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Zeitungsband (1894, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1894, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9073535
Persistente ID:
PPN1831866137
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1894
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1894-01-11_9
Titel:
Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Januar 1894
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1894-01-11
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1894, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Januar 1894 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Januar 1894 (2)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Januar 1894 (3)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. Januar 1894 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Januar 1894 (5)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. Januar 1894 (6)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Januar 1894 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Januar 1894 (8)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Januar 1894 (9)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. Januar 1894 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Januar 1894 (11)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. Januar 1894 (12)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Januar 1894 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Januar 1894 (14)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. Januar 1894 (15)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Januar 1894 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Januar 1894 (17)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. Januar 1894 (18)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. Januar 1894 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Januar 1894 (20)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Januar 1894 (21)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. Januar 1894 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Januar 1894 (23)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. Januar 1894 (24)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. Januar 1894 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Januar 1894 (26)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Februar 1894 (27)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Februar 1894 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Februar 1894 (29)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Februar 1894 (30)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Februar 1894 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Februar 1894 (32)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Februar 1894 (33)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Februar 1894 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Februar 1894 (35)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Februar 1894 (36)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Februar 1894 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Februar 1894 (38)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Februar 1894 (39)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Februar 1894 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Februar 1894 (41)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Februar 1894 (42)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Februar 1894 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Februar 1894 (44)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Februar 1894 (45)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Februar 1894 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Februar 1894 (47)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Februar 1894 (48)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Februar 1894 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Februar 1894 (50)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. März 1894 (51)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. März 1894 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. März 1894 (53)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. März 1894 (54)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. März 1894 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. März 1894 (56)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. März 1894 (57)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. März 1894 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. März 1894 (59)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. März 1894 (60)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. März 1894 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. März 1894 (62)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. März 1894 (63)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. März 1894 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. März 1894 (65)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. März 1894 (66)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. März 1894 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. März 1894 (68)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. März 1894 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. März 1894 (70)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. März 1894 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. März 1894 (72)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. März 1894 (73)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. März 1894 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. März 1894 (75)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. April 1894 (76)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. April 1894 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. April 1894 (78)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. April 1894 (79)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. April 1894 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. April 1894 (81)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. April 1894 (82)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. April 1894 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. April 1894 (84)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. April 1894 (85)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. April 1894 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. April 1894 (87)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. April 1894 (88)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. April 1894 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. April 1894 (90)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. April 1894 (91)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. April 1894 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. April 1894 (93)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. April 1894 (94)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. April 1894 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. April 1894 (96)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. April 1894 (97)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. April 1894 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. April 1894 (99)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. April 1894 (100)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Mai 1894 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Mai 1894 (102)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Mai 1894 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Mai 1894 (104)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Mai 1894 (105)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Mai 1894 (106)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Mai 1894 (107)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Mai 1894 (108)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Mai 1894 (109)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Mai 1894 (110)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Mai 1894 (111)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Mai 1894 (112)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. Mai 1894 (113)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Mai 1894 (114)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Mai 1894 (115)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Mai 1894 (116)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Mai 1894 (117)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Mai 1894 (118)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Mai 1894 (119)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. Mai 1894 (120)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Mai 1894 (121)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. Mai 1894 (122)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Mai 1894 (123)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Mai 1894 (124)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Mai 1894 (125)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Juni 1894 (126)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Juni 1894 (127)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Juni 1894 (128)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Juni 1894 (129)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Juni 1894 (130)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Juni 1894 (131)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Juni 1894 (132)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Juni 1894 (133)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Juni 1894 (134)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Juni 1894 (135)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Juni 1894 (136)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Juni 1894 (137)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Juni 1894 (138)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Juni 1894 (139)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Juni 1894 (140)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Juni 1894 (141)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Juni 1894 (142)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Juni 1894 (143)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Juni 1894 (144)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Juni 1894 (145)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Juni 1894 (146)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Juni 1894 (147)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Juni 1894 (148)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Juni 1894 (149)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Juni 1894 (150)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Juni 1894 (151)

Volltext

ķ> Erscheint LügLich 
Bei Betriebsstörungen 
irgend welcher Art ist die regelmäßige Lieferung 
dieses Blattes vorbehalten. 
Als Beilagen 
werden dem Blatt „Der Landwirth" sowie das 
Blatt „Mode u. Heim" gratis beigcgeben. 
3000 Abmmeràl. 
Bezugspreis: 
Vierteljährlich 2 Jf,.—, frei ins Haus geliefert 
2 Jf> 15 Ķ 
für Auswärtige, durch die Post bezogen 
2 Ji 25 Sļ, 
incl. Postprovision re., jedoch ohne Bestellgeld. 
Jnscrtionspreis: Pro Petitzeile 15 Ķ 
Aeltestes und gelesenstes Klatt rm Kreise Uendsünrg. 
Anzeigen für die Tagesnummer werden bis 12 Uhr Mittags erbeten 
-N* 87ster Jahrgang. 
Donnerstag, den 11. Icrnnar 
feien. Seine Partei halte das Gesetz nach wie 
vor für eine Verschiebung der öffentlichen Armen 
pflege und glaube nicht, daß die aus Grund dieses 
Gesetzes gezahlten Bettelgelder dem entsprächen, 
was man von einem solchen Gesetz erwarten sollte. 
Seine Partei halte nach wie vor das Gesetz für 
verfehlt. Aus diesem Grunde habe man s. Zt. 
gegen das Gesetz gestimmt und halte dies Votum 
heute auch noch aufrecht. Die Unternehmer 
schienen von dem Gedanken des Gesetzes noch 
nicht durchdrungen zu sein. Wenn Jemand von 
dem Gesetz Nutzen gehabt habe, so sei das die 
Landwirthschaft gewesen. Die Leistungen auf 
Grund dieses Gesetzes seien durchaus ungenügend 
und es sollten sich alle Parteien vereinigen, uin 
die Leistungen zu erweitern und zu erhöhen, nicht 
aber sie zu vermindern und einzuschränken, wie 
das der Abg. Aichbichler empfohlen habe. Wolle 
man Quittungsbücher einführen, so würde man 
gleichzeitig das System der „schwarzen Listen" zu 
Gunsten der Arbeitgeber noch weiter ausdehnen. 
Die „schwarzen Listen" bei den Eisenwerkstätten 
hätten schon zahlreiche Arbeiter brotlos gemacht. 
Was auf Grund solcher Listen geschehe, beweise 
ein in seinen Händen befindlicher Brief mit dem 
Vermerk „vertraulich" vom Grubenvorstand Senf- 
tenberg-Guben, laut dem 70 Arbeiter wegen so 
zialdemokratischer Agitation entlassen worden seien. 
Der Direktor dieser Werke gebe den anderen 
Werken die Nanien dieser Arbeiter bekannt und 
füge zur Vermeidung von Mißverständnissen auch 
die Geburtstage hinzu. Man spiele also leicht 
fertig mit dem Geschick seiner Mitmenschen, daß 
man zugebe, es können auch Verwechslungen vor 
fallen. 
Präsident v Levetzow fordert den Redner 
auf. zur Sache zu sprechen. 
Abg. Singer fortfahrend: Der Schluß des 
Schreibens rühme, daß die Maßregel durchschla 
genden Erfolg gehabt habe und die übrigen Ar 
beiter sich willfährig zeigten. Man habe die 
Rente eine Liebesgabe genannt. Das würde sie 
sein, wenn sie einigermaßen von Belang wäre. 
Vorläufig erhalte nur der Großgrundbesitz eine 
Liebesgabe. Seine Partei wolle den Ausbau des 
Gaieties dahin, daß die Millionen von Arbeite: .r 
bei den Sozialdemokraten.) 
Abg. Dr. Böttcher (ntlb.): Bei Annahme des 
Gesetzes habe man gewußt, daß man einen 
Sprung ins Dunkle mache und es seien denn 
auch Klagen in Hülle und Fülle von Denen, zu 
deren Gunsten es erlassen sei, entstanden. Wenn 
man den früheren Entrüstungssturm im Lande 
erlebt habe und jetzt die leeren Bänke im Hause 
sehe, so gehe daraus hervor, daß der Sturm nicht 
gar so ernst gemeint gewesen sei. Sowie die Zeit 
dazu gekommen sein werde, werde man sich seicht 
über eine zweckmäßige Aenderung des Gesetzes 
einigen, jetzt scheine aber die Zeit dazu noch nicht 
gekommen. Auch Redner habe die Empfindung, 
daß die Anträge bezweckten, die Mißstimmung im 
Lande zu beseitigen. In diesem Sinne werde die 
; gegenwärtige Debatte wohl zur allgemeinen Be 
ruhigung beitragen. Freilich werde die Belastung 
; stark empfunden, allein Niemand werde doch den 
; Arbeitern und besonders den landwirthschaftlichen 
! die ihnen gewährten Wohlthaten versagen wollen. 
Eine gute Grundlage des Gesetzes bildeten die 
; Lohnklassen. Es werde zu erwägen sein, ob man 
î den Reichszuschuß erhöhen und die Beiträge herab- 
l setzen solle. Die Mißstimmung, die sich bisher 
erdiebestehendeGesellschaftsordnung angreift; 
zum Schluß erklärte er, er habe in seinem 
Kampfe gegen die Gesellschaft seinen Gegner 
nur verwundet, man könne ihn bestrafen, 
aber was werde der Wahrspruch der Ge 
schworenen in der Geschichte der Völker 
sein? Aus dem weiteren Zeugenverhör 
geht hervor, daß Vaillant nach der Ex 
plosion zu entfliehen versuchte. Hierauf 
wurden die Verhandlungen vertagt. 
Die im Eingänge zum Justizpalaste 
aufgefundene Bombe enthielt Sand. 
Der Generalprokurator wies nach, daß 
Vaillant nicht durch seine Nothlage, son 
dern durch Eitelkeit zu dem Verbrechen ver 
anlaßt worden sei. Er habe die Kammer 
für sein Attentat gewählt, weil er damit 
noch größeres Aufsehen erregen wollte, als 
die Urheber des Attentats in Barcelona. 
Der Generalprokurator beantragte die 
Todesstrafe und ermahnte die Geschwo 
renen eindringlich, ihre Pflicht zu thun. 
Der Direktor des städtischen Laborato 
riums, Girard, erklärt, die von Vaillant 
geworfene Bombe würde mehrere Personen 
getödtet haben, wenn sie nicht in der Luft 
explodirt wäre. 
dct ferner, die Behörden Siziliens seien 
benachrichtigt worden, daß demnächst der 
Transport einiger hundert Kilo Dynaniit 
aus dem Hafen von Biserta beabsichtigt sei. 
Venedig, 10. Jan. In Sassari wurden 
der Exbürgcrmeister Ebino und seine 
drei Schwestern, sowie der Gutsbesitzer 
Spina und sein Sohn unter dem Verdacht 
verhaftet, den an Dettori verübten Mord, 
welcher bisher dem berüchtigten Räuber de 
Rosas zugeschrieben wurde, ausgeführt zu 
haben. 
Paris, 10. Jan. Soeben wurde eine 
verdächtigte Sardinenbüchse im Sitzungs 
saale der Kammer entdeckt. Sie wurde 
sofort in das städtische Laboratorium 
geschafft. 
Paris, 10. Jan. (Prozeß Vaillant.) 
Zur heutigen Verhandlung gegen Vaillant 
vor dem Geschworenengericht waren sowohl 
außerhalb als auch innerhalb des Justiz 
palastes umfassendste Sicherheitsmaßregeln 
getroffen. Die Zugänge zu dem Ge 
schworenensaal wurden strenge überwacht. 
In den Wandelgängcn waren nur wenige 
Personen zugegen. Im Saale war der 
Zudrang des Publikums ziemlich stark. 
Gustav von Rothschild, einer der Ge 
schworenen, fehlte. Vaillant gab bei seinem 
Eintritt in den Saal einem der Anwesen 
den ein Zeichen. Seine Haltung war ener 
gisch und entschlossen. Der Verlesung der 
Anklage hörte Vaillant aufmerksam zu. 
Bei dem Verhör durch den Präsidenten 
antwortete er in festem Tone. Er leugnete, 
Geld zur Vorbereitung seines Attentats 
—0" */ ■' cro-s»cn^..s 
habe ihm 20 Francs gegeben, aber einzig 
wurden ohne Anwendung von Gewalt zer 
streut. 
Der Vertheidiger Labori 
hob hervor, das Verbrechen Vaillants falle 
nicht unter die Verbrechen gegen die Ge 
sellschaft. Vaillant tödtete Niemand, es sei 
unmöglich, ihn zum Tode zu verurtheilen. 
Die Geschworenen zogen sich alsdann zurück. 
Nach Wiedereintritt wurde das Verdikt 
verkündet, welches auf „Schuldig" lau 
tete. Vaillant wurde zum Tode 
verurtheilt, wobei er ausrief: „Es 
bêsand^stch "'nicht linier oM"M,şiWlîr 
weil er von der Vertheidigung abgelehnt 
worden war. 
Die Geschworenen beriethen 25 Minuten 
und bejahten sämmtliche Schuldfragen be 
treffs vorbedachten Mordversuchs und beab 
sichtigter Zerstörung eines öffentlichen Ge 
bäudes ohne Zubilligung mildernder Uni- 
stände. 
amer 
mit! 
des 
zu treffen, weil er Letztere für die Haupt- 
urheber des sozialen Elends halte. Vail 
lant leugnete alsdann, daß er nach dem 
Attentat habe entfliehen wollen und be- 
streitet ferner, daß er jemand habe todten 
wollen, denn sonst hätte er die Bombe 
nicht mit Nägeln, sondern mit Patronen 
gefüllt. Als der Präsident Vaillant ent 
gegenhielt, daß er so spreche, um sein Le- 
den zu retten, protestirte er sehr energisch 
dagegen. Hiermit wurde das Gehör ab 
geschlossen. 
Bei Wiederbeginn der Verhandlung er 
klärte Vaillant, er habe die Bombe ge 
schleudert, weil er keine Arbeit finden und 
seine Familie nicht ernähren konnte. Hierauf 
verliest Vaillant ein Schriftstück, in welchem 
Teutscher Reichstag. 
Berlin, 10. Jan. 
Die in der 15. Plenarsitzung abgebrochene Be 
rathung der Anträge Aichbichler und Genossen 
sowie Staudy und Genosjen auf Abänderung des 
Gesetzes betr. Alters- und Invaliditäts- 
Versicherung zum Zwecke einer Vereinfachung 
der Organisation, insbesondere in Bezug auf das 
Markensystem, wird fortgesetzt. 
Abg. SingerjSoz.): Sie würden gegen beide 
Anträge stimmen. Das bedeute nicht etwa, daß 
Seit Rolf in Berlin lebte, hatte sich das 
etwas geändert, durch seine Erzählungen über 
Lona wurde ihnen dieselbe näher gerückt, und 
ebenso verrieth der letzte Brief des jungen 
Mädchens, daß ihm die Tanten nicht mehr 
so fremd waren, daß cs den Wunsch hegte, 
sic wiederzusehen. 
„Rolf hat mir", schrieb sie, „so viel Lie 
bes von Euch erzählt, wie gemüthlich es in 
Eurem Häuschen ist und wie wohl er sich 
dort fühlt, daß ich gar gerne etwas näher 
wohnen möchte, um auch ab und au zu 
einem gemüthlichen Plauderstündchen vor 
sprechen zu können." 
Dottchen hatte sich nach dem Lesen dieser 
Stelle leise über die Augen gewischt und war 
bleich geworden — sic weinte nämlich leicht 
und wurde bleich, wenn ihr etwas „ans 
gebüßt haben, die alten, schweren Mahagoni- 
Möbel mit den reichen Bronzegriffen an 
Schränken und Kommoden glanzten, von 
Dottchens thätigen Händen allsonnabendlich 
kräftig gerieben, „wie neu". An dem einen 
Fenster stand Charlottens, an dem anderen 
Dorotheas Schreibtisch, die Arbeitstische mit 
Näh- und Mal-Utensilien hatten in den 
Schlafzimmern ihren Platz. 
Den um viele Jahre jüngeren Bruder 
als wirklich ein „Haus", richtiger noch ein 
Häuschen auS der guten alten Zeit für eine, 
höchstens zwei Familien ausreichend. 
Hohes Parterre, ein Stockwerk, vier Fenster 
Front und ein kleiner Balkon; das eiserne 
Gitter desselben war während der Sommer 
monate von blühenden Schlingflanzcn berankt, 
die man in schmale, grün gestrichene Holz- 
kästen gcsäet hatte. Eine nicht hohe steinerne 
Treppe führte zur Hausthür hinauf, mit einem 
Altan endigend, der wie fast die ganze Front 
von altem, dunkelblüttrigcn Ephcu umsponnen 
wurde. Der Borgarten war sauber gehalten, 
aber nicht von Zierlichkeit, fast möchte ich 
sagen „Durchsichtigkeit", wie die Vorgärten 
modernen Genres; es stand viel blühendes, 
üppig herangewachsenes Gesträuch darin, 
außerdem Rosen, Reseda und eine Menge 
hübscher, aber längst „aus der Mode ge 
kommener" Blumen. 
Hinter dem Hause ein ziemlich geräumiger 
Hof, gepflastert, von Wirthschafts-Gebäuden 
eingeschlossen; die Bewohner von Nr. 80 
mußten aber das Grüne und was Blühendes 
gar sehr lieben, denn auch hier duftete im 
Frühling in der einen Ecke ein weißer Flieder 
baum und wilder Wein kletterte am grünen 
Spalier bis zum Stockwerk empor und lugte 
neugierig in die Küchmfmster. 
Charlotte malte und Dorothea gab Hand 
arbeits-Unterricht an kleine Mädch- 
bindung mit diesem Nebenerwerb 
Zinsen ihres kleinen Vermögens eben hin, 
ihnen bei sparsamer Rechnung und genauer 
Einthcilung 
sichern. Sie unterhielten einen gemüthlichen 
Verkehr mit einigen Bekannten und freuten 
rn; in Ver 
reichten die 
Zinsen" ihres kleinen Vermögens eben hin, 
I’ 
' " „j eilt bescheidenes Auskommen zu 
sichern. Sie unterhielten einen gemüthlichen 
sich an dem großstädtischen Leben, wie sie cs 
auf den Straßen und ab und zu durch einen 
Besuch im Theater und Concert keilen lernten. 
Beide Schwestern repräsentirten so zu 
sagen zwei grundverschiedene Richtungen; 
Charlotte liebte eine gewisse Eleganz und 
alles Ideale, während Dorothea einen sehr 
sparsamen und mehr aufs Praktische gerichte 
ten Sinn hatte. Der Unterschied in der 
Kleidung und die Einrichtung der Zimmer 
verriethen cs einem aufmerksamen Beobachter 
bald genug. 
Mit ihren langjährigen Wirthen lebten die 
gutherzigen Damen auf bestem Fuße, die drei 
Zimmer des ersten Stockes genügten ihren 
Ansprüchen, der Miethspreis entsprach ihren 
nern 
'clbst sein ehrloses Handeln konnte dies Gc- 
mhl nur abschwächen, nicht auslöschen; mit 
ganzer Seele hingen sie dagegen an dem 
verlassenen Kinde Magclone und sic hätten 
dies gern dadurch bethätigt, daß sic die 
Kleine zu sich genommen; aber der Wunsch 
des Bruders, wonach seinem Schwager 
Velten die Erziehung des Kindes übertragen 
werden sollte, war für sic maßgebend, sie 
fanden sich in den Gedanken, daß sie nach 
Helldringm kam. Bei den in den ersten 
Jahren häufigen Besuchen dort kam cs aber 
über die Art der Erziehung zwischen . den 
Tanten und Frau von Velten zu Zwistig 
keiten, die schließlich gänzliche Entfremdung 
und cm Aufhören des Verkehrs herbeiführten. 
Einkünften, sie fühlten sich darin wohl und 
behaglich. 
Das mittlere Gemach, von dem eine schmale 
Flügelthür auf den Balkon führte, wurde 
von Dottchen mit großer Konsequenz als die 
„gute Stube", von Lottchcn als „Salon" 
bezeichnet; streng genommen war es weder 
das Eine noch das Andere, sondern einfach 
das Wohnzimmer der Schwestern, an das 
sich rechts und links die Schlafstuben an 
schlössen; überall herrschte Ordnung und 
Zierlichkeit; mochten auch die braunrothm 
Plüschbezüge des Sophas und der Armstühle 
im Laufe der Jahre von ihrer Frische ein-
	        

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