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Newspaper volume (1931, Bd. 1)

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Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318687
Title:
Rendsburger Tageblatt
Sub title:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Document type:
Newspaper
Publisher:
Möller
Place of publication:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8117953
Persistent identifier:
PPN1831866684
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1931
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318687_1931-02-19_42
Title:
Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Februar 1931
Structure type:
Issue
Year of publication:
1931-02-19
Language:
German
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Contents

Table of contents

  • Rendsburger Tageblatt
  • Newspaper volume (1931, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Januar 1931 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Januar 1931 (2)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Januar 1931 (3)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Januar 1931 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Januar 1931 (5)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Januar 1931 (6)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Januar 1931 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Januar 1931 (8)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Januar 1931 (9)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Januar 1931 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Januar 1931 (11)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Januar 1931 (12)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Januar 1931 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Januar 1931 (14)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Januar 1931 (15)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Januar 1931 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Januar 1931 (17)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Januar 1931 (Nr. 18)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Januar 1931 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Januar 1931 (20)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Januar 1931 (21)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Januar 1931 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Januar 1931 (23)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Januar 1931 (24)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Januar 1931 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Januar 1931 (26)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. Februar 1931 (27)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Februar 1931 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Februar 1931 (29)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Februar 1931 (30)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Februar 1931 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Februar 1931 (32)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. Februar 1931 (33)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Februar 1931 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Februar 1931 (35)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Februar 1931 (36)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Februar 1931 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Februar 1931 (38)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. Februar 1931 (39)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Februar 1931 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Februar 1931 (41)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Februar 1931 (42)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Februar 1931 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Februar 1931 (44)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. Februar 1931 (45)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Februar 1931 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Februar 1931 (47)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Februar 1931 (48)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Februar 1931 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Februar 1931 (50)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. März 1931 (51)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. März 1931 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. März 1931 (53)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. März 1931 (54)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. März 1931 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. März 1931 (56)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. März 1931 (57)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. März 1931 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. März 1931 (59)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. März 1931 (60)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. März 1931 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. März 1931 (62)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. März 1931 (63)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. März 1931 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. März 1931 (65)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. März 1931 (66)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. März 1931 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. März 1931 (68)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. März 1931 (69)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. März 1931 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. März 1931 (71)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. März 1931 (72)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. März 1931 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. März 1931 (74)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. März 1931 (75)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. März 1931 (76)

Full text

Landeszsîtung 
öd>leswig-ßolfteinifd)e 
124. Jahrgang 
124. Jahrgang. 
Bel Zahlungsverzug oder Konkur» entfSlll der 
Anspruch aus einen gewährten Anzeigen - Rabatt. 
Im Falle höherer Gewalt Hai der Bezieher keinen 
Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der 
Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise». 
r Anzeigenpreis: Die l0 gespaltene Kolonelzeile 28 
Î Reklamen 125 M- Zahlungsziel 14 Tage. 
I Für Ausnahme derAnzeigen an bestimmten Plätzen sowie 
» in den vorgeichrieb Nummern kann keine Gewähr über- 
s nommen, eine Ersatzpslicht od. Haltung bei Nichteinhaltg 
r derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden 
Jsnner?îia. den 13. Februar 
Verlust an liquidem Kapital ist Deutschland 
durch die Inflation entstanden. Für die Zu 
spitzung der deutschen Inflation verantwort 
lich ist ausschließlich der unerhörte außenpoli- 
tische Truck, der nach dem Kriege aus Deutsch 
land ausgeübt wurde. Tie Inflation hat keine 
Erleichterung für Deutschland gebracht, sie hak 
nicht nur die Borkriegssorderungen der Bür 
ger an den Staat, sondern auch die Kriegs 
anleihen, die das ersparte Vermögen der Pri 
vaten darstellen, vernichtet. Tie Werte, die 
überhaupt durch die Inflation vernichtet wur 
den. werden nicht ersaht werden können. Kla 
rer liegt das.Bild hinsichtlich der Verluste aus 
direkt an die Alliierten abgeführten Geld- und 
Sachlieferungen. Tie rein wirtschaftlichen 
Verluste belaufen sich auf 29 Milliarden Mark. 
Ta^ei ist die Vernichtung bezw. Ablieferung 
rein militärischer Werte nicht mitgerechnet, 
obgleich die Zerstörung von Maschinen und 
Anlagen der Kriegsindustrie allein 2,5 Milli 
arden Mark wirtschaftlichen Verlust bedeutet. 
Von der Reparationskommission sind diese 
Werte, soweit sie auf Reparationskonto an- 
rechnungssähig waren, nicht in der gleichen 
Höhe anerkannt worden. Am schlimmsten ist 
es beim Verkauf des zurückgelassenen und be 
schlagnahmten deutschen Eigentums gewesen. 
Das von den Alliierten lequidierte deutsche 
Eigentum ist zum größten Teil zu durch 
schnittlich einem Viertel des objektiven Wer 
tes verschleudert worden. Daß man die deut 
sche Konkurrenz los wurde, war das einzig 
erreichte kurzsichtige Ziel. 
Um Neugestaltung des Menschen und Neubau des Reiches. 
Nur ein Uebergangslrabinett? 
Die spanische Krise ist am Mittwoch durch di« 
Bildung eines Konzentrationsministeriums der 
Rechten und der monarchischen Liberalen ein 
schließlich der Regionalisten beendet worden. Fol 
gende Minister haben sich zur Eidesleistung vor 
dom König in das Palais begeben: Präsidium 
und Marine Admiral Aznar (unpolitisch): Aeuße- 
res Graf Nomanones (liberal): Justiz Marquis 
Alhucemas (liberal): Finanz Ventosa (Regiona 
list und Freund des Finanzmannes Cambo); In 
neres Marquis Hoyos (konservativ, bisheriger 
Bürgermeister von Madrid): Heer General Ve- 
renguer, der bisherige Ministerpräsident (unpoli 
tisch): Verkehr Cierva (konservativ): Arbeit Her 
zog von Maura (konservativ): Wirtschaft Graf 
Bugallal (konservativ): Unterricht Gascon y 
Marin. 
In Madrid bezeichnet man diese Regierung 
als das „Kabinett der Paladine des Königs Al 
fons". Der König begab sich, begleitet von Ad 
miral Aznar, unter huldigenden Zurufen der 
Menge, wie es in einer Madrider Meldung heißt, 
im Automobil in das Kriegsministerium, um den 
Eid Berenguers, der immer noch kränklich ist, ent 
gegenzunehmen. 
Durch die Art der Zusammensetzung des Ka 
binetts dürfte die Gefahr einer sofortigen Reaktion 
der revolutionären Linken durch Generalstreik usw. 
gebannt sein. Jedoch muß man immer noch mşi 
Ueberraschungen von links rechnen. 
Der spanische Politiker Santiago Alba, 
der sich immer noch in Paris aufhält, äußerte sich 
über die Lösung der spanischen Regierungskrise, 
daß man die neue Regierung nur als ein Ueber- 
gangskabinett ansehen dürfe, dem auch nur eine 
beschränkte Aufgabe zufalle. Man habe auf alle 
Fälle eine Regierung bilden müssen und, da sich 
die linken Parteien nicht hätten beteiligen wollen, 
hätte es gar keine andere Lösung gegeben als die 
monarchistische Konzentration. Sie sei zwar äußerst 
vielseitig, da in ihr selbst die liberalsten Politiker 
vertreten seien, habe aber auch den Nachteil, daß 
sie nicht lange dauern werde. Er persönlich glaube 
nicht, daß es das neue Kabinett weiter als bis 
zur Vorbereitung der Wahlen für ein verfassung 
gebendes Parlament bringen werde. Allerdings 
bleibe auch jetzt noch die Frage offen, ob die repu 
blikanischen Parteien die Garantien für die Durch 
führung wesentlich früherer Wahlen für genügend 
erachteten. Alba selbst ist mit Sanchez Guerra 
und Alvarez übereingekommen, vorläufig voll 
ständige Neutralität zu bewahren. 
ŞlmM 8§§M die Kesàîlsn'àe. 
TU. Paris, 19. Febr. (Eig. Funkmcldg. 
Der neue spanische Ministerpräsident Azna» 
erklärte am Mittwochabend, daß er fest ent, 
schlosse« sei, jeden Versuch der Unrnhestiftung 
energisch zu bestrafen. Er sei aber der Auffas 
sung, daß die Drohungen der Opponenten nicht 
in die Tat umgesetzt werden. Das Kabinett sei 
fest entschlossen, den König gegen jeden unehr 
lichen Angriff zu schützen, und werde dement 
sprechende Maßnahmen treffen. Für die nächste 
Zukunft sei die Ausschreibung von Stadtver 
ordnetenwahlen vorgesehen, denen die Parla 
mentswahlen folgen würden. Nach diesen 
Wahlen werde man die Verfassung auf eine 
demokratische Grundlage stellen. 
Ein Rechtsanwalt, der bei den Zusammen 
stößen am Dienstagabend unter das Pferd 
eines Polizeibeamten geriet, ist an den erlitte 
nen Verletzungen gestorben. Der Zustand 
Fernando Primo de Riveras, de^en Wagen 
umgestürzt wurde, soll sich verschlimmert ha 
ben. 
Der neue spanische Ministerpräsident Aznar 
ist der Generatkapitän der svanischen Flotte. 
Er steht im Alter von 70 Jahren und stammt 
ans Coruna. 1928 war er als Marineminister 
Mitglied des Kabinetts, das durch den Staats 
streich Primo de Riveras gestürzt wurde. 
Aznar hatte damals den Vorschlag gemacht, 
mit der Flotte nach Barcelona auszulaufen, 
um dort Primo und seine Anhänger festzu 
setzen. 
Ich weiß wohl, daß die geistig« Jugend, an 
welche ich diesen Ruf richte, nicht nur auf den Uni 
versitäten zu suchen ist (leider sind dort heute viele, 
die unter der Maske einer berufs- und gewerbs 
mäßigen Geistigkeit eine Ungeistigkeit verbergen), 
ich weiß, daß die wirkliche geistige Jugend weit zer- 
treut ist, ich kenne ihre Träger in allen Schichten 
des Volkes, von den Trägern des alten Adels bis 
hinunter in die ärmsten Hütten, wo ringend und 
kämpfend der ewig-neue Adel erwächst. Aber sol 
cher Zerstreuung trotzend, gehen von diesen Men 
schen Kräfte aus. die wir gar nicht hoch genug achten 
dürfen. Reue Kräfte zu wecken, die noch schlum 
mernden Kräfte aufzurufen, die Schwankenden zu 
ermutigen, die Zweifelnden zu stärken, die Lässigen 
aufzurütteln, das ist der Sinn dieses kurzen „Rufes 
an die geistige Jugend", bei der die Zukunft unseres 
Volkes und des neuen Menschen liegt. 
Dem „Hochwart", der durch Karl August 
Walther in Eiienoch in Fortsetzung der 
Friedrich Lienhardschen „Türmers-Tra 
dition soeben neu herausgegebenen Mo 
natszeitschrift, entnehmen wir nachstehende 
Gedanken von Otto Heuschele über ein 
ernstes Thema, dessen zukunftweisende Be 
deutung gewiß schon manchem Besinnlichen 
im Lande eingegangen ist: 
Wir leben in einer Epoche ungeheurer Kata 
strophen und Einbrüche, kaum begreiflicher und 
faßbarer Wandlungen. Alles befindet sich im Fluß, 
und alles scheint einzustürzen, Gesetze und Gefüge, 
die gestern noch gültig standen, können morgen Sinn 
Und Wert verloren haben. Auch was uns als fester 
Besitz, als geschlossenes, Form und Gestalt geworde 
nes Erbe überkommen ist, scheint in diesen Wirbel 
der Welt- und Zeitwende gerissen, und in jenen 
einsamen Stunden, da der Einzelne, ganz ans sich 
selbst gestellt, diesem Welt- und Zeitwirbel gegen 
übersteht, scheint auch den Mutigsten und Gläubig 
en die Weltangst anzufallen. 
Auf die Jugend sind aller Augen gerichtet, an 
die Jugend wendet sich die Hoffnung des gereiften 
Geschlechts, das die Aufgaben, welche diese Zeit stellt, 
nicht mehr allein zu tragen vermag. Aber gibt es 
denn das, was wir Jugend nennen? Da sind junge 
Menschen, die in blindem und ausschließlichem Fa 
natismus dem Sport huldigen, da sind andere, die 
in den politischen Bewegungen von ganz links bis 
ganz rechts ihr Kräfte betätigen, ohne eine wirk- 
lühe geistige Bewegung in die Politik gebracht zu 
hoben (die allein eine geistige Bewegung in die 
deutsche Politik zu bringen suchten, das waren die 
jüngeren Frontkämpfer, die zum großen Teil ihrer 
seits ihre Wurzeln in der Jugendbewegung haben). 
Da sind wieder andere junge Menschen, junge, 
blasierte, sachlichke!tobe r cssene Großstadtgestalten, die 
über ihre engen und kleinen erotischen Probleme, 
über Jazz-Rhythmen und Tonfilm-Schlager nicht 
hinauskommen; denen e>n künstliches, von dürftig 
sten Literaten-Werken gespetstes Seelenleben eignet, 
sie haben kein Schicksal und werden wie Eintagsflie 
gen vergehen. Da sind schließlich noch jene, die 
von den Errungenschaften der Technik vollkommen 
gefangen genommen, sich im Besitze ihres Motors 
(ob es nun ein ratterndes Motorrad oder ein 
eleganter Luxuswagen ist) völlig beglückt glauben. 
Ich habe es nicht nötig, dieses Bild weiter auszu 
malen, jeder, der willens ist, es zu erkennen, kennt 
es. Wer aber, selbst mit dem Schicksal der Nation 
verbunden, sein Leben dem Neubau des Rei 
ches und der Neugestaltung des Men 
schen widmet, der mag mit Sorgen auf diesen 
Zustand blicken. 
Dürfen wir aber nicht an das Dasein einer 
änderen. einer wirklich geistigen Jugend glauben? 
Sind nicht, überall zerstreut, Einzelne und einzelne, 
freilich kleine Gruppen junger Menschen, die sich 
von dem lauten Treiben abwenden und in der 
Stille an der eigenen geistigen Gestaltung arbeiten? 
Ich glaube an diese Jugend, und immer wieder 
fand ich einzelne Bestätigungen meines Glaubens. 
Ich habe es erlebt, wie auch unter uns junge Men 
schen leben, die mit starker geistiger Leidenschaft 
Um eine geistige Lebensgestaltung rin 
gen. Es sind jene seltenen und vornehmen Men 
schen, die keinen Lärm um sich machen und darum 
auch heute nicht überall sichtbar sind. Aber daß sie 
Wàres mis ZZMaliMS- 
- mu. 
Die Ausblutung Deutschlands. 
Aus Dr. Schachts demnächst im Verlag 
Stalling (Oldenburg) erscheinenden Buch 
„Das Ende der Reparationen" sei nach dem 
Kapitel „Tie Ausblutüng Deutschlands" wet 
ter mitgeteilt: 
Mit der Wegnahme des mobilen deutschen 
Eigentums ist man weit über jeden volks 
wirtschaftlich vertretbaren Rahmen hinaus 
gegangen. Tie ungeheueren Kosten des Welt 
krieges haben die Siegerstaaten sogar dazu get- 
führt, selbst die primitivsten Grundsätze des 
Völkerrechts über die Unantastbarkeit priva 
ten Eigentums zu verletzen. Ein weiterer 
Die nationalsozialistische Gegenkundgebung 
verboten. 
Der Berliner Polizeipräsident Grzesinski 
hat die für Sonntagnachmittag aus Anlaß 
einer Reichsüannerkundgebung geplante Ge- 
genkundgebung der NSDAP, auf Grund des 
Artikels 123 der Neichsverfassung verboten. 
Strafanstalt oder Sanatorium? 
Im Hauptausschuß des preußischen Land 
tages äußerte sich Iustizminister Dr. Schmidt 
über Fragen des Strafvollzuges. Er wies 
daraufhin, daß die Verordnung für den Straf 
vollzug in Stufen zunächst nur tm Kammer 
gerichtsbezirk im vollen Umfang in Kraft ge 
setzt worden sei, um die Zweckmäßigkeit der 
Neuregelung vorsichtig zu prüfen. Es müsse 
aber schon jetzt gesagt werden, daß sich die 
Verordnung in vollem Umfange bewährt habe. 
Die Trennung der Gefangenen nach Gruppen 
und Stufen habe nicht nur die Disziplin in 
den Anstalten erleichtert, sondern sich auch für 
die Beeinflussung der Gefangenen in erziehe 
rischer Hinsicht aufs beste ausgewirkt. Es sei 
erwünscht, daß die im Kammergerichtsbezirk 
durchgeführte Gliederung auch anf andere 
Anstalten ausgedehnt werde. Die Kritik, die 
den Vorwurf erhebe, man mache die Strafan 
stalt zu Sanatorien und verschlechtere die 
Rechtspflege, beruhe aus einer gewissen Un 
kenntnis der wirklichen Verhältnisse im 
Strafvollzug. Von den etwa 30 000 Gefan 
genen kämen überhaupt nur etwa 10 000 für 
Ttufènsiraşoollzug in Betracht. Die übrigen 
20 000 Gefangenen hätten kürzere Strafen, so 
daß die Zeit für eine anfbauende Erziebunas- 
arbeit bei ihnen nicht ausreichen und sie ihre 
Strafen ohne nennenswerte Erleichterungen 
verbüßen müßten. Schwere Sorgen bereite 
der Justizverwaltung der zunehmende Ar 
beitsmangel in den Anstalten. Es sei trotz 
verkürzter Arbeitszeit nur noch möglich, etwa 
70 Prozent der Gefangenen mit Arbeit zu 
verseben. Ohne Arbeit sei aber ein erzieheri 
scher Strafvollzug kaum möglich. Man ver- 
sitche daher mit allen Mitteln, dieser Not zu 
begegnen, nicht zulegt auch durch vermehrten 
nisation des Strafvollzuges vor Erschütterun 
gen bewahren zu können. 
Pglpere; in $ûrtQmpfeiì. 
In zwei Parlamenten hat es gestern böse 
Dinge gegeben, die dem Parlamentarismus, wie so 
manches andere, nicht zur Zierde gereichen. Im 
Danziger Volkstag versetzte der Kommunist Kreft 
dem Nationalsozialisten At-aaß einen Faustschlag 
unter das Kinn. Schließlich gelang es dem Präsi 
denten, die Streitenden auseinanderzubringen. Der 
kommunistische Antrag auf Aufhebung des Demon 
strationsverbotes am 22. Februar, der den äußeren 
Anlaß zu dem Krach bot, wurde mit den Stimmen 
der Bürgerlichen und Nationalsozialisten abgelehnt. 
-Vermutlich in Verbindung mit den Vorgängen im 
Parlament kam es in der Stadt Danzig zu Ueber- 
fällen auf Nationalsozialisten durch Kommunisten. 
Messer und Schlagringe spielten dabei eine ver 
hängnisvolle Rolle; e>ne Reihe Nationalsozialisten 
wurde verletzt. Die kommunistische „Danziger 
Arbeiterzeitung", die zur Errichtung einer Sowjet 
macht und Schaffung einer Roten Armee aufge 
fordert hat, wurde beschlagnahmt und gegen die 
Redakteure ein Strafverfahren eingeleitet. Alle 
öffentlichen Versammlungen der Kommunisten wur 
den vom Danziger Senat bis auf weiteres verboten. 
Im österreichischen Nationalrat schlrigen sich 
Sozialdemokraten und Abgeordnete des Heimat 
blocks, wobei die Tintenfässer eine Rolle spielten. 
Vor der Ministerbank entstand ein unentwirrbarer 
Knäuel sich balgender Abgeordneten, und auf dem 
Kampfplatz lagen hinterher abgerissene Knöpfe. 
Mehrere Parlamentsmitglieder saßen mit Beulen 
da, ein Sozialdemokrat ohne Krawatte und Kragen. 
Die Heimatblock-Abgeordneten verl'cßen den Saal 
als der Abgeordnete Wallilch nach Wiedereröffnung 
der Sitzung erneut das Wort ergriff. Dabei riefen 
sie „Der Sowjet ist eröffnet!", womit sie auf eine 
etwas dunkle Periode Wallisch in der ungarischen
	        

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