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Zeitungsband (1894, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1894, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9073535
Persistente ID:
PPN1831866137
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1894
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1894-01-27_23
Titel:
Ausgabe vom Samstag, den 27. Januar 1894
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1894-01-27
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1894, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Januar 1894 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Januar 1894 (2)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Januar 1894 (3)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. Januar 1894 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Januar 1894 (5)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. Januar 1894 (6)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Januar 1894 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Januar 1894 (8)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Januar 1894 (9)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. Januar 1894 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Januar 1894 (11)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. Januar 1894 (12)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Januar 1894 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Januar 1894 (14)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. Januar 1894 (15)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Januar 1894 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Januar 1894 (17)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. Januar 1894 (18)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. Januar 1894 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Januar 1894 (20)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Januar 1894 (21)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. Januar 1894 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Januar 1894 (23)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. Januar 1894 (24)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. Januar 1894 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Januar 1894 (26)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Februar 1894 (27)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Februar 1894 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Februar 1894 (29)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Februar 1894 (30)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Februar 1894 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Februar 1894 (32)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Februar 1894 (33)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Februar 1894 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Februar 1894 (35)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Februar 1894 (36)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Februar 1894 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Februar 1894 (38)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Februar 1894 (39)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Februar 1894 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Februar 1894 (41)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Februar 1894 (42)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Februar 1894 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Februar 1894 (44)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Februar 1894 (45)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Februar 1894 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Februar 1894 (47)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Februar 1894 (48)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Februar 1894 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Februar 1894 (50)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. März 1894 (51)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. März 1894 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. März 1894 (53)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. März 1894 (54)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. März 1894 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. März 1894 (56)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. März 1894 (57)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. März 1894 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. März 1894 (59)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. März 1894 (60)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. März 1894 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. März 1894 (62)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. März 1894 (63)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. März 1894 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. März 1894 (65)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. März 1894 (66)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. März 1894 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. März 1894 (68)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. März 1894 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. März 1894 (70)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. März 1894 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. März 1894 (72)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. März 1894 (73)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. März 1894 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. März 1894 (75)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. April 1894 (76)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. April 1894 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. April 1894 (78)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. April 1894 (79)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. April 1894 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. April 1894 (81)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. April 1894 (82)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. April 1894 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. April 1894 (84)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. April 1894 (85)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. April 1894 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. April 1894 (87)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. April 1894 (88)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. April 1894 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. April 1894 (90)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. April 1894 (91)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. April 1894 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. April 1894 (93)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. April 1894 (94)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. April 1894 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. April 1894 (96)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. April 1894 (97)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. April 1894 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. April 1894 (99)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. April 1894 (100)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Mai 1894 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Mai 1894 (102)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Mai 1894 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Mai 1894 (104)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Mai 1894 (105)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Mai 1894 (106)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Mai 1894 (107)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Mai 1894 (108)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Mai 1894 (109)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Mai 1894 (110)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Mai 1894 (111)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Mai 1894 (112)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. Mai 1894 (113)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Mai 1894 (114)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Mai 1894 (115)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Mai 1894 (116)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Mai 1894 (117)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Mai 1894 (118)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Mai 1894 (119)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. Mai 1894 (120)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Mai 1894 (121)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. Mai 1894 (122)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Mai 1894 (123)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Mai 1894 (124)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Mai 1894 (125)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Juni 1894 (126)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Juni 1894 (127)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Juni 1894 (128)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Juni 1894 (129)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Juni 1894 (130)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Juni 1894 (131)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Juni 1894 (132)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Juni 1894 (133)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Juni 1894 (134)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Juni 1894 (135)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Juni 1894 (136)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Juni 1894 (137)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Juni 1894 (138)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Juni 1894 (139)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Juni 1894 (140)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Juni 1894 (141)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Juni 1894 (142)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Juni 1894 (143)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Juni 1894 (144)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Juni 1894 (145)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Juni 1894 (146)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Juni 1894 (147)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Juni 1894 (148)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Juni 1894 (149)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Juni 1894 (150)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Juni 1894 (151)

Volltext

Erscheint tägLich. *»■ 
Bczilgspreis: 
vierteljährlich 2 Ji.—, frei ins Haus geliefert 
2 Ji 15 ş. 
für Auswärtige, durch die Post bezogen 
'2 Ji 25 c) 
istcl. Postprovision re., jedoch ohne Bestellgeld. 
Jnscrtionspreis: pro Petitzeile 15 
Aeltestes und gelesenstrs KLaLt im Kreise Kendsvnrg. 
Anzeigen für die Tagesnununer werden bis 12 Uhr Mittags erbeten. 
87stee Jahrgang. 
Bei Betriebsstörungen 
irgend welcher Art ist die regelmäßige Lieferung 
dieses Blattes vorbehalten. 
Als Beilagen 
werden dem Blatt „Der Landwirth" sowre das 
Blatt „Mode n. Heim" gratis beigegeben. 
3000 Abonnenten. 
, Wo. 23. 
Sonnabend, den 27. Januar 
1894. 
Bestellungen 
auf ras „Rendsburger Wochen 
blatt" für die Monate 
Februar und März 
zum 4reife von 1,80 Mk. werden 
von sämmtlichen Postanstalten, Land- 
briefträgern, sowie von der unter 
zeichneten Expedition bereitwilligf 
angenommen. 
Die Expedition 
d.s „Rendsburger Wochenblatt". 
Morgen-Depeschen. 
Ş Oldesloe. 27. Jan. Gestern brannte 
eine zum Hofe Neufresenburg gehörige Ar 
beitcrkathe nieder. Zwei Kinder im 
Alter von 3 und 6 Jahren sind in den 
Flammen umgekommen. 
Barcelona, 26. Jan. Die Polizei ver 
haftete einen Mann, der sich in Begleitung 
Murull's befand, als dieser das Attentat 
ausführte; ebenso wurde ein Freund jenes 
Mannes verhaftet. Murull hat erklärt, 
er habe auf den Gouverneur geschossen, 
weil er jede Autorität vernichten wolle. 
Pari« °6. Jan. Nach Meldungen aus 
!Bouiog... fur Seine explodirte heute 
M ’ einer Waschanstalt der Dampf 
kessel: 11 Personen sollen getödtet, 60 ver 
wundet sein. — Nach einer späteren Mel 
dung wurden ans den Trümmern des ein 
gestürzten Waschhauses zwei Leichen und 
. eine schwerverwundete Frau hervorgezogen 
us"-! Da Mittagspause war, befanden sich im 
Waschhaust nur etwa zehn Frauen; man 
j befürchtet aber, daß die meisten umge 
' tu* kommen sind. 
tag : 
Abgeordnetenhaus. 
Berlin, 26. Januar. 
Interpellation betr. den weiteren Abschluß 
von Handelsverträgen. 
^ Abg. Dr. Paasche (natl.) erklärt, der Abg 
Krause habe gestern den Standpunkt der Partei 
vertreten. Er weist darauf hin, daß die Zölle 
nicht in schwankender Valuta, sondern in Gold 
bezahlt werden und spricht sich gegen den gestri 
gen Vorschlag Kardorff'g über die Zollzuschläge 
aus. Er bestreitet die Möglichkeit eines inter 
nationalen Vertrages über den Bimetallismus, 
-"ķ tollte der Regierung die Hand bieten, um 
Eunuch auf dem Gebiete der Währung zu festen 
Verhältnißen zu gelangen. 
... Ņbg- Ģraf str schwitz (Centr.) spricht sich 
fur die ^rtterp,-Nation und gegen den russischen 
Handelsvertrag aus. 
Abg. Ehlers (Freist Ver.) hebt hervor, daß 
außer der Landwirtschaft auch andere Stände 
nothleiden. 
Abg. v. Sch alscha (Centr.) meint, das Wohl 
ergehen des Staates basire nicht auf der Handels 
bilanz. Das Fundament unserer ganzen Handels 
politik sei daher ein falsches. Man sollte daher 
keine Verträge auf so lange Zeit abschließen. 
Abg. Rickert (Fr. V.) fragt an, ob es wah 
sei, daß ein Regierungspräsident die Kreisver 
waltungen zu Rückäußerungen aufgefordert habe, 
wie sie sich gegenüber der Umwandlung der au' 
Grundbesitz ausgeliehenen Hypothekengelder 
amortisirbare Darlehen unter möglichster Herab 
setzung des Zinsfußes verhielten. 
Abg. Frhr. v. Hammerstein (sons.) erklärt, 
es lasse sich nicht leugnen, daß zwischen der kon 
servativen Partei des Reichstages und dem Reichs 
kanzler eine Differenz in volkswirtschaftlichen 
und sozialpolitischen Fragen bestehe, die eine 
sachliche Verständigung nicht mehr möglich er 
scheinen lasse. Es scheine, daß der preußischen 
Regierung immer nur fails accomplis vorgelegt 
würden. ' Man sollte vor Abschluß des russischen 
Handelsvertrages ein Abkommen mit Oesterreich 
und Italien treffen, wonach die Valutaschwan- 
kungen auch in den Zöllen zum Ausdruck kämen. 
Handelsminister v. Berlepsch erklärt, er müsse 
es gegenwärtig ablehnen, sich über den russischen 
Handelsvertrag zu äußern. Die preußische Re 
gierung sei mit der Handelspolitik des Reichs 
einverstanden gewesen, und wäre eventuell in 
jedem Augenblick und in jedem Stadium der 
Verhandlung in der Lage gewesen, Widerspruch 
kundzugeben und zur Geltung zu bringen. Das 
wär« früher vor und bei dem Abschluß des 
österreichischen und italienischen Handelsvertrages 
auch der Fall gewesen und sei auch jetzt noch 
der Fall. (Zuruf recht: „Dann haben wir sie 
unterschätzt.") Daraus wäre der Schluß zu 
ziehen, daß die preußische sich nicht im Gegensatze 
zum Reiche in der Frage der Handelspolitik be 
funden habe und sich auch nicht in einem solchen 
befinde. (Unruhe rechts.) Er wundere sich, daß 
man sich darüber wundere. Die Sache sei doch 
so klar und lasse sich nach keiner Richtung hin 
verschleiern. 
Abg. Brömel (Fr. V.) meint, die Interpella 
tion diene nur zur Agitation. 
Abg. v. Ploetz erklärt, die Konservativen folg 
ten dein Grasen Caprivi überall, wo er eine 
Autorität sei, und hätten daher der Militärvorlage 
zugestimmt. In anderen Frage,: bekämpften sie 
ihn (achlich, dagegen märe die Agitation der Frei- 
innigen gegen Fürst Bismarck in der Konflikts 
zeit illoyal gewesen. Es sei eine herrliche That 
Bismarcks gewesen, daß er die Fortschrittspartei 
bekämpft habe. Der heutige Tag sei das beste 
Siegel darauf. Da habe er nicht nur einen Be 
weis des Königlichen Vertrauens, sondern auch 
des des deutschen Volkes. (Lebhafter Beifall.) 
Der Redner führt sodann verschiedene Wünsche 
der Landwirthe an. 
Ministerpräsident Graf zu Eulen bürg erklärt, 
die Regierung sei bestrebt, die Landwirthschaft 
nach Kräften zu fördern. (Rufe rechts: Ra, na!) 
Die von Rickert erwähnte Cirkularverfügunq sei 
nicht erlassen worden. Dagegen sei kürzlich eine 
allgemeine Verfügung in Bezug auf die Aufsichts- 
lchtsbehorden der Sparkasten erlassen ivorden, 
worrn die Anregung gegeben wird, inöqlichst auf 
Ausleihung der Amortisations-Darlehen Bedacht 
zu nehmen. Bei der weiteren Erörterung der 
Frage sei die Anschauung hervorgetreten, daß es 
wohl thunlich sei, bei diesen Darlehen einen 
etwas niedrigeren Zinsfuß zu gewähren. 
Msi Siêmard in Mn. 
Friedrichsruh, 26. Jan. Fürst Bismarck 
stieg 9 Uhr 15 Min, von etwa 100 an 
wesenden Personen stürmisch begrüßt, in 
den Salonwagen ein. Sechs weißgeklei 
dete Jungfrauen gingen vorauf und streuten 
Blumen auf den Weg. In Begleitung des 
Fürsten befanden sich Graf Herbert Bis 
marck, Prof. Schweninger und Dr. Chry- 
sander. Bei der Abfahrt um 9 Uhr 25 
Minuten brachte die Menge brausende Hochs 
aus. 
Berlin, 26. Januar. 
Zum Empfange des Fürsten Bismarck 
sind die Linden reich beflaggt; die Häuser 
sind mit Emblemen und Grün geschmückt. 
Verschiedene Tribünen sind errichtet. Ein 
zahlreiches Publikum drängt sich bei schönem 
Wetter Stunden lang vor der Ankunft 
unter den Linden. 
Fürst Bismarck ist um 1 Uhr Mittags 
auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen. Von 
Spandau fuhr der Fürst mit einem Sepa 
ratzug; die Lokoniotive und zwei Wagen 
waren bekränzt. Bei der Einfahrt in den 
Bahnhof stand Fürst Bisniarck am Fenster. 
Der Fürst wurde vom Prinzen Heinrich 
und den befohlenen offiziellen Personen 
empfangen und herzlich begrüßt; Fürst 
Bismarck sah gut und heiter aus. Vor 
dem Bahnhöfe hatten sich viele Taufende 
von Menschen angesammelt. Bei dem Er 
scheinen Bismarck's, der mit dem Prinzen 
Heinrich im Wagen fuhr, erschallten brau 
sende Hoch- und Hurrah-Rnfe. Die an 
wesende Menschenmenge war tief bewegt; 
auch Fürst Bismarck war sichtlich ergriffen. 
Unter Begleitung einer Kürassiereskortc fuhr 
der Wagen nach dem königlichen Schlosse. 
Beim Vorbeifahren iourden überall Blumen 
geworfen und brausende Hochrufe pflanzten 
ich auf dem ganzen Wege bis zum Schlosse 
wrt. Das Wetter ist prachtvoll. 
Der Bahnhof Friesack, wo die Orts 
behörden und Schulkinder sich aufgestellt 
hatten, wurde langsam durchfahren, unter 
Hochrufen der Anwesenden. In Spandau 
waren große Menschenmassen am Bahnhof 
erschienen. Der Lehrter Bahnhof in Berlin 
war an der Abgangsseite vor den Fürsten 
zimmern gesperrl, an der Ankunftsseite 
landen Tausende, die den einfahrenden 
Fürsten mit Hüteschwenken und Hurrahrufen 
begrüßten, die die Wölbung des Bahnhofs 
brausend erfüllten. Auf dem Perron waren 
die Bahn- und Postbeamten aufgestellt 
hinter den Glasthüren und Fenstern sah 
man das Publikum Kopf an Kopf. Prinz 
Heinrich war mit kleiner Suite erschienen, 
darunter Generaloberst v. Pape, Flügel 
adjutant und Kommandant v. Natzmer und 
Offiziere der Garnison. Nach kurzer herz 
licher Begrüßung bestieg der Fürst die Hof 
equipage mit dem Prinzen Heinrich. Tau 
sende von Menschen füllten den Bahnhofs 
platz. Eine Kürassierabtheilung führte und 
eine andere folgte dem Wagen. Studenten 
in Wichs mit Fahnen bildeten Spalier, über 
die Brücke gings im Trab nach den Linden. 
Die anhaltenden Hochrufe der Tausenden 
zu beiden Seiten des Weges wurden immer 
stärker, bis das Schloß erreicht war. Auf 
dem ganzen Wege herrschte unbeschreibliches 
Gedränge. 
Als der Zug sich dem Schlosse näherte, 
verließen Fürst Bismarck und Prinz Hein 
rich bei dem Portal die Galakutsche und 
schritten die Front der Ehrenkompagnie des 
2. Garde-Reginients ab, welche mit der 
Musik und Fahne erschienen war. Dann 
defilirte die Ehrenkompagnie und die be 
gleitenden Kürassiere. Prinz Heinrich 
führte sodann den Fürsten Bismarck in 
seine Gemächer. Drinnen empfing der Kai 
ser, umgeben vom Hauptquartier und den 
sämmtlichen Kabinetschefs, den Fürsten Bis 
marck. Die Begrüßung war äußerst herz- 
lich, Bismarck sehr gerührt. In seinen 
Zimmern waren auch die drei ältesten 
Prinzen anwesend. Gegen 2 Uhr fand ein 
Frühstück bei den Majestäten von nur drei 
Gedecken statt, für den Kaiser, die Kaiserin 
und Bismarck. Der Kaiser trug die Uni- 
form der Schlesischen Kürassiere, die Mägde- 
bnrgischen Kürassiere, von denen eine Re 
gimentsdeputation eingetroffen war, stellten 
vor der Wohnung Bismarck's den Posten. 
Nach dem Frühstück begab sich Bismarck in 
seine Gemächer. Der Kaiser machte einen 
Spazierritt. 
Als der Kaiser den Spazierritt unter 
nahm, wurden ihm von der Volksmenge 
begeisterte Ovationen dargebracht. Die 
Menge ries: „Hoch Kaiser, hoch Bismarck!" 
- Um 3 Uhr gab der Reichskanzler, 
hierauf alle Staatssekretäre ihre Karten 
beim Fürsten Bismarck ab. 
Der Erste war Staatsminister Dr. von 
Bötticher; Fürst Bismarck war verhindert, 
ihn zu enipfangeu, da der Kaiser bei ihm 
weilte. 
Die „Voss. Ztg." berichtet: Wenige Mi 
nuten nach 3 Uhr fuhr im geschlossenen 
Wagen der Reichskanzler Graf Caprivi mit 
seinem Adjutanten durch das Portal V in 
das königliche Schloß hinein, unmittelbar 
darauf fuhr der Reichskanzler jedoch durch 
Portal I wieder zum Schlosse hinaus. 
— Der König von Sachsen stattete gegen 
3 Uhr Bismarck einen Besuch in den Ge 
mächern des Fürsten ab. Das Aussehen 
des Fürsten ist ganz vortrefflich. Der Fürst 
erhielt aus allen Kreisen der Bevölkerung 
eine ganz enorme Menge Blumenspenden. 
- Fürst Bismarck fuhr gegen 4 Uhr 
zum Besuch der Kaiserin Friedrich. Um 
6 y 2 Uhr fand im Schlosse in den Gemächern 
des Fürsten Bismarck eine Tafel zu 10 
Gedecken statt, woran das Kaiserpaar und 
der König von Sachsen theilnahmen. Beim 
Empfange im Schlosse befanden sich im 
ersten Zimmer das Kaiserliche Hauptquar 
tier, ini zweiten Zimmer der Kaiser allein. 
Der Fürst betrat nach Begrüßung der 
Herren des Hauptquartiers das zweite Zim 
mer und blieb längere Zeit mit dem Kaiser 
allein ohne Zeugen. Nach dem Frühstück 
erschienen auch die Kaiserlichen Prinzen bei 
dem Fürsten. Der Kaiser ernannte den 
Fürsten zum Chef des 7. Magdeburgischen 
Kürassier-Regiments von Seydlitz, bei dem 
er bisher á la suite gestanden. 
— Der Kaiser stützte den Fürsten beim 
Aussteigen aus der Hofkutsche und geleitete 
ihn zum Salonwagen. Drei-, viermal 
chüttelte der Kaiser ihm zum Abschied die 
Hand und küßte ihn dann auf beide 
Wangen. Fürst Bismarck war tief er 
griffen. Als er das Coupe bestiegen hatte, 
reichte der Kaiser ihm nochmals die Hand 
in den Wagen hinein. Der Zug setzte sich 
unter den betäubenden Hochrufen des 
Publikums und dem Gesänge des „Deutsch 
land, Deutschland über Alles!" in Be 
wegung. 
— Der Brief des Kaisers, welchen 
Graf Moltke nach Friedrichsruh über 
brachte, ist nach den „Hanib. Nachr." am 
Sonntag, den 21. geschrieben worden und 
trägt dieses Datum. 
— Es steht fest, daß Fürst Bismarck 
während seiner hiesigen Anwesenheit weder 
den Reichskanzler noch einen Minister ge 
sprochen hat. 
— Kurz nach 7'/ 2 Uhr erfolgte die 
Abfahrt des Fürsten Bismarck, den 
der Kaiser unter Kürassier-Escorte nach 
dem Lehrter Bahnhof geleitet hatte, wo 
das Hauptquartier und mehrere Generale 
Magelone. 
Roman von B. von der Lancken. . 
ID' 
XIV. 
Gräfin Xenia Bartuch war eine jener 
Naturen, in denen, ihnen selbst unbewußt 
Und von anderen unerkannt, alle Eigenschaf 
ten einer wirklich edlen Seele schlummern. 
Daß sie gutherzig und hülfbereit war, hatte 
sie ofl bewiesen; cs bedurfte dazu aber ihrer 
seits keiner Opfer, und ihr ganzes Leben war 
dis jetzt so verflossen, ohne nach dieser Rich 
ild- tung hin irgend welche Ueberwindung kostende 
Anforderungen an sie z„ stellen. 
Im Glanze aufgewachsen, wurde sic mit 
einundzwanzig Jahren dem Reichsgrafen Cato 
Bartuch vermählt. Er war ein hübscher, 
schneidiger Garde-Husar, voller Lebenslust; sie 
stimmte in ihren Anschauungen mit jhni 
prächtig überein; reich waren Jie Beide und 
Mochten sich auch „recht gern." 
„Weiß Gott, ich bin dem Cato ordentlich 
gut," sagt Prinzeß Edelsberg zu ihren intimen 
Freundinnen. Große, nein nicht einmal kleine 
Prüfsteine für eine echte gegenseitige Liebe, 
für unerschütterliche Treue und freudige Auf 
opferung fanden sie nicht auf ihrem Lebend 
ig d>eg — es „klappte" eben alles, Rach 
II Zweijähriger Ehe wurde die kleine Rose Marie 
* geboren, und die jungen Eltern freuten sich 
innig, trotzdem es kein Gräflein und Erbe 
war. Zwölf Monate später starb Cato 
Bartuch am Typhus, Gräfin Xenia bedauerte 
ihn aufrichtig, aber in ihrer ruhigen Weise, 
Und als sie später wieder in der Gesellschaft 
schien, wurde sic keine von den jungen ele 
ganten Wittwen, die in ihren Fraucntitel 
Uur einen Schild sehen, durch den gedeckt sie 
stcst 
ein möglichst vergnügtes Leben mit allen ge 
sellschaftlich nur irgend gestatteten Freiheiten 
genießen können, und die unter ihren Cour 
machern im Stillen schon die Wahl eines 
zweiten Gatten treffen. 
Gräfin Bartuch war jung und reich, und 
sie genoß ihre Jugend und ihren Reichthum, 
sie freute sich, als echtes Weib, ihrer Schönheit 
und ließ sich bewundern, ihr Sinn war auf 
das Oberflächliche gerichtet, aber alles Frivole, 
alles Schlüpfrige stieß sie ab. Unter den 
jungen Männern der Aristokratie, die in ihrem 
Hause verkehrten, waren viele, die sich um 
ihre Gunst bewarben, sie waren ihr gleichgültig, 
bis auf Einen, und ihm schenkte sie ihr liebe 
volles, warmes Herz, dieser Eine war 
Rolf von Belten. 
An dem Tage, an welchen sie die Anzeige 
seiner Verlobung mit Magclonc Dyrfurt er 
hielt, hatte sic unter heißen Thränen nicht 
ihre Liebe, aber ihr Wünschen und Hoffen 
begraben, und in diesen Stunden hatte sich 
das edle Weib in ihr durchgerungen. Stolz, 
aber ohne Verbitterung verbarg sie ihre Ge 
fühle im Herzen: ihr bei aller Tiefe ruhiges 
Empfinden und Denken kam ihr hierbei zu 
şşkk"- Sie bewahrte Magclonc eine frcund- 
lichen Gefinnung, aber mit Taktgefühl wußte 
jie sich Rolf gegenüber unmerklich mit noch 
engeren Schranken zu umgeben. Trotz aller 
gutcn Vorsätze konnte sie es aber doch nicht 
ändern, daß ihr das Leben mit einem Male 
unendlich öde, leer und reizlos erschien. Sie 
verließ Berlin frühzeitiger als sonst, ging erst 
nach Reudnitz zu ihrem Bruder, den, Fürsten 
Lothar Edcsbcrg, dann in die Berge, um 
schließlich Mitte August auf ihrem Wittwcn- 
sitz, Strombeck anzulangen. 
Ein herrlicher bcncidenswerthcr Wittwensitz, 
dies Rittergut mit seiner Umgebung von 
wogenden Kornfeldern, saftig grünen Wiesen, 
seinen alten, weit gedehnten Forsten und seiner 
wunderschönen Lage am Ostsecstrand. 
Das Schloß, im Stil reinster Gothik er 
baut, lag inittcn im Park; die nächste Um 
gebung bildeten große Rasenflächen mit kunst 
vollen Blumenlagen und Bosquets, eine breite 
Allee führte direkt an den Strand hin 
unter; man jah, wenn man vor dem Schlosse 
saß, das Meer und hörte deutlich sein qc- 
heimnißvolles Rauschen. 
Die ersten vier Wochen hatte die Gräfin 
in wirklicher Stille und ohne Logiergäste ver 
lebt, erst zur Zeit der Reit-Jagden erwartete sie 
Besuch. Da kam ein Brief von Magclonc 
Dyrfurt, und durch ihr änderten sich die Be 
stimmungen. Magelone schrieb, daß Rolf 
von Velten als Amtsrichter nach einer kleinen 
märkischen Stadt versetzt sei; sie und Tante 
hätten die Wohnung gewechselt, ihre Verhält 
nisse nach des Onkels Tode zwängen sic, sich 
mit einer noch bescheidenerm als der bisherigen 
zu begnügen, das Mädchen wäre entlassen 
eine Aufwärterin versähe den Dienst, 
Gräfin Xenia empfing und las den Brief, 
als sic in dem chinesischen Theehäuschen auf 
einer Ottomane ruhte, neben sich auf einem 
kleinen, orientalischen reich ausgelegten Tisch 
ein Glas in Eis gekühlten Schcrbets; ein 
leichter Wind trug ihr den frischen Meeres- 
duft zu. 
„Wie egoistisch bin ich doch," murmelte 
sie dann, habe es so unverdient gut ans der 
Welt und genieße alles für mich allein. 
Armer Rolf! Amtsrichter in einer kleinen 
Stadt, wo Du in dumpfen Gerichtsstubcn 
sitzen und arbeiten mußt, während ich nichts 
anderes thue, als genießen und nur genießen, 
ohne Mühe ohne Ueberlegen. 
alücklicki?" 
Aber bin ich 
Sie richtete sich halb auf, stützte den Kopf 
in die Hand und blickte in den stillen Park 
hinaus sie begriff sich selbst nicht mehr, die 
Liebe hatte sie wunderbar umgewandelt. Alles, 
was sonst ihr Dasein ausgefüllt, was sic 
befriedigt und was ihr als zum Leben noth 
wendig und unentbehrlich erschienen war, hatte 
seinen Reiz, seinen Werth für sic verloren, 
sic fühlte es deutlich, daß das Lebcnsglück 
des Weibes nur in der Vereinigung mit einem 
geliebten Manne liege und daß 'dies Glück, 
unabhängig von äußeren Dingen, auch im 
bescheidensten Heim erblühen könne, unab 
hängig von dem Glanz des Reichthums. 
Rolf hatte dies erkannt. Rolf hatte längst 
so gedacht, wie sie jetzt dachte; davon war 
sic überzeugt. Von ihm wandten sich ihre 
Gedanken unwillkürlich zu Magelone, und 
ein Gefühl schmerzlichen Entsagens bemäch 
tigte sich ihrer; aber sic überwand es heldcn- 
müthig und es reifte der Entschluß in ihr, 
da es ihr nicht vergönnt sei, ihm selbst das 
Leben zu verschönern, dies denen zu thun, 
die er liebte, seiner Mutter, seiner Braut. 
Außerdem war sie aber auch in dem Maaße 
unter Lora's Zauber gefangen, daß sie sich 
sogar auf ein Zusammensein mit ihr freute. 
Sic liebte nun einmal das goldlockige, schöne 
Menschenkind. 
Nach einem ernstlichen Ueberlegen erhob 
sie sich von der Ottomane, spannte den 
großen weißen Spitzensonnenschirm auf und 
schritt langsam dem Schlosse zu. Noch an 
demselben Abend aber gingen zwei Briefe nach 
Berlin ab, an Frau von Belten und Lona, 
in denen Beide in so herzlich licbcnsmürdiger 
Weise gebeten wurden, für einige Wochen 
Gäste auf Strombeck zu sein, das eine Ab 
sage geradezu kränkend gewesen wäre. 
So kamen sie denn. 
Die letzten schweren Monate hatten Frau 
von Veltens feinen Zügen ihren Stempel 
aufgedrückt, auch an Lona waren sie nicht 
spurlos vorübergegangen; aber die zarte 
Blässe, verbunden mit der schwarzen Trauer- 
kleidung, verlieh ihr einen neuen bestrickenden 
Reiz. In der Vorhalle begrüßte Gräfin 
Xenia ihre Gäste, die dann von Frau von 
Giesbrecht und Rose Marie nach ihren Ge 
mächern geführt wurden. 
Magelone bewohnte ein Thurmzimmer. 
Das geöffnete Fenster gewährte eine herrliche 
Fernsicht über das Meer, Die Einrichtung 
bestand aus den bequemsten mit großblumigem 
Cretonne überzogenen Möbeln; von demsel 
ben Stoff waren die Fenster- und Thür 
vorhänge, wie die Gardinen des breiten, nied 
rigen Himmelbettes; auf dem Schreibtisch 
stand eine Vase mit Blumen, und der ganze 
Raum machte so den Eindruck behaglicher 
Wohnlichkeit, er war ein echtes Mädchenstübchen. 
Als Magelone allein war, warf sic Hut 
und Handschuhe auf das Sopha, reckte die 
Anne hoch über den Kopf und stieß einen 
Seufzer aus, als sei sie von einer schweren 
Last befreit; tief athmend sog sic die reine, 
kräftige Luft ein. 
Sic konnte sich nun einnial nicht ändern. 
Ihrem für äußerliche Schönheit so empfind 
lichen Sinn that diese Umgebung unendlich 
wohl. Ihre Daseins-Bedingungen waren 
Sonncnglanz, Heiterkeit, Luxus, und jetzt 
hatte sic ein Gefühl, als sei sie hoch über 
alle Häßlichkeiten des Lebens, über Sorgen, 
Einschränkungen und vielerlei ähnliche Misörcn 
emporgehoben — sic fühlte sich frei. (Forts.f.) 
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