Rendsburger Tageblatt:

Bibliografische Daten

Zeitung

Persistente ID:: PPN1831318687

Titel:: Rendsburger Tageblatt

Untertitel:: Schleswig-holsteinische Landeszeitung

Dokumenttyp:: Zeitung

Herausgeber:: Möller

Erscheinungsort:: Rendsburg; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-8599642

Persistente ID:: PPN1831866463

Dokumenttyp:: Zeitungsband

Erscheinungsjahr:: 1917

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:: PPN1831318687_1917-03-08_57

Titel:: Ausgabe vom Donnerstag, den 08. März 1917

Strukturtyp:: Ausgabe

Erscheinungsjahr:: 1917-03-08

Sprache:: Deutsch

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

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Amtliche l^eMamiîmaáşmigen ausmäxüqet WekAŗdsn. lit. 57 DorrņerKLKg» kn 8, MLrx Î9W« M-ķĢķŅ»Ş«ŞŞMLŞŞ«ŞŞvŞMŞ«M^ŞMķkâ»MMMWM!ķMMMMKņ«M«Sņ« 40000 Torrs Schiffsraum, darunter eļņ Trausporrdampfer so« 8000 Tsns serseà Der bevorstehende Abbruch Der Beziehungen Bulgariens mit Amerika. — Ein große? russischer Kreuzer bei Port Said gesunken. —- Zwei englische Zer störer zusammengestoßen und gesunken. — Die „Appam" von Amerika England zugesprochen. — Zur Ķrieģsķrrger Vergebliche Angriffe der Franzosen aus unsere Stellungen im Couriereswalde. Wirtschaftliche Fragen im Weltkriege: Die Frage der Sicherstellung der FriitzjahrssaarheftellunI und der Ernte im Abgeordnetenhause (f. 2. Blatt 1. Seite). —. Die schleLwig-hslsteinische Rindriiehzucht im Weltkriegsjahre (s. 2. Blatt 3. Seite). Zwei englische Zerstörer gesunken. Wilsen als Vollstrecker des KmeriKanisch-englischen Ge he imVerteages. Durch Einberufung des Kongresses zu einer außerordentlichen Tagung will der Präsident der Vereinigten Staaten die Dinge wieder ins Lot bringen, die ihm durch die Obstruktion der Kriegs gegner verschoben sind. Wilson hat allerdings mit seinen Staatskünsten ein ausgesuchtes Pech. Die Neutralen in Europa und Südamerika wei sen seine Aufforderung ab, die Beziehungen mit Deutschland abzubrechen, und dann treiben die Kammern der Union eine Derzögerungspolitik, um nicht die Vollmachten erteilen Zu müssen, de ren die Regierung im Weißen Hause zur Durch führung ihrer Pläne gegen die Seesperre bedarf. England aber besteht auf seinem Schein, die Er füllung des amerikanisch-englischen Eeheimver- trages. Ueber das Vorhandensein dieses Instru mentes kann kein Zweifel mehr bestehen. Dis Enthüllungen des Professors der Geschichte Usher an der Washingtoner Universität in St. Louis erbringen dafür einen vollgültigen Beweis. Es heißt darin: „Kraft der Verständigung der Ver einigten Staaten mit England sind wir Ameri kaner maßgebend auf der westlichen Halbinsel, sind wir die Eigentümer des Panamakanals, die Besitzer der Philippinen und üben einen starken Einfluß in den Angelegenheiten des lateinischen Amerikas aus. Durch das Bündnis mit England haben wir bereits mehr erreicht, als wir durch eine wahrhaft ungeheure Rüstung hätten erringen können. Solange wir mit der größten Seemacht für alle Möglichkeiten verbündet find, können wir davon ganz die gleiche Geltung erwarten, die wir vernünftiger Weise hoffen könnten, durch Wafsen- rüstung zu erlangen. Sonach ist die viel bestrit tene amerikanisch-englische Bundesgenossenschaft als geschichtliche Tatsache aufzufassen. Man maß gestehen, daß England seinen Handelskrieg gegen Deutschland nach allen Seiten gründlich vorbe reitet hatte. Nicht nur Frankreich, Rußland und Japan waren zur Entente mit den Briten ver einigt worden, sondern auch die Vereinigten Staa ten waren zum Hilfsdienst herangezogen. Nun ist der große Augenblick gekommen, in dem die Union mit Waffengewalt für seinen in die Enge getriebenen europäischen Bundesgenossen eintreten soll, aber die Maschinerie funktioniert nicht tu der erwarteten Weise. Wilson befindet sich in der englischen Klemme. Schon zur Zeit des spanischen Krieges machte sich in der Politik der Vereinigten Staaten eine stark englisch-freundliche Strömung bemerkbar, die sich während des Durenkrieges verstärkte, in dem die Union bereits gegenüber den kriegfüh renden Parteien die Neutralität in derselben Weise beobachtete, wie in dem augenblicklich to benden Weltkrieg. Eine Aufklärung über den amerikanisch-englischen Geheimoertrag wurde von der Regierung im Weißen Hause stets verweigert, schlössen sein mußten. Es war zn lesen: „Erstens, daß im Jahre 1897 eine geheime Verständigung zwischen den Vereinigten Staaten, England, Frankreich und Rützland bestand, damit in einem von Deutschland veranlaßten Kriege die Vereinig ten Staaten ihr Bestes tun sollten, um die Ver bündeten zu unterstützen. Zweitens, daß gewisse Vorgänge auf die Wahrscheinlichkeit schließen las sen, daß der spanisch-amerikanische Krieg herbeige führt worden war, um den Vereinigten Staaten die Fortnähme der Kolonien Spaniens zu ermög lichen." Wie heute gemeldet wird, hat der Kö nig von Spanien dem Botschafter Gerard ein an den Präsidenten Wilson gerichtetes Handschrei ben mitgegeben. Hoffentlich hat König Alfons sich darin an den von Amerika begangenen Raub erinnert und damit begründet, daß Spanien sich jetzt nicht in den Dienst des amerikanisch-engli schen Echeimvertrages stellen könne. Der Gedanke wird den Präsidenten Roose velt, Taft und Wilson früher wohl nie gekommen sein, daß sich die Vereinigten Staaten mit ihrem Heer und ihrer Flotte zur Rettung Englands aus Todesgefahr bereit stellen müßten. Die Weltge schichte beginnt aber einen unerwarteten Lauf zu nehmen, und die Union wird von London aufge fordert, die Folgerungen aus dem Bündnisse zu ziehen. Jetzt rächt sich die Geheimniskrämerei der Machthaber im Weißen Hause, und wenn der außerordentliche Kongreß zum Zwecke einer Kriegserklärung einberufen wird, so werden die Enthüllungen des Eesthichtsprofesfors Ufher ge wiß den Gegenstand einer Anfrage bilden. Wil son wird dann wohl Farbe bekennen müssen, was es mit dem amerikanisch-englischen Geheimverirag für eine Bewandtnis hat. Die Hoffnung des Präsidenten Wilson hat getrogen, daß sich die europäischen Zentralstaakcn durch die Abberufung des Berliner Botschafters und der in Deutschland beglaubigten Konsuln bluffen ließen. Die Doppel züngigkeit Wilsons wird vor dem Kongreß ihre Probe bestehen müssen. Der Präsident der Ver einigten Staaten ist bewußtermaßen ein- Förderer der deutschfeindlichen Politik Englands gewesen und hat au der Verschwörung gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn teilgenommen. Das wird ihm vermutlich auch im Senate bewiesen werden, dessen Geschäftsordnung er ändern will, um das Land angeblich vor einer Katastraphe zu bewah ren. Es scheint aber, daß sich der Kongreß nicht ohne weiteres in die Katastrophe hineinführen lassen will, die der amerikanisch-englische Ģcheim- vertrag mit feinem Menetekel an die Wand des Weißen Hauses schreibt. *i „ »> Vor öem Abb euch Her Beziehun gen VNlgärrens mit Amerika. T.-U. Amsterdam, 7. März. Gir hiesiges Blatt j meldet aus Newport: Lansing gab bekannt, Bul- ! aarie-i habe Amerika eine Note überreicht, die ver- obwohl sie verschiedentlich in den Kammern dazu aufgefordert wurde. Die gelbe Presse war immer eifrig bemüht, die Sache zu vertuschen und die drohende deutsche Gefahr in den grausigsten Far ben zu schildern. Aus einem im Jahre 1913 er schienenen Werke des eben genannten Gefchichts- prosestors Ufher ging ebenfalls hervor, daß zwischen den Vereinigten Staaten und der groß- drita,mischen Regierung heimliche, gegen tie | deutsche Entwickelung gerichtete Abmachungen ge- - n. milch den baldigen Wkruch der diplomatischen Beziehungen zur Felge haben wird. Der Jnhelt der Rete dürfte bald veröffentlicht werden. D'e Agentur Radio will sogar wissen, der bulgarische Gesandte in Washington habe schon im Auftrage seiner Negierung seine Pässe verlangt. T.-U. Haag. 7. Mär.;. Aus England über Frankreich zurückgekehrte holländische Reisende er zählen, daß vor dem Hasen von Folkestone in der vorigen Woche 2 englische Zerstörer bei dichtem Nebel zusammengestoßen und gesunken seien. Ein großer.' russischer Rreuzer bei Port Said geftmken. T.-U. Kopenhagen, 7. März. Wie der Korre spondent der Telegraphen-Unlon von best infor mierter bite erfahrt, ist Anfang Januar bei Port Said ein großer russischer Kreuzer auf eine Mine gelaufen und gesunken. Acme große AM-oot-Erfolge rm Mittelmecr. Amtlich. WTB. Berlin, 7. Mörz. Jur Mit telmeer wurden versenkt: 8 Dampfer und 7 Segler mit zusammen über 49 089 Tonnen, darunter am 19. Februar ein schwer beladener Transpsrtdamp- fer von etwa 8889 Tonnen bei Porto D'Anzio, am 26. Februar der norwegische Dampfer „Loravorr", 2760 Tonnen, mit Stückgut von Genua noch Lon don, am ll. Februar vier italienische Segler m>t chîohlen und Lebensmitteln rrach Italien, am 24. Februar südlich von Kreta ein mit 15-Ztm.-Teschütz bewaffneter, von Frschdampfern gesicherter Trans- xcrtLaiupser von etwa 8669 Tonnen und der grie chische Dampfer „Mioulis", 2318 To., mit Baum- wollssat nach England, am 26. Februar der be- w.fffncte englische Dampfer „Clan Farguhar", 5858 Tonnen, mit Baumwolle, Tee und Jute nach Eng land, am 27. Februar der bewassnete englische Dampfer „Vrodmore", 4871 Tonnen, mit gefrore nem Fleisch nach England. Ein Kapitän und zwei Maschinisten wurden gefangen genommen. Der Chef des Muciralstakcs der Merino. m •» Der fieftttctttv* Lhef ösr Maeime- sektion in Oesterreich - Angmm über ère Beèeņtung des A-Bsot-Rrieges. Wir haben schon gestern kurz die Darlegungen Rodlers über die U-Bootfrage erwähnt und fügen heute die bedeutsamen ausführlichen Darlegungen an: Der strllvrrtr. Chef der Marine-Sektion im Kriegsministerium Konteradmiral Rodler sprach sich einem Mitarbeiter des Blattes „A Rap" gegen über über den U-Vootkrieg und seine Wirkungen aus. Rodler verwahrte sich zunächst dagegen, daß der A-Vootkrieg mit den Ersetzen der Menschlichkeit nicht zu vereinbaren sei. das er nur einer Kürzung des Krieges diene. Unsere Gegner führen übrigens, sagte der Konteradmiral, seit längerer Zeit in der Adria einen verschärften U-Bootkriag. Sie haben kleine Danlpscr, die die Küstenschiffahrt versehen, ohne vorherige Wernung versenkt, obgleich sie sehen konnten, Laß die Dampfer für militärische.Zwecke nicht verwendbar waren. Die Sperre gegen Frank reich und England wird überdies nur von den deut schen ll-Deoten besorgt, während im Mittelländi schen Meer deutsche und österreichisch-ungarische ll-Voote tätig sind. D'e Mittelmeersperre hat den dreifachen Zweck, jede Einfuhr nach Italien auf dem Seewege zu verhindern, cs unnwglich zu machen, daß die Armee Sarrailo Nachschub erhält, sowie die Verbindung Englands mit dem Suez- kanal zu zerreißen. Weiter gab Rodler zahlen mäßige Aufschlüsse über die Wirkung des U-Boot- krieges u;rd sagte: England habe vor dem ver schärften U-Bootkrieg neben seinem eigenen Schiffs raum i» Höhe von 26 Millionen Tonnen noch 4 Millionen Tonnen verfügbarer neutraler Schifft verwandt und benutze diese auch heute noch. Wenn wir sagen' könnten, wir haben 16 Biillionen Ton nen versenkt, so steht das englische Volk der Rot gegenüber und wir sind in der Lage, seine M a ch t h a 611 z u m Friede » zu zwinge n. Seit der Verkündigung des verschärfte» U-Bvot- keteges gingen für England selbst bereits VA Milli onen Tonnen Schiffsraum verloren, da die neu tralen Schiffe nur noch vereinzelt die englischen Küsten aussuchen. Wir haben daher nur noch dir zweite Hälfte der erforderlichen 5 Millionen Ton nen zu versenken. Bis zum 25. Februar wurden 256 660 Tonnen versenkt. Weitere 56 698 Tonnen wurden gemeldet und die meisten Berichte der L-Boote stehen noch ans. Wir hoffen, da?; wir im ersten Monat des verschärften U - Bootkrreges 766686 Tonnen ver senkt haben werden. Das ist der erste Er folg. Wir haben also nicht ohne Ermid und reif licher Ueberlrgnng nach dieser Waffe gegriffen. GnglÄnL vmb der rmgehemmte A-Boot-Rmeg. T.-U. Lugano, 7. März. Der Londoner Kor respondent der Stampa beschäftigt sich in einem 2. Brief mit den Folgen des U-Bootkrieges für Eng land. Wie tiefernst die Stimmung fei. gehe schon daraus hervor, daß man nicht etwa der englischen, sondern der deutschen Berfenkungsstatfftik glaube, und allem Optimismus Valet gesagt habe. Die deutsche Statistik werde ohne weiteres als positiv angenommen und als Grundlage für die Detrach- timgcn der erste» Fachmänner benutzt. Sie fei übrigens niemals von englischer Seite amtlich be stritten worden. Zrmnzösische BotàMRSoņ über Me ZķûàmhMe Her deutschen Srottt KM Ancre. Hervö, das Sprachrohr Briands und maßgeben der französischer Generäle, schreibt im „Victoire" unter der Ueberfchrift: „Im Rückzug auf Be- paume": ' , Der Rückzug der deutschen Heere auf Bapaunie hält an. Gestern hat das Gesindel (!) Eommccourt. den Rest von Puisieux und Tilloy geräumt. Diese Art und Weise, ohne Pfeifen und Trompeten abzuziehen, scheint unsere englischen Freunde etwas ü b e r r a s ch t zu haben. Ein etwas bewölkter Himmel, eine wenig durchsichtige Atmosphäre, die die Beobachtung unserer Flieger behinderte, gestattete den Deutschen, sick aus dem Staube zu machen, ohne bemerkt worden zu sein. Die Engländer folgten selbstverständlich, nachdem sie den Rückzug festgestellt hatten, vorsichtig, ohne Ka vallerie, weil sie scheinbar leine zur Hand hatten oder aber, weil der eingeweichte Boden für diese zu un günstig war. Einige deutsche Batterien schosseir wie rasend, indem sie den Rückzug mit einige» Maschinen-

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