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Zeitungsband (1931, Bd. 1)

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1931, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8117953
Persistente ID:
PPN1831866684
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1931
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1931-03-28_74
Titel:
Ausgabe vom Samstag, den 28. März 1931
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1931-03-28
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1931, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Januar 1931 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Januar 1931 (2)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Januar 1931 (3)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Januar 1931 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Januar 1931 (5)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Januar 1931 (6)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Januar 1931 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Januar 1931 (8)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Januar 1931 (9)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Januar 1931 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Januar 1931 (11)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Januar 1931 (12)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Januar 1931 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Januar 1931 (14)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Januar 1931 (15)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Januar 1931 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Januar 1931 (17)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Januar 1931 (Nr. 18)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Januar 1931 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Januar 1931 (20)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Januar 1931 (21)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Januar 1931 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Januar 1931 (23)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Januar 1931 (24)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Januar 1931 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Januar 1931 (26)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. Februar 1931 (27)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Februar 1931 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Februar 1931 (29)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Februar 1931 (30)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Februar 1931 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Februar 1931 (32)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. Februar 1931 (33)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Februar 1931 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Februar 1931 (35)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Februar 1931 (36)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Februar 1931 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Februar 1931 (38)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. Februar 1931 (39)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Februar 1931 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Februar 1931 (41)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Februar 1931 (42)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Februar 1931 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Februar 1931 (44)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. Februar 1931 (45)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Februar 1931 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Februar 1931 (47)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Februar 1931 (48)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Februar 1931 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Februar 1931 (50)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. März 1931 (51)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. März 1931 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. März 1931 (53)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. März 1931 (54)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. März 1931 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. März 1931 (56)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. März 1931 (57)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. März 1931 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. März 1931 (59)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. März 1931 (60)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. März 1931 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. März 1931 (62)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. März 1931 (63)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. März 1931 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. März 1931 (65)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. März 1931 (66)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. März 1931 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. März 1931 (68)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. März 1931 (69)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. März 1931 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. März 1931 (71)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. März 1931 (72)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. März 1931 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. März 1931 (74)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. März 1931 (75)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. März 1931 (76)

Volltext

öd)fleswtg-ßolfteimfcf)e Lanôsszsîtung 
124. Jahrgang. 
124. Jahrgang. 
Einzelverkaufspreis 15 Goldpfenuig 
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Buhnhnffirafe 12/16 
Bezugspreis: Monatlich 2.— Reichsmark einschließlich Bestell- bezw. Abholgeld 
Ausgabe 8 einschließlich Illustrierte Wochenbeilage Reichsmark 2.30. Einzeln 15 Apjg. 
Fernsprecher Nr. 2551 — Telegramm-Anschrift: Tageblatt 
Bankkonten: Westholsteinische Dank. Spar« und Leih-Kasse, Bankverein A.-D., Wirtschaftsbank, Deamtenbank, 
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: Anzeigenpreis: Die l0gespaltene Kolonelzeile 25 
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: in den oorgejchrieb Nummern kann keine Gewähr über- 
: nommen. eine Ersahpsttchl ad. Haftung bei Nichteinhaltg 
Î deraniger Bestimmungen also nichl anerkannt werden 
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Bel Zahlungsverzug oder Konkurs entfällt dn 
Anspruch aus einen gewährten Anzeigen - Rabatt. 
Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen 
Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der 
Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. 
Entscheidung zwischen Westen und Osten. 
Ge'öanksn pst? Urgeschichte 
Mit 40 gegen 26 Stimmen von Bayern, 
Sachsen, Württemberg, Thüringen, Mecklen- 
bnrg-Schwerin und Oldenburg wurde eine 
Verordnung über Ermäßigung der Kraftfahr- 
zengsteucr für alte Personenkraftwagen an-- 
genommen. Danach soll die Steuer ermäßigt 
werden für Personenwagen mit mehr als 
3'A fitter Hubraum, die älter als 5 Jahre 
sind. Es soll dadurch der Absatz gebrauchter 
Wagen erleichtert und das Geschäft in großen 
Wagen wieder belebt werden. Die Reichs- 
regierung erklärte, daß sie großen Wert auf 
die Vorlage lege. 
)W Ä eines RêiààşiàWs 
gegen Gesetze, die im Reichstag beschlossen 
wurden, wird das Gesetz dem Reichstag zur 
nochmaligen Beschlußfassung vorgelegt. 
Kommt hierbei keine Uebereinstimmung zwi 
schen Reichstag und Reichsrat zustande, so 
kann der Reichspräsident binnen drei Mona 
ten über den Gegenstand der Meinungsver 
schiedenheit einen Volksentscheid anordnen. 
Macht der Präsident von diesem Rechte keinen 
Gebrauch, so gilt das Gesetz als nicht zustande 
gekommen. Hat der Reichstag mit Zweidrit 
telmehrheit entgegen dem Einspruch des 
Reichsrats beschlossen, so hat der Präsident 
das Gesetz binnen drei Monaten in der vom 
Reichstag beschlossenen Fassung zu verkünden 
oder einen Volksentscheid anzuordnen. 
mit anderen europäischen Staaten auf der Basis 
eines Produktionsauotensystems vorzubereiten. 
Endlich müßten wir für bestimmte, auch unter den 
heutigen Verhältnissen noch produktive Ausgaben 
wie Straßenerneuerung, Melioration, ländliches 
und städtisches Sicdlungswcsen Finanzierungs- 
Möglichkeiten . erhalten. Selbstverständlich wäre 
auch ein Moratorium für die Reparationszahlun 
gen nötig. ' 
Aber nur durch die rückhaltlose Darstellung 
unserer wirklichen Lage wird der Wille zu einer 
besseren Zusammenarbeit der europäischen Völker 
wachgerufen werden können. Zum mindesten müs 
sen wir uns in unserer Verantwortung dadurch 
entlasten, daß wir die Welt vor diese Entscheidung 
stellen. Man hat manchmal den Eindruck, daß der 
Ernst der Lage in der Bevölkerung viel bewußter 
ist als bei den leitenden Reichsstellen. Ich möchte 
annahmen, daß dieses für den Reichskanzler nicht 
zutrifft. Aber warum sagt man unserem Volke 
nicht die Wahrheit? Wir haben zur Zeit die gleiche 
Lage wie im Kriege, als uns Durchhalten gepre 
digt wurde und das Volk mit richtigem Instinkt 
an die geschilderte Lage nicht mehr glguben konnte. 
Ebenso billig ist es. jetzt Reden gegen den Pessi 
mismus zu halten. Das Volk fühlt unwillkürlich, 
daß wir mit der Methode: „Kommt Zeit, kommt 
Rat" nicht weiterkommen. Es spürt, daß alle An 
strengungen. im Innern Ordnung zu schaffen, nicht 
mehr ausreichen und eine Entscheidung getroffen 
werden muß. die unserer Gesamtpolitik Bewe 
gungsfreiheit, Richtung und Linie gibt. Und diese 
Entscheidung kann nur ans außenpolitischem Gebiet 
getroffen werden. Nur von hier aus würden auch 
alle notwendigen Maßnahmen aus innerem Ge 
biet eine feste Grundlage für einen neuen Aufbau 
bekommen können. 
Unser Volk lebt im Grunde in dumpfer Re 
signation dahin. Wer Gelegenheit zn tieferen Ein 
blicken hat, muß erschüttert sein von dem Grade 
der Hoffnungslosigkeit, der in allen Schichten an 
zutreffen ist. Erkenntnis der Wirklich 
keit i st nicht Pessimismus, sondern Vor 
aussetzung für kraftvolles Handeln. 
Darum ist es erstes Erfordernis, unserem Volke 
klaren Wein einzuschenken und alle verantwor 
tungsbewußten Menschen aufzurufen, sich ange 
sichts eines europäischen Zusammenbruchs von un 
vorstellbarem Ausmaße in letzter Stunde auf die 
Notwendigkeit kühler und harter Entscheidungen 
zu besinnen. Wir haben bisher eine Politik be 
trieben, die sich um daS Risiko verantwortlicher 
Entscheidungen drücken wollte. Aber noch nie ist in 
der Geschichte 1 etwas ohne selbständigen Entschluß 
und Einsatz erreicht. 
îtit* wird geschrieben: 
Man wird nicht behaupten können, daß der 
Zusammenbruch Europas ein unverdientes Schick 
sal sein würde. Fast sieht es aus, ais ob er un 
vermeidbar ist. Und doch verpflichtet uns das, 
was auf dem Spiele steht, alle Energien dagegen 
einzusetzen. 
Wenn man aber unser politisches Leben in 
Deutschland auf dem Hintergrund dieser drohen 
den Gefahr betrachtet, tst nur ein Kopfschütteln 
möglich. Eine spätere Zeit wird den Mangel an 
Einsicht und Selbstbesinnung, der sich in allen 
Kreisen zeigt, nicht verstehen können. Wie hyp 
notisiert starren wir auf unsere innerpolitischen 
Verhältnisse, ohne zn sehen, daß hier gar nicht 
mehr die Entscheidung liegt. 
Es ist doch schon lange nicht mehr so. daß le 
diglich Mißwirtschaft und Ueberorganisation für 
die jetzige Lage verantwortlich zu machen sind, so 
viel hier auch zu bessern ist. Und es ist auch nicht 
so, daß etwa die Einstellung der Reparations 
zahlungen allein eine grundlegende Wendung der 
Dinge herbeiführen könnte. Die Außenpolitik wirb 
unser Schicksal bestimmen. Hier gilt es sich zn ent 
scheiden. Denn nur aus der Erkenntnis der ge 
fährdeten europäischen Gesarntlgge 
können wir außen- und innenpolitisch zu den rich 
tigen Entschlüssen kommen. 
Es ist ein Trugschluß, auf eine Mittlerrolle 
Deutschlands zwischen Westen und Osten zu hof 
fen und anzunehmen, daß wir bei der kommenden 
Auseinandersetzung etwa neutral bleiben und be 
sondere Vorteile aus dieser Möglichkeit "ziehen 
könnten. DaS wäre nur möglich, wenn Deutschland 
die Gefahren seiner geographischen Lage durch 
ein starkes Heer ausgleichen könnte. Wir müssen 
uns aber klar sein, daß hierfür unsere Machtmit 
tel nicht ausreichen. 
Schon setzt zeigt sich, daß die Großmächte ans 
dem bisherigen Wege der Verhandlungen 
und Konferenzen zu keiner Ueber- 
Windung der Weltwirtschaftskrise 
kommen. Die Auswirkungen der r u s s i s ch e n 
Wirtschaftspolitik können aber die Krise 
zur Katastrophe steigern. Anzeichen hierfür 
sind nicht nur in Deutschland, sondern auch in den 
angrenzenden Ländern deutlich spürbar. Es ist im 
mer richtig, mit dem ungünstigsten Fall zu rech 
nen. Es kann durchaus ein Zeitpunkt kommen, zu 
dem die europäischen Mächte vor die Frage ge 
stellt werden, welche Maßnahmen aegen den Ruin 
der europäischen Wirtschaft durch die russische 
Wirtschaftspolitik erforderlich sind. Falls es nicht 
überhaupt zu spät sein wird, stehen wir dann vor 
der Entscheidung zwischen Westen und Osten in 
einer wesentlich ungünstigeren Lage, alß wenn 
mir rechtzeitig selbst die Initiative ergreifen. Denn 
unsere Lage verschlechtert sich zusehends. Wir sind 
am Ende und staben keine Zeit zu verlieren. Wir 
haben nur die Möglichkeit, die Welt durch eine 
nnverschleierte Darstellung der Situation zu einer 
Entscheidung zu zwingen, die klare Verhältnisse 
schasst. Sonst steigert sich unser Schwächezustand 
derart, daß wir zu einer selbständigen Politik nicht 
mehr fähig sind. 
Die Entscheidung gegen Moskau wird uns ge 
fühlsmäßig nicht leicht, weil unser ganzes Volk 
fühlt, daß ans weite Tickt gesehen, eine stärkere 
Zusammenarbeit mit Rußland nötia ist. Aber 
Moskau i st nicht R u ß l a n d. Und gerade um 
der späteren Zusammenarbeit mit Rußland willen 
müssen wir uns jetzt gegen Moskau entscheiden. 
Denn eine Entscheidung für Moskau muß so 
fort die europäische Gesamtkrise heraufbeschwören. 
Diese bedeutet für uns Verzicht ans Führung. 
Unser geschwächter Zustand würde uns keine an 
dere Wahl lassen als eine Anlehnung an & i e 
russische Führung. Das heißt wirtschaft 
licher und militärischer Zusammenbruch, wenn wir 
Nüchtern die Lage betrachten. 
Eine Entscheidung gegen Moskau ist auch ans 
ethischen Gesichtspunkten nötig. Es müßte uns 
Ethos getragen werden oder es wird sie über 
haupt nicht geben Moskau beweist aber täglich, 
daß dort eine Gesinnung am Werke ist. die dein 
wahren Sinn der Geschichte inS Gesicht schlügt. 
Eine Entscheidung gegen Moskau ist endlich 
aus wirtschastlichen Gründen erforderlich, weil die 
Moskauer Wirtschaftspolitik nicht aus der Welt 
wirtschaftskrise herausführt, sondern sie verschärft. 
Eine Uebertragung russischer Agrarmethoden auf 
Deutschland wäre unser Ende. 
Nicht leichter wird uns die Entscheidung für 
den Westen. Zuviel haben wir an Bitterem und 
Schwerem erlebt. Zn stark wird auch der bishe 
rige Wirtschaftsimperialismus von un 
serem Volke einmütig abgelehnt. Aber es gilt ein 
zusehen. daß jetzt noch eine letzte Möglichkeit be 
steht, die Initiative in der Außenpolitik zu er 
greifen und eine Neuorientierung der europäischen 
Politik einzuleiten, die aus diesem Wirtschafts- 
imperiaismus herausführt. In der ichigcn Lage 
sind wir noch fähig, die Welt durch eine nackte 
und brutale Darstellung der wirklichen Lage auf 
zurütteln und für außcnpoltiscke Entschlüsse mit 
verantwortlich zu machen. Eine unzweideutige 
Entscheidung von Deutschland gegenMoskan würde 
in weitgehendem Maße klärend auf die Lage wir 
ken und zum mindesten die Voraussetzungen für 
neue Möglichkeiten schassen. Es ist die letzte Stun 
de, um der Welt zu sagen, . daß wir vor einem 
Inneren Zusammenbruch stehen, der für Europa 
und die Welt unabsehbare Konseauenzen haben 
muß. Und gleichzeitig müssen wir die Notwendig 
keiten aufzeigen, die zu erfüllen sind, um die Ab 
wehr gegen Moskau übernehmen zn können. Hier 
zu gehört mit in erster Linie die Korridorsrage, 
da die Verbindung Oberschlesien—Danzig für uns 
einfach lebensnotwendig ist. damit überhaupt die 
gesamte Ostsragc. Des weiteren würde erforder 
lich sein, daß sich die europäischen Mächte und 
Amerika solidarisch erklärten in der Ablehnung 
von Aufträgen der gegenwärtigen Moskauer 
Machthaber. Eine besondere Notwendigkeit liegt 
hier ans dem Gebiete der K r i e g r ü st u n g 
Hrfrijsefitenmal ke«! M Verla. 
Das Reichskabinett befaßte sich in seiner letz 
ten Sitzung vor den Osterferien am Freitag u. a. 
mit der Frage des Nerchsehrenmals. Es wurde 
beschlossen, daß das Reichsehrenmal in Berka in 
Thüringen errichtet werden soll.. 
Der Gedanke des Ehrenhains bei Berka ging 
vom Stahlhelm aus und fand Anklang beim 
Reichspräsidenten von Hindenburg. Ueber ein 
Jahrzehnt hat es gedauert, bis die Entscheidung 
fiel. Gewiß hatten auch anders Landesteile schöne 
Plätze für das Reichsehrenmal anzubieten und 
vermochten ihr Angebot auch sonst zu. begründen. 
E l n Gebiet aber kann es schließlich nur sein, das 
berufen ist, Stätte dieses vaterländischen Denkmals 
zu werden. Auch die Tatsache, daß das Zeichen 
ergriffenen Dankes des deutschen Volkes nun im 
Herzen Deutschlands gefetzt wird, müßte versöh 
nend den Schlußstrich unter allen Zwist ums 
Reichsehrenmal ziehen. 
Die im Ausbau befindliche Neue Wache in 
Berlin, die zu einem Kriegerdenkmal umgestaltet 
werden soll, wird durch den Beschluß nicht berührt. 
Dieses Ehrendenkmal bleibt Wahrzeichen der 
Reichshauptstadt. 
Die ?ivei soàşdemokraLişşch-kormrmmMche» 
Steuerbeschlüffe im Reichstag. 
ßniMMmsZch MM. 
Der Mann mit sehr bewegter Vergangenheit. 
Der 4. Strafsenat des Reichsgerichts ist am 
Freitag unter dein Vorsitz des Reichsgetichtsrates 
Baumgarten in dis Verhandlung des Spionage- 
prozesses Ruhstrat eingetreten. Die Verhandlung 
wird mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die 
Oeffentlichkeit ist während der ganzen Dauer der 
Verhandlung wegen Gefährdung der Staatssicher 
heit ausgeschlossen. Der Angeklagte, der Leutnant 
a. D. Heinrich Ruhstrat, ist im Jahre 1895 in Stet 
tin geboren und befindet sich seit 1929 in Unter 
suchungshaft. Ihm wird Verrat militärischer Ge 
heimnisse zur Last gelegt. Er soll nach der Anklage 
in Mainz und anderen Orten iiy Sommer des 
Jahres 192ss den Nachrichtenagenteil einer fremden 
Macht Schriftstücke und Nachrichten übergeben ha 
ben, deren Inhalt im Interesse der Landesvertei. 
digung geheimzuhalten war. Die Anklage bezieht 
sich auf §§ 1, 2,13, 14 und 15 des Reichsstrafgesetz- 
Luches. Zur Verhandlung sind 26 Zeugen gela 
den. Das Reichswehrministerium hat zwei Mili 
tärsachverständige benannt. Außerdem sind im 
Verhandlungssaal' drei ärztliche Sachverständige 
anwesend, die über den Geisteszustand des Ange 
klagten aussagen sollen. Ruhstrat hat eine sehr 
bewegte Vergangenheit. Er ist als Offizier fah 
nenflüchtig geworden, jedoch ohne Bestrafung ge 
blieben aufgrund des § 51 des Reichsstrafgefetz- 
buchl^ 
nicht alle Fürsorge für die ausgestenerten 
Krisennnterstützten plötzlich der Wohlfahrts 
fürsorge der Gemeinden znr Last faste. 
Die Einsprüche gegen beide Gesetze wur 
den ohne besondere Abstimmung durch Mehr 
heitsbeschluß festgestellt. Der Vertreter des 
Freistaates Hessen enthielt sich der Stimme. 
Ter Reichsrat stimmte dem Rcichshans- 
haltsvlan für 1931 endgültig zu und sprach für 
den Fall des Erlasses von Notverordnungen 
die Erwartung aus. daß die Reichsregierung 
vorher mit dem Reichsrat Fühlung nehme, 
wenn durch die Verordnungen Länder und 
Gemeinden berührt werden sollten. Geneh 
migt wurde der Wortlaut der Begründungen 
für die Einsprüche gegen die vom Reichstag 
angenommene Novelle zum Brotgesetz und 
gegeil die Wiedereinführung des zollfreien 
Gefrierfleischkontingents. TcrEinspruch gegen 
das letztere Gesetz wurde damit begründet, 
daß die Wiedereinführung zollfreien Gefrier 
fleisches bei der gesteigerten Fleischerzeugung 
und dem dauernden Sinken der Viehpreise in 
Deutschland eine schwere Schädigung beson 
ders der kleineren und mittleren Bauern 
wirtschaften bedeuten würde. Das erstrebte 
Ziel könne auch durch Verbilligung des in 
ländischen Frischfleisches erzielt werden. Hes 
sen enthielt fick hierzu der Skimum.
	        

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