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Zeitungsband (1875)

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Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1875)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9202177
Persistente ID:
PPN183186584X
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1875
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1875-03-13_21
Titel:
Ausgabe vom Samstag, den 13. März 1875
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1875-03-13
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1875)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Januar 1875 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Januar 1875 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Januar 1875 (3)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Januar 1875 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Januar 1875 (5)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Januar 1875 (6)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Januar 1875 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Januar 1875 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Januar 1875 (9)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Februar 1875 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Februar 1875 (11)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Februar 1875 (12)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Februar 1875 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Februar 1875 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Februar 1875 (15)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Februar 1875 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Februar 1875 (17)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. März 1875 (18)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. März 1875 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. März 1875 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. März 1875 (21)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. März 1875 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. März 1875 (23)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. März 1875 (24)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. März 1875 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. März 1875 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. April 1875 (27)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. April 1875 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. April 1875 (29)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. April 1875 (30)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. April 1875 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. April 1875 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. April 1875 (33)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. April 1875 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Mai 1875 (35)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Mai 1875 (36)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Mai 1875 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Mai 1875 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Mai 1875 (39)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Mai 1875 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Mai 1875 (41)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Mai 1875 (42)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Mai 1875 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Juni 1875 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Juni 1875 (45)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Juni 1875 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Juni 1875 (47)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Juni 1875 (48)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Juni 1875 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Juni 1875 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Juni 1875 (51)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Juni 1875 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Juli 1875 (53)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Juli 1875 (54)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Juli 1875 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Juli 1875 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Juli 1875 (57)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Juli 1875 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Juli 1875 (59)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Juli 1875 (60)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Juli 1875 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. August 1875 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. August 1875 (63)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. August 1875 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. August 1875 (65)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. August 1875 (66)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. August 1875 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. August 1875 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. August 1875 (69)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. September 1875 (70)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. September 1875 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. September 1875 (72)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. September 1875 (73)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. September 1875 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. September 1875 (75)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. September 1875 (76)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. September 1875 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. September 1875 (78)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Oktober 1875 (79)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Oktober 1875 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Oktober 1875 (81)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Oktober 1875 (82)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Oktober 1875 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Oktober 1875 (84)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Oktober 1875 (85)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Oktober 1875 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Oktober 1875 (87)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. November 1875 (88)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. November 1875 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. November 1875 (90)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. November 1875 (91)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. November 1875 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. November 1875 (93)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. November 1875 (94)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. November 1875 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Dezember 1875 (96)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Dezember 1875 (97)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Dezember 1875 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Dezember 1875 (99)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Dezember 1875 (100)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Dezember 1875 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Dezember 1875 (102)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Dezember 1875 (103)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Dezember 1875 (104)

Volltext

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Abonnementspreis: 
Jährlich 6 ş, vierteljährlich 1 % 50 ķ — frei ins 
hrus geliefert l % 65 Ķ — für Auswärtige, die das 
Blatt durch die Post beziehen 1 ş 63 S). incl. Postgebühr, 
jedoch ohne Bestellgeld. 
Sonnabend. 
68stcr Jahrgang. 
Erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend Morgens. 
Jnserationsgebühr: 
Für die Petitzeile 10 Ķ, für die Corpuszeile 15 ş. 
Anzeigen werden für die Mittwoch-Nr. bis Dienstag, 
für die Sonnabend-Nr. bis Freitag-Mittag 12 Uhr 
erbeten. 
W«. AL. 
13. Kürz 1875. 
Rundschau. 
Das Wesentlichste der Ereignisse isiDeutschland 
lst jetzt der vom preußischen Cultusminister dem 
Abgeordnetenhause am 4. März rnsrgelkjsie Ge 
setzentwurf, nach welchem die Leistungen des 
Staates für die katholischen Bisthümer und 
Institute so lange eingestellt werden sollen, 
sich die Bischöfe und Geistlichen schriftlich 
^»hin erklärt haben, daß sie den Forderungen 
°kr jüngsten päpstlichen Encyclica nicht zu ent 
sprechen gedenken, wohl aber die Staatsgesetze 
"ts rechtsverbindlich anerkennen. Unter diesen 
Leistungen ist nicht nur der Staatszuschuß an 
vaarem Gelve, sondern auch die Vermittelung 
ves Staates behufs des Eingangs der Abga- 
ben aus anderer Quelle an die katholische Kirche 
ŗesp. die execntivische Beitreibung derselben zu 
verstehen. An der Annahme dieses Entwurfes 
"llrch das Abgeordnetenhaus darf wohl nicht 
gezweifelt werden. Obgleich in den Motiven 
gesagt tvird, daß diese legislatorische Maßre 
gel die Folge der jüngsten Encyclica sei, welche 
me Katholiken zum Ungehorsam gegen die Ge 
setze auffordere, so geht doch aus offiziösen 
Mittheilungen hervor, daß dieses Gesetz auch 
»hne fragliches Rundschreiben des Papstes ent 
worfen sein würde und daß dasselbe die Re 
gierung schon längst beschäftigt habe; die En- 
^iclica habe nur das Zustandekommen des 
Entwurfes und seine Vorlegung beschleunigt. 
Wie dem aber auch sei, so viel steht fest: der 
fragliche Gesetzentwurf ist die Antwort der 
preußische,, Regierung auf die Encyclica vom 
' ģebruar. Mehrere hervorragende und sonst 
gen ""Errichtete Zeitungen geben Andeutun- 
ln ^nen noch weitere „Gegenmaßregeln" 
rotb stehen und den preußischen Minister- 
1,0»V ■ 11 letzt beschäftigen; man will zu ih- 
s, Zuflucht nehmen, wenn jenes Gesetz 
sün-." nicht, oder nur unvollständig er- 
dps dt. lottte ' Man nennt die Wiedereinführung 
iür hirers l ïr« rè Sium, d. h. der Etaatscensur 
X: r t-Publikation päpstlicher Bullen und eine 
, ,, llsiugsänderung zur Herstellung einer Con- 
den amtlichen Verkehr zwischen den 
preußischen Landesbischöfen mit dem Vatikan. 
. Das preußische Abgeordnetenhaus geneh 
migte im klebrigen den Entwurf betreffs Ab- 
tretütig der preußischen Bank an das Reich 
in 2. und 3. Lesung und führte die Verhand 
lungen über den Etat von 1875 fort. — Im 
bayerischen Abgeordnetenhause brachte am 8. 
März der Kriegsminister eine Vorlage ein 
überfeinen außerordentlichen Militaireredit von 
3,827,000 Gulden als Ergänzung zu dem im 
vorigen Jahre bewilligten Credit für Ausrü 
stungszwecke. Hierauf wurde die 3. Lesung des 
Gesetzentwurfes über die Rechtsverhältnisse der 
Militairbeamten fortgeführt, derselbe wurde 
aber mit nur 76 gegen 67 Stimmen genehmigt, 
fiel also durch, da im bayerischen Abgeordne 
tenhause alle mit weniger als einer Zweidrittel- 
Majorität angenommenen Gesetze und Anträge 
^ abgelehnt gelten. Die bayerischen Liberalen 
vllenJich nun dadurch helfen, daß sie dieses 
t '^MrpenfionSgesetz in der nächsten Reichs- 
ll^session als Reichsgesetz einbringen. — Be 
kanntlich ist den Elsaß-Lothringern die Bildung 
eines in rein reichsländischen Verwaltungsan 
gelegenheiten berathenden und begutachtenden 
Landesausschusses zugestanden worden, dessen 
Mitglieder durch die Bezirkstage zu ernennen 
sind. Letztere sind nun soeben für die Zeit vom 
5.—10. April zu einer außerordentlichen Ses 
sion berufen morden, um die Wahl der Lan- 
deSausschußmitglieder vorzunehmen. Man ist 
gespannt auf den Ausfall derselben. 
Die ungarische Ministerkrisis ist endlich be 
seitigt durch Einsetzung des Coalitionsministe- 
riums Wenkheim-Ticza. Im cisleithanischen 
Oesterreich erregt jetzt der Umstand, viel Auf 
sehen, daß der Bischof Rudigier von Linz vom 
Papst die Erlaubniß erhalten hat, auch die 
Bestimmung der confessionellen Gesetze zu be 
folgen, nach welcher auch bei Anstellung von 
Pfarrvermesern und Pfarrprovisoren au die 
Staatsbehörde die Anzeige zu erstatten ist. Der 
Bischof hatte sich bisher derselben durchaus 
nicht gefügt und wurde deshalb wiederholt mit 
Geldbußen bestraft. Die offiziösen österreichi 
schen Blätter jubeln über die Nachgiebigkeit, 
obgleich Rudigier in seiner desfallsigen Anzeige 
an den Generalstatthalter und an seine Unter 
gebenen und das Publikum (im Diöcesanblatt) 
ausdrücklich betonte, daß er jener Bestimmung 
gehorchen werde, so lange der Papst seine hier 
auf bezügliche Entschließung nicht zurückneh- 
men werde. 
Garibaldi weilt noch immer als Abgeordne 
ter in Rom. Das Volk jauchzt ihm wie frü 
her immer zu, aber seine alten Parteigenossen 
schütteln über ihn bedenklich den Kopf. Er 
verkehrt auf die freundschaftlichste Weise mit 
der königl. Familie, namentlich mit Victor 
Emanuel, dem er 2 Königreiche geschenkt und 
der ihn dafür in's Bein schießen ließ. Er 
verkehrt auch freundlich mit den Ministern, 
die sich noch im vorigen Jahre an seinen in 
der Villa Rufsi zu 'Wahlvorbereitungen ver 
sammelten republikanischen Freunden in unge 
setzlicher und gewaltthätiger Weise vergriffen 
und sie ohne Grund einkerkerten. „Er ist alt 
und schwach geworden!" sagen seine Genossen. 
Der König und seine Minister sind äußerst 
schlau und machen sich populär dadurch, daß sie 
mit Garibaldi verkehren und ihm vor den Angen 
des Volkes den Hof machen. Und sie haben 
leichtes Spiel. Der alte Held ist gutmüthig 
und schenkt Jedem sein Vertrauen, der nur 
einigermaßen geschickt um dasselbe wirbt. Daß 
er in seinen Grundsätzen schwankend werden 
könne, das besorgt seine Partei nicht, aber sie 
bedauert, daß er ihren und seinen Gegnern so 
in die Hände arbeitet. 
Die Ministerkrisis in Frankreich dauerte am 
9. März noch immer an. Die Schuld lag 
theils an Mac Mahon, theils an den Mit 
gliedern des rechten Centrums, Bocher und 
Herzog d'Audiffret-Pasquier. Die beiden Letz 
teren, denen die Linke das Ministerium des 
Innern anvertrauen wollte, weigerten sich ent 
schieden, dasselbe anzunehmen, und der Mar 
schall fand die beiden anderen für diesen Posten 
vorgeschlagenen Persönlichkeiten, Leon Say und 
Ricard, obgleich dieselben der conservativsten 
Gruppe des linken Centrums angehören, für 
zu radical. Die Linke will durchaus einen ent 
schiedenen Anti-Bonapartisten zum Minister des 
Innern ernannt wissen, um eine Säuberung 
des Beamtenstandes von den Bonapartisten 
vornehmen zu können. Mac Mahon aber, der 
noch unter dem Einflüsse des antirepublikanischen 
Broglie (der noch immer von Wiederherstellung 
der alten Coalition der 3 monarchischen Par 
teien träumt) und einiger Bonapartisten steht, 
fürchtet sich vor der antibonapartistischen Razzia, 
wie der Hehler vor der Verfolgung und Be 
strafung des Diebes. Ueber das Programm 
und die übrigen Minister soll sich der Mac 
Mahon'sche Ministersncher, Büffet, mit Du- 
faure, dem Vertreter der Linken geeinigt haben. 
Rach neuesten Telegrammen soll sich nun 
Mathieu Bodet zur Uebernahme der Porte 
feuilles des Innern bereit erklärt haben. Bodet 
gehört aber dem rechten Centrum an, und als 
Aequivalent dafür verlangt die Linke, welche 
doch das Gros der neuen Majorität bildet, 
außer den 3 ihr zugestandenen noch einen 4ten 
andern Ministerposten. An dieser Forderung 
sollen die Verhandluugen nun auf's Reue ge 
scheitert sein, so daß der „loyale Soldat" die 
Absicht habe, ein außerparlamentarisches Cabi 
net zu ernennen. 
Aus Spanien wurde von einigen Gefechten 
berichtet, in denen aber beide Gegner Sieger 
geblieben sein wollen. Die Carlisten sind nach 
einem erfolglosen Sturmangriffe von der Wieder 
belagerung Bilbao's wieder abgestanden. Der 
General Concha, Oberstcommandirender auf 
Cuba, hat die Insel verlassen; wahrscheinlich 
treibens ihm die Carlisten jetzt gar zu bunt. 
Die deutsche Regierung hat in der „Gustav- 
Affaire" noch einmal ernstlich angepocht, über 
die Entschädigungsfrage schweben die Verhand 
lungen aber noch. — Dem König Alfonso ge 
fällt das Regieren gar nicht mehr; er soll be 
reits die Absicht ausgesprochen haben, über 
kurz oder lang den Weg Amadeo's zu gehen. 
Um ihm diesen bösen Gedanken auszutreiben, 
hat ihm nun Mama seine 6 Jahre ältere 
Schwester, die verivittwete Gräfin Girgenti, 
eine energische und kühne Dame zugeschickt, die 
ihm in den Negierungsgeschäfteu mit Rath und 
That zur Hand gehen soll. Allein die politi 
sche Gesinnung der Gräfin bürgt dafür, daß 
ihr Einfluß dem jungen König auf keinen Fall 
zum Heile gereichen, die Zahl seiner Gegner 
eher vermehren wird. 
Berlin. Die Abgeordneten ans Schleswig 
holstein haben, wie der Magd.Ztg. geschrie 
ben wird, ihr Einverständniß mit dem Antrage 
des Abgeordneten Miguel wegen Gewährung 
einer Summe von l'/r Mill, zur vollen Aus 
gleichung der Ansprüche für die Kriegsanleihen 
von 1849—1850 erklärt. Ob die Regierung, 
die bis jetzt 400,000 Thaler als Acußerstes 
geboten hat, soweit liberal sein wird, bis zu 
einer Sunime zu gehen, die etwa 30 pCt. der 
Gesammtforderung der Schleswigholsteiner be 
trägt, ist noch sehr die Frage. 
Berlin, 11. März. (Kiel. Z.) Der Antrag 
Miguèl auf Bewilligung von 4j Millionen M. 
au Schleswig-Holstein wurde gegen einzelne 
clerikale und conservative Stimmen angenommen. 
— Ueber die Andeutungen, daß volkswirth- 
schaftliche Motive das Verbot der Pferdeaus 
fuhr hervorgerufen, bemerkt der „H. Corr.": 
„Die Idee, daß die deutsche Landwirthschaft 
geschädigt werden würde, falls jene Zahl von 
deutschen Pferden ins Ausland ginge, und da 
durch der Preis der Pferde eine Steigerung 
erführe, ist gar zu fadenscheinig, namentlich 
da die Pferdezucht doch ohne Zweifel ein 
Zweig, und für mehrere Provinzen des deut 
schen Reichs ein wichtiger Zweig der Landwirth 
schaft ist, und jede Preissteigerung des Produkte- 
zunächst deshalb und vor Allem der Landwirthsch. 
zu Gute käme. Auch ist bei einem Pferdebestande 
von mehr als 4 Millionen die Zahl von 10,000 
ausgeführten Pferden jedenfalls nicht erheblich 
genug, um anderweitig wirthschaftlich sich be 
sonders fühlbar zu machen. Endlich könnte eS 
für den Aufschwung der deutschen Pferdezucht 
kein besseres Mittel geben, als wenn recht oft 
ein Käufer zu „Massenankäufen ohne PreiS- 
limitation" — wie die „Rordd. Allg. Ztg." 
sich ausdrückt — im Lande erschiene. Die 
Aufzucht von jungen Pferden würde dadurch 
ohne Zweifel einen bedeutenden Impuls erhal 
ten, und der momentane Verlust sich deshalb 
nach kurzer Frist wieder ausgleichen." 
— [CivileheZ Die Potsdamer Regierung 
hat einen Lehrer ihres Bezirks aus seinem 
Amte entlassen, weil derselbe seine Ehe nicht 
hatte kirchlich einsegnen lassen, da sie „von 
einem christlichen Lehrer fordern müffe, daß er 
die christlichen Ordnungen erfülle und in deren 
Beobachtung der Gemeinde mit seinem Beispiel 
vorangehe." 
Schleswig, 10. März. (Fl. R.Z.) Heute 
Morgen um 6 Uhr verstarb hier nach kurzer 
Krankheit der Amtmann a. D. Jacobsen im 
77. Lebensjahre. Jacobsen war Mitglied der 
schleswig-holsteinischen Landesversammlung und 
bereits 1848 Chef des Departements für das 
Kriegswesen. 1851 von der Amnestie ausge 
schlossen, mußte er das Land verlassen, hielt 
sich erst kurze Zeit in Hamburg auf und sie 
delte dann nach Braunschweig über. Gleich 
nach dem Einrücken der deutschen Truppen 
(1864) kam Jacobsen wieder ins Land zurück 
und wurde sehr bald von der obersten Civil- 
behörde mit der Verwaltung der Aemter Got- 
torff und Hütten als Amtmann betraut. Im 
Herbst 1865 mit Pension verabschiedet, lebte 
er hier von da an als Privatmann. 
Flensburg, 9. März. Zu der gestrigen 
Bierprüfung in unserer Actienbrauerei hatte 
sich eine außerordentlich zahlreiche Versamm 
lung (gegett 1000 nach einer wohl reichlichen 
Schätzung) eingefunden, in welcher alle Stände 
und Parteien vertreten waren. DaS Fest ver 
lies in größter Heiterkeit und die Güte des 
Bieres fand die allgemeinste Anerkennung. 
— Das Comite für den Bau einer Reu« 
münster-Heide-Tönninger Bahn wurde durch 
den Handelsminister aufgefordert, die Redres- 
von ' 
in ge» 
, u ķ 
©iV 
u. Ä"*' 
bke V 1 
Haun e. 
echter, 
in it e. TH".., 
merk e. 
öd)*/! 
Geheimnißvoll. 
•ktiv, IFerts. von Nummer 20.) 
Staunen rief Rosa in namenlosen! 
,,Mi^ Hêrncastle,^ bestätigte O'Donnell kalt; 
n<'r{i^v ler würde ich mich mit der Dame 
ick Hätte ich solchen Grund geahnt, 
t . ê àllîļind nie betreten, aber ich ver- 
e -Wr. Nun bin ich um eine Erfahrung 
tow er ' ich bitte Dich, mich wissen zu 
Deine Nachforschungen über Ga- 
nurn Ņ^ņîree zu Ende sind, dann gehen wir 
"ach Frankreich." 
har8 îs ît, warum beurtheilst Du mich so 
mir das^ņ'âg es verdienen, aber es bricht 
Du würd?,? M-jîênntķst Du all meine Leiden, 
Er »«n?Ä'î n « mit Hab-»." 
cvrfj ernst ab. 
vergeben, die Gcg^^°cgange»heit kann ich 
Und er ging. uu ^- 
Sie sah ihm bittend nack, rr u w 
Kweigend sitzen, bis der ^Gedanke «n Msi 
Herncastle in ihr auftauchte. * te an ™ 
„ Die Gouvernante war nicht im r 
taS'"" “ """"" °d°- im ©orten 
«L SE ffciS 
Uume vom hellen Mondlicht ab. Sie wandt 
Ar »«• Plötzlich blieb sie stehen 
sàe.Ņrthur Tregenna und Miß Herncastle 
lchritten hier auf und nieder. 
Ros» ?^en Sie in den Salon zurück?" hörte 
ÏS4ÄÌ'“ 9 !"' 
//216er Sir Arthur Tregenna könnte vermißt 
werden," ergänzte Miß Herncastles melodische 
Stimme, „nein, ich gehe auf mein Zimmer und 
will Sie nicht länger aufhalten, für Bücher 
und Musikalien herzlichen Dank, und nun 
gute Nacht." 
Sie grüßte mit der Hand und ging. Er 
blickte sehnend der hohen Gestalt nach, trat 
dann auf den Balkon und verschwand. 
„Miß Herncastle," rief Rosa leise. 
^ Die Gouvernante stand unter der Königs 
eiche, wo Sir Peter die Erscheinung gesehen. 
„Rufen Sie mich. Miß O'Donnell?" 
„Ja, Fräulein, ich möchte ein Wort mit 
Ihnen reden. Vor zwei Stunden sagten Sie 
meinem Bruder, er solle mich fragen, ob ich 
Gaston Dantree kannte, ich frage nun meiner 
seits, was wissen Sie davon?" 
„Wollen Sie vielleicht, daß ich die Frage 
beantworte?" 
„Sonst hätte ich sie nicht gestellt. Was 
wissen Sie von Gaston Dantree und mir?" 
„Daß Sie, falls Gaston Dantree noch lebt, 
Gaston Dantree's angetrautes Weib 
sind." 
19. Capitel »'.Ritter und Page 
Hauptsächlich Sir Arthur Tregenna und 
Squire Talbot bemerkten, daß weder Selina 
Herncastle, noch Rosa O'Donnell in den Salon 
zurückkehrten. Hauptmann O'Donnell beachtete 
der Schwester Abwesenheit nicht, er blätterte 
gedankenvoll in einem Album. Die Frage, ob 
Isabella Dangerfield vor sechs Jahren gestor 
ben, quälte ihn. Wenn nicht, wer lag in dem 
stillen Grab am Kirchhof? wenn ja, wer war 
die wunderbar geheimnißvolle Selina Herncastle? 
Lady Carola beobachtete ihn heimlich und 
wunderte sich, was er wohl dächte? 
„Es giebt nur einen Weg, und um Rosa's, 
Sir Arthur's und Sir Peter's willen, muß ich 
ihn betreten, so zuwider er mir auch ist. Die 
Gespensterwirthschaft muß enden, und aus mei 
nem Thun kann kein Schaden erwachsen." 
Er verabschiedete sich und ging heim. Aber 
lange nach Mitternacht erreichte er erst die 
„Silberne Rose", und rauchte am offenen 
Fenster eine Cigarre. 
Die Stadt schlief, Rudolf O'Donnell war 
mit der gestirnten Julinacht allein. 
^ Als er endlich sich zur Ruhe legte, war sein 
Entschluß gefaßt, sein Plan ihm klar. 
Gegen zehn Uhr Morgens begab er sich in 
das kleine Haus neben dem Kirchhof, in dem 
Isabella Dangerfield gestorben war. Rach 
Doktor Otis Abreise hatte eine Familie Wilton 
es bezogen und bewohnte es noch. 
E Hauptmann O'Donnell's Llnliegen war sehr 
einfach. Er bat um die Erlaubniß, einige 
Worte mit der Dienerin sprechen zu dürfen, 
die Mrs. Wilton mit dem Hause übernommen. 
2lnna, eine große ältliche Person mit klu 
gem Gesicht, trat ein. 
„Ich wünschte Näheres über den hier erfolg 
ten Tod der Miß Isabella Dangerfield zu er 
fahren. Sie erinnern sich dessen wohl?" 
„Ja, ich erinnere mich, als ob es gestern 
gewesen wäre. Sie kam an einem Winterabend, 
um einen kranken jungen Mann zu besuchen, 
eine halbe Stunde später schrie Mrs. Otis laut 
auf, und als ich hineinkam, lag das Fräulein 
bleich und stumm auf dem Sopha und Doktor 
Graves sagte, sie sei todt." 
„Sahen Sie sie todt?" 
„Ja, es war eine schöne stille friedliche 
Leiche, als schliefe sie nur." 
„Wie lange blieb sie im Hause, bis man 
sie begrub?" 
„Zwei Tage. Ich sehe sie noch im Sarge, 
umgeben von Blumen, wie Mrs. Otis über 
sie weinte und der Herr Doktor todtenbleich 
daneben stand. Ich sah, wie man den Deckel 
zuschraubte, wie man sie hinaustrug. Das 
arme Mädchen hatte ein schönes Begräbniß, 
der ganze Adel der Umgegend begleitete sie." 
„Hm!" sagte der Officier, „so war Isabella 
also doch gestorben nnd Miß Herncastle's Aehn- 
lichkeit hatte nichts damit zu thun." 
„Wie lange nach dem Begräbniß siedelte 
Doktor Otis nach London über?" 
„Etwa sechs Wochen. Ich glaube, sie wä 
ren früher gegangen, wäre nicht eine kranke 
Cousine aus Essex gekommen." 
„Wann kam sie?" 
„Ganz unerwartet in der Nacht nach dem 
Begräbnisse. Am Morgen trat Mrs. Otis, als 
ich noch im Bette war, zu mir herein und 
sagte: „Steh' auss und mache Wasser heiß zu 
einem Bad." Ich fragte, ob Jemand krank sei, 
und sie antwortete, es sei eine kranke Cousine 
aus Essex während der Nacht gekommen und 
werde einige Tage bleiben, ich möge die Sache 
aber geheim halten, das Fräulein sei schwach 
geistig und müsse im Zimmer behalten werden. 
Ich versprach's, denn die Frau sah sehr auf 
geregt aus und blieb es, so lange die Fremde 
im Hause war." 
„Wie lange war das?" 
„Etwa vierzehn Tage. Sie speiste im obe 
ren Zimmer und Mrs. Otis bediente sie selbst." 
„Wie sah sie aus?" 
„Ich kanns eigentlich nicht sagen. Ich sah 
sie nur ein einziges Mal, und das war bei
	        

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