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Zeitungsband (1930, Bd. 1)

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1930, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8237649
Persistente ID:
PPN1831866668
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1930
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1930-03-13_61
Titel:
Ausgabe vom Donnerstag, den 13. März 1930
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1930-03-13
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1930, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. Januar 1930 (1)
  • Ausgabe vom Freitag, den 03. Januar 1930 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Januar 1930 (3)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 05. Januar 1930 (3a)
  • Ausgabe vom Montag, den 06. Januar 1930 (4)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. Januar 1930 (5)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Januar 1930 (6)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. Januar 1930 (7)
  • Ausgabe vom Freitag, den 10. Januar 1930 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Januar 1930 (9)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 12. Januar 1930 (9a)
  • Ausgabe vom Montag, den 13. Januar 1930 (10)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. Januar 1930 (11)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Januar 1930 (12)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. Januar 1930 (13)
  • Ausgabe vom Freitag, den 17. Januar 1930 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Januar 1930 (15)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 19. Januar 1930 (15a)
  • Ausgabe vom Montag, den 20. Januar 1930 (16)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. Januar 1930 (17)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Januar 1930 (18)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. Januar 1930 (19)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. Januar 1930 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Januar 1930 (21)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 26. Januar 1930 (21a)
  • Ausgabe vom Montag, den 27. Januar 1930 (22)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. Januar 1930 (23)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Januar 1930 (24)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. Januar 1930 (25)
  • Ausgabe vom Freitag, den 31. Januar 1930 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Februar 1930 (27)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 02. Februar 1930 (27a)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. Februar 1930 (28)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Februar 1930 (29)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Februar 1930 (30)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Februar 1930 (31)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. Februar 1930 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Februar 1930 (33)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 09. Februar 1930 (33a)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. Februar 1930 (34)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Februar 1930 (35)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Februar 1930 (36)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Februar 1930 (37)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. Februar 1930 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Februar 1930 (39)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 16. Februar 1930 (39a)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. Februar 1930 (40)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Februar 1930 (41)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Februar 1930 (42)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Februar 1930 (43)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. Februar 1930 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Februar 1930 (45)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 23. Februar 1930 (45a)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. Februar 1930 (46)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. Februar 1930 (47)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Februar 1930 (48)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Februar 1930 (49)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. Februar 1930 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. März 1930 (51)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 02. März 1930 (51a)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. März 1930 (52)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. März 1930 (53)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. März 1930 (54)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. März 1930 (55)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. März 1930 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. März 1930 (57)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 09. März 1930 (57a)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. März 1930 (58)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. März 1930 (59)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. März 1930 (60)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. März 1930 (61)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. März 1930 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. März 1930 (63)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 16. März 1930 (63a)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. März 1930 (64)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. März 1930 (65)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. März 1930 (66)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. März 1930 (67)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. März 1930 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. März 1930 (69)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 23. März 1930 (69a)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. März 1930 (70)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. März 1930 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. März 1930 (72)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. März 1930 (73)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. März 1930 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. März 1930 (75)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 30. März 1930 (75a)
  • Ausgabe vom Montag, den 31. März 1930 (76)

Volltext

123. Jahrgang. 
SchLeswîg-lZolsleînîschs LanLsszsîLung 
123. Jahrgang. 
Anzeigenpreis: Die IVgeffaltene Koloueļzà 28 
Reklamen î28 3ķ£, Zakķungszîe! 14 Tage. 
Für Aufnahme derAnzeigen an bestimmten Plätzen sowie 
in den vorgeschrieb. Nummern kann keine Gewähr über 
nommen, eine Ersatzpflichtod. Haftung b. Nichteinhaltung 
derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden. 
Eînzeļnerkaufspreîs 15 Goldpfennige. 
Schriftleitung und Geichäftssielle: Rendsburg, Bahnhvfllraße 12/16. 
Bezugspreis: Monatlich 2,— Reichsmark einschließlich Bestell- bezw. Abholgeid 
Fernsprecher Nr. 2351 — Telegramm-Anschrift: Tageblatt. 
Bank-Konten: Spar- und Leih-Kasse, Bankverein A.-G.. Beamtenbaiik, Wirtschaftsbank, 
Westholsteiniîche Bank. Schleswig-Holsteinische Bank und Gemeinde-Sparkasse Düdeisdors. 
Postscheck-Konto: Hamburg 16278. Erfüllungsort: Rendsbues. 
Bet Zahlungsverzug oder Koabvr« enMM brr 
Anspruch aus thitm gessciijrten Anzeige»-Äļsbsķt, 
Zm Falle hIherer Gewalt hat der Bezieher kekres 
Anspruch «ms Lieferung oder Nachlieferung der 
Zeitung »der aus Rückzahlung de» Bezugspretjeà 
fo. 31 
Donnerslag, den 13. Wrz 
1836 
Die Mahnung des 14. März. 
$eban&en zur 10. Wiederkehr des Abftimmungstages der zweiten Zone. 
Durch das ganze mittlere Schleswig, von den 
Züchtbaren Marschen über die traumverlorene Ein- 
^nikeit des M'ttelrückens bis zu dem grünen Ufer 
^ Flensburger Förde geht ein einziger Schrei der 
»reude: Deutsch blieb das Land in jenem erbitter 
en Ringen vor 10 Jahren! Und weiter klingt der 
àudenruf über die einstige Zonengrenze hinaus 
à den Stammesbrüdern im Süden und tief ins 
Stiche Vaterland hinein: Das Land blieb unser! 
So fest war die Liebe zu Volk und Reich :n 
"'^em Lande verankert, daß das Ja-Wort auch dem 
^knechteten und verarmten Vaterland freudig ent- 
^genklang. Die gläubige Hoffnung konnte nicht 
'^ugen, daß neuer Aufstieg dem Niedergang folgen 
Mffe. Und wenn die finsteren Sorgen sich nahten, 
verlockende Stimmen das Lied der Treue zu 
Ertönen drohten, dann riß die begeisterte Jugend 
Kleinmut wieder hintbeg: 
Wir haben Kinder noch, wir habeil Knaben, 
Und auch wir selber leben, Gott sei Dank! 
Tiefe, kräftige Ströme nationalen Lebens sind 
dieser Zeit in die folgenden Jahre hinüberge- 
şi"ssen. Der Geist der Abstimmung war ein gesun- 
aufbauender Geist, denn er war der Geist der 
Volksgemeinschaft, des selbstlosen Dienens, des 
Mterorduens unter einen große», allumfassenden 
^danken. Wer fragte da »ach Stand und Rang, 
!^ch dem politischen Glaubensbekenntnis, nach 
Mggenfrage und Parteibuch? Da gab es nur eine 
Mrole: Man kämpfte mit für Volk und Heimat. 
Wenn nun der 14. März so lebendig wie da- 
Ņols wieder vor unserem Auge ersteht, fo ist wohl 
ļļļ ? Frage berechtigt, ob das kostbare Gut, das uns 
Ņffe Zeit bescherte, noch erhalten ist, ob der starke 
chythmus, der in jenen Tagen alle Herzen den 
8'eichen Takt schlagen ließ, noch heute das Land 
^rchbraust, ob die selbstlosen Kräfte, die damals 
'0 deutsche Front so stark machten, noch heute wirk- 
sind. Wir müssen gestehen: es ist viel verloren, 
! 3 >st viel vertan, es ist viel vergeudet! Der Geist, 
damals wie im Sturmwind durch die Lands 
j%, herrscht nicht mehr überall; an seine Stelle 
> tQ t nur zu oft die Enge bürokratischer Methoden, 
sich in Aeußerlichkeiten zu erschöpfen pflegen. 
j) as Polk, tws damals Hand in Hand der Stunde 
^ Befreiung entgegenging, ist nicht zusammenge 
hen: ein jeder ging seinen Weg. 
Da soll dieser Tag, der uns an Großes erin- 
nicht in loşem und flachem Festesrausch und 
.^mutiger Siegerstimmung vorübergehen. Er 
^ in uns die Sehnsucht erwecken, die Einheit wie- 
^zufinden. die uns damals so stark machte, die 
eine Schlacht schlagen ließ, deren Ruhm bis in 
J* spätesten Zeiten klingen wird. Wie wecken wir 
Z Kräfte der Gemeinschaft? Das ist die ernste 
hge. die vor uns steht, die wir lösen müssen, wenn 
i' 1 im Grenzgebiet einen Deich errichten wollen, 
[ 1 allen Stürmen gewachsen ist, und an dessen star- 
Wehr das Vorland anlanden kann, an der 
^ffie, wo die Flut den Boden verschlang. Wir 
.. îfen. es gibt in dem umkämpften Gebiet — das 
ļj die zwecke Zone auch heute noch — viele Männer 
Ņ Frauen, die dieses A und O der volklichen 
F^zarbeck erkannt haben. Wir gedenken in dieser 
ftiinde auch des Mannes, der in den schweren 
^wn, die der Abstimmung folgten, ausgerüstet 
à'î 'nnerem Verständnis für die tiefsten Fragen des 
^î^'chenlebens und der Heimat, unsere Dörfer im 
Ķ^Nzgûrtel durchzog, der kleine Gemeinschaften um 
, - 'ammelte. und damit im besten Sinne eine wahr- 
ņ, ì nat'onale Arbeit verrichtete, bis er — sicher 
leichten Herzens — seine Heimat verließ. Die 
die Christian Tränckner aufnahm, ist heute 
^ 'Ser denn je. Rur i'o 'st es möglich, in unserem 
,^'Um neue schöpferische Kräfte zu wecken, die 
^ e,n die deutsche Stellung dem Norden gegenüber 
r wahren vermögen. Vieles wird laut angeprie- 
jj^ Unp »ft doch nur eitel Schaunvchlägerei. Hermot- 
tļ' Werte schafft man in der Stille. Damit dient 
am besten der Idee unseres Stammes. 
Sļ 3n g'ner wichen tiefschürfenden erdgebundenen 
'iurnrbeit, die die Schaffung ewer fest Verbun 
ds, ft1 Schicksalsqemeinschaft zum Ziel haben muß, 
auch stets verwandte nordische Einflüsse 
«m win. Wir wollen die Zusammenhänge, die 
kks 
Barden weisen, nicht zerschneiden Wir haben 
kO Jahren mit dem dänischen Gegner in hartem. 
Alertem Kampf die Klinge gekreuzt. Wir erken 
nen auch heute den Strich nicht zu Recht an, den die 
Internationale Kommission durch unsere schleswig- 
sche Heimat zog, und wir werden weiterkämpfen 
und ringen um dieses Grenzland. Aber die blank 
sten Waffen find auch immer die schärfsten. Positiv 
gerichtete, aufbauende Kulturarbeit ist unsere Lo 
sung. Den Fanatismus der Phrase, die demago 
gische Verächtlichmachung des Gegners lehnen wir 
ab, weil diese Methoden den Grenzkampf vergiften 
und auch der eigenen Sache schaden, weil sie den 
Blick vom Wesentlichen abziehen. 
Die Schleswig-Frage ist ein Teil des deutsch- 
skandinavischen Problems. Die letzten Jahre haben 
gezeigt, daß man auf beiden Seiten bestrebt ist, 
nicht nur wirtschaftliche Fäden anzuknüpfen, son 
dern einander auch incnschlich näherzukommen. Man 
sollte diese Beziehungen mit aufrichtigem Herzen 
pflegen. Aus vielen Fäden des Vertrauens und der 
Achtung kann einmal ein starkes Band der Freund 
schaft werden, wenn, wie wir zuversichtlich hoffen, 
die schleswigsche Frage einmal der Sphäre von Ver 
sailles entrückt wird. 
Nationale Feiertage sollen Erhebung und An 
sporn sein. Sie sollen aufrütteln, nicht einschläfern. 
Sie sollen sich nicht darin erschöpfen, die Blicke rück 
wärts zu richten in sattem Behagen über den er 
rungenen Erfolg, sondern sie sollen neue Aufgaben 
zeigen und die Kräfte bis zum Letzten und Höchsten 
anspornen. In diesem Sinne feiern wir den Ehren 
tag Mittelschleswigs, den 14. März. 
Das Reich soll die EmM-Mien 
Verkaufen. 
Das Zentrum hat, dem Vernehmen nach, einen 
Vorstoß unternommen mit dem Ziel, daß die Reichs 
regierung die Aktien der Emelka verkaufen soll. Die 
Grundlage für diesen Vorstoß bildet die Absicht, 
mit gewissen Filmkreisen unter Führung von Po 
lyphon- und Terra-Film eine Holdinggesellschaft zur 
Uebernahme der Emelka zu gründen. Hinter dieser 
Gesellschaft sollen Tonfilm-Interessenten stehen, die 
wiederum ihrerseits mit anicrikanischen Firmen m 
Verbindung stehen. Die Reichsregierung soll bereit 
sein, auf derartige Vorschläge einzugehen. 
Die Entscheidung ist gefallen. 
- Zormgplan für Dawesplan. 
Das Ergebnis der gestrigen Schlußabstimmung im Reichstag: Aounggefetzc 
und Polenabkümmen finden die Mehrheit der Abgeordneten. 
Berlin, 12. März.. Im Reichstage ist 
heute die mit so großer Spannung erwartete 
endgültige Entscheidung über die Aoungge- 
setze gefallen. Der Aoungplan und die mit 
ihm zusammenhängenden Abkommen und Ge 
setze sind angenommen. Die Opposition hat 
zwar einen Beschluß auf zweimonatige Aus 
setzung der Verkündung der Gesetze erreicht) 
weil zu einem solchen Beschluß nach der 
Reichsverfassung ein Drittel der Abgeordne 
ten genügt; aber das wird kaum zu einer 
wesentlichen Verzögerung führen, denn auf 
Antrag der Regierungsparteien wurden gleich 
darauf die Aounggesetze für dringlich erklärt, 
und wenn der Reichsrat sich morgen dieser 
Dringlichkeitserklärung anschließt, woran 
nicht zu zweifeln ist, so kann der Reichspräsi 
dent ohne Rücksicht auf den vorher gefaßten 
Aussetzungsbeschluß sofort die Gesetze ver 
künden und damit inkraftsetzen. Der Aus- 
setzungsbeschluß hat also praktisch nur die 
Wirkung, daß der Reichspräsident als letzte 
Instanz die Entscheidung über die Annahme 
des Aoungplanes hat. 
Die dritte Beratung wurde eingeleitet 
durch eine Rede des Reichskanzlers Hermann 
Müller, in der noch einmal festgestellt wurde- 
daß der Aoungplan und die mit ihm verbun 
denen Abkommen auch nach Ueberzeugung der 
Regierung hinter den berechtigten Erwartun 
gen Deutschlands zurückbleiben und nur an 
nehmbar sind, weil dem bestehenden Zustand 
gegenüber immerhin Fortschritte für Deutsch 
land erreicht seien. Kein Mensch könne auch 
heute schon eine Garantie für die dauernde 
Durchführbarkeit der Abmachungen über 
nehmen. Deutschland könne nur erklären, 
daß es den Neuen Plan annimmt in der auf 
richtigen Bereitschaft, ihn ehrlich und nach 
bestem Können durchzuführen. Am Schluß 
seiner Rede betonte der Reichskanzler, daß 
die Stabilität der deutschen Währung ge 
sichert sei und daß die Regierung auch über 
ausreichende Machtmittel verfüge, um alle 
Versuche von rechts oder links zur Störung 
der öffentlichen Ordnung zu verhindern. 
H. P. Hanssen und die deutschen 
Schulwünsche in Nordschleswig. 
Im Rahmen einer augenblicklich in Ko 
penhagen stattfindenden Völkerbnndswoche 
hielt H. P. Haussen einen Vortrag über die 
Minderheitenfrage. Er schätzte die Zahl der 
unter Fremdherrschaft lebenden Menschen auf 
40 Millionen und schilderte ihre Forderungen 
nach rechtlichem Schutz. Die Entwicklung der 
Minderheitenfrage in Nordschleswig erfor 
dere die Aufmerksamkeit Dänemarks. Es 
handele sich da um Aufgaben, welche die 
Grenzbevölkerung allein nicht lösen könne. 
Dänemark habe der Minderheit in Nordschles 
wig bessere Bedingungen gegeben, als sie ir 
gendeine andere Minderheit in Europa be 
sitze. Nun lägen dem Folketing Forderungen 
vor — Haussen meint damit die deutschen 
Schulfordernngen —, die noch weiter gingen 
und in Wirklichkeit auf eine privilegierte 
Stellung für die deutsche Minderheit gegen 
über der dänischen Bevölkerung hin 
ausgingen. Man dürfe aber nicht so gerecht 
gegenüber anderen sein, daß man ungerecht 
gegen sich selbst werde. Er hoffe, so schloß 
Hanssen, daß Dänemark in Zukunft eine ver 
nünftige, feste, weitsichtige und zweckbewnßte 
Minderheitenpolitik treiben werde. 
* 
H. P. Hannens Aeußerungen über die 
Lage der deutschen Minderheit in Nordschles- 
wig und Dänemarks Haltung ihr gegenüber 
klingeil wieder ein wenig ehrsüchtig und 
sophistisch. Es steht wohl fest, daß die seit 
einigen Jahren vorhandene Schulordnung für 
m 
die dänische und polnische Minderheit 
Deutschland, an deren Zustandekommen die 
letzten Endes im Sinne einer Knltnrautouo- 
mie für nationale Minderheiten eingestellten 
grenzpolitischen Kreise ihren Anteil haben, 
sich ebenfalls vor der europäischen Oeffentlich- 
keit sehen lassen kann. 
Wir überlassen es H. P. Hanssen, immer 
wieder Dänemarks gesetzliche Minderheiten 
regelung als die beste in Europa zu rühmen, 
wollen jedoch auf die Tatsache verweisen, daß 
die deutsche Minderheit noch ihre bestimmten 
Schulwünsche hat, die sich hören lassen und 
über die noch Verhandlungen mit dem Mini 
sterium in Kopenhagen schweben, das sich 
hoffentlich seine Haltung nicht von dem allzu 
eifersüchtig über die dänischen Interessen 
wachenden Apenrader Politiker vorschreiben 
läßt. Das Unzureichende des dänischen Ent 
gegenkommens in der Frage der Schulkom- 
mrssionen wurde ;roch kürzlich auch von der 
„Frankfurter Zeitung" hervorgehoben, einem 
Blatt, das wohl nicht als „alldeutsch" oder 
chauvinistisch verdächtigt werden kann. 
H. P. Hanssen wird, um in der Minder 
heitenfrage wirklich fortschrittlich erscheinen 
zu können, das ein für alle Mal fertige Dog 
ma auf Seite legen und mit sich reden lassen 
müssen über organische Weiterentwicklung 
des Minderheitenschulwesens, wobei natürlich 
dem dänischen Partner im Hinblick ans seine 
Minderheit keine unbillige Benachteiligung 
zugemutet wird. # 
Nach dem Kanzler gab Abg. Tauch 
lDVP.j für die Regierungsparteien eine Er 
klärung ab, die die Haltung der englischen 
Regierung beim Liquidationsabkommen be 
dauert und die großen Bedenken hervorhebt, 
mit denen die Mehrheit gezwungenermaßen 
diesem Abkommen zustimme. 
Schon bei dieser Erklärung war es auf 
fallend, daß sich die Bayrische Volkspartei den 
übrigen Regierungsparteien nicht angeschlos 
sen hatte. Der Eindruck, daß die Bayerische 
Bolkspartci sich nicht mehr der Regierungs- 
kvalition zugehörig fühle, wurde iw weite 
ren Verlauf der Sitzung verstärkt. Als der 
Zentrumsführer Dr. Brüning einen Antrag 
der Regierungsparteien verlas, der unter Be 
zugnahme auf die in der Kanzlerrede enthal 
tenen Borbehalte die Kanzlererklärung bil 
ligt, fehlte auch hierbei die Bayerische Volks 
partei. Ein Redner dieser Partei nahm in 
der Aussprache nicht das Wort, aber bei der 
namentlichen Abstimmung über den Artikel 1 
des Noungplanes zeigte sich, daß die drei 
Fraktionsführer der Bayern Stimmenthal 
tung übten, während die übrigen Mitglieder 
der Partei gegen .die Regierungsvorlage 
stimmten. Als nachher ein kommunistischer 
Mißtrauensantrag gegen das Reichskabinett 
mit 277:106 Stimmen bei dreizehn Enthal 
tungen abgelehnt wurde, hatten die meistert" 
Mitglieder der Bayerischen Volksvartei nicht 
mit Nein gestimmt, sondern Stimmenthal 
tung geübt. Dieses Ausbrechen der Bayern 
aus der Regierungskoalition dürfte sicherlich 
weitere Folgen nach sich ziehen und vor al 
lem die Verhandlungen über die finanzielle 
Sanierung stark beeinflussen. 
Das am heftigsten umstrittene deursck-pol 
nische Lianidationsabkonimcn wurde mit 230 
gegen 217 Stimmen bei 8 Enthaltungen an 
genommen. Bei den übrigen Bestandteilen 
der Nounggesetzgebnng war das Stimmenver 
hältnis ähnlich wie beim Artikel 1. Nur das 
Reichsbank- und das Reichsbahn-Gesetz fan 
den eine größere Mehrheit, weil hier auch 
die Wirtschaftspartei mit den Regierungs 
parteien stimmte. Nach der Annahme der 
Nouriggesetze wurden noch mehrere Entschlie 
ßungen angenommen, in denen für die deut 
sche Minderheit in Polen und für die Liaui- 
dations- und Gewaltgeschädigten eingetreten 
wird. -> 
Wie PiMien die msklM 
Mlķeardnctêņ? 
Aus den amtlichen Abstimmungslisten 
der Schlnßabstimmnng über den Gesetzent 
wurf über die Haager Konferenz ergibt sich, 
daß dafür 265, dagegen 192 Abgeordnete ge 
stimmt und drei Abgeordnete sich der Stimme 
enthalten haben. Vom Zentrum haben die 
Abgeordneten Borneķeld-Ettman», Feilmayr 
und Dr. Föhr mit Nein gestimmt. Von der 
Deutschen Bolkspartei, die im übrigen dafür 
gestimmt hat, haben sich die Abg von Gilsa, 
Günther, Hueck und Köngeter an der Ab 
stimmung nicht beteiligt. Bon der Bayeri 
schen Volkspartei, die im allgemeinen mit 
Nein gestimmt hat, hat der Abgeordnete Dr. 
Beyersdörfser mit Ja gestimmt, während sich 
die Abgeordneten Emminger, Leicht und 
Troßmann der Stimme enthalten haben. 
Die namentliche Abstimmung über das 
Polenabkommen ist folgendermaßen zu berich 
tigen: Es haben mit Ja gestimmt 238 Abge 
ordnete, mit Nein 216, enthalten haben sich 
acht Abgeordnete. Vom Zentrum haben ge- 
gegen das Polenabkommen gestimmt die Ab 
geordneten Beck-Oppeln, BI»m, Bornefeld- 
Ettmann, Damm, Diez, Ehrhardt, Fabren- 
brach, Dr. Föhr-Baden, Hermes, Jmbnsch, 
Dr. Köhler, Neumann, Perlfttius. Dr. Schei 
ter, Ulitzka und Warncke. Der Stimme ent 
halten haben sich die Zenkrumsabaeordneten 
Crone-Miinzebrock, Dr. Drees. Schlack, Mil 
kens und Feilmayr. Die übrigen Zentrums-
	        

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