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Zeitungsband (1894, Bd. 1)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1894, Bd. 1)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9073535
Persistente ID:
PPN1831866137
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1894
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1894-01-08_6
Titel:
Ausgabe vom Montag, den 08. Januar 1894
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1894-01-08
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1894, Bd. 1)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Januar 1894 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Januar 1894 (2)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Januar 1894 (3)
  • Ausgabe vom Freitag, den 05. Januar 1894 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Januar 1894 (5)
  • Ausgabe vom Montag, den 08. Januar 1894 (6)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Januar 1894 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Januar 1894 (8)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 11. Januar 1894 (9)
  • Ausgabe vom Freitag, den 12. Januar 1894 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Januar 1894 (11)
  • Ausgabe vom Montag, den 15. Januar 1894 (12)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Januar 1894 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Januar 1894 (14)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 18. Januar 1894 (15)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Januar 1894 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Januar 1894 (17)
  • Ausgabe vom Montag, den 22. Januar 1894 (18)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 23. Januar 1894 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Januar 1894 (20)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Januar 1894 (21)
  • Ausgabe vom Freitag, den 26. Januar 1894 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Januar 1894 (23)
  • Ausgabe vom Montag, den 29. Januar 1894 (24)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. Januar 1894 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Januar 1894 (26)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Februar 1894 (27)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. Februar 1894 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Februar 1894 (29)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. Februar 1894 (30)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Februar 1894 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Februar 1894 (32)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Februar 1894 (33)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. Februar 1894 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Februar 1894 (35)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. Februar 1894 (36)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Februar 1894 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Februar 1894 (38)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Februar 1894 (39)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. Februar 1894 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Februar 1894 (41)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. Februar 1894 (42)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Februar 1894 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Februar 1894 (44)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Februar 1894 (45)
  • Ausgabe vom Freitag, den 23. Februar 1894 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Februar 1894 (47)
  • Ausgabe vom Montag, den 26. Februar 1894 (48)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Februar 1894 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Februar 1894 (50)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. März 1894 (51)
  • Ausgabe vom Freitag, den 02. März 1894 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. März 1894 (53)
  • Ausgabe vom Montag, den 05. März 1894 (54)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. März 1894 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. März 1894 (56)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. März 1894 (57)
  • Ausgabe vom Freitag, den 09. März 1894 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. März 1894 (59)
  • Ausgabe vom Montag, den 12. März 1894 (60)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. März 1894 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. März 1894 (62)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. März 1894 (63)
  • Ausgabe vom Freitag, den 16. März 1894 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. März 1894 (65)
  • Ausgabe vom Montag, den 19. März 1894 (66)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. März 1894 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. März 1894 (68)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. März 1894 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. März 1894 (70)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. März 1894 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. März 1894 (72)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. März 1894 (73)
  • Ausgabe vom Freitag, den 30. März 1894 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. März 1894 (75)
  • Ausgabe vom Montag, den 02. April 1894 (76)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. April 1894 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. April 1894 (78)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. April 1894 (79)
  • Ausgabe vom Freitag, den 06. April 1894 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. April 1894 (81)
  • Ausgabe vom Montag, den 09. April 1894 (82)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. April 1894 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. April 1894 (84)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. April 1894 (85)
  • Ausgabe vom Freitag, den 13. April 1894 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. April 1894 (87)
  • Ausgabe vom Montag, den 16. April 1894 (88)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. April 1894 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. April 1894 (90)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. April 1894 (91)
  • Ausgabe vom Freitag, den 20. April 1894 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. April 1894 (93)
  • Ausgabe vom Montag, den 23. April 1894 (94)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. April 1894 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. April 1894 (96)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. April 1894 (97)
  • Ausgabe vom Freitag, den 27. April 1894 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. April 1894 (99)
  • Ausgabe vom Montag, den 30. April 1894 (100)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Mai 1894 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Mai 1894 (102)
  • Ausgabe vom Freitag, den 04. Mai 1894 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Mai 1894 (104)
  • Ausgabe vom Montag, den 07. Mai 1894 (105)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. Mai 1894 (106)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Mai 1894 (107)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. Mai 1894 (108)
  • Ausgabe vom Freitag, den 11. Mai 1894 (109)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Mai 1894 (110)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. Mai 1894 (111)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Mai 1894 (112)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. Mai 1894 (113)
  • Ausgabe vom Freitag, den 18. Mai 1894 (114)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Mai 1894 (115)
  • Ausgabe vom Montag, den 21. Mai 1894 (116)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. Mai 1894 (117)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Mai 1894 (118)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. Mai 1894 (119)
  • Ausgabe vom Freitag, den 25. Mai 1894 (120)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Mai 1894 (121)
  • Ausgabe vom Montag, den 28. Mai 1894 (122)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. Mai 1894 (123)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Mai 1894 (124)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. Mai 1894 (125)
  • Ausgabe vom Freitag, den 01. Juni 1894 (126)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Juni 1894 (127)
  • Ausgabe vom Montag, den 04. Juni 1894 (128)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Juni 1894 (129)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Juni 1894 (130)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Juni 1894 (131)
  • Ausgabe vom Freitag, den 08. Juni 1894 (132)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Juni 1894 (133)
  • Ausgabe vom Montag, den 11. Juni 1894 (134)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Juni 1894 (135)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Juni 1894 (136)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Juni 1894 (137)
  • Ausgabe vom Freitag, den 15. Juni 1894 (138)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Juni 1894 (139)
  • Ausgabe vom Montag, den 18. Juni 1894 (140)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Juni 1894 (141)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Juni 1894 (142)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. Juni 1894 (143)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Juni 1894 (144)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Juni 1894 (145)
  • Ausgabe vom Montag, den 25. Juni 1894 (146)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. Juni 1894 (147)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Juni 1894 (148)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. Juni 1894 (149)
  • Ausgabe vom Freitag, den 29. Juni 1894 (150)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Juni 1894 (151)

Volltext

pew 
sinn 
MM 
sei mit der Aufhebung des Jdentitätsnach 
weises einverstanden, und es werde eine 
diesbezügliche Vorlage gleichzeitig mit dem 
russischen Handelsverträge den gesetzgeben- 
Faktoren zugehen. Hinsichtlich der Währungs 
frage erklärt sich der Reichskanzler geneigt, 
im Anschluß an die bereits im Gange be 
findliche amtliche Prüfung auch noch Sach 
verständige verschiedener Berufsklassen und 
Lehrmeinungcn über die Frage zu hören, 
welche Maßregeln geeignet wären, um den 
gesunkenen Werth des Silbers wieder zu 
heben. 
— Ueber die Aufhebung des Iden 
titätsnachweises bei der Getreide 
einfuhr, ist mit Sicherheit in der näch 
sten Zeit eine Vorlage beim Reichstag zu 
erwarten. Dagegen soll der „N.-L. (£." 
zufolge die Aufhebung der preußischen 
Staffeltarife aus finanziellen Bedenken der 
Eisenbahn-Verwaltung abgelehnt sein. Es 
wird voraussichtlich gleich nach dem Wieder- 
zusammentritt des Abgeordnetenhauses die 
eiste Gelegenheit ergriffen werden, die Ab 
sicht der Regierung in dieser Angelegenheit 
festzustellen. 
— Die Agrarier im Westen und Süd 
westen sind Gegner der Aufhebung 
des Identitätsnachweises. Das paßt 
denejn wieder nicht in ihren Geldbeutel. 
Auf deren Bekehrung zu dem russischen 
Handelsvertrag muß somit der Reichskanz 
ler bei dem Vorschlag jener Aufhebung 
von vornherein verzichten. Jene Agrarier 
im Westen und Südwesten verlangen da 
gegen die Aufhebung der Staffeltarife. 
Diese Aufhebung ist nach der „Natio.mllib. 
Corresp." seitens der Regierung zwar ab 
gelehnt worden; aber die in der „Nordd. 
Allg. Ztg." angekündigten Verhandlungen 
darüber mit Bayern deuten fast an, als 
ob zur Versöhnung der Bayerischen Agra 
rier Einschränkungen der Staffeltarife be> 
absichtigt seien. So hört auch die „Kreuze 
ztg.", daß im Bundesrath von süddeutscher 
Seite gegen die Aufhebung des Identitäts 
nachweises Einspruch erhoben worden ist, 
wenn nicht die Aufhebung der preußischen 
Staffeltarife gleichzeitig erfolge. 
— Finanzminister Dr. Miguel hat im 
Interesse einer genaueren Einsicht in die 
Hypothekcnschulden und Einkommensver- 
hültnisse der Grundstücksbesitzer und Ka 
pitalisten sich mit dem Justizminister von 
Schelling in's Einvernehmen gesetzt und 
Letzterer hat angeordnet, daß Seitens der 
Amtsgerichte bis spätestens Ende März d. I. 
eine Zusammenstellung aller in den ein 
zelnen Grundbüchern eingetragenen Hy 
potheken- und Grundschulden angefertigt 
werde. Dieser Nachweis soll den verschie 
denen Einschätzungs - Kommissionen zur 
Kenntnißnahme mitgetheilt und bei der 
Steuerveranlagung berücksichtigt werden. 
Berlin, 5. Jan. Die Strafkammer ver 
handelte heute gegen den Verlagsbuchhänd 
ler Glöß-Dresden und drei andere Buch 
händler wegen Beleidigung des Reichs- 
kanzlers, begangen durch Veröffentlichung 
des deuischen Bilderbogens „Bismarck in 
Berlin". Der Gerichtshof erkannte gegen 
Glöß auf 100 Mark Geldstrafe event. 10 
Tage Gefängniß. Die übrigen Angeklagten 
wurden freigesprochen. Vor Beginn der 
Verhandlung wurde die von Glöß bean 
tragte Vorladung Fürst Bismarcks als 
Zeugen durch einen Brief Schweningers 
krankheitshalber für unausführbar erklärt. 
Ferner lehnte der Gerichtshof die bean 
tragte Perhorrescirung des Gerichtshofes 
wegen Befangenheit ab, weil einzelne Rich 
ter mit Juden verwandt oder ihnen nahe 
stehend seien. Ebenso wurde die beantragte 
Unzuständigkeit abgelehnt. Glöß wurde 
auch noch in einem zweiten Falle wegen 
Beleidigung des Reichskanzlers, begangen 
durch den politischen Bilderbogen „Juden- 
ABC" wegen Fahrlässigkeit zu 50 Mk. 
Geldstrafe verurtheilt. Neun Mitangeklagte 
Buchhändler wurden freigesprochen. Der 
Staatsanwalt hatte wegen der Unfläthig- 
keit der Beleidigungen gegen Glöß 6 Mo 
nate und gegen die neun Buchhändler je 
4 Wochen Gefängniß beantragt. 
Es heißt, daßj die Staatsanwaltschaft 
gegen die beiden gestern wegen Beleidigung 
des Reichskanzlers gefällten Gerichtsrtheile 
Berufung eingelegt habe. 
— Nach einer genauen statistischen 
Berechnung hat die Anzahl der Truppen, 
die bei den diesjährigen Herbstmannövern 
ans dem europäischen Kontinent betheiligt 
waren, nicht weniger als 1200000 Mann 
betragen. Bei diesen Manövern wurden 
60000000 Patronen verschossen, und die 
Kosten des gachgeahmten Krieges belaufen 
sich auf 400000000 Mark! Da kostet 
ein wirklicher Krieg ja kaum mehr. 
— Zum deutsch-russischen Han 
delsvertrag wird auch der „Nat.-Ztg." 
bestätigt, daß die sachlichen Verhandlungen 
und gegenseitigen Zugeständisse zu einem 
„Ich habe keine Ursache, meine Gedanken 
vor Ihnen zn verbergen, Frau Gräfin, ich 
dachte an zu Hause." 
„Das macht Ihnen alle Ehre. Aber nun 
Pardon, wenn ich Sie diesen Träumereien 
entreiße. Wollen Sie morgen die Prcmière 
im Schauspielhause besuchen? Ich biete 
Ihnen einen Platz in meiner Loge an." 
„Sehr gütig, gnädigste Gräfin! Mit 
gehorsamstem Dank angenommen." 
(Fortsetzung folgt.) 
befriedigenden Abschlüsse gelangt sind, daß 
aber die Formulirung von russischer Seite 
noch aussteht. Diese kann insofern zu 
Weiterungen führen, als die Einreihung 
der einzelnen Waaren in die Positionen des 
russischen Zolltarifs je nachdem, wie sie er- 
folgt, eine sehr verschiedene Wirkung nach 
sich ziehen könnte. Um in dieser Hinsicht 
keinen Raum für Mißverständnisse zu 
lassen, soll der offizielle Wortlaut nicht in 
deutscher und in russischer, sondern in fran- 
zösischer Sprache festgestellt werden. 
— Dem „Berl. Tagebl." ist eine Zu 
schrift desBundes der Landwirthe, 
gez. D. Gebel, zugegangen, dahingehend, 
daß die Behauptung des „Frkf. General- 
Anzeigers", es seien 50000 Mitglieder 
(von 160000) des Bundes ausgetreten, 
unrichtig sei. Darauf schreibt der „Frkf. 
„General-Anzeigcr": „Hochgeehrte Redak- 
tion! In Ihrer heutigen Ausgabe haben 
Sie einer sogenannten „Berichtigung" des 
Bundes der Landwirthe Raum gegeben. 
In derselben ist unter Anderem gesagt, 
der „Franks. General-Anzeiger" habe die 
Meldung seines Berliner Bureaus, daß 
von 160000 Mitgliedern des Bundes der 
Landwirthe vielleicht 50000 aus diesem 
ausgetreten seien, in seiner Nummer 301 
vom 22. Dezember 1893 bereits wider- 
rufen müssen. Diese Behauptung des 
Bundes der Landwirthe ist unrichtig. Der 
„Frankfurter General-Anzeiger" hat aller- 
dings eine dieser Behauptung entsprechende 
Berichtigung des Bundes der Landwirthe 
aufgenommen, aber nur, um bei diesem 
Anlaß seine frühere Meldung, daß in den 
letzten Monaten des Jahres 1893 rund 
50000 Mitglieeer ausgetreten seien, zu 
wiederholen» ndaufrechtzuer halten. 
Sie würden mich zu besonderem Danke 
verpflichten, wenn Sie diese neue unrichtige 
Angabe des Bundes der Landwirthc in 
Ihrem hochgeschätztem Blatte feststellen woll 
ten. Genehmigen Sie u. s. w. H. G. Heller, 
Vertreter des Frkf. General-Anzeigers." 
— Die Nachricht, daß beabsichtigt werde, 
die Ausfuhrprämien auf Zucker über den 
gesetzlich fixirten Endtermin hinaus fortzu 
gewähren, stammt, wie die „Seehäuser 
Warte" meldet, von dem bekannten Amts 
rath Dietze her. Der Letztere will gelegent 
lich der Kaiserjagden in Barby Aeußerun 
gen seitens des Kaisers vernommen haben, 
welche ihn auf solche Absichten schließen 
ließen. — Inzwischen ist bekanntlich offiziös 
in der „Nordd. Allgem. Ztg." auf das 
schärfste dementirt worden, daß die Re 
gierung beabsichtige, an dem geltenden 
Zuckersteuergesetz irgend etwas zu ändern. 
— Unsaubere Briefmarken, ob 
gleich ungebraucht, dürfen zur Frankatur 
nicht verwendet werden. Die Frau eines 
in Berlin wohnenden Tischlermeisters hatte 
eine 10-Pfennigmarke, welche durch längeres 
Tragen im Portemonnaie unsauber ge- 
morden war, zur Frankatur eines Schrei 
bens verwandt. Sie erhielt nach etwa 4 
Wochen eine Vorladung vor die Kaiserl. 
Oberpostdirektion, wo ihr eröffnet wurde, 
daß sie bei Vermeidung des ferneren Ver 
fahrens zu 3 Jf. Geldbuße durch die Post 
behörde verurtheilt sei. Die Verurthcilung 
erfolgte auf Grund des A 27 des Gesetzes 
über das deutsche Reichspostwesen vom 
28. Oktober 1871. Wir wollen hierzu 
bemerken, daß die unsauberen, nicht ge 
stempelten Marken bei jeder Postanstalt 
gegen neue eingetauscht werden können. 
— In Bestätigung und Ergänzung frü 
herer Nachrichten kann das „B. T." gegen 
über den Auslassungen verschiedener Offi 
ziösen mittheilen, daß selbstverständlich Graf 
Caprivi die Reichsfinanzreforni des 
Herrn Minister Miguel unterzeichnet 
und eingebracht hat, das ändert aber 
durchaus nichts an der Sachlage, 
daß dem Reichskanzler der Reformplan 
gegenwärtig sehr unbequem ist und zur 
Zeit der Plan als Knüttel zwischen den 
Beinen wohl charakterisirt werden muß. 
Der Reichskanzler war und ist jedenfalls 
der Ansicht, daß eine Durchdrückung des 
Finanzplans zur Zeit höchst inopportun ist. 
Bei der hohen Einsicht des Ministers Mi 
guel war es nicht anders zu erwarten, als 
daß er damit ganz einverstanden 
war, die Herbeiführung einer Entschei 
dung über den Plan zu vertagen. Von 
einer Zurückziehung der Vorlage war auch 
von uns nichts gemeldet worden. Jni 
Uebrigen möchten wir darauf hinweisen, 
daß auch Herr Minister Miguel den Schul 
gesetzentwurf mit unterzeichnet und für 
dessen Einbringung mit verantwortlich war, 
ohne daß er, wie seitdem bekannt wurde, 
gerade ein Anhänger oder Befürworter 
desselben gewesen wäre. 
— Der Wirthschafts-Ausschuß des bayeri 
schen Abgeordnetenhauses lehnte mit 12 
gegen 11 Stimmen die Anträge auf staat. 
liche Mobiliarversicherung ab. 
— Zu dem Interview, welches der 
Berichterstatter einer Berliner Zeitung mit 
Herrn Miguel vor Weihnachten abhielt, 
schreibt man aus kaufmännischen Kreisen 
in Betreff der Aeußerungen Miguels über 
Goldagio und Getreidezölle: „Man sollte 
es für unmöglich halten, daß ein Mann, 
wie Miguel, der auch eine kaufmännische 
Bildung genossen hat, so unrichtige Sätze 
ausspricht, wie: „das Goldagio in den 
Ländern mit Papierwährung wirke wie 
eine Ausfuhrprämie auf Getreide". Wenn 
jLeute wie Graf Kanitz oder von Kardorff 
so etwas äußern, nimmt man es mit den 
übrigen Unrichtigkeiten, die sie breit treten, 
in den Kauf; aber ein Mann wie Miguel 
sollte das besser wiffen. In den Ländern 
mit Zwangskurs folgt der Preis des Ge 
treides, sowie aller Ausfuhrartikel, unbe 
dingt den Bewegungen des Goldagio: 
Steigt das letztere, so steigt der Weizen, 
fällt das Agio, so fällt der Weizen ganz 
genau im selben Verhältniß und ebenso 
sicher, wie auf den Blitz der Donner folgt. 
Wo bleibt da die Ausfuhrprämie?" 
Der Selbstmord eines geachteten In 
dustriellen, welcher bis vor einem Jahre 
Prokurist der Papier-Engrosfirma S. u. L. 
gewesen, erregt in weiteren Kreisen großes 
Aufsehen. Derselbe, Kaufmann Petzoldt, 
war nach seinem Austritt aus der erwähnten 
Firma Direktor der Papierfabrik Sebnitz in 
Sachsen geworden, ein Posten, welchen P. 
mit großer Umsicht verwaltete. Dem etwa 
40jährigen Manne wurde seitens der Ge- 
sellschaft vor etwa 14 Tagen die Stellung 
gekündigt und dies erregte dessen stark ent- 
wickeltes Ehrgefühl derartig, daß er sich 
wenige Stunden darauf in seinem Privat- 
komtoir eine Kugel durch den Kopf jagte. 
Der Todte hinterläßt ein nicht unbeträcht 
liches Privalvermögen, welches, da er un- 
verheirathet, Verwandten zufällt. 
— Für die hinterlassenen Familien der 
verhafteten Anarchisten sind im Jahre 
1893 ungefähr 2500 Mark gesammelt 
worden, wovon ungefähr 2200 Mark zur 
Unterstützung der Familien ausgezahlt wur- 
den. Die anarchistischen Gesangvereine 
planen für den 18. März d. I. eine Ge- 
dächtnißfeier in größerem Maaßstabe, deren 
Ueberschuß den Familien der Jnhaftirten 
zu Gute kommen soll. 
— Mau sollte es für unglaublich halten, 
daß es heute noch Menschen giebt, die im 
Ernste an die Möglichkeit der Astrologie 
glauben, wo man in seiner ungeheuren 
Weisheit den lieben Gott schon längst ab 
gesetzt hat und so „klug" geworden ist, 
jegliche Autorität von sich abzuwerfen. 
Dennoch ist dieses der Fall, denn der Prä 
sident der Theosophischen Gesellschaft, Co- 
lonel Henry S. Olcott, beabsichtigt ein 
Experiment zur „Bewahrheitung" (!) der 
Astrologie in großem Umfange zu machen. 
Zu diesem Zwecke hat er ein Formular 
drucken lassen, das er jedem Abonnenten 
der Zeitschrift „Der Theopist" zusandte und 
das, ausgefüllt mit drei Fragen versehen, 
an ihn einzusenden ist. Der Fragende 
muß genaue Angaben über Zeit und Ort 
seiner Geburt, Geschlecht und Namen 
machen, er kann drei ihn selbst betreffende 
Fragen stellen oder statt dessen auch dem 
Astrologen anheimstellen, ihm selbst Mit 
theilungen über Vergangenes und Künftiges 
zu machen. Herr Olcott hat zwei Astro 
logen, einen indischen und einen europäischen 
angeworben, um die einlaufenden Fragen 
zu beantworten. Als Gegenleistung hat 
der Fragende bis zu einem gewissen Datum 
zu berichten, ob die Antworten zutreffen 
oder nicht. Herr Olcott will also statistisch 
über die Zulässigkeit der Astrologie ent 
scheiden, d. h. über einen alten Aberglau 
ben, der logisch und sachlich längst als 
solcher erkannt ist. Mit ebenso viel Be 
rechtigung könnte ein deutscher Theosoph 
die Mär, daß in gewissen Nächten des 
Jahres Hexen auf dem Brocken tanzen, 
durch Vertheilung von Fragebogen an die 
Bauern im Harz prüfen wollen. Da die 
indische Theosophie und Mystik zu solchen 
Thorheiten verleitet, kann ein verständig 
denkender Mensch nur mit Geringschätzung 
auf sie herabsehen. 
Am Sylvestertag Nachmittags entspann 
sich unter den Fahrgästen eines Pferdebahn- 
Wagens in Rixdorf ein Streit; als dieser 
in Thätlichkeit auszuarten drohte, ermahnte 
der Schaffner die Betheiligten: „Meine 
Herren, wenn Sie sich keilen wollen, bitte, 
steigen Sie aus!" Die Streitenden stiegen 
also am Amtshause aus und begannen dort 
eine gründliche Hauerei. 
öln, 6. Jan. Wegen Majestäts 
beleidigung wurde in einem hiesigen 
größeren Restaurant (Kaiserhof) der frü- 
Here Premierminister v. Donat ver< 
astet. Man fahndete schon längere Zeit 
aus ihn und überraschte den Herrn, der 
schon längst nicht mehr gentlemanlike war, 
beim Kaffeelrinken. v. Donat war früher 
Lieutenant in Köln, wurde aber entlassen 
und erhielt eine Stelle an der Eisenbahn 
verwaltung. Auch hier vermochte sich der 
selbe nicht zu halten und ging nach Bel 
gien, von wo aus er sich in verschiedenen, 
überaus hitzigen Denunziationen über die 
Militär- und Eisenbahnbehörde erging; 
einige enthielten den Zusatz: „Aus dem 
Anarchistenlager". Als v. Donat jüngst 
aus Algier heimkehrte, war seine Maje 
stätsbeleidigung bekannt geworden und die 
Kriminalpolizei nahm sich der Sache an. 
Erfurt, 4. Jan. Vorgestern wurde ein 
vor 15 Jahren fahnenflüchtig gewor 
dener Offizier des 3. Thüringischen 
Infanterie-Regiments Nr. 71 (Garnison 
Erfurt), wie cs heißt, ein Hauptmann Sch., 
von zwei Offizieren des genannten Regi- 
ments begleitet, in die hiesige Citadelle 
„Petersberg" eingeliefert. Der flüchtige 
Offizier muß seit seiner Flucht einen gan- 
zen Roman erlebt haben, denn er hat, wie 
es heißt, zunächst in Belgien, dann in der 
Türkei und zuletzt in der Schweiz gedient, 
von wo aus er auf Requisition an Deutsch 
land ausgeliefert wurde. 
Sprottau, 5. Jan. In Folge strenger 
Kälte sind mehrfach Störungen im Bahn 
betriebe eingetreten. So mußte der 
gestern Abend 8 Uhr aus Halle fällige 
Personeuzug zweieinhalb Stunden auf der 
benachbarten Station Buchwald liegen 
bleiben, weil das Wasser in den Ma- 
schinenröhren eingefroren war. 
Ferner hatte ein Mittagszug in Folge 
Radrcifenbruchs eine längere Verspätung. 
Auch der gestrige Nachmittagszug aus Sa- 
gan hatte auf der hiesigen Station einen 
einstündigen Aufenthalt, weil der Frost die 
Bedienung des Regulators der Lokomotive 
unmöglich machte. In allen Fällen wurden 
Hilfsmaschinen aus Glogau und Sagan 
requirirt. Fast alle Züge verkehren hier 
mit Verspätung. 
Aus Sprottau berichtet man ferner, daß die 
Stadtverordneten die Vertheilung von Holz 
an die Armen beschlossen, so lange die 
Kälte anhält. 
Kattowitz, 5. Jan. Gestern früh 5^ 
Uhr wurde hier der Cigarrenhändler 
Freund beim Betreten des Hausflurs, 
wo sein Gcschäftslokal sich befindet, über 
fallen und durch zwei Messerstiche sehr 
schwer verletzt. Freund, welchem l'/ 2 Jt 
geraubt wurden, war erst von einer Ver 
letzung, die er bei einem ähnlichen Ueber- 
fall davongetragen, genesen. 
Memel,, 4. Jau. Die „Pos. Ztg." be- 
richtet: Rechtsanwalt Schlepps in 
Heydekrug welcher seit einiger Zeit in miß- 
liche Vermögensumstäude gerathen war, 
versuchte sich und seine Frau durch Strych 
nin zu tödten. Da das Gift nicht schnell 
genug wirkte, so erschoß sich Herr Schlepps. 
Seine Frau wurde durch Anwendung ge- 
geeigneter Mittel dem Leben erhalten. 
In Königsberg ist, wie der „Geschäfts- 
freund" mittheilt, ein „Comptoir für 
Schließen und Oeffnen der Hausthüren" 
benanntes Unternehmen ins Leben getreten. 
Diese Anstalt hat die Stadt in eine be 
stimmte Zahl Reviere eingetheilt und für 
jedes einen Beamten mit numeriertem 
Mützenschild angestellt. Diese Beamten 
sollen täglich um 10 Uhr abends die Haus- 
thüren schließen, jede Stunde der Nacht 
sich von dem festen Verschluß überzeugen 
und niorgens wieder öffnen. Das Abonne- 
ment kostet für jede Hausthür 1 Mk. 
monatlich. 
Aus Myslowitz (an der oberschlesisch- 
russischen Grenze) meldet das „B. T." 
einen Choleratodesfall. 
Der Direktor der Taubstummenan 
stalt zu Friedberg, Lehrer Billasch, 
endigte dem „Hannov. Courier" zufolge 
durch Selbstmord. Er ging auf den Fried 
hof und erhängte sich. 
Aus Naumburg schreibt man einer Ber 
liner Zeitung: Von der Heerde eines be 
nachbarten Rittergutes entliefen vor drei 
Monaten zwei junge Stiere. Mau fand 
die Fährte, aber alle Versuche, die Flücht 
linge wieder einzufangen, verliefen fruchtlos. 
Von den Verfolgern zu oft geschreckt, hatte 
das freiheitslustige Pärchen sich in den 
stundenweit vom Stallheim entfernten Wald 
zurückgezogen, wo es im friedlichen Beiein 
ander mit dem übrigen Gethier seine 
Streifzüge nach der zusagenden Aesung 
unternahm. Der Besitzer hatte schließlich 
das abtrünnige Paar preisgegeben. So 
häufig nun auch die Jäger demselben nach 
gestellt hatten, so gelang es ihnen doch 
nicht, zum Schuß zu kommen, da die Thiere 
scheu und behende tvie Rehe waren. Die 
Ausreißer erschienen stets paarweise. Letzt 
hin nun hat der Förster Brandt in Hardis 
leben bei Buttstadt das Glück gehabt, durch 
einen Meisterschuß das stärkere Thier zur 
Strecke zu bringen. Das entkommene 
Thier ist seitdem im Forstbezirk nicht wieder 
bemerkt worden. 
— Eine gelungene Episode hat sich, 
wie das „Leipz. T." berichtet, unlängst in 
einem Dorfe Sachsens zugetragen. Im 
Gasthofe hatten sich eines Abends die Ge- 
mcinderathsmitglieder zur Sitzung versam 
melt, und in der allgemeinen Vertiefung 
in die Berathung über des Dorfes Wohl 
und Wehe hatte man anfänglich gar nicht 
beachtet, daß auch der Hüter der nächtlichen 
Ruhe des Dorfes sich in dem Berathungs- 
zimmer eingefunden, die Zeichen seiner 
Würde, den schweren Spieß und die un 
förmige Laterne, in eine Ecke gestellt hatte, 
und nun, die Pfeife im Munde, mit großer 
Behaglichkeit den weisen Reden der löb 
lichen Dorfbeherrscher lauschte. Endlich 
konnte sich ein dicker runder Herr, der 
„Moltke" des Dorfes (von dem die Sage 
ging, daß er in seiner bald 20jährigen 
Praxis als Gemeinderathsmitglied während 
der Sitzungen noch kein Wort weiter als 
„Ja" und „Nee" von sich gegeben), nicht 
mehr halten, und mit großer Entrüstung 
in der Stimme fragte er mitten in der 
Berathung über einen wichtigen Gegenstand 
den Nachtwächter: „Na, Goodlieb, was 
willst Du denn hier, wer paßt denn da 
uff,' wenn se draußen mausen?" Und 
während noch die andern Räthe in wort 
losem Staunen die unvermuthete „Jung 
fernrede" ihres Collegen auf sich wirken 
lassen, antwortete schon „Goodlieb", wäh- 
rend er die Pfeife sorglich aus einem 
Mundwinkel in den anderen schob, mit be- 
wundernswerther Seelenruhe: „Na, wer 
soll denn mausen, mer sein ja Alle hie!" 
In Zwickau stürzte der Dachdeckermeister 
Brückner vom Dache eines Neubaues und 
riß beim Fallen auch seinen 19jährigen 
Sohn mit sich fort. Letzterer stürzte nur 
bis zum Gerüst der zweiten Etage und 
klammerte sich dort an, während der Vater 
bis auf den Straßendamm hinabfiel und 
sich so schwer verletzte, daß er starb. 
Erdsenkungen werden seit Kurzem 
in der Zeißingstraße in Eisleben beobachtet. 
Mehrere Häuser mußten bereits geräumt 
werden, weil sie einzustürzen drohten. Auch 
mehr oder minder heftige Erderschütte 
rungen wurden wiederholt gespürt. Nach 
der „Saale-Zeitung" fangen auch in einzel 
nen der Zeißingerstraße benachbarten Stra 
ßen die Häuser ebenfalls an, Risse zu be 
kommen, Thüren und Fenster wollen nicht 
mehr schließen, so z. B. in der Sänger- 
Häuser Straße, im Breiten Wege, in der 
Grabenstraße re. In den in letztgenannter 
Straße gelegenen Schulhäusern der 2. 
Bürgerschule, einem alten zweistöckigen 
und einem neuen dreistöckigen, zeigen sich 
seit Donnerstag zum Theil daumenstarke, 
durchgehende Sprünge. Ferner ist in den 
Kellern mehrerer Häuser der Sangerhäuser 
Straße Wasser in ziemlicher Menge aufge 
treten, was als auffallende Erscheinung zu 
denken gibt. In einem Bericht der „Eisl. 
Ztg." wird über die Kellerüberschwem 
mungen gesagt: „Diese treten in einer 
sich von dem Breiten Weg und der San 
gerhäuser Straße über die Zeißigstraße bis 
zur Bösen Sieben erstreckenden Zone auf. 
Die noch immer vielfach verfochtene Schlot 
tenbruchtheorie wird durch diese Wasseran 
sammlungen hinfällig. Wären Einstürze 
im Gipsgebirge vorhanden, deren Wirkun 
gen bis zur Oberfläche sich erstreckten, so 
müßte das Alluviuni und Diluvium der 
artig verbrochen und zerklüftet sein, daß 
alles Wasser aus den oberen Schichten oder 
von der Erdoberfläche sich in die Tiefe 
ergießen müßte. Man verlangt in den 
betroffenen Kreisen nach neuen Untersuch- 
ungen durch Abteufen von Versuchsschächten. 
Eine solche Maßregel erscheint aber zweck 
los. Die bisherigen Arbeiten haben ge 
nügend erwiesen, daß das bedrohte Gebiet 
von ganz gewaltigen Wassermassen in ge 
ringer Tiefe durchzogen wird. 
Dem telegraphisch bereits gemeldeten 
furchtbaren Brandunglück in Bernburg ist 
der mittlere Theil des vom Herzog von 
Anhalt vor einigen Jahren an den Kreis 
Bernburg verkauften Schlosses, ein die 
Kreisdirektion beherbergender Barockbau vom 
Anfang des vorigen Jahrhunderts, zum 
Opfer gefallen. Kreisdirektor Hagemann, 
ein 62jähriger Herr, wollte aus seinem 
Dienstzimmer, dem wabrscheinlichen Ent- 
stehungsorte des Feuers, noch Werthsachen 
holen, erstickte aber in dem schrecklichen 
Qualm ebeso wie sein treuer Kutscher 
Könnecke, der seinen Herrn retten wollte. 
Fräulein Hagemann, die dem Barer nach 
gestürzt war, wurde mit Mühe gerettet. 
Die Leichen der beiden Verunglückten 
lagen am Sonnabend-Abend noch unter der 
glühenden Masse, welche das Innere des 
gänzlich ausgebrannten Schloßtheils aus 
füllt. Gerettet ist von den Sachen so gut wie 
nichts, auch die Akten der Kreisdirektion 
sind verbrannt. Der Wind trug die glühen 
den Papierfetzen weithin über die Saale 
Es war ein schauerlich-schöner Anblick, das 
hoch über dem Flußthale gelegene Schloß 
in der feurigen Lohe zu sehen, die aller 
dings bald nachließ, nachdem der wie 
Zunder brennende Inhalt der Diensträume 
und der darüber liegenden Kreisdirektors 
wohnung vernichtet war. Gegen 4 Uhr 
Morgens war das Feuer entdeckt worden, 
um halb 8 Uhr kohlten die Trümmer nur 
noch. Das Schicksal der schwer geprüften 
beiden Familien erregt um so herzlichere 
Theilnahme, als die Verunglückten brave 
treue Männer waren, Könnecke auch Mit 
kämpfer der drei letzten Feldzüge. Die 
Entstehungsart des Feuers ist noch nicht 
aufgeklärt. 
Mannheim, 6. Jan. Die hiesige frei 
sinnige Partei entsandte eine Deputation 
zu den Reichstagsabgeordneten v. Buol 
(Centr.) und Bassermann(natlb.), welche 
dieselben bezüglich ihrer Stellung zur 
Quittungs- und Frachtbriefsteuer 
befragte, v. Buol antwortete ausweichend, 
Baffermann erklärte sich für einen Gegner 
dieser Steuern. 
— Nicht weniger als 249 Gestellungs 
pflichtige sind durch Beschluß des kaiser 
lichen Landgerichts zu Straßburg i. E. 
wegen Verletzung der Wehrpflicht zur 
Vermögenskonfiskation verurtheilt worden. 
Verfügungen, welche einer dieser Angeklagten 
nach der amtlichen Veröffentlichung des 
Urtheils vornimmt, find der Staatskasse 
gegenüber nichtig. — Da die meisten 
derjenigen Leute, welche sich der Wehrpflicht 
entziehen, bekanntlich dem Arbeiter- und 
Handwerkerstände angehören, so ist das 
Urtheil nur als Formalität zu betrachten, 
welche das Gesetz vorschreibt. Eine andere 
und sehr ernste Sprache redet jedoch die 
Zahl der jungen Leute, die, um dem 
Militärdienst zu entgehen, dem Vaterlande 
den Rücken kehren. Gegen diese Zahl 
verstummen doch mancherlei überschwängliche 
Berichte, die namentlich bei gewissen 
Gelegenheiten über die wiedererwachte Liebe 
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