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Zeitungsband (1902, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1902, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-8045328
Persistente ID:
PPN1831866250
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1902
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1902-06-11_133
Titel:
Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Juni 1902
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1902-06-11
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1902, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Januar 1902 (1)
  • Ausgabe vom Freitag, den 03. Januar 1902 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Januar 1902 (3)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 05. Januar 1902 (4)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. Januar 1902 (5)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Januar 1902 (6)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. Januar 1902 (7)
  • Ausgabe vom Freitag, den 10. Januar 1902 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Januar 1902 (9)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 12. Januar 1902 (10)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. Januar 1902 (11)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Januar 1902 (12)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. Januar 1902 (13)
  • Ausgabe vom Freitag, den 17. Januar 1902 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Januar 1902 (15)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 19. Januar 1902 (16)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. Januar 1902 (17)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Januar 1902 (18)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. Januar 1902 (19)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. Januar 1902 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Januar 1902 (21)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 26. Januar 1902 (22)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. Januar 1902 (23)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Januar 1902 (24)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. Januar 1902 (25)
  • Ausgabe vom Freitag, den 31. Januar 1902 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Februar 1902 (27)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 02. Februar 1902 (28)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Februar 1902 (29)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Februar 1902 (30)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Februar 1902 (31)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. Februar 1902 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Februar 1902 (33)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 09. Februar 1902 (34)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Februar 1902 (35)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Februar 1902 (36)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Februar 1902 (37)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. Februar 1902 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Februar 1902 (39)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 16. Februar 1902 (40)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Februar 1902 (41)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Februar 1902 (42)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Februar 1902 (43)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. Februar 1902 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Februar 1902 (45)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 23. Februar 1902 (46)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. Februar 1902 (47)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Februar 1902 (48)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Februar 1902 (49)
  • Ausgabe vom Freitag, den 28. Februar 1902 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. März 1902 (51)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 02. März 1902 (52)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. März 1902 (53)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. März 1902 (54)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. März 1902 (55)
  • Ausgabe vom Freitag, den 07. März 1902 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. März 1902 (57)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 09. März 1902 (58)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. März 1902 (59)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. März 1902 (60)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. März 1902 (61)
  • Ausgabe vom Freitag, den 14. März 1902 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. März 1902 (63)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 16. März 1902 (64)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. März 1902 (65)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. März 1902 (66)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. März 1902 (67)
  • Ausgabe vom Freitag, den 21. März 1902 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. März 1902 (69)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 23. März 1902 (70)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. März 1902 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. März 1902 (72)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. März 1902 (73)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 30. März 1902 (74)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. April 1902 (75)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. April 1902 (76)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. April 1902 (77)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. April 1902 (78)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 06. April 1902 (79)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. April 1902 (80)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. April 1902 (81)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. April 1902 (82)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. April 1902 (83)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. April 1902 (84)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 13. April 1902 (85)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. April 1902 (86)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. April 1902 (87)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. April 1902 (88)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. April 1902 (89)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. April 1902 (90)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 20. April 1902 (91)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. April 1902 (92)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. April 1902 (93)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. April 1902 (94)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. April 1902 (95)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. April 1902 (96)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 27. April 1902 (97)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. April 1902 (98)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. April 1902 (99)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Mai 1902 (100)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Mai 1902 (101)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Mai 1902 (102)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 04. Mai 1902 (103)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Mai 1902 (104)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Mai 1902 (105)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Mai 1902 (106)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Mai 1902 (107)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 11. Mai 1902 (108)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Mai 1902 (109)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Mai 1902 (110)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Mai 1902 (111)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Mai 1902 (112)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Mai 1902 (113)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 18. Mai 1902 (114)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Mai 1902 (115)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Mai 1902 (116)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Mai 1902 (117)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Mai 1902 (118)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 25. Mai 1902 (119)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Mai 1902 (120)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Mai 1902 (121)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Mai 1902 (122)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. Mai 1902 (123)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Mai 1902 (124)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 01. Juni 1902 (125)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Juni 1902 (126)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Juni 1902 (127)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Juni 1902 (128)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. Juni 1902 (129)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Juni 1902 (130)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 08. Juni 1902 (131)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Juni 1902 (132)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Juni 1902 (133)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Juni 1902 (134)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. Juni 1902 (135)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Juni 1902 (136)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 15. Juni 1902 (137)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Juni 1902 (138)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Juni 1902 (139)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Juni 1902 (140)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. Juni 1902 (141)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Juni 1902 (142)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 22. Juni 1902 (143)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Juni 1902 (144)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Juni 1902 (145)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Juni 1902 (146)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. Juni 1902 (147)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Juni 1902 (148)
  • Ausgabe vom Sonntag, den 29. Juni 1902 (149)

Volltext

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Vierteljährlich > MI., ftei iņ» H-»ķ M* **£.. 
für Auswärtig« durch di« P»k bezrgek S,î5Mî. 
incl. Postprovistou >c„ jedoch -h»- KeffellreL. 
Jņsertioņrpretķ: 
vro Petitzeile oder deren Raum 15 33fa-, 
für Rellarrieri 20 Psg. 
WV. 133. 
Aeltestes und gelesenstes Blatt im Ureise Rendsburg. 
S3. Jahrgang. 
Druck und Verlag von dem verantwortlichen Herausgeber H. Möller (H. Gütlein Nachgfl.), Rendsburg, Mühlenstratze 18, 
Mittwoch, öen 11. Juni 
„Ter Landwirth" 
(Zeitschrift sür die Politischen und socialen 
Interessen der Landwirthschast) wird dem 
Rendsburger Wochenblatt gratis beigegeben 
'Sei Betriebsstörungen 
irgend welcher Art ist die regelmäßige Lieferung 
dieses Blattes vorbebalten. 
9 
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lchen ge- 
Rends- 
1. 
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Wochenbl. 
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Adressen 
Wochenbl. 
Juli 
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Wochenbl 
er 
c. 130. , 
Msrģeņ-Bkŗjchl- 
Guatcmala, 9. Juni. Ein furchtbarer 
Ausbruch des Vulkans T a c a n a hat sich 
ereignet. Ueber 1000 Einwohner sind 
dabei umgekommen. Der Vulkan ist ein 
Nachbar des kürzlich die Einwohner in 
Schrecken setzenden Quezaltenango. 
Newyork, 9, Juni. Die Frkf. Ztg. be 
richtet : Senator Hanna ersuchte den Präsi 
denten Roosevelt, noch einen Versuch zur 
Beilegung des Kohlenstreiks zu machen. 
In Westvirginien sind Unruhen ausgebra 
chen; ein Grubenbeamter wurde erschösse« 
Newyork, 8. Juni. Der „Newyork 
Herald" berichtet, der Plan zur Ver 
s ch m e l z u n g von fünf großen 
amerikanischen Schiffsbau 
gesellschaften sei am Sonnabend 
endgültig abgeschlossen worden. Der 
Leiter der Vereinigung sei Nixon, der 
frühere Führer der demokratischen Partei 
organisation von Newyork, Tammany Hall, 
oer mit der Firma Gebr. Cramp in 
Philadelphia in enger Verbindung stehe. 
Die Vereinigung werde Bonds im Betrage 
bon 20 Millionen Dollars ausgeben und 
werde mit den europäischen Schiffswerften 
ist Wettbewerb treten, da sie glaube, 
billiger bauen zu können als diese. Die 
.Newyork Post" meldet, die größten 
Schiffswerften der Vereinigten Staaten 
würden sich der Kombination anschließen. 
_ Tokio, 8. Juni. Die japanische Re 
gierung wird dem Parlament eine Vorlage 
machen, die Flotte derart zu vergrößern/ 
daß sie 4 große Panzerschiffe, 2 Panzer 
kreuzer, 15 Minenzerstörer und 50 Mincn- 
soote neu erbaut. Der Bau dieser Schiffe 
lvll in 6 Perioden von Statten gehen. 
Paris, 9. Juni. Petit Parisien theilt 
mit, daß Präsident Krüger es ablehne, auf 
einem englischen Dampfer nach Südafrika 
Zurückzukehren, dagegen das Angebot der 
Königin Wilhelmina, die Rückfahrt auf 
einem holländischen Kriegsschiffe anzutreten, 
angenommen habe. 
Paris, 9. Juni. Die Frkf. Ztg. meldet: 
Eombes ernannte seinen Sohn, den mili- 
u'.rischen Präfecten des Departements Allier, 
«Um Generalsecretär des Ministeriums des 
Tunern, sodaß sich die Berufung eines 
^sonderen Staatssekretärs erübrigt. 
Wien, 9. Juni. Der Hausbesitzer Georg 
Lander! in Paschaller in Niederösterreich 
Mrde erhängt aufgefunden. Sander! 
şitte in der Hamburger Lotterie 70 000 Jl 
gewonnen. Die Finanz-Behörde konfiszierte 
das Loos und den Gewinn, weil die Lotterie 
?bsterrerch verboten ist. Aus Schmerz 
verübte Sanderl Selbstmord. 
Rom, 9. ^uni. Dem Berl. Tagebl. 
Zufolge entging der König von Italien 
Sestern bei einer Automobilfahrt durch das 
Sabiner Gebirge einer ernsten Gefahr. 
Als das Fahrzeug eine abschüssige Straße 
hinabfuhr, gerieth es derartig in Schuß, 
daß es unmöglich war, bei einer Wendung 
des Weges das Automobil zu drehen. Dem 
König gelang es, das Automobil dadurch, 
daß er es in den Hof des neben dem 
tiefen Abhang gelegenen Franeiscaner-Klo- 
sters einlaufen ließ, zum Stehen zw bringen. 
Prag, 9. Juni. Eine gestern hier abge 
haltene Versammlung der Zionisten sprach 
der christlich-sozialen Partei ihre größte 
Mißbilligung aus und beschloß eine Reso 
lution, in welcher die Erledigung der Fahr 
kartensteuer verlangt wird, damit die Zi 
onisten endlich eine Verbesserung ihrer Exi 
stenz erfahren. Diese Resolution wurde dem 
Ministerpräsidenten v. Körber, dem Finanz 
minister und sämmtlichen parlamentarischen 
Klubs zugeschickt. 
Brünn, 9. Juni. Hier fanden gestern 
Straßendemonstrationen seitens derHandels- 
angestellteil statt. Da dieselben vor den 
offenen Geschäftslokalen wegen der Sonn 
tagsruhe eine drohende Haltung annahmen, 
mußte die Polizei wiederholt entschreiten. 
Rostock, 9. Juni. Heute Mittag 
explodirten Feuerwerksstoffe in der Werk 
statt des Feuerwerkers Brenner. Das 
Feuer wurde bald gelöscht, Brenner selbst 
aber verbrannte. 
Danzig, 9. Juni. Vor dem alten Sal 
vatorkirchhof in Petershagen fuhr heute früh 
ein elektrischer Wagen in eine 
Gruppe Leichen träger, die eine 
Leiche nach dem Friedhöfe brachten. Der 
Metallsarg stürzte auf vier Träger, die so 
schwer verletzt wurden, daß an deren Auf 
kommen gezweifelt wird. Auch mehrere 
andere Personen wurden verletzt. 
Lodon, 8. Mai. Ein neuer „Jack 
the Ripper". An die gräßlichen 
Thaten des Frauenmörders von White 
chapel erinnert ein Verbrechen, das gestern 
hier entdeckt wurde. Bei Vauxhall fand 
man den zerstückelten Körper einer jungen 
Frauensperson. Der Kopf und Stücke 
voul Rumpf sind gekocht und gebacken, 
der Rest des Körpers scheint verbrannt 
worden zu sein. Die Züge der Todten 
sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt. 
London, 9. Juni. Zu der angeblichen 
Verschwörung in Südafrika wird noch ge 
meldet, daß sich unter den Betheiligten 
Rechtsanwälte, Apotheker, ein Arzt uitd ge 
fangene Buren und Holländer, die auf 
Ehrenwort freigelassen wurden, befinden. 
Am Donnerstag wurden die Truppen die 
ganze Nacht unter Waffen gehalten und 
die folgende Nacht die Wachen wieder ver 
doppelt. Die Verschwörer erwarteten Hilfe 
von außerhalb. Die Stadt sollte ange 
griffen und die Waffen und die Verrathe 
geplündert werden. Während des Tumults 
sollten die Gebäude in die Luft gesprengt 
und Lord Kitchener, sowie andere Offiziere 
getödtet oder gefangen genommen werden. 
Agram, 9. Juni. Die bosnische Stadt 
Prozor wurde durch einen Wolkenbruch 
überschwemmt. In den Straßen wurden 
große Verwüstungen angerichtet und eine 
Anzahl Brücken weggerissen. Der ange 
richtete Schaden ist sehr bedeutend. 
ftint BeßMg iMönigs m Sch'en. 
Nachdem Sonntag während des ganzeil 
Tages das Befinden des Königs ein relativ 
günstiges war, haben sich am Abend in vor 
gerückter Stunde die Schmerzen uitd Athem- 
beklemmungen auf's Neue eingestellt. Letz 
tere schienen deut Patienten große Beschwer 
den zu bereiten. Der kleinste (Zwischen- 
falt kann sofort eine Katastrophe herbei 
führen. Es handelt sich bei dem Patien 
ten lediglich um Herzschwäche, die im Ver 
ein nlit dem als.unheilbar erkannten Blasen 
leiden den Krankheitszustand des Königs 
verursacht. Prinz Friedrich August und 
Gemahlin haben ihre Abreise deswegen hin 
ausgeschoben, weil während der heutigen 
Nacht der König eine zeitlaug besinnungs 
los wurde, der Zustand verbesserte sich jedoch 
bald; der König schläft den größten Theil 
des Tages, während die Nacht ihm wenig 
Ruhe läßt. 
AèMmà 
Qefterrerch-Ungarn. 
Budapest, 6. Juni. Eine Spieleraffaire, 
ähnlich der im Wiener Jockehklub, ereignete 
sich dieser Tage im Budapester National 
casino, auch Magnatencasino genannt. 
Zwei junge Aristokraten, Graf Theodor 
N a d a s d y und Graf Julius S z e k o n i c z, 
spielten an drei Abenden hintereinander 
Baccarat. Die Partie endete für den 
Grafen Nadasdy mit einem Verluste von 
1 300 000 Kronen an seinen Partner 
Szekonicz. lieber die Regelung dieses 
Millionenverlustes ist noch nichts bekannt. 
Die beiden jungen Aristokraten sind wohl 
Söhne der reichbegütertsten Familien 
Ungarns, besitzen jedoch kein selbstständiges 
Vermögen. Ihre Väter haben jedoch 
stets sowohl im öffentlichen, wie im pri 
vaten Leben eine geradezu musterhafte 
Einfachheit und Sparsamkeit an den Tag 
gelegt und sich allen leichtsinnigen Passi 
onen abhold gezeigt. 
Serbien. 
Belgrad, 8. Juni. Ueber dem vielbe 
sprochener: Kapital der von: verstorbenen 
König Milan h i n t e r l a s s c n e n 
Schulde 1t beginnt sich endlich der Schleier 
zu lüften. Zur Zeit, da der Vater Alxan- 
de.s I. irr Wien für immer die Angen schloß, 
war es nämlich kein Geheinrniß, daß der 
Verstorbene seinen Gläubigern noch immer 
mehrere Millionen schulde. Vier Jahre 
vor seinem Tode hatten seine Schulden al- 
leril in Paris die Höhe von neun Millionen 
Franks erreicht. Als er nach, Serbien zu 
rückkehrte, wurde bekanntlich so manches ge 
regelt. Dennoch! war an: Todestage noch 
ein bedeutender Betrag unbeglichen geblie 
ben, und damals lag die Vermuthung nahe, 
Kaiser Franz Joseph! von Oesterreich, der ja 
Milan auf seine Kosten begraben ließ, habe 
auch die Tilgung seiner hinterlassenenSchul- 
den auf sich genommen. Jetzt stellt es sich 
heraus, daß diese Annahme unrichtig war. 
Heute weiß man nämlich, genau, daß König 
Milan nicht weniger als sieben Millionen 
iil Paris und Wien fälliger Schulden — 
darunter auch Wechselschulden, für welche 
sein Sohn haftete — hinterließ, und daß 
König Alexander diesen ganzen Betrag aus 
seinen Ersparnissen, die schon während sei 
ner Minderjährigkeit, unter der Regentschaft 
Ristitschs, auf mehr als zwei Millionen ge 
stiegen waren und zur Zeit des Ablebens 
Milans ungefähr sechs Millionen ausmach 
ten, einspruchslos gezahlt hat. Dadurch 
erscheint der König seiner ganzen Barschaft 
entledigt, und dieser Umstand soll zur Stun 
de, unter den augenblicklich nicht gerade 
günstigen Verhältnissen in Serbien, int Ko 
nak eilte gewisse Beunruhigung hervorge 
rufen haben. Königin Trag« sucht einst' 
weilen die Sache dadurch, ivettziunachen, daß 
sie eifrigst spart und von den 30 000 Frks., 
welche ihr der königliche Gemahl allmonat 
lich zu ihrem eigensten Gebrauche zur Ver 
fügung stellt, kaum etwas verausgabt. 
C a d i n e n , 6. Juni. Der Kaiser 
und die Kaiserin ließen sich heute durch 
den Direktor der Motorenfabrik Oberursel, 
Blumenthal, die ans der Herrschaft Kabinen 
vorhandenen Spiritus m otor e n und 
Lokomobilen in den verschiedenen Betrie 
ben vorführen. Das Interesse des Kaisers 
konzentrirte sich besonders auf den auf sehr 
hügligem Terrain im vollen Betriebe vor- 
geführten Spirituspflug. D!er Kaiser äu 
ßerte sich über die Leistungen höchst aner 
kennend und zeichnete den Direktor Blumen 
thal durch Ueberreichung des Königlichen 
Kroncnordeus aus. 
Berlin, 9. Juni. In der Zeitschrift 
„Der Tag" veröffentlicht Frhr. von 
Zedlitz und Neukirch, der Führer der 
freiconservativen Partei, einen Artikel, der 
iethen 
Hof 13. 
$n3 Wiiiich tim Aich. 
Neman von Reinhold Ort mann 
26) (Nachdruck verboten.) 
. Am Nachmittag gab es einige Aufregung 
'"i Herrenhause, denn der Freiherr hatte 
»bln ersten Male wieder einen seiner be 
ängstigenden Anfälle gehabt — nicht ganz 
1° heftig und lang andauernd wie früher, 
-och immerhin quälend genug, um seine 
^Nlgebung zu überzeugen, daß er von der 
Genesung doch noch weiter entfernt sei, 
geglaubt. 
Und er selbst, wie gelassen er auch schein- 
ar me vorübergehende Verschlimmerung 
ertragen, mußte doch wohl etwas Aehn 
liches empfinden, da er in Helga's und 
Melltta's Gegenwart seinen Sekretär be 
auftragte den Notar Dr. Buchheister aus 
Nvthenhof nach Schloß Erlau zu bescheiden 
sinftr. 10. , Als später, nachdem aus den ausdrück- 
Zuli "chen Wunsch des Kranken nur Helga bei 
tage von schm geblieben war, Melitta Gelegenheit 
ÄöniflfirJft den Privatsekretär ohne Zeugen zu 
Kober Sechen frst9tc P e Ģ' • « + . 
mt Zubehör- ^ „Wissen Sie, wozu mein Vater den 
Nr. 26.y -uvtar haben will?" 
--Ich glaube es allerdings zu wissen, 
»täten, Madiges Fräulein, da Herr von Steinbach 
nhM+r 75. ^der letzten Zeit wiederholt davon gc- 
' L ochen hat. Es handelt sich um ein neues 
1902. 
weitere Kreise interessiren dürfte, weil er 
die innerpolitische Lage beleuchtet. Wir 
bringen denselben vollständig, ohne uns 
damit durchaus identificiren zu wollen. 
Die nach Inhalt wie nach Form gleich schroffe 
Zurückweisung des agrarischen Vorstoßes im Ab 
geordnetenhaus durch den Ministerpräsidenten 
wirft ein neues Schlaglicht auf die Unsicherheit 
und Unvollkommenheit unserer inneren politischen 
Zustände. Daß eine ähnliche Wirkung der Ver 
handlung über die beinahe schon in Vergessenheit 
gerathenen Getreidezollanträge befürchtet werden 
mußte, ist klar, und selbst die am ineisten 
agrarisch Gesinnten unter meinen Varteigenossen 
stimmten der Ansicht bei, daß es im höchsten Grade 
unzweckmäßig war, sie jetzt auf die Tagesordnung 
zu setzen. Aber man stand vor einer vollendeten 
Thatsache; im hohen Rathe der Conservativen 
hatte man sich, nicht eben zur Erbauung mancher 
weitsichtigerer Parteigenossen, dafür entschieden, 
in eine Berathung des Antrags einzutreten, ohne 
sich vorher darüber mit der Regierung ins 
Benehmen zu setzen. Wir kamen daher in die 
unbequeme Lage, daß mit dem conservativen 
Antrage auch unser Abänderungsantrag zur 
Verhandlung gestellt wurde, obwohl eine solche 
von uns für durchaus unzweckmäßig erachtet 
wurde. Ueberhaupt hat die Plötzlichkeit des Ent 
schlusses bei dieser Sache eine große, aber recht 
bedenkliche Rolle gespielt. Schon bei Einbringung 
des ersten Antrages wurden wir vor die 
vollendete Thatsache gestellt, daß von den 
Conservativen mit Unterstützung des Centrums 
ein Antag, dessen Inhalt insofern zu den größten 
Bedenken Anlaß gab, als darin die preußische 
Regierung aufgefordert wurde, im Bundesraty 
für die gesammten von der Zolltanfcommissisn 
vorgeschlagenen Mindestsätze für Getreide einzu 
treten, obwohl Graf Posadowskp diese Beschlüsse 
in ihrer Gesammtheit für alle Stadien der Ver 
handlung für unannehmbar erklärt hatte und 
die Mehrheit des Reichstages selbst auch garnicht 
daran denkt, sich auf dieses Compromiß zwischen 
den verschiedenen in ihr vertretenen Anschauungen 
endgültig festzulegen. Bei dieser Sachlage blieb 
kaum etwas anderes übrig, als zu versuchen, die 
Spitze dieses Antrages dadurch umzubiegen, daß 
der Ton des Antrages auf Verständigung gelegt 
wurde, bei der beide Theile sich auf der mittlerere 
Linie zu begegnen haben würden. In dieser 
Fassung würde die Resolution nicht mehr unbe 
dingt mit jener im Namen der Verbündeten Re 
gierung feierlich abgegebenen Erklärung im 
Widerspruch gestanden und so seinen etwas 
provokatorischen Charakter verloren haben. Das 
aber war für jeden, der zu beurtheilen in der 
in der Lage ist, wie große, beinahe unüberwind 
liche Schwierigkeiten es selbst bei dem besten 
Willen, der Mehrheit der Zolltarifcommission 
entgegenzukommen, haben würde, auch nur in 
einzelnen Punkten ein Hinausgehen über die 
Sätze der Regierungsvorlage hinaus durchzusehen, 
eine unabweisbare Forderung politischer Zweck 
mäßigkeit. 
Wollte die agrarische Mehrheit ihre Absicht er 
reichen, denjenigen Elementen in der Regierung, 
denen sie die Geneigtheit zuschrieb, ihren Wün 
schen zu entsprechen, den Rücken zu stärken, so 
mußte sie sorgsam vermeiden, auch nur den An 
schein zu erwecken, als verlange man Unterord 
nung unter die Beschlüsse der Zolltarifcommission. 
Die Giftsaat der Behauptung, daß die Conser 
vativen bei der Kanalvorlage eine Kraftprobe 
gegenüber der Krone veranstalten wollten, steht 
noch in üppiger Blüte; daran hat erst jüngst der 
Vorgang bei dem Umbau des Hamburger Bahn- 
hofes recht deutlich gemahnt. Gerade die Conser- 
raye ». 
/miethen. 
re rechts., 
afzimmr- 
îî stament oder doch um ein Kodizill, das 
i; 2!l 5 $ der Ansicht Ihres Herrn Vaters durch 
-lk o inzwischen hier eingetretenen Veränderun- 
nothwendig geworden ist." 
ļ, Melitta brauchte ihn nicht zu fragen, 
, - unter diesen Veränderungen zu ver- 
* -er, sei. Daß der Freiherr die Zukunft 
seiner mittellosen Verlobten unter allen 
Umständen sicher zu stellen wünschte, war 
ja am Ende begreiflich genug. Aber es ver 
ursachte Melitta einen aufrichtigen Schmerz, 
sich vorzustellen, daß er bei seinem jetzigen 
angegriffenen Zustande genöthigt sein sollte, 
sich vielleicht stundenlang mit dem Ge 
danken an seinen Tod zu beschäftigen. 
„Fürchten Sie nicht, daß der Augenblick 
für eine solche Förmlichkeit schlecht gewählt 
sein könnte?" fragte sie. „Vielleicht können 
Sie Ihren Einfluß auf meinen Vater da 
hin geltend machen, daß er es noch uin 
ein paar Tage verschiebt." 
Herr Rudolf Schmidt zuckte bedauernd 
die Achseln. 
„In solchen Angelegenheiten gestattet Herr 
von Steinbach keine Einmischung eines 
Fremden — auch die meinige nicht. Und 
selbst der zarteste Hinweis auf seine körper 
liche Schwäche pflegt ihn neuerdings in ge 
fährliche Aufregung zu versetzen. Aber wenn 
vielleicht das gnädige Fräulein selbst —" 
„Ich?" -unterbrach sie ihn beinahe ent 
rüstet. „Welch ein Gedanke! Soll mein 
Vater etwa glauben, ich wünschte diese 
Testaments-Veränderung hinauszuschieben, 
weil ich nicht mit ihr einverstanden sei oder 
mich durch sie benachtheiligt fühlte? Nein, 
ich werde mich gewiß nicht darum kümmern." 
„So bliebe nur noch die Möglichkeit, 
daß die Baronesse von Norrenstein , 
befehlen gnädiges Fräulein vielleicht, daß 
lch sie darum ersuche?" 
„Sie nlüßten ihr zu diesem Zweck doch 
wohl erst Mltthetlung von der Absicht 
nachen, in der mein Vater den Notar 
kommen läßt." 
„Dessen bedarf es wohl nicht. Soweit 
ich mich erinnere, war mehrfach im Beisein 
der Baronesse davon die Rede." 
„Ah, sie weiß es also! Nein, dann 
dürfen Sie ihr nicht davon sprechen. Wir 
werden ja erfahren, ob sie sich aus eigenem 
Antriebe veranlaßt sieht, meinen Vater zu 
einem Hinausschieben der für ihn so pein 
lichen Handlung zu bewegen — —" 
Die Ereignisse des nächsten Vormittags 
gaben ihr die Gewißheit, daß Helga nichts 
Derartiges versucht hatte, denn der Notar 
erschien schon zu früher Morgenstunde im 
Schlosse und blieb beinahe zwei Stlinden 
lang mit dem Freiherrn und seinem Privat- 
Sekretär allein. Von einem Fenster aus, 
an dem sie schon lange wartend gestanden, 
sah Melitta seiner Abfahrt zu. 
„Nun hat sie also ihren Zweck erreicht, 
die Schlange!" sagte sie bei sich selbst. 
„Denn das allein war es doch, worauf es 
ihr ankam. Ah, wenn ich ihr doch die 
heuchlerische Engelsmaske herabreißen, wenn 
ich ihr doch ins Gesicht schreien dürfte, wie 
ich sie hasse!" 
14. Kapitel. 
Als Helga bei der Ankunft des Notars 
aus der Bibliothek fortgeschickt worden war, 
hatte sie auf dem Schreibtisch ihres Boudoirs 
einen Brief gefunden, dessen Umschlag in 
großen, steilen Schriftzügen ihren Namen 
trug. Da er weder einen Poststempel noch 
eine Marke hatte, konnte er nur von Je 
mandem aus ihrer nächsten Umgebung her 
rühren, und sie zweifelte nicht, daß Guido 
Valentini sein Absender sei. Sie klingelte 
nach ihrer Zofe, um von ihr die Richtig 
keit dieser Vermuthung bestätigt zu hören. 
Der Lakai, der mit der persönlichen Be 
dienung der beiden Herren beauftragt war, 
hatte ihn vor einer halben Stunde dem 
Mädchen eingehändigt. Helga's erste Ein 
gebung war, das Billet uneröffnet ins 
Feuer zu werfen, aber sie besann sich dann 
doch eines anderen. Selbst wenn sie ihm 
sagte, daß sie seinen Brief verbrannt habe, 
ohne von dem Inhalt Kenntniß zu nehmen, 
würde er sich doch immer überzeugt halten, 
daß sie ihn gelesen hätte. Und es war 
jedenfalls am besten, wenn sie ihm auf 
eine unzweideutige Weise kund gab, wie 
tief sie ihn verachte und wie fest sie ent 
schlossen war, ihm jegliche Art des Ver 
kehrs zu verweigern. 
Sie nahm einen ihrer Briefbogen und 
schrieb: 
Ich werde von Ihnen keine andere 
Mittheilung entgegennehmen, als die des 
Zeitpunkts Ihrer Abreise von Erlau, und 
ich erwarte, daß Sie darüber spätestens 
innerhalb der beiden nächsten Tage zu 
einem Entschluß gelangt sein werden." 
Ş Ohne Anrede und Unterschrift steckte sie 
diesen Zettel zugleich mit Valentini's Brief 
in einen Umschlag und ließ noch einmal 
das Mädchen kommen. 
„Sie werden dies dem Herrn Valentini 
überbringen", sagte sie. „Sind die Herren 
augenblicklich im Schlosse?" 
„Ich glaube, sie haben einen Spazier 
ritt unternommen, aber sie werden jeden- 
'alls bald zurückkehren, denn das gnädige 
Fräulein hat Befehl gegeben, die Frühstücks 
tafel wieder für fünf Personen zu decken." 
„So sorgen Sie, daß Herr Valentini 
den Brief gleich bei seiner Heimkunft erhält. 
Es ist nicht nöthig, daß es auch von An 
deren bemerkt werde. Mein Gedeck aber 
können Sie von der Tafel wieder fort 
nehmen lassen. Ich werde das Frühstück 
in Gesellschaft des Freiherrn einnehmen." 
Daß sie ihr, wenn auch nur in ober 
flächlicher Weise, eine gewisse Heimlichkeit 
bei der Uebergabe des Briefes zur Pflicht 
gemacht habe, bereute Helga schon, als die 
Zofe noch kaum das Zimmer verlassen hatte. 
Aber sie sagte sich, daß sie den begangenen 
Fehler nur vergrößern würde, wenn sie 
diese Weisung ausdrücklich zurücknahm, und 
in dem sicheren Bewußtsein, sich keines 
Unrechts schuldig zu machen, maß sie der 
kleinen Ungeschicklichkeit schließlich auch keine 
all zu große Bedeutung bei. 
Gleich nach der Verabschiedung des No 
tars ließ Steinbach sie zu sich bitten. Die 
lange Conferenz hatte ihn in der That 
sehr angegriffen, und er schien in einer 
merkwürdig weichen, elegischen Stimmung 
zu sein. 
„Ich habe mein irdisches Haus bestellt, 
theuerste Helga", sagte er, „und wenn es 
dem Himmel dennoch gefallen sollte, mir 
die Erfüllung meiner, vielleicht all zu ver 
messenen Hoffnungen zu versagen, 'so darf 
ich nun meinem letzten Stündlein ruhigen 
Gewissens entgegensehen." 
Sie sprach ihm erinuthigend zu, indem 
sie ihm zugleich freundliche Vorwürfe machte, 
daß er trotz ihrer Bitten darauf bestanden 
hatte, den Notar heute zu empfangen. 
Aber es gelang ihr trotz aller Bemühungen 
nicht, die Zuversicht der letzten Tage wie 
der in ihm wachzurufen. 
„Am Ende ist doch alles nur ein frommer 
Betrug", meinte er kopfschüttelnd, „und es 
glaubt Niemand außer mir an die Mög 
lichkeit meiner Genesung, "ģ
	        

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