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Zeitungsband (1930, Bd. 1)

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Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1930, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318687
Titel:
Rendsburger Tageblatt
Untertitel:
Schleswig-holsteinische Landeszeitung
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8237649
Persistente ID:
PPN1831866668
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1930
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318687_1930-01-02_1
Titel:
Ausgabe vom Donnerstag, den 02. Januar 1930
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1930-01-02
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Tageblatt
  • Zeitungsband (1930, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. Januar 1930 (1)
  • Ausgabe vom Freitag, den 03. Januar 1930 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Januar 1930 (3)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 05. Januar 1930 (3a)
  • Ausgabe vom Montag, den 06. Januar 1930 (4)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. Januar 1930 (5)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Januar 1930 (6)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. Januar 1930 (7)
  • Ausgabe vom Freitag, den 10. Januar 1930 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Januar 1930 (9)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 12. Januar 1930 (9a)
  • Ausgabe vom Montag, den 13. Januar 1930 (10)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. Januar 1930 (11)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Januar 1930 (12)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. Januar 1930 (13)
  • Ausgabe vom Freitag, den 17. Januar 1930 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Januar 1930 (15)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 19. Januar 1930 (15a)
  • Ausgabe vom Montag, den 20. Januar 1930 (16)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. Januar 1930 (17)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Januar 1930 (18)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. Januar 1930 (19)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. Januar 1930 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Januar 1930 (21)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 26. Januar 1930 (21a)
  • Ausgabe vom Montag, den 27. Januar 1930 (22)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. Januar 1930 (23)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Januar 1930 (24)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. Januar 1930 (25)
  • Ausgabe vom Freitag, den 31. Januar 1930 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Februar 1930 (27)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 02. Februar 1930 (27a)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. Februar 1930 (28)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Februar 1930 (29)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Februar 1930 (30)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Februar 1930 (31)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. Februar 1930 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Februar 1930 (33)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 09. Februar 1930 (33a)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. Februar 1930 (34)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Februar 1930 (35)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Februar 1930 (36)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Februar 1930 (37)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. Februar 1930 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Februar 1930 (39)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 16. Februar 1930 (39a)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. Februar 1930 (40)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Februar 1930 (41)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Februar 1930 (42)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Februar 1930 (43)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. Februar 1930 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Februar 1930 (45)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 23. Februar 1930 (45a)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. Februar 1930 (46)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. Februar 1930 (47)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Februar 1930 (48)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Februar 1930 (49)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. Februar 1930 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. März 1930 (51)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 02. März 1930 (51a)
  • Ausgabe vom Montag, den 03. März 1930 (52)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. März 1930 (53)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. März 1930 (54)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. März 1930 (55)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. März 1930 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. März 1930 (57)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 09. März 1930 (57a)
  • Ausgabe vom Montag, den 10. März 1930 (58)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. März 1930 (59)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. März 1930 (60)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. März 1930 (61)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. März 1930 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. März 1930 (63)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 16. März 1930 (63a)
  • Ausgabe vom Montag, den 17. März 1930 (64)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. März 1930 (65)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. März 1930 (66)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. März 1930 (67)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. März 1930 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. März 1930 (69)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 23. März 1930 (69a)
  • Ausgabe vom Montag, den 24. März 1930 (70)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. März 1930 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. März 1930 (72)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. März 1930 (73)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. März 1930 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. März 1930 (75)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 30. März 1930 (75a)
  • Ausgabe vom Montag, den 31. März 1930 (76)

Volltext

% 
L-êâ.. 
■ • - 
123. Jahrgang. 
6d)leswig-ßolfteinifd)e LanLsszsîlung 
123. Jahrgang. 
: Anzcîgkņprrks: Mķ lOgespakļene Kolonekzeîle 25 Sy. 
Neklamen 125 ûķf-. Zahlungsziel 14 Tage. 
i Für Aufnahme der Anzeigen an bestimmten Plätzen sowie 
; in den vorgeichrieb. Nummern kann keine Gewähr über- 
- nommen, eine Ersatzpflicht od. Haftung b. Nichteinhaltung 
: derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden. 
'«MMminMiMMtmMMnMWMvmmtnnMtMMCMffMiM« !>•>«•■ 
Einzeloerkavfspreks 15 Goķdpfeņnêge. 
Schristļeitung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Bahnhof-trage 12/l6. 
Bezugspreis: Monatlich L.— Reichsmark einschließlich Bestell- bezw. Abholgeld 
Fernsprecher Nr. 2351 — Telegramm-Anschrift? Tageblatt. 
Bank-Konten: Spar- und Leih-Kcrffe, Bankverein A.-G.. Beamtenbarck, Wîrtschasļsbank, 
Wejthvlstetnische Bank. Schleswig-Holsteinische Dank und Gemeinde-Sparkasse Düdeisdorj. 
PostşşcheL-Ķonto: Haniburg 16278. Erfüllungsort: Rendsburg. 
«•itiiimMtMNiifiNMMmniij 
Deļ Zahlungsverzug oder Konkurs entfällt der 
Anspruch aus eine» gewährten Anzeigen.Rabatt. 
Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen 
Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der 
Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. 
............. 
Nr. 1 
Sonnersîag. den 2. 2m\wt 
1836 
Sphinx 1930. 
Qal mvta, xtecta! 
# Wieder blinzelt uns ein neues Jahr an 
mH dem rätselhaften Blick der Sphinx, und 
-ne fragen uns mit den Gefühlen der Un 
gewißheit, was es bringen wird. Ueber sich 
und seine nächste Umgebung, über das Per 
sönlich-Menschliche hinaus denkt der Bürger 
an der Schwelle des neuen Jahres auch an die 
Gemeinschaft des Volkes, an das Vaterland, 
das in Sturm und Drang, in Not und Ge 
fahr, in Wirrnis und Trübsal immer die 
übergeordnete Losung, so wie sie der verehrte 
Reichspräsident am gestrigen 1. Januar wie 
der ansgegeben hat, sein sollte. 
Unbestimmt ist die innerpolitische Ent 
wicklung, und die Hauptschuld an den Sorgen, 
mit denen sich in dieser Hinsicht der mitver 
antwortlich denkende Volksgenosse trägt, 
liegt in dem verhängnisvollen Anseinander 
streben der verschiedenartigen Bolkskräste. 
Nach Ursprung und Ziel wird immer eine 
Vcrschicdenartigkeit der politischen Betäti 
gung vorhanden sein, aber die Gemeinsam 
keit vaterländischer Lebensfragen, nach innen 
wie außen gesehen, müßte stets wieder zusam 
menführen zu einer gewissen Eintracht des 
Handelns. Das Vaterland wird uns gemein 
sam bleiben, und ans dieser natürlichen Tat 
sache sollte sich natürlicherweise eine Gemein 
samkeit des Handelns zur Abwendung gemein 
samer Not ergeben. 
Auch diesmal wieder wurden von nam 
haften Persönlichkeiten in der Politik wie im 
öffentlichen Leben überhaupt gute Wünsche 
für die inner- und außenpolitische Entwick 
lung geäußert. Solange jedoch nicht zu die 
sen guten Wünschen die Verbannung des in 
Zwietracht wurzelnden Parteigeistes und ei 
ner die eigenen Interessen übermäßig verfol 
genden Jnteressenpvlitik, positiv ausgedrückt 
der gntc Wille, tritt, werden die guten Wün 
sche nur gute Wünsche bleiben und sich schema 
tisch einreihen in die Unmenge der Ncniahrs- 
wünsche, die, in aller Welt von den Lippen der 
Menschen zu hüpfen pflegen. Jnnerpolitisch 
— man braucht nur an das ungelöste Problem 
der Finanz- nnd Berwaltnngsresorm zu den 
ken — und außenpolitisch — morgen beginnt 
die Haager Schlutzkonferenz — liegt ein schwe 
rer Gang und ein schicksalsträchtiges Jahr 
vor uns. à Reichskanzler Müller sagt in ei 
nem Neujahrsaufsatz, die deutsche Regierung 
dürfe nicht nach dem Haag gehen, wenn sie 
trotz aller vorhandenen Schwierigkeiten nicht 
den Glauben hätte, daß Wirtschaft und Finan 
zen im Kern gesund seien. Jeder Glaube 
an die Zukunft wurzelt in einem gewissen 
Optimismus. Aber man wird behaupten kön 
nen, daß die Quellwasser des Optimismus in 
amtlichen deutschen Landen in den letzten 
Jahren ein wenig zu munter gesprungen sind. 
Das Ende war jene dramatische Entrollung 
eines mit Katastrophenzeichen gekerbten Fi 
nanzbildes. Bestenfalls wird man also 
wünschen können, daß der Reichskanzler recht 
behalten möge. Die Grundiibel in Staat und 
Volk sind allgemach so offensichtliche Tatsache 
geworden, daß kein Einsichtiger sie mehr leug 
nen kann. So kommt es denn auch, daß wir 
in den Neujahrsaufsätzen bekannter Männer 
offenes Eingeständnis und ehrlichen Hinweis 
finden. Der rheinische Oberbürgermeister 
Jarres z. B. schreibt, es müsse eine wirkli 
ch e Regierung ans Ruder kommen, irnd es 
müsse mit Halbheiten Schluß gemacht werden, 
llniversitätsprofessor Dr. Hellpach betont die 
Notwendigkeit der Vereinfachung in jeglich-m 
öffentlichen Haushalt, und Generaloberst 
von Sccckt ruft nach der Volksgemeinschaft, 
um die bedrohten Dämme haltenHu ^könnest. 
Resigniert heißt es in einer Bilanz des ver 
logenen Jahres in der Berliner „Germania", es 
Jci 1929 ein Lavieren und Probieren gewesen, aber 
kein Marschieren. Bon Interesse' äst, daß der 
preußische Finanzminister Dr. Hoepker-Aschoşş in 
ernenl Zeitungsartikel die Wichtigkeit des deutschen 
Asiens hervorhebt und den bemerkenswerten Satz 
ichreibt, daß Deutschlands außenpolitische Möglich 
eren künftig im Osten lägen. Augenscheinlich 
iHckt der Minister dabei wesentlich an eine Mis- 
Reichsarbeilsminister Wissel sieht sich in einem im 
„Vorwärts" der deutschen Sozialpolitik gewid 
meten Aufsatz zu dem Eingeständnis genötigt, daß 
dis Finanznot des Reiches auf Entwicklungstempo 
und Maß der Sozialpolitik nicht ohne Folgen blei 
ben kann. Selbstverständlich fehlen im Chor der 
Neujahrsgratulanten auch nicht Wünsche und An 
sichten, die weniger auf Allgemeinpolitisches und 
Allgemein-Vaterländisches gegründet sind, als auf 
parteipolitischen Ursprung zurückgehen. 
Bei allen politischen Betrachtungen verdient 
die Haager Konferenz, die bekanntlich morgen be 
gannt, besondere Aufmerksamkeit. Nicht übersehen 
wird man, dürfen, daß die Pariser Rechtspresie 
schon wieder am Vorabend der Konferenz, wie sich 
aus heutigem Pariser Funkspruch ergibt, Deutsch 
land die Schuld an einem etwaigen Mißerfolg der 
Konferenz zuzuschieben sucht. Das ist eine'ver 
werfliche, ja blöde Taktik, allein schon aus dem 
Grunde, weil man doch zunächst einmal Ansicht 
und Gegenansicht im osfene» Turnier der Meinun 
gen hören muß. Bald werden wir wohl auch zu 
wissen bekommen, was an jenem Pariser „Sank 
tionsgeflüster" ist, von dem man gelegentlich in 
letzter Zeit in Verbindung mit der Reparations 
regelung auf Grund des Poung planes hörte. Zu 
den Hauptfragen auf der Konferenz gehört jeden 
falls dis handelsmäßige Unterbringung deutscher 
Reparationsschuldpapiere auf dem internationalen 
Geldmarkt, und in diesem Zusammenhang spielt 
auch die amerikanische Einstellung zur Triüutbank 
eine Rolle. 
Die Erwähnung des Friedensgedankens in 
den Reujabrsbotschaften europäischer Staatsmän 
ner ist selbstredend mit dem bekannten Körnchen 
Salz entgegenzunehmen. So sprach der französische 
Staatspräsident Doumergue beim Empfang des 
diplomatischen Korps von dem Eifer der französi 
schen Staatsmänner um die Herstellung des Ver 
trauens und der Achtung unter den Nationen, und 
Macdonald hielt die Flottenkonferenz für ein gu 
tes Vorzeichen. Auch hier wird man sagen können: 
Qui vivra, verra! Wer leben wird, wird sehen! 
A. G. 
SĢeîîķzenĢ 
Sei ZghlMgsverMg. 
TU. London, 2. Jan. (Eig. Funkmeld.) 
Der diplomatische Berichterstatter des „Daily 
Telegraph" kommt ans die in einigen Kreisen 
bestehende Befürchtung zurück, daß die zweite 
Haager Konferenz gefährdet werden könne 
durch die Ausrollung der Sanktionsfrage 
durch die französische Abordnung. Eine solche 
Kries» so meint der Korrespondent, sei un 
wahrscheinlich, da nunmehr zwischen den be 
teiligten Mächte« ein Ilcbereinkommcn er 
zielt worden sei, wie bei einem möglichen 
deutschen Zahlungsverzug vorgegangen wer 
den solle. Meinungsverschiedenheiten zwi 
schen Deutschland und den Gläubigermächten 
über die deutsche Zahlungsfähigkeit oder 
Zahlungsunfähigkeit würden danach in 
Uebereinstimmung des Dawes-Planes der 
schiedsgerichtlichen Entscheidung überlassen 
bleiben. Einige der Alliierten und herrischen 
Juristen, die vor etwa 14 Tagen in Brüssel 
getagt und den Wortlaut einer Reihe von 
Entschließungen für die zweite Haager Konfe 
renz vorbereitet hätten, hätten sich mit dieser 
Frage befaßt. Der von ihnen in Aussicht ge 
nommene internationale Gerichtshos für die 
Schlichtung derartiger Streitigkeiten würde 
nicht nur solche Meinungsverschiedenheiten zu 
regeln haben, sondern vielleicht darüber hin 
aus auch alle Meinungsverschiedenheiten, die 
sich entweder zwischen einer oder mehreren 
der Gläubiger- nnd Schuldnermächte und der 
neuen Bank für internationale Zahlungen 
ergeben könnten. Die Sanktionsfrage könne 
danach erst entstehen, wenn dieses schiedsge 
richtliche Ausgleichsverfahren völlig erschöpft 
sei und Deutschland beschlossen haben würde, 
eine Entscheidung des internationalen Ge 
richts unbeachtet zu lassen, ivas in jedem 
Falle eine höchst nw--'hrscheinliche Annahme 
sei. 
Vor Parteigeist und Intereffen- 
politik das Vaterland! 
Hindenburgs Neujahrsmahnung. 
Die Empfänge 
am 1. Januar. 
Aus Anlaß des Neujahrstages fanden auch in 
diesem Jahrs bei dem Reichspräsidenten die üb 
lichen Empfänge statt. Ilm 12 Uhr mittags emp 
fing Hindenburg die Chefs der fremden diplomati 
schen Vertretungen, denen eine im Ehrenhof des 
Reichspräsidentenhauses aufgestellte Abteilung 
Reichswehr militärische Ehrenbezeugungen erwies. 
Der französische Botschafter de Margerie brachte 
als rangältester Botschafter dem Reichspräsidenten 
die Glückwünsche des diplomatischen Korps zum 
Ausdruck: 
Als Zeugen des geradezu heroischen Eifers, 
mit welchem der hervorragende Vertreter Deutsch 
lands im Rats der Völker sich trotz drückender 
Krankheit so lebhaft dem dauernden Suchen nach 
friedlichen Vereinbarungen und Lösungen gewid 
met habe, wünsche das diplomatische Korps die 
Gefühls der Trauer erneut zum Ausdruck zu 
bringen. Heute, wo 
an der Schwelle des neuen Jahres die Lösung 
so vieler Fragen gesucht 
werde, die für den Wiederaufbau der Welt und 
ihre glückliche Weiterentwicklung auf den Bahnen 
der Eintracht, Gerechtigkeit und allgemeinen Wohl 
fahrt von hoher Bedeutung sein)! vereinige das 
diplomatische Korps sich vor der esjrwiirdigen Per 
son des Reichspräsidenten in berechtigten, durch 
keine Schwierigkeiten zu erschütternden Hoffnungen. 
Der Reichspräsident 
dankte dem Botschafter für die Glückwünsche und 
für das Gedenken an Dr. Stresemann:. Das deut 
sche Volk hege die Zuversicht, dob w girtieff w. 
i.e Arbeit des 
letzten Jahres mit Erfolg im chsiien fortgesetzt 
r - , .... ..... ...... werde. Deutschland kann, so fühktes der Rerchs- 
deutscher Technik, Wirtschaft und Kultur. Präsident aus, seine Ausgaben ist, Kreise der Na 
tionen nur dann erfüllen, wenn es politische Frei 
heit und wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeit hat. 
Die Ruhe und Sicherheit der Welt, die wir alle 
wünschen, haben 
politische Gleichberechtigung 
und wirtschaftliche Gesundheit aller Staaten zur 
Voraussetzung. In der Hoffnung, daß dieses Ziel 
erreicht wird, spreche ich Ihnen im Namen des 
Deutschen Reiches und im eigenen Namen meine 
aufrichtigen und herzlichsten Neujahrswünsche aus. 
Im Anschluß daran empfing der Reichsprä 
sident den Reichskanzler, die Reichsminister und 
die Staatssekretäre der Reichsregierung. 
Der Reichskanzler , 
entbot dein Reichspräsidenten die Glückwünsche der 
Neichsregierung. Mit dem deutschen Volke, so 
führte er aus, hofft die Reichsregierung, daß auch 
im neuen Jahre Ihnen Gesundheit und Wohler 
gehen beschieden sein mögen. Jin Mittelpunkt un 
serer politischen Arbeit stand im vergangenen 
Jahre das Ringen um die endgültige Gestaltung 
der für Deutschland durch den verlorenen Krieg zu 
tragenden Lasten. In diesen Erörterungen ist die 
Räumung der zweiten Zone des besetzten Gebietes 
vor dem vertragsmäßig festgesetzten Termin er 
reicht worden. Die dritte Zone soll spätestens am 
30. Juni dieses Jahres van den Besatzungstruppen 
geräumt und damit Deutschland wieder frei wer 
den. Im Zusammenhang mit der vorgesehenen 
Erleichterung unserer Lasten hat die Reichsregie 
rung eine Reichsfinanzreform in Angriff genom 
men und dazu die Erundzüge eines umfassenden 
Programms'vorgelegt. Die Erledigung dieser Auf 
gaben wird nach Abschluß der Haager Verhand 
lungen die vordringlichste Sorge der Reichsregie- 
rnng sein. 
Der Neichspräfident 
dankte dem Reichskanzler für die Glückwünsche und ! 
erwiderte sie mit den besten Wünschen für den Er- j 
folg der Arbeit. Wenn alle die schweren Fragen 
so gelöst werden sollen, führte der Reichspräsident 
aus, wie es das Wohl unseres Vaterlandes und 
die Verantwortung für dessen Zukunft fordern, 
dann mllsien 
Parteigeist und Zntercssenpolitik hinter die 
großen vaterländischen Gesichtspunkte zurückgestellt 
werden und die Lebensfragen unseres Volkes alle 
Deutschen zu einer breiten einheitlichen Front zu 
sammenschließen. Ich spreche daher in dieser 
Stunde erneut die Mahnung ans, daß hoch über 
den Parteien das Paterland stehen muß. Wer 
entschlosien Hand mit anlegt und mitarbeitet an 
den Ausgaben der Gegenwart und am Aufbau der 
Zukunft, der handelt wahrhaft national. Daß das 
Neujahr solche Erkenntnis festigen möge, ist mein 
treuer Wunsch. 
Um 13 Uhr brachte das Neichstagspräsidium 
dem Reichspräsidenten die Glückwünsche des 
Reichstages dar. Anschließend erschien eine Ab 
ordnung des Neichsrats, die die Glückwünsche des 
Reichsrats aussprach. 
Die Glückwünsche der Wehrmacht überbrachte 
Reichswehrminister Eroener. Generaldirektor Dr. 
h. c. Dorpmüller überbrachte die Glückwünsche der 
Deutschen Reichsbahn. Anschließend erschien 
Reichsbankpräsidcnt Dr. Schacht, um dem Reichs 
präsidenten die Glückwünsche des Reichsbankdirek 
toriums auszusprechen. 
Eine Mchl des $djte(fens 
war die Silvesternacht für den Ort Payslcy 
in Schottland. Während einer Kindervorstel 
lung brach im Kino ein Brand ans und 68 
Kinder kamen vor den Augen der entsetzten 
Eltern durch die einsetzende Panik ums Leben. 
sDer ausführliche Bericht befindet sich ans der 
dritten Hanptblattseite.) 
LettW-Bgrîkcks ENîMe 
ill EsOnZ. 
Den vergrabenen Schatz wiedererhalten. — Der 
Engländer treibt englische Politik. 
General v. Lettow-Vorbeck veröffentlicht in den 
„Münchener Neuesten Nachrichten" einen 'Aufsatz 
über seine Eindrücke in England. Dabei teilt er 
mit, daß ihm während seines Londoner Aufenthal 
tes ein Paket des englischen Kriegsministers zuge 
stellt wurde, das sein Eisernes Kreuz, seine Tage 
bücher und andere wertvolle Papiere enthielt, die 
er im August 1916 in Ostafrika vergraben. hatte. 
Nach den Eindrücken des Verfassers haben sich die 
Deutschen in England ihre geachtete Stellung wie-, 
dererworben, aber nicht durch Nachgiebigkeit und 
Kriechen, sondern durch Festigkeit und Würde. Bot 
schafter Sthamer gehe da mit gutem Beispiel voran. 
Lettow-Vorbeck hebt die Liebenswürdigkeit hervor, 
die ihm überall in England begegnete und sagt 
schließlich, wir würden uns schwer verrechnen, wenn 
wir nun etwa auch politisches Entgegenkommen er 
warten würden. Der Engländer werde immer nur 
englische Politik treiben, aber gerade deshalb Habs 
es vielleicht einen gewiiffen Wert, wenn auch emmal 
in England alle Schichten und die gesamte Presse 
gegen uns so freundlich seien. 
Hmdenburg sķeN NmfMmģ. - 
Der nationalsozialistische Reichstagsabgeord- 
nets Goebbels hat in dem von ihm geleiteten 
Blatt „Der Angriff" einen Artikel unter der 
lleberschrift „Lebt Hindenburg noch?" veröffent 
licht. Wegen der Vorwürfe und Beleidigungen, 
die darin enthalten sein sollen, hat der Reichsprä 
sident Strafantrag gegen Goebbels gestellt. Es ist 
das erste Mal, daß ein derartiger Strafantrag des 
Reichspräsidenten vor Gericht durchgeführt wird, 
denn einige andere ähnliche Strafanträge, dis vom 
Reichspräsidenten seiner Zeit gestellt worden wa 
ren, sind wegen des damals bevorstehenden 80. Ge 
burtstages Hindenburgs noch vor der Gerichtsver 
handlung wieder zurückgezogen worden. 
Gegen Goebbels schweben schon verschiedene 
Verfahren. Auf Antrag der Altonacr Oberstaats 
anwaltschaft hat der Geschäftsordnungsausschuß des 
Reichstages im November 1929 die Immunität des 
Abgeordneten aufgehoben. Bei dem Strafantrag 
Hindenburgs handelt es sich um den Vorwurf Goeb 
bels', Hindenburg habe deshalb nicht geoen den 
Joungplan gestimmt, weil er abhängig von dem
	        

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