugeben, daß Deutschland die Rc- 
paratione» bisher mit Hilfe ausländischer Anleihen 
gezahlt habe. In Deutschland behaupte man, mehr 
bezahlt zu haben, als man schuldig sei. Gegen eine 
derartige These genügten selbst amtliche Verlant- 
barungen nicht. Man brauche vielmehr schlagende 
Beweise, und wenn diese Beweise jemals vvn 
Deutschland erbracht würden, so würden die Sozia 
listen die Reichsregiernng von allen Zahlungen 
entbunden erklären. Blum schlug eine internatio 
nale Untersuchung vor, um die Wahrheit zu er 
gründen. Finanzminister Flandin erklärte, er wer 
de Zahlen geben wenn sie verlangt würden. Blum 
forderte jedoch die Schaffung eines internationalen 
Schiedsgerichts. Der Redner sprach dann über die 
Verquickung von Reparationen und Privatschuldcn 
und meinte, den kurzfristigen Krediten dürfe schon 
deshalb keine Sonderstellung eingeräumt werden, 
weil auch die Reparationen keine politischen, son 
dern Privatschulden seien. 
Heute stehe man der Zahlungsnnfähigkeit 
Deutschlands gegenüber. 
Frankreich brauche nicht für immer aus die Repa 
rationen zu verzichten. Es gebe aber verschiedene 
Eine deutliche Zurückweisung, 
In den Auseinandersetzungen um die Tribute hat 
Frankreich in einer diplomatischen Aktion an 
Amerika die Frage gestellt, wie sich Amerika zu einer 
Verlängerung des Hoovcrfahres bis zum 1. Juli 
1933 stellen würde. Amerika hat kühl abgelehnt. 
Darüber wird folgende offizielle Mitteilung be 
kanntgegeben: 
TL. Washington, 20. Jan. (Eig. Funk 
meldung). Das Staatsdepartement hat den 
amerikanischen Botschafter in Paris, Edge, 
ermächtigt, Laval mitzuteilen, daß die Ber 
einigten Staaten augenblicklich eine verbind 
liche Stellungnahme zur Frage einer Ver 
längerung des Schuldenmoratoriums ab 
lehnten. Die Initiative müsse von den euro 
päischen Staaten ausgehen, die unter sich 
eine Einigung erzielen und dann wieder an 
Amerika herantreten sollten. 
Sowohl die demokratischen als auch die 
republikanischen Parteiführer in: Abgeord- 
neten-Haus gaben Erklärungen ab, in denen 
sie sich erneut geaen eine Verlängerung des 
Moratoriums anssprachen. 
Diese Antwort ist unmißverständlich und 
wird noch dadurch unterstrichen, daß inoffi 
ziell Frankreich mitgeteilt wird, daß es erst 
an Abrüstung denken müsse, ehe an Echul- 
denstrcichung Amerikas gedacht werden könne. 
Durch diese Aktion ist die Isolierung Frankreichs 
deutlicher geworden, aber zweifellos wird sich auch 
die Tendenz in Frankreich verstärken, nunmehr 
allein gestützt auf seine Bajonette und sein Gold, 
den rücksichtslosen Kamps gegen die angelsächsische 
Politik fortzuführen. Damit muß man, wenn cs 
überhaupt zu einer Laufanner Konferenz über 
diese Frage kommt, niit einem Mißerfolg rechnen, 
denn nach den präzisen Erklärungen von Brüning 
kann dieser Staatsmann an der Spitze Deutsch 
lands nicht mehr umfallen. Das einzige Entgegen 
kommen, worüber jetzt noch verhandelt wird, ist 
die Frage einer kurzen Verschiebung der Lausan- 
ner Konferenz, doch hat Deutschland durch seinen 
Botschafter zu dieser Frage in England erklären 
lassen, daß die Verschiebung nicht bis zum Herbst 
in Frage stünde. Die Reparationssrage müßte vor 
dem Ablauf des Hoover-Jahres in irgend einer 
Weise geregelt sein. Deutschland wird in dieser 
Beziehung fest bleiben müssen, da leine Zeit mehr 
zu verlieren ist. 
Not führt zueinander. 
Wie sich ein Tauschverkehr der Arbeitslosen 
untereinander in Berlin gebildet hat, ivird 
in der „Kölnischen Ztg." geschildert: Fünf 
Millionen Menschen sind in Deutschland ohne 
Arbeit, ohne Verdienst und ohne Aussicht ans 
Besseruttg ihrer Lage. Aus Einschränkung 
wurde Not. Nun haben die Arbeitslosen selbst 
den ersten Grundstein gelegt, um das Elend 
einigermaßen zu bremsen. Wenigstens in 
Berlin. 500 000 Köpfe zählt das Heer der 
dortigen Erwerbslosen, Hunderttansende über 
schwemmen die Flure der Arbeitsämter, stür 
zen sich auf die bescheidensten Arbeitsange 
bote. Ungezählte gelernte Arbeiter und tüch 
tige Fachhandwerker sitzen mit der großen 
Erfahrung vieler Berufsjahre zu Hanse. 
Groß ist auch die Zahl der Ingenieure, Che 
miker, Juristen, Mediziner und andern Aka 
demiker, die mit allem Können und Wissen, 
mit Diplomen und Examina dasitzen und hun 
gern. Ein schwerkranker Schlosser kann 
den Arzt nicht bezahlen, und ein Arzt den 
Schlosser nicht, der ihm den schadhaften Ofen 
ausbessern müßte. Tic einen können backen, 
schreinern und schustern, haben aber nichts an 
zuziehen, und jene, die Kleider machen, wissen 
Ueber den Verlauf der Kammersitzung set 
berichtet: 
Die Erklärung des'Ministerpräsidenten wurde 
nor vollbesetzten Bänken abgegeben. Briand war, 
wie das vorauszusehen war, nicht erschienen. Laval 
wies einleitend auf die vergeblichen Bemühungen 
zur Bildung einer Einheitsregicrung hin, um dann 
sofort auf die Tributfrage überzugehen. Die Welt 
krise hat, so führte er aus, die Meinung der Völler 
verwirrt und eine Reihe von Lösungsvorschlägen 
auftauchen lassen, die mehr auf Einbildung ausge 
baut sind als auf Tatsachen. Die Annullierung der 
Reparationen und der interalliierten Schulden 
würde eine Folge dieser Geistesverfassung sein. 
Wir werden aber keine Lösung zur Behebung der 
Als Amtshauptmann des Amtes Waren in 
Mecklenburg wurde der nationalsozialistische Kan 
didat Eerichtsassessor Dr. Pfaff gewählt.
	        

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