Rendsburger Tageblatt:

Bibliografische Daten

Zeitung

Persistente ID:: PPN1831318687

Titel:: Rendsburger Tageblatt

Untertitel:: Schleswig-holsteinische Landeszeitung

Dokumenttyp:: Zeitung

Herausgeber:: Möller

Erscheinungsort:: Rendsburg; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-8599642

Persistente ID:: PPN1831866463

Dokumenttyp:: Zeitungsband

Erscheinungsjahr:: 1917

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:: PPN1831318687_1917-05-30_124

Titel:: Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Mai 1917

Strukturtyp:: Ausgabe

Erscheinungsjahr:: 1917-05-30

Sprache:: Deutsch

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

• ļ s ' swig-ßolfteimfcfye Ccndes3eittmg Eit WiElil wWMtz eGÄM« SWs« illŞiatņ ZüjjsrrAsküÄÄW. £(S81»pb: L-Llusgabe: In Rendsburg 2.40 M. vierteljährlich frei ins Haus. Durch dis Polt bezogen: 2.55 M. von der Polt geholt, 2.97 M. vom Briefträger ins Haus gebracht. L°Ausgabe.° (mit der Kupfertiefdruckbeilage) 75 Pfg. für das Vierteljahr mehr als die ^-Ausgabe. 110° JahrgaMg. Schriftleituna und Geschäftsstelle: Rendsburg. Mühlenstrabe 18. - Fernsprecher 18. — Telearamm-Anschrist: Tageblatt. Amttiche Wekcrnntmcrchungen sämtlicher' Hiesiger: unb meter auswärtiger HêeHôŗden „Des LauLwirtä tZeihtznşi ILr die roMIIchenund sozialen Jntereßen der LandotrUtzast) «!rd dem Rendiburger Tageblatt geati» beigegeben. Bet SBetrie&sftoeangen ikgendiveltzer «rt tonn SS* regelmäßige Lieferung dieje, Watte, «itzt gewährleistet werden. Nnzeîgenpreîs: Die Peittzelle oder deren îllaum 2d Pfg., für Retlan-.en Kl) Pfg. Der bet Wiederholungen gewährte Nachlaß lommt tn Fortfall, wenn der Betrag nicht Innerhalb so Tagen nach dem Datum der Rechnung tn bar eingeht, tn»befondere !°mmt der Nachlaß bei Nsàfen »ad etn- gellaglen Lettägen in FortfaU- Mittmoch, bm 30. Mrü . Ģrņeņà ttalļsAische AŞŗmr KR der IfoņzsķmnL zNssWmsNģsbrsch«. Aņ der russischen Front nimmt die GefechtstötiKkeit zu. — Iw Westen ArtlllerieLLmpfs. — Die fravzösische Regiermrg beriet unter Vorsitz Poincares über die Revision der Entente-Kriegsziele. — Eine amtliche amerikanische Uebersicht über die bisherigen kriegerischen Maßnahmen Amerikas. — Der angebliche Inhalt der GeheimvsrtrSge Rußlands. — Ausbruch einer ernsten Cholera-Gpidem e in Petersburg. — Frankreich besetzt einen Hafen an der Murmanküste. 76 WS Lsņs Sdfdfsvmim VsrssnkL. Berlin, 29. Mai. Neue U Zum Jahrestag Her Schlacht Bor Hem Skagerrak. Von Vizeadmiral a. D. Freiherrn von Maltzahn. Heller Siegesjubel tönte durch alle deutschen blaue, als vor Jahresfrist die Kunde von der erfolg- reichen Abwehrschlacht dort oben im Norden erschallte, die die junge deutsche Flotte ebenbürtig an Ehren lie ben der älteren unserer Wehrmacht, das ruhmreiche Landheer, stellte. Aber mit klarerem Blick überschauen wir und mit uns unsere Feinde, wie die ganze aufge schreckte Welt heute, was dieser Kamps zur Entschei dung des Weltkrieges beigetragen hat. Wohl hatte ganz Deutschland mit, freudigem Stolz auf das Werk geschaut, das ein genialer Organisator durch Schaffung der Cchlachtflotte nach dein Willen des Kaisers voll bracht hatte, aber erst der gepanzerten Faust des Flöt- Anführers war es vergönnt, den Wechsel einzulösen, den wir damit auf das uns abgünstige England ge zogen hatten. Denn diese kurze Zeitspanne der Schlacht, i» der wie in einem Brennpunkt alles sich zusammen schließt, was jahrzehntelange Friedensarbeit vorberei tet hat, entscheidet erst über den Erfolg. In England hatte man sich wohl klar gemacht, welche Gefahr in der deutschen „Luxusflotte" für die englische Seebeherrschung heranwuchs. Von einher hoch im Norden belegenen Sicherheitsstellung her wollte Man den Weg zuin Weltmeer in seiner Gewalt be halten, Deutschland von allem Seeverkehr abschließen und so zuin Frieden zwingen. Aber die Angriffe un serer Flotte auf die englische Küste, die Störung des Handelsverkehrs, die mit Minen und Unterseebooten das Jnsclreich von unserem Ausfalltor in der Nordsee her immer weiter umfaßte, zeigten der englischen Flottenleitllng allmählich doch, daß man dort schlagen Mutz, wo man Herr bleiben will, und widerwillig fügte sie sich in die Notwendigkeit. Als jedoch am 3t. Mai 1916 die deutschen Granaten zeigten, was sie Mit zielsicherer Kraft gegen die Riefenleiber der eng lischen Kampfschiffe auszurichten vermochten, brach der führende Admiral, um weiterem Schaden vorzu beugen, die Schlacht ab, ehe sie durchgeschlagen war. Seitdem steht eine endgültige Entscheidung zwi schen den Schlachtflotten noch aus, aber der Kampf vor dein Skagerrak wirkt noch in allen Kriegshand lungen, die der Seekrieg wie der Landkrieg seitdem gebracht haben, und beeinflußt dadurch auch die Poli- l>k. Der Landkrieg hat in siegreichem Vorschreiten Unseren Landbesitz im Südosten erweitert und ange schlossen an uns verbündete Länder bis nach Asien hinein,' in Ost und West hält er weite Strecken feind lichen Gebietes besetzt. So ist unsere Landbasts auch wirtschaftlich vergrößert und macht es uns möglich, wir durch Englands Jnfellage vom Weltmeer Abgeschlossen sind, durchzuhalten, während die Wirt schaftskraft unserer Landgegner dadurch schwer ^geschä hst wird. Auf der See umfaßt der A-Boot-Krieg 'î englische „Seeherrschaft" und zwingt den vom Ver ehr mehr als wir abhängigen Hauptgegner der Mit- îşniächte wie seine Verbündeten immer mehr in eine Ullage hinein, der gegenüber sie machtlos sind. Sie n ^‘ c können die zur Volksernährung notwendigen Le- bensmittel und die zur Speisung ihrer Kriegsindustrie ^kfordczlichcn Rohstoffe nicht heranschaffen, weil es an Schiffsraum dazu fehlt. Weitere Anforderungen Heuen bie am Mittelmeer von ihnen geschaffenen Nebenkriegsschauplätze, die auf allen sie am Leben er hallenden Zufuhrstraßen ständig bedroht werden. Auch bie von den Vereinigten Staaten erwartete Hilfe wird geschmälert durch die Europa umgebenden deut schen Sperrgebiete. So ruft die ganze, gegen uns verbündete Welt 'hreiî Vorkämpfer und Anstifter.England um Hilfe als der Versuch der Franzosen, die ihnen am 27. Mai ent rissenen Stellungen zurückzuerobern, ebenso erfolglos- wie die wiederholten Angriffe am Vortage. Außer einer großen Anzahl verwundeter Franzosen, die in unsere Hand fielen, zählen wir aus den Kümpfen des 27. über 270 unverwundcte Gefangene, eine größere Anzahl von Maschinen- und Schnelladegewehren so wie ein Erabengeschutz wurden erbeutet. Im Raume von Verdun verlief der Tag ruhig. Die Fliegertütig- keit war indessen lebhaft. An der Ostfront an vielen Stellen Artillerietätigkeit. Südöstlich von Bogdanow wurde eine starke russische Patrouille, die gegen unsere Stellungen vorzugehen suchte, verjagt. Ein feindlicher Feuerüberfall von etwa 600 Schuß in der Eegeiìd von Smorgon wurde kräftig beantwortet. Die Russen zerstörten dort mit Handgranaten ihre eigenen Wald- bestände. Lebhaft war das Feuer auch bei Luck, Zlo- czow und in der Gegend von Bcrzezany. Bei Zlo- czow herrschte feindliche Feuertätigkeit auch in der Nacht zum 29. Mai. In den Karpathen erwiderten wir das Zerstörungsfeuer des Feindes. Ein feind licher Infanterie-Feuer überfall nördlich Kirlibaba wurde erfolgreich durch Infanterie und Minenwerfer beantwortet. An der unteren Donau wurde in der Nacht zum 29. Mai rege Kahnerkundungstätigteit des Feindes durch Feuer unterbunden. T.-U. Amtlich. Boot-Erfolge im Atlantik und im englischen Kanal: 26 009 Brutto-Register-Tonnen. 1. Mit Ausnahme eines kleinen Seglers wa ren die versenkten Schiffe englischer' Nationalität. Unter den vernichteten Ladungen befanden sich ca. 8890 Tonnen Zucker, die für England bestimmt waren. Bon einem Dampfer wurde der Kapitän und die Geschützbedienung als Gefangene einge bracht. 2. Von unseren Mittelmeer-U-Booten ist neu erlich wieder eine größere Anzahl von Dampfern und Seglern mit einem Cesamt-Tonnen-Gehalt von 59 880 Brutto-Negister-Tonnen versenkt worden. Unter den versenkten Fahrzeugen befanden sich die englischen Dampfer „Zanonin", 3851 Tonnen und „Tung Chan", 3398 Tonnen mit je 6080 Tonnen Kohlen von England nach Genua, der englische be waffnete Dampfer „Lomsley Hall", 3825 Toniren, mit Stückgut von Indien nach Marseille. Ein be waffneter von drei Begleitfahrzeugen gesichteter 6880 Tonnen großer Tank-DaMpfer mit voller Oel- ladung und ein weiterer unbekannter bewaffne ter Dampfer von 8809 Tonnen. Aus Convoys her ausgeschossen wurde ein tief beladener bewaffne ter Transportdampfer von 4000 Tonnen und ein 2900 Tonnen-Dampfer. Außerdem wurde ein durch Fischdampfer und Zerstörer begleiteter brwasfne- ter englischer 5806 Tonnen-Dampfer und ein tief beladenes bewaffnetes Schiff unbekannter Natio nalität von 1000 Tonnen versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die hisherigen kriegerischem Maß nahmen rmd Leistungen Amerikas MTV. Washington, 29. Mai. Amtlicher Be richt des Pressebureaus besagte: Die kurze Zu sammenfassung dessen, was die Vereinigten Staa ten während der sieben Wochen, die seit ihrem Ein tritt in den Krieg, verflossen sind, taten, wird von Interesse sein, da sie Amerikas völlige Teilnahme am Kriege und seine Fähigkeit zeigt, sofort wirk sam Hilfe zu leisten. Das Gesetz über die Aus hebung mit Auswahl, das schließlich zwei Milli onen Mann bereitstellen wird, ist im Kongreß an genommen worden und wird nunmehr zur Aus führung kommen. Das Gesetz betreffend eine An leihe ist gleichfalls im Kongreß durchgegangen und in Kraft und es hat ein voller Erfolg zu erwarten. 750 Millionen Dollars sind den Alliierten bereits vorgeschossen worden. Die Flottille der amerikani schen Zerstörer sind in das U-Bsotgebiet geschickt, wo sie jetzt wirksam mit den Flotten der Alliierten zusammenarbeiten. Eine Armeedivision Marine- soldaten und neun Regimenter Pioniere erhielten Befehl, nach Frankreich zu gehen. 10 000 Aerzte, außerdem oiele Krankenpflegerinnen, sind für England und Frankreich bestimmt und hunderte sind schon dorthin abgegangen. Mit den Ameri kanern, die schon in der britischen und französischen Armee dienen, werden diese Einheiten in kurzem ihre Gesamtzahl von Amerikanern in Frankreich aus 260 000 Manu bringen, was fünf deutschen Di visionen entspricht. Im nächsten August wird die freiwillige Miliz der Vereinigten Staaten ihre volle Stärke von 400 900 Mann erreichen, was eine Vermehrung von y 4 Millionen bedeutet. Die reguläre Armee ist um nahezu 180 000 Mann durch die gewöhnliche Rekrutierung vermehrt worden, während die Mannschaften der Flotte durch die gleichen Mittel verdoppelt sind. 40 000 junge Ame rikaner der besten Art sind jetzt in 16 Lagern ver einigt und erhalten eingehende Ausbildung, um als Offiziere in die neuen Armeen einzutreten. : - . V 7 • W ķ'

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