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Zeitungsband (1874)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1874)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9192437
Persistente ID:
PPN1831865831
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1874
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1874-01-28_8
Titel:
Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Januar 1874
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1874-01-28
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1874)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Januar 1874 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Januar 1874 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Januar 1874 (3)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Januar 1874 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Januar 1874 (5)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Januar 1874 (6)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Januar 1874 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Januar 1874 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Januar 1874 (9)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Februar 1874 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Februar 1874 (11)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Februar 1874 (12)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Februar 1874 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Februar 1874 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Februar 1874 (15)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Februar 1874 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Februar 1874 (17)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. März 1874 (18)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. März 1874 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. März 1874 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. März 1874 (21)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. März 1874 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. März 1874 (23)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. März 1874 (24)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. März 1874 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. April 1874 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. April 1874 (27)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. April 1874 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. April 1874 (29)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. April 1874 (30)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. April 1874 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. April 1874 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. April 1874 (33)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. April 1874 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Mai 1874 (35)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Mai 1874 (36)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Mai 1874 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Mai 1874 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Mai 1874 (39)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Mai 1874 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Mai 1874 (41)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Mai 1874 (42)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Mai 1874 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Juni 1874 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Juni 1874 (45)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Juni 1874 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Juni 1874 (47)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Juni 1874 (48)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Juni 1874 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Juni 1874 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Juni 1874 (51)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Juli 1874 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Juli 1874 (53)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Juli 1874 (54)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Juli 1874 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Juli 1874 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Juli 1874 (57)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Juli 1874 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Juli 1874 (59)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Juli 1874 (60)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. August 1874 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. August 1874 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. August 1874 (63)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. August 1874 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. August 1874 (65)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. August 1874 (66)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. August 1874 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. August 1874 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. August 1874 (69)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. September 1874 (70)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. September 1874 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. September 1874 (72)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. September 1874 (73)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. September 1874 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. September 1874 (75)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. September 1874 (76)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. September 1874 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. September 1874 (78)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Oktober 1874 (79)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Oktober 1874 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Oktober 1874 (81)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Oktober 1874 (82)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Oktober 1874 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Oktober 1874 (84)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Oktober 1874 (85)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Oktober 1874 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Oktober 1874 (87)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. November 1874 (88)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. November 1874 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. November 1874 (90)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. November 1874 (91)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. November 1874 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. November 1874 (93)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. November 1874 (94)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. November 1874 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Dezember 1874 (96)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Dezember 1874 (97)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Dezember 1874 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Dezember 1874 (99)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Dezember 1874 (100)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Dezember 1874 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Dezember 1874 (102)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Dezember 1874 (103)

Volltext

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hmals 
Sbonuemeutspreis: 
Jährlich 2 »zs, vierteljährlich 15 Şgr. — frei ins HanS 
geliefert lg'/, Sgr. — für Auswärtige, die ims Blatt durch 
^îePostbeziehen l6'/,Sge. iiicl,Stempelsteuer >e. Postgebühr, 
jedoch ohue Bestellgeld, 
67ster Jahrgang. 
Erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend Morgens, 
Iņseratioņsgeìûhr: 
Für die Petitzeile 1 Sgr., für die LorpuSzeile V/, Sgr 
Anzeigen werden für die Mittwoch-Nr. bis Dienstag, für 
die Sonnabend-Nr. bis Freitag-Mittag 12 Uhr erbeten. 
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Mittwoch, 
28. Zanuar 1874. 
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:gcr. 
Rundsdiau. 
Eine höchst interessante Sitzung des preußi 
schen Abgeordnetenhauses war diejenige vom 
16. Januar. Am 15. schon hatten die Ultra 
montanen einen erneuten Sturmangriff, dies 
mal speciell gegen Bismark unterilommen. Herr 
von Schorlemer-Alst hatte an diesem Tage 
dem Reichskanzler den Vorwurf geniacht, daß 
^revolutionäre Politik treibe, indem er 
1" im österreichischen Kriege eine ungarische 
Legion gebildet und Soldaten des Feindes zur 
Mhneuflucht und zum Eidbruch verleitet l abe. 
Bismark konnte nicht antworten, weil er nicht 
anwesend war. Am folgenden Tage nun er 
greift v. Mallinkrodt gelegentlich das Wort, 
um auf Grund der Lamarmora'schen Schrift 
(„Ein wenig mehr Licht über die Ereignisse 
von 1866" betitelt), dem Reichskanzler vorzu 
werfen, er habe dem ital. General Govone, 
vorf dem Kriege von 1866, erklärt, es würde 
ihm nicht schwer werden, einen Theil des lin 
ken Nheinufers an Frankreich abzutreten. Mallin- 
rrodt wollte somit den Fürsten Bismarck lan- 
desverrätherischer Absichten zeihen. Der Ange 
griffene war auch diesmal nicht anwesend; aber 
man machte ihm telegraphisch Mittheilung von 
dem Vorfalle und er erschien plötzlich im Ab- 
gevrduetenhau'e und bat sofort um's Wort zu 
einer persönlichen Bemerkung. Mit den stärk 
sten Ausdrücken erklärte er die Behauptungen 
Mallinkrodt - für eine lügenhafte Aufstellung, 
tendenziös erfunden zur Anschwärzung seiner 
Person. Den Vorwurf Schorlemer's wies der 
oleichskanzler als eine zweite Unwahrheit zu 
rück. Ihm seien schon Anerbietungen zu einer 
derartigen Legion vor dem Kriege gemacht 
worden; er habe sie aber standhaft zurück ge 
wiesen, vbschütt es eine schwere Verantwortung 
für einen Minister gewesen sei, bei der Aus- 
ücht auf einen so schwierigen Kampf einen Bei 
stand zurückzuweisen, den das Kriegsrecht ge 
stattete. Als nach Sadoma Napoleon seine 
Einmischung in Aussicht stellte, da habe er in 
einem Act der Nothwehr die Bildung jener 
Legion erlaubt. 
Am selben Tage passirte das Civilehegesetz 
die dritte Lesung. Es wurde die Berathung 
darüber am 19. d. Al. fortgesetzt und die sümmt- 
-schen Paragraphen wurden zumeist nach den 
Antragen der Abgeordn. Miguel und Gcnos- 
len angeuommeu. Längere Debatten riefen 
Mehrere Resolutionen betreffs der Entschädigung 
her Geistlichen und Religionsdiener für den 
Usnen durch das Civilehegesetz entstehenden 
^lnkommensoerlust hervor. 
Am 19. wurde endlich auch der mehrermähnte 
Gesetz-Entwurf betreffend die Declaration und 
d-Mänzung des Gesetzes vom 11. Mai 1873 
"»er Vorbildung und Anstellung von Geist 
lichen und der Entwurf betr. Verwaltung er 
ledigter Bisthümer aus den Tisch des Hauses 
niedergelegt. 
Die socialdemokratischen Wahlsiege gehen 
einigen liberalen und Regierungsblättern sehr 
im Kopfe herum. Die einen meinen, „die 
socialdemokratische Bewegung müsse geradezu 
verboten" werden, andere, wie die „Nordd. 
Allgem. Ztg." meinen, daß man sich für die 
Zukunft nur durch Einführung des Wahlzwan 
ges vor weiteren Wahlsiegen dieser Partei 
sichern könne. Dem läßt sich aber auch die 
Behauptung gegenüberstellen, daß die große 
Mehrzahl desjenigen Publikums, welches sich 
heute noch nicht an den Wahlen betheiligt, 
wen es sich betheiligt, den Socialisten zufallen 
dürfte. Schule, Presse und freiheitliche und 
gerechte Einrichtungen allein können der Aus 
breitung der socialen Irrlehren Einhalt thun. 
Alan nehme der Socialdemokratie, was Gutes 
an ihr ist. Das sagt auch ein soeben erlasse 
ner Aufruf Georg Hirth's in München, wel 
cher zur Bildung einer Neichs-Einkommensteuer- 
Ligua auffordert, welche die Abschaffung aller 
indirecten Steuern und die Einführung einer- 
einzigen, vernünftig-progressiven Einkommen 
steuer anstreben soll. Ob die Zeit dafür schon 
da ist, das ist die Frage. Darüber aber, daß 
diese Art der Besteuerung diejenige der mehr 
oder weniger fernen Zukunft ist, darüber wird 
kein Freisinniger im Zweifel sein. — 
In der französischen Nationalversammlung 
schien in jüngster Zeit die Negierungsmajorität 
aus dem Leime gehen zu wollen. Es war 
nämlich gelegentlich der Berathung des Ge 
setzes bete. die Ernennung der Maires. Nach 
dem Negierungs- und Commissionsentwurf sollen 
die Bürgermeister der größeren Ortschaften von 
der Regierung und die der kleineren von den 
Präsecteu ernannt werden. Ein Mitglied der 
Linken aber beantragte, die Maires sollen nur 
ans der Mitte der Municipalrüthe ausgewählt 
werden. Dieser Antrag wurde mit 343 gegen 
329 Stimmen, verworfen. Ein anderer' An 
trag, der vom linken Centrum ausging, ver 
langte, daß die Maires aller Ortschaften von 
weniger als 3000 Einwohner durch die Ge 
meinderäthe ernannt werden sollten. Dieser 
aber wurde mit 341 gegen 336, also mit nur 
5 Stimmen Majorität verworfen, während die 
Regierungsmehrheiten bisher immer 50, 60 
und 70 Stimmen betragen hatten. Noch andere 
Antrüge, welche das Gesetz im liberalen Sinne 
abschwächen sollten, wurden zwar mit einer 
größeren Anzahl von Stimmen verworfen, die 
alte Majorität wurde aber nicht wieder erreicht. 
Man sagt, die Meinung, daß die französische 
Regierung zu Deutschland und Italien in kei 
nen sonderlichen Beziehungen stehe, sei die 
Ursache der plötzlich wieder vermehrten Oppo 
sition im Parlamente. Und allerdings hatte, 
die deutsche Negierung durch den Grafen von 
Arnim und durch jenen officiösen Artikel der 
„Nordd. Allgem. Ztg." den Versailler Ministern 
rund heraus erklärt, daß der Friede nicht er 
halten werden könne, wenn die franz. Regie 
rung nicht aus dem ultramontauen Geleise 
herausgehe. Dieselbe hat nun große Rück 
sichten auf die Klerikalen zu nehmen, die es 
in der Hand haben, sie zu stürzen. Man durfte 
deshalb gespannt sein, ob Broglie es vorzie 
hen würde, es mit Deutschland zu verderben, 
oder mit den Ultramontanen. Die Entscheidung 
ist nun gefallen. Der legitimistische „Univers" 
veröffentlichte einen Hirtenbrief des Bischofs 
Pörigneux, welcher die päpstliche Encyklika vom 
21. November behandelte und mörderlich auf 
Deutschland, Italien und die Schweiz schimpfte. 
In Folge dessen wurde dieses Journal auf 
2 Monate suspendirt und dem Bischöfe soll 
vom Staatsrathe der Proceß geniacht werden. 
Was wird nun die äußerste Rechte der Assem 
blee dazu sagen? Das werden wir ja wohl 
bald erfahren. — 
Die große Mehrheit der Bevölkerung des 
Schweizer Cantons Bern huldigt den liberalen 
Maßregeln der Kautonsregierung in der kirch 
lichen Frage. Das neue Kirchengesetz wurde 
nämlich bei der vor einigen Tagen vorgenom 
menen allgemeinen Volksabstimmung niit 70,000 
gegen 16,000 Stimmen angenommen. Die bi 
gotte Bevölkerung des Jura hatte sich auf 
rührerisch gezeigt, weshalb auch militärische 
Vorkehrungen getroffen werden mußten, welche 
der „große Rath" auch genehmigte. — 
Seit dem, Falle Karthagena's geht es in 
Spanien einigermaßen ruhiger zu. Der Auf 
stand in Barcelona ist erdrückt. Auf dem car- 
listischen Kriegsschauplätze wird es wohl erst 
demnächst wieder größere Gefechte geben. Alle 
disponiblen Slreitkräste werden inzwischen von 
der Madrider Regierung nach dem Norden 
geschafft. DaS von dem neuen Gouvernement 
erlassene Manifest ist ziemlich freisinnig gehal 
ten und hat deshalb keinen üblen Eindruck ge 
macht. Was die nach Algier geflüchteten car- 
tagenischen, Insurgenten betrifft, so hat die 
französische Regierung wohl das Schiff „Ru- 
mancia" und die darauf befundenen Sträflinge 
an Spanien ausgeliefert, noch nicht aber die 
eigentlichen Insurgenten, obwohl ein desfall- 
siges Ansuchen von Madrid aus gestellt sein soll. 
Der Kaiser von Rußland hat in einem 
Manifest au sein Volk demselben kund gethan, 
daß jetzt auch in Rußland die allgemeine Wehr 
pflicht inS Werk gesetzt werden solle. Er ver 
spricht dafür eine recht friedliche Politik führen 
zu wollen. 
England hat ein Kriegsschiff, den „Iron duke“ 
in die Gewässer Nordost-Asiens gesandt, um 
nachzusehen, was denn eigentlich Rußland dort 
treibe. Die Moskowiter dringen nämlich auch 
dort ohne Aufhören nach Süden vor, gerade 
so wie in Eentral-Asien. England fürchtet den 
Verlust Indiens täglich mehr, denn auch die 
Franzosen nähern sich demselben von Jahr zu 
Jahr mehr, nämlich von Hinter-Jndien aus. 
Die britische Armee in Hindostan wird bereits 
auf den äußersten Fall vorbereitet. 
Die Isländer erstrebten bekanntlich seit län 
gerer Zeit eine autonomistische Stellung inner 
halb des dänischen Reiches. Ihre Wünsche 
sind jetzt einigermaßen befriedigt worden. Der 
König unterzeichnete nämlich dieser Tage eine 
Acte, welche den Bewohnern der nordischen 
Insel eine ziemlich selbstständige Stellung ver 
leiht. 
Der schwedische Reichstag ist wieder eröffnet 
worden. Die Thronrede deutet auf die guten 
Beziehungen zu Deutschland hin und verheißt 
ein neues Handels- und Schifffahrtsgesetz, 
Theurungs-Zulagen für die Staatsbeamten und 
die Reorganisation der Armee und Flotte. — 
Das sind die wichtigsten Ereignisse der letzten 
Tage. 
Berlin, 23. Jan. Die ,Spen. Ztg/ theilt 
heule .unter allem Vorbehalt" folgendes mit: 
,Emige Blätter verbreiten die Nachricht, daß be 
reits Be-Handlungen schweben, für den Fall, daß 
der Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in 
Italien (die Aerzte sollen dazu gerathen haben. 
Red. der Franks. Ztg ) ein längerer wird, wäh 
rend der Abwesenheit dis Kaisers den Kronprinzen 
des Deutschen Reichs und von Preußen mit der 
Regentschaft zu betrauen. Die Verhandlungen be 
ziehen sich vorzugsweise auf die Stellung des even 
tuellen Regenten den Deutschen Bundesregierungen 
gegenüber, während die Modalitäten einer Preußi 
schen Regentschaft sowohl durch die Preußische 
Verfassung als auch durch die Hohenzollernsche» 
Hausgeseße geregelt sind.' 
Metz, 22. Jan. Heute leisteten weitere vier 
Mitglieder des Bezirkstages den Eid. Von 34 
Mitgli'deni haben jetzt 27 den Eid geleistet. 
ş Kiel, 24. Jan. Nachdem wir unseren 
Willen durchgesetzt, d. h. Häuel zum Reichs- 
tagsübgeordneten gewählt haben, wird sich die 
Erinnerung an unsere social - demokratischen 
Gegner wohl ernüchtern und beruhigen. Sie 
haben trotz aller Anstrengungen — und man 
erzählt sich Wunderdinge davon — Masse ge 
gen Masse gestellt, sich als die geringere Masse 
erzeigt. Es leben also, wie es scheint, in un 
serem Bezirke und überhaupt in unserem Lande 
der zufriedenen und ihres Besitzes sich freuen 
den Bewohner mehr als der Unzufriedenen, 
Wessen Schuld? 
lFortsetzuiig 1 
XXIV. Cop. DaS Erwachen. 
Als Arthur zu sich kain, galt der elfte G-danke 
Mirer Frau; er erwartete sie an seinem Lager zu 
şiiideu, machte jtdoch keine Bemerkung darüber, 
at« dies nicht der Fall war, weil er glaubte, sie 
Nihe von der erschöpfenden Anstrengung seiner 
Pflege. 
Erst als sie am folgenden Morgen wieder sich 
dicht zeigte, wurde er unruhig. 
.Wie befindet sich Mrs. Carls Benson? Sie 
1st hoffentlich wohl.' 
„3a Herr aber sie setzte sich in den Kopf, daß 
Bruders mehr Ruhe fände, 
Aber' îķk> sie diese» Abend kommen." 
M Ö ;' 9in!l und Stella kam nicht. 
Mit schwerem Herzen betrachtete Benson des 
jungen Mannes bleiche Zuge und die sednendeu 
Blicke, welche er auf die Thüre richte.? Ä d 
diese „ch öffnete. 
„Ist Mrs. Earl »och nicht zurückgekeh.t, Ben- 
!°d?" fragte er nach einigen Tagen. 
.Nein. Mr. Arthur.' 
.Täusche mich nicht, Benson; meine Frau muß 
, uuk sein, sonst bliebe sie mir nicht fern. Jrden- 
li„* aber ertrüge ich die Wahrheit besser, als die 
""8"vißhnt.- 
re ", 0 toeit die Wahrheit mir bekannt ist, Mr. 
fi Q J [ ļ>dbe ich sie Ihnen gesagt. Mrs. Carl bc- 
undtt sich wohl.' 
„Schicke Johann hinüber, sich z» erkundigen." 
jw en l 011 st sl b dem Bediente» gemessinen Befehl 
zu verlangen, mit MrS. Earl selbst zu sprechen, 
>yr zu sagen, wie sehr ihr Man» sich ihret- 
wegen b-nnriihige. 
Johann entsprach dem Aufträge, wurde aber 
von Mrs. Heidberg empfangen uiib mit den Wor 
ten abgefertigt, daß M>s. Earl ihn nicht sehe» 
könne, sich übrigen« wohl b.fiude Und sich über 
ihres Gatten RtconvaleSreiiz srene. 
Benson war über diese Botschaft außer sich. 
„Warum kan» sie ihn nickt sehen?" zürnte sie. 
.Hat man je so etwas gehört? Ich glaube nicht, 
daß Mrs. Cail so etivas sagen ließ; das sieht 
ihr nicht gleich und ist entschiede» eine Teufelei 
der Gouvernante. Das falsche Geschöpf konnte ich 
nie leiden, und 's ist ein unbegreiflicher Einsall 
von Mr. Burnham, die Wittwe des Mannes zu 
sich zu nehmen, der seinen eigenen Vater um 
brachte. Ich sagte Mrs. Höht gleich, daß nichts 
Gutes daraus entstehen könne; aber sie hält Mr. 
Bnrnbam geradezu für unfehlbar." 
.Rase Johann, damit er mir stlbst berichte.' 
Johann erschien vor seinem Herrn. 
„Sahen Sie Mrs. Carl?' fragte er de» Be 
dienten. 
„Nein, Herr; ich verlangte sie zu spikcheii, aber 
's kam Miß Berenicens Gouvernante. Sie lrng 
mir auf, Ihnen zu sagen, daß Madame sich wohl 
befinde, und sich über Ihre Reconvalescenz freue. 
Ich erkundigte mich, bis wann Mrs. Earl nach 
Hause komme, und erhielt den Be cheid, daß sie 
hiervon noch nicht gesprochen habe ' 
.Das genügt, Johann.' 
Mit schwerem Herze» beobachtete Benson des 
jungen Mannes schmerzdurchfurchte Zngc. 
.Kümmern Sie sich nicht so sehr darob, lieber 
Herr,' begann sie tröstend. „Es wird schon alles 
recht werden. Je mehr ich darüber nachdenke, 
desto mehr überzeuge ich mich, daß Mrs. Earl 
nicht recht bei Sinnen war." 
.Was bringt dich ans diese Idee, Benson?' 
.Mrs. Carl benahm sich sonderbar bei ihrem 
Weggehe». Sie sagte mir Lebewohl und dankte 
für jede ihr eiwiejene Aufmerksamkeit in einer 
Weise, als ob sie sich in einen fernen Welitheil 
- begebe. Ich wußte meiner Treu nicht, was ich 
d-nken sollte vor Verwunderung. Sie selbst lagen 
damals in wilden Fieberphantasien, und was im 
mer ich sagen mochte, Mrs. Earl bestand darauf, 
Sie allein zu pflegen. Die Thüre hielt sie fast 
immer geschloffen, und ließ Niemand eintreten. 
Ich glaube, Ihr Zustand verwirrte die Sinne der 
arme» Frau.' 
„Hab' ich im Fieber vül gesprochen, Benson?" 
.Freilich; Sie raste» beinahe fortwährend und 
sprachen meist von ihres Bakers Mord, was für 
die arme Frau natürlich doppelt schmerzlich war." 
.Laß mich allein, Benson; ich möchte über die 
Sache nachdenken.' 
Benson gehorchte. An der Thüre blickte sie noch 
ein Mal zurück ans die bleiche, hagere Gestalt 
im Sessel. 
.Wenn ich doch lieber geschwiegen hätte,' mur 
melte sie, „und der alte Herr Gonvernenr endlich 
nach Hanse käme. Er verstünde es am besten, 
alles wieder in’« Geleise z» bringen.' 
XXV. Cap. Ein letzter Versuch. 
Die Zeit verging, und Stella begann die Hast, 
mit welcher sie den Gatten verlaffen hatte, zu 
bereuen. 
Der Gedanke an sein edles Herz, seinen treff. 
lichen Charakter bewegte sie beinahe zur Rückkehr, 
und doch entsetzte sie sich wieder vor dem bloßen 
Gedanken. 
Als sie erfuhr, daß er wieder ausgehe, faßte sie 
die Hoffnung, daß er sie aussuchen und Erklärung 
verlangen werde. 
Aber die Tage vergingen — und diese Hoff 
nung starb. 
.Er ist zu stolz, mir entgegenzukommen," sprach 
sie z» Helene; „wenn ich ihm aber ZOt gegeben 
hätte, so wäre er sicher im Stande gewesen, sich 
zu rechtfertigen.' 
Cs lag nicht in Helenens Politik. Stella mit 
ihrem Manne zusammentreffen zu lassen. 
.Daß Mr. Earl zu seiner Vertheidigung Ge- 
legenheit geboten werde, ist allerdings gerecht. Cs 
müßte ihn Jeinand in dieser Absicht anfsncheu; 
Sie selbst aber sollten es nicht thun." 
.Wer den»? Ich kann mich Niemand anvcr- 
trauen.' 
„Natürlich nicht; mir aber können Sie ln- 
ruhigt diesen Auftrag gebe»; ich übernehme ihn 
Ihnen zu Liebe, so wenig angenehm er auch ist.' 
Stella hielt Helene für eine treue Freundin und 
kluge Beralherin; sie ließ sich folglich leicht bere 
den. daß dies der beste Weg sei. 
Helene erwartete, Arthur unverändert zu finde», 
und doch erschrak sie über seinen Anblick; er hatte 
in der kurzen Zeit mindestens um zehn Jahre ge 
altert. Scheinbar wenigstens aber war er bei 
ihrem Eintritt völlig unbefangen. 
Benson befand sich im Zinimcr und betrachtete 
„die Gouvernante' nicht mit den freundlichsten 
Blicken. 
„Ich bitte um eine Unterredung unter vier Au 
gen," sprach Helene nach einigem Zögern. 
,Laß »ns allein, Benson," wandte Arthur sich
	        

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