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Zeitungsband (1878)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1878)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9211758
Persistente ID:
PPN1831865882
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1878
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1878-01-01_1
Titel:
Ausgabe vom Dienstag, den 01. Januar 1878
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1878-01-01
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1878)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. Januar 1878 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Januar 1878 (2)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Januar 1878 (3)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Januar 1878 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Januar 1878 (5)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Januar 1878 (6)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Januar 1878 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Januar 1878 (8)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Januar 1878 (9)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Februar 1878 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Februar 1878 (11)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Februar 1878 (12)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Februar 1878 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Februar 1878 (14)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Februar 1878 (15)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Februar 1878 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Februar 1878 (17)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. März 1878 (18)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. März 1878 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. März 1878 (20)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. März 1878 (21)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. März 1878 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. März 1878 (23)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. März 1878 (24)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. März 1878 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. März 1878 (26)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. April 1878 (27)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. April 1878 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. April 1878 (29)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. April 1878 (30)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. April 1878 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. April 1878 (32)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. April 1878 (33)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. April 1878 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Mai 1878 (35)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Mai 1878 (36)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Mai 1878 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Mai 1878 (38)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Mai 1878 (39)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Mai 1878 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Mai 1878 (41)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Mai 1878 (42)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Mai 1878 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Juni 1878 (44)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Juni 1878 (45)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Juni 1878 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Juni 1878 (47)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Juni 1878 (48)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Juni 1878 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Juni 1878 (50)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Juni 1878 (51)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Juni 1878 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Juli 1878 (53)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Juli 1878 (54)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Juli 1878 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Juli 1878 (56)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Juli 1878 (57)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Juli 1878 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Juli 1878 (59)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Juli 1878 (60)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Juli 1878 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. August 1878 (62)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. August 1878 (63)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. August 1878 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. August 1878 (65)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. August 1878 (66)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. August 1878 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. August 1878 (68)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. August 1878 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. August 1878 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. September 1878 (71)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. September 1878 (72)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. September 1878 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. September 1878 (74)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. September 1878 (75)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. September 1878 (76)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. September 1878 (77)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. September 1878 (78)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Oktober 1878 (79)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Oktober 1878 (80)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Oktober 1878 (81)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Oktober 1878 (82)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Oktober 1878 (83)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Oktober 1878 (84)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Oktober 1878 (85)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Oktober 1878 (86)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Oktober 1878 (87)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. November 1878 (88)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. November 1878 (89)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. November 1878 (90)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. November 1878 (91)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. November 1878 (92)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. November 1878 (93)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. November 1878 (94)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. November 1878 (95)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. November 1878 (96)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Dezember 1878 (97)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Dezember 1878 (98)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Dezember 1878 (99)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Dezember 1878 (100)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Dezember 1878 (101)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Dezember 1878 (102)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Dezember 1878 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Dezember 1878 (104)

Volltext

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Aiurnnemcntsprcis: 
Vierteljährlich 2 JL — frei inS Haus geliefert 2 
— für Auswärtige, die das Blatt durch die 
beziehen 2 JL 25 4 incl. Postprovision rc., jedoch 
Bestellgeld. 
Erscheint Mittwoch und Sonnabend Morgens. 
Alk- belletristische Beilage wird dem Blatte wöchentlich einmal der „Omnibus" beigegeben.H Cv 
-A,\ Inscrtionêpreiê: 
Q'iärfP&sX die Corpuszeilc 15^, für die Petitzeile 10 
0 \ Hlzrigcn werden für die Mittwoch-Nr. bis Dienstag, 
's"* Kr/die Sonnabend-Nr. bis Freitag, Mittags 12 Uhr, 
ߣW ,> > 
•'S'Jsz* O , 
. 
Mf 1 .. .V|^Fl ! r 
: 
erbeten. 
Mittwoch. 
1. Januar 1878. 
Vom Kriegsschauplatz. 
Schnee und Kälte haben alle Operationen 
zum Stillstand gebracht und es wird sich jetzt 
zeigen, ob die Russen auch nur die geringsten 
Vorkehrungen getroffen haben, um ihre sieg- 
reichen Heere vor dem Hunger zu schützen. 
Bei Braita ist bekanntlich schon seil mehreren 
Tagen die Donaubrncke zerstört und jede Com- 
municalion unniöglich geworden. Auch ist die 
Brücke bei Rikopolis am Mittwoch vom Eis 
weggeführt worden. „Falls die Brücken bei 
Sistowa nichl unverzüglich beseitigt werden," 
teiegraphirt der Special - Correspondent der 
„Daily News" aus Bukarest unterm 26. Dec., 
„werden sie ebenfalls verschwinden." Tie vom 
Eise weggeführte Brücke ist natürlich vollstän 
dig zerstört, da die Pontons größtentheils zer 
brachen und versanken. Keine schwinunende 
Brücke kann hergestellt werden, die dem Treib 
eise wiedersieht. Die Vorwärtsbewegung der 
Russen scheint durch den furchtbaren Slurni, 
der am 18. begann, aufgehalten worden zu 
sein. Es ist ein stetiger kalter russischer Winker 
mit 10—l 5 Grad unter dem Gefrierpunkte 
eingetreten. Das Hauptquartier des Groß 
fürsten ist noch immer in Bogot. Es liegen 
keine Nachrichten von General Gurko vor, der 
sich, noch immer in Orchanie befand, als er 
zuletzt von sich hören ließ. Die von den Ser 
ben gemeldete Eroberung von AkPalanka stellt 
sich als Schwindel heraus, da man am 
26. Dee. davon im russischen Hauplquartier 
noch nichts wußte. Tie Belgrader Telegramme 
verdienen mithin jetzt ebensowenig Glauben wie 
diejenigen des. vorigen Jahres. 
— Neuter's Bureau erfahrt, der Sultan er 
suchte die englische Regierung, beim Czaren 
Schritte zu thun, um Friedensunterhandluiigen 
herbeizuführen. Die englische Regierung wil 
ligte ein, dem Gesuche zu willfahren. 
Berlin. Hr. v. Bennigsen ist am 26. nach 
Varzin abgereist. Natürlich bildet in allen 
politischen und parlamentarischen Kreisen diese 
Reise das Tagesgespräch. Es scheint, schreibt 
ein Correip. der „F. Z.", eine gewisse Absicht 
dabei obgewaltet zu haben, wenn einige natio- 
na liberale Blatter noch bis in die letzten Tage 
hinein allen Meldungen, die von Unlerhand- 
lungen zwischen Varzin und hervorragenden 
Führern der nalionalliberaien Partei sprachen, 
ein entschiedenes Dementi entgegensetzten. Jetzt 
heißt eS mit einem Male auf der ganzen Linie, 
Herr v. Bennigsen werde in wenigen Tagen 
mit einem Portefeuille betraut werden. Von 
inforinirter Seite gehen mir über die Reise 
Bennigsen's nach Varzin folgende Mittheilun 
gen zu: Wie bekannt, hat der Reichskanzler in 
unteren gesetzgebenden Versammlungen schon 
seit Jahren darüber Klage geführt, baß ihm 
das Negieren einerseits durch seine Mitarbeiter 
in Preußen und im Reiche, andererseits durch, 
den Umstand, daß er im Reichstage über keine 
geschlossene Majorität zu verfügen habe, über 
aus schwierig gemacht werde. Neuerdings ha! 
nun Fürst Bismarck, um dieser Schwierigkeit 
Herr zu werden, dem Kaiser ein ausführliches 
Memorandum überreicht, in welchem der Man 
gel der Organisation der Reichsinstilutionen 
beleuchte! und zugleich scharf betont wird, daß 
diesem Uebelstande durch Aenderungen in die 
sen Organisationen und durch Berufung neuer, 
frischer Persönlichkeiten abgeholten werden 
könne, welche im Stande seien, die Bürgschaft 
für eine feste, kompakte, der Regierung zur 
Seite stehende Majorität in den gesetzgebenden 
Körperschaften zu übernehmen. Wie auf das 
Bestimmteste verlautet, hat der Kaiser dem 
Memorandum seines Kanzlers, wenn auch erst 
nach langem Zögern, zugestimmt. Der Reichs- 
kanzler ist also jetzt in der Lage, dem Kaiser 
Männer aus der nationalliberale» Partei in 
Vorschlag zu bringen. Run erst kann man die 
lavirende Politik der nationaUiberalen Fraktion 
während des abgelaufenen Theils der Session 
ganz verstehen. Insbesondere ist die überaus 
zahme Haltung Lasker'S aufgefallen, des ein 
zigen Mitgliedes aus der nationalliberalen 
Fraktion, welches Bennigsen über Alles zu 
Rathe gezogen hat und der allein darum weiß, 
was zwischen Bismarck und Bennigsen im Som 
mer d. I. zu Varzin verhandelt morden ist. 
Man that innerhalb der nationalliberalen Frak 
tion so, als wenn man die Minister des Königs 
unterstützte, während man andererseits den ein- 
zelnen Ministern kleine Nadelstiche versetzen zu 
müssen glaubte. Zuerst wurde Friedensthal, 
der stellvertretende Minister des Innern, wegen 
seiner unklaren Stellung der Verwalttmgs- 
reform gegenüber angegriffen; Camphausen 
warf man unkonstitutionelle Anwandlungen 
vor. weil er in dem Anleihegesetz große Sum 
men für mehrere Jahre gleich bewilligt haben 
nullte; Achenbach bekam beim Eisenbahn-Etat 
manche Vorwürfe zu hören und das jüngste 
unglückliche Auftreten des Justizministers Leon- 
hardt ist noch in frischer Erinnerung. Dagegen 
wurde Falk von dem Führer der nationnllide- 
ralen Fraktion als der einzige feste Punkt im 
Ministerium bezeichnet. In Varzin ries diese 
Aeußerung große Befriedigung hervor, weil 
Bismarck allerdings in Falk seinen zuverlässig 
sten Mitarbeiter im Slaatsministerium erblickt. 
Andererseits trat man seitens der Rationallibe-, 
ralen mit einer gewissen Aengstiichkeit und Vor 
sicht in die Diskussion der beiden sortschiitl- 
liche» Anträge ein, von denen der eine, die 
Beurlaubung des Grafen Eulenburg betreffend, 
dem Ministerium ein Mißtrauensvotum erthei 
len wollte, der andere sich gegen den Reptilien- 
fonds kehrte. Man überließ hier das Terrain 
lediglich der Fortschrittspartei, die alsdann 
wegen der Einbringung dieser „uusruchtbaren 
und nörgelnden" Anträge weidlich abgekanzelt 
wurde. All diese Vorkommnisse erklären sich 
jetzt leicht. Man mar eben bei de» Rational- 
liberalen unterrichtet, daß gemiffe Dinge vor 
gingen, von denen die Fraktionsweisheit der 
Fortschrittler sich nichts fträumen ließ. Herr 
v. Bennigsen wird jetzt dem Reichskanzler sein 
Programm unterbreiten. ES ist klar, daß der 
Präsident des Abgeordnetenhauses nur unter 
der Bedingung ein Portefeuille annehmen wird, 
wenn ein oder zwei seiner politischen Gesin 
nungsgenossen gleichfalls mit Ministerposten 
bedacht werden. Fürst Bismarck ist auf diese 
Eventualität vorbereitet und dürfte auch hierin 
zu Concessionen, über deren Annahme an aller 
höchster Stelle er sich vergewiffert hat, bereit 
sein. So wird neben Bennigsen, der Viceprä- 
sident des Staatsministeriums werden soll, 
neuerdings Herr v. Forckenbeck als Minister- 
candidat genannt. Es heißt, daß die Würfel 
schon in diesen Tagen fallen und wir am Neu- 
jahrstage mit einer neuen Ministerliste über 
rascht werden sollen. 
— Das „Armee - Verordnungsblatt" ver 
öffentlicht eine Kaiserliche Ordre über die Ein 
führung von Feld ivebel - Lieuienanls. 
Die Hauptpunkte der Ordre sind folgende: 
Zur Besetzung der Seconde-Lieutenantsstellen 
bei den Ersatztruppen, den Landwehr-Fuß- 
Artillerie-Bataillonen,den Garnison-Bataillonen, 
Depol-Escadrons und Landsturm-Formationen 
kön»en diensterfahrene inactive Unteroffiziere, 
welche nicht mehr dienstpflichtig sind, und sich 
zum Wiedereintritt für den Fall liner Mobil 
machung bereit erklären, in Aussicht genommen 
werden. Dieselben müssen sich in geordneten 
Verhältnissen und in einer entsprechenden bür 
gerlichen Lebensstellung befinden. Diese Unter- 
osfiziere sind in vacante Seconde-LieutenantS- 
stellen einzuberufen. Sie werden bei ihrem 
Dienstantritt zu Vice - Feldwebeln beziehungs 
weise Vice-Wachtmeistern der Landwehr er 
nannt, falls sie nicht bereits früher Feldwebel 
oder Vice-Feldwebel beziehungsweise Wacht 
meister oder Vice-Wachtmeister waren, und 
erhalten die Gebührniffe eines Seconde-Liente- 
nants, ausgenommen den Wohnnngsgeldzu- 
schuß. Haben dieselben ihre dienstliche Brauch 
barkeit dargethan, so können sie 3 Monate 
nach erfolgtem Dienstantritt otjue vorherge 
gangene Wahl des Offizier-Corps dem Kaiser 
durch die Gesnchslisten zur Ernennung zum 
Feldwebel-Lieutenant vorgeschlagen werden. 
Die Uiiisormsabzeichen der Feldwebel-Lieute 
nants sind diejenigen der Feldwebel beziehungs 
weise Wachtmeister des betreffenden Truppen- 
theils, daneben aber statt der Achselklappen rc. 
in allen Fällenstdie Feld-Achselstücke der Se- 
conde-Lieulencnkks, die Offizier-Kopsbedeckung 
mit dem Abzeichen der Landwehr und Ossizier 
gepäck unter Fortfall des Brotbeutels; das 
Offizier-Seitengewehr wird nach Art der Offi 
ziere getragen. 
— Der „Deutschen Lehrerzeituiig" zufolge 
sind in Preußen im Jahre 1876 1,304,000 
Mark am V o l k s s ch u l w e s e n erspart wor 
den, weil eS ans Alangel an Lehrkräften un 
möglich war, die ausgeworfenen Summen zu 
verwenden. 
Hamburg. Das große Etablissement der 
ehemal. hamburq-amerik. Rähmaschinen-Fabrik 
(vormals Pollack Schmidt u. Co.) in Hamburg 
wurde vorige Woche öffentlich versteigert und 
von Pollack in Hamburg für 218,100 Mark 
wieder erworben, wahrend der liquidirenden 
Aktiengesellschaft das Fabrikgebäude mit 577,500 
Mk. zu Buche stand. Es verlieren an den Hypo 
theken namentlich Berliner Häuser und Private. 
Neujahr 18^8. 
So ist denn abermals ein Jahr dahin gegangen 
Mit seinem Schmerz und Leid, mir seiner Freud' und Lust; 
Eiu ganzes Jahr dahin mit seinem Hoffen, Bangen! 
Aufathmend hebt hier schwer —froh, frei sich dort dieBrust, 
Indes; im fernen Ost, ausleuchtend znin Zenith, 
Des Neujahrs Morgenroth verheißungsvoll erglüht. 
Im alte» Jahre hat's der Stunden viel geschlagen, 
Da Jammer, stummer, Leid erfüllten unser Herz. 
Wie galt s im Daseinskampf so muthig ringen, wagen! 
Wie Mancher unterlag dem bitt'rcrl Seelenschmerz 
Und sank — erlöst, befreit von Sorg' und Gram — hinab, 
Beneidet und beweint, in's tiefe,' kalte Grab. 
Doch schlug auch wiederum uns manche Freudcnstunde, 
Manch' Sonnenstrahl belebt' auf's Nene unsern Muth; 
Der Liebe Balsam ließ vernarben manche Wunde, 
Der Freundschaft starke Hand nahm uns in sich're Hut; 
Da Nächstenliebe gern an Freud' und Leid nahm Theil, 
Ward, was erst Unglück schien, gar oftmals unser Heil. 
So schloß das alte Jahr. Jetzt grüßen wir das neue 
Mit frisch belebtem Muth, in neu gestärkter Kraft. 
Nun froh die Hand gelegt ail's Werk und, sonder Neue, 
Mit Seele, Herz, Verstand gerungen und geschafft! 
Richt mehr, die Hand im Schooß, auf bess're Zeit vertrant: 
Auf! muthig, unverzagt auf festen Grund gebaut. 
Zum neuen Jahre. 
Wer den Besten seiner Zeit genug gethan. 
Der bot gelebt für alte Zeiten. 
Dies Mahnworl unseres großen Dichters 
hat wesentlich dazu beigetragen, daß die deut 
sche Nation es sich zur Pflicht machte, das An 
denken Aller zu ehren, die sich um die Mensch 
heit verdient gemacht. In erfreulicher Weise 
hat, besonders seit Begründung der politischen 
Einheit, der löbliche Brauch, die Gedenktage 
zu feiern, Platz gegriffen. Seit langer Zelt 
hat kein Jahr dazu so reichlichen Anlaß ge 
boten. als das bevorstehende I878ste der christ 
lichen Zeitrechnung ihn bieten wird. 
Für die schönste Jahreszeit steht ein Ge 
denktag bevor, den vorzugsweise die Jugend 
festlich begehen dürfte: aus den ll. August 
fällt der hundertjährige Geburtstag des Turn 
vaters Jahn. Er war der Urheber des 
Tnrnwesens in Deutschland, bereitete durch 
Einführung der körperlichen Uebung die Ju 
gend vor zur Befreiung von der französischen 
Gewaltherrschaft, und zag mit seiner ganzen 
Jüngerschaar in Lützow's Frei-Corps gegen 
den Feind. Im Andenken seiner Zeitgenoffen 
(er hat drei Viertel Jahrhundert erlebt) steht 
Jahn da als der Urmensch im Wesen wie in 
der äußern Erscheinung, ungefüge und rauh, 
man hak ihn oft die verkörperte deutsche Grob 
heit genannt. Aber nnläugbar paffen auch 
auf ihn Hamlet's Worte: 
Er war ein Mann, nehmt Alles nur in Allrni! 
Für seine Schöpfung, die Turnerei, hat er 
lange Verfolgung und Festungshaft erduldet, 
zur Zeit der Temagogenhetze, traurigen An 
denkens, hat harte Kämpfe um'S Dasein be 
standen, er ist der Jugend ein lenchlendes Vor 
bild des Muthes und der Ausdauer. 
Von den Männern der Wiffenşchaft wird 
der 10. Januar ausgezeichnet werden, als der 
hundertjährige Todestag Linno's, des Refor 
mators der Naturgeschichte, des großen Meisters 
der Botanik. Er war eines armen schwedischen 
DorfpfarrerS Sohn, brachte es durch ein neues 
System der Pflanzenkunde zu den höchsten 
Ehren in der wissenschafllichen Welt und starb 
71 Jahre alt als Proieffor der Medizin und 
Botanik an der schwedischen Universität Upsala. 
Von ihm stammt das originelle Urtheil, das 
zum geflügelten Worte geworden: „Der Styl 
ist der Mensch". 
— Die Verhaftung der beiden Hamburger 
Fondshändler, Gebrüder Jacob und Hermann 
Cohen, welche am Sonnabend erfolgte, macht 
nicht geringes Aufsehen, da sich die Leute, 
welche übrigens ohne Mittel arbeiteten, sich in 
das Vertrauen des Publikums einzuschleichen 
gewußt hatten. Viele kleine Leute hatten der 
Firma ihre Ersparnisse anvertraut und haben 
die Inhaber des Geschäfts an ca. 200,000 
fremde Depots versilbert oder rveiterversetzt. 
— In der Nacht vom 22. auf den 23. d. M. 
brannte in Blankenese das der Wwe. Kleist 
und dem Tischler Closing gehörige Wohnhaus 
total nieder. Ein fünfjähriges Kind ist leider 
in den Flammen umgekommen. 
— Ein Blankeneser Einwohner sandte 
vor einigen Monaten, durch Vermittelung des 
„Jerusalem-Verein" in Berlin der arab.-ev. 
Gemeinde in Beihlehem für ihren Betsaal ein 
in der Rendsburger Carlshütte angefertigtes 
sehr geschmackvolles Taufgefäß von Gußeisen, 
mit einem silbernen Taufbecken. Beide waren 
mit paffenden Bibelsprüchen versehen. In die 
sen Tagen erhielt der Geber von dem Missio 
nar Möller die Nachricht, daß dieses Geschenk 
glücklich angekommen, und im October von 
dem Pastor Reinke in Jerusalem vor der ver- 
sammellen Gemeinde geweiht worden sei. Den 
beiden Dankschreiben von Möller und Reinke 
war ein sehr geschmackvoll zusammengestelltes 
Sträußchen getrockneter Blumen vom Berge 
Zion beigefügt. 
Die Feldmann'sche Weberei in Itze 
hoe steht seit Montag still und sind die in 
derselben beschäfligt gewesenen Arbeiter am 
Sonnabend enilaffen. Nach sonstigen Anzeichen 
ist es zweifelhaft, oh die Weberei bereits nach 
vier Wochen, wie früher angedeutet, wieder in 
Betrieb gesetzt werden, oder ob nicht die Ruhe 
zeit eine längere sein wird. Die mit der Webe 
rei verbundene Bleicherei, Druckerei und Fär 
berei, welche noch reichlich 30 Arbeiter beschäf 
tigt. ist noch in Betrieb. 
— Für das Vater Löck in Itzehoe zu er 
richtende Denkmal sind bis jetzt 1000 Mark 
gesammelt. 
Der Flensburger Sparkassenverein hat 
auch in diesem Jahre für wohlthätige und 
gemeinnützige Zwecke 4666 Mark bewilligt. 
vļ - Kiel, 30. Dec. Der Einweihung der 
landwirthschastl. Versuchsstakion, die am Frei 
tag stattsand, ist als eines erfreulichen Ab 
schlusses eines Provinzial-Jnstituts gegen Ende 
des Jahres doch mit einem Worte zu gedenken. 
Richt als solcher gerade — denn die schließ 
lich en Einweihungsfeiern sind ja das Gewöhn 
liche, — aber im Hinblick auf die Zwecke, 
denen die stattlichen Haupt- und Meiereige- 
büude am Kronshagener oder Haffeldieks- 
dammer Wege von nun an dienen sollen. Lie 
big's Büste im Felde über dem Eingang ist 
das beste Symbol dieser Zwecke. Man kann 
dieselben aus den, auf wissenschaftlicher Grund 
lage gemachten beiden Abtheilungen der Räume 
erkennen, deren einer im 2. Stock des Haupt 
gebäudes der landwirthschafllichen Chemie 
bestimmt ist, während ein zweiter Raum im 
Fünf Monate später, am 30. Mai, ist Vol 
taire's Säkular-Todlenseier, des Dichters 
und Philosophen, der ein Menschenaller .hin 
durch der geistige Beherrscher der Welt war, 
von den Fürsten als Ralhgeber gesucht, drei 
Jahre lang Freund und Gast Friedrich des 
Großen. Man nennt Voltaire den Begründer 
der modernen Aufklärung. Er hieß ursprüng 
lich Francois Marie Arouet, war der Sohn 
eines Notars im Dorfe Chalenay rei Sceaux, 
und nannte sich später mit dem Namen, an 
welchen sich sein Ruhm knüpft. 
Von gleich' mächtigem Einfluß auf seine Zeit 
war JeanjJacgues Rousseau, deffen Todes 
tag einige Wochen später fiel und am 3. Juli 
1878 hundert Jahr alt wird. Er war am 
28. Juni 1712 zu Genf geboren, der Sohn 
eines armen Uhrmachers, und Halle vielleicht 
das abenteuerlichste und wechselvollste Leben, 
das jemals ein Mann von großer geistiger 
Begabung durchgekämpft. Er war Schreiber 
bei einem Rechtsanwalt, dann Graveur, dann 
Bedienter, dann Wandermusikant, dann Dol 
metscher, dann Erzieher, wurde als solcher 
Schriftsteller und gelangte wegen seines glän 
zenden Talentes zu dem Posten eines Sekre 
tärs bei der französischen Gesandtschaft in Ve 
nedig. Nach Paris zurückgekehrt, gewann er 
einen Preis für eine von der Akademie zu Di 
jon gestellte Ausgabe und seine Preisschrift 
war so bedeutend, daß er fortan zu den ersten 
Schriftstellern Frankreichs gezählt wurde. Man 
stellte ihn als Denker neben Montesquieu und 
als Prosaiker neben Voltaire. Von seinen 
zahlreichen Werken sind die berühmtesten der 
Roman „Die neue Heloise", der „Contract so 
cial" und das Buch „Emil oder Abhandlung 
über Erziehung", denen später das größte, 
seine „Bekenntnisse" folgte. Rousseau hat in 
seiner Vaterstadt Genf ein ehernes Denkmal 
und der Standort seines Monumentes am 
Genfer See heißt ihm zu Ehren die Rousseau- 
Insel. 
Zwei bedeutende englische Staatsmänner 
haben ebenfalls im Jahre 1878 ihre Gedenk 
tage. Am 11. Mai vor hundert Jahren starb 
William Pitt und am 17. September wurde 
Lord Brougham geboren. Pitt führte als 
Minister das Staatsruder mit jo glänzendem 
Erfolge, daß England in der kurzen Frist von 
fünf Jahren in vier Welttheilen die größten 
Vortheile, besonders über Frankreich, errang, 
und das englische Volk ihn vergötterte als den 
Retter des Vaterlandes. Man prägte Me 
daillen ihm zu Ehren, setzte ihm Denkmale, 
nannte Straßen und Pkätze nach seinem Namen 
und gab seinem Bildnisse eine Statt in jedem 
Hause. Brougham war ein Nesoimaior für 
Glaubensfreiheit, FreihandelundVolkSerziehuiig 
und einer der nahmhaftesten Wortführer für 
die Verfasiungsreform. 
Auch des Vaters der deutschen Schauspiel 
kunst, Konrad Eck Hofs, wird im nächsten 
Jahre gedacht werden; sein Todestag fiel ans 
den 16. Juni 1778. Aus niederen Verhält 
nissen (sein Vater war in Hamburg Stadtsol 
dat und Theaterdiener) arbeitete er sich herauf 
zu einem Darsteller ersten Ranges. Mit tiefer 
durch Natur und Erfahrung begründeter Ein 
sicht, mit dem Talente, das Wesen seiner Rollen 
naturwahr zu gestalten, verband er große 
Kenntniffe der Sprache und mar ein begabter 
Redner und Dichter. Cckhof reformirte die 
deutsche Schauspielkunst, er brachte den Stand 
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