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Newspaper volume (1874)

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Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1874)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318695
Title:
Rendsburger Wochenblatt
Sub title:
Tageblatt
Document type:
Newspaper
Publisher:
Möller
Place of publication:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9192437
Persistent identifier:
PPN1831865831
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1874
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318695_1874-08-15_65
Title:
Ausgabe vom Samstag, den 15. August 1874
Structure type:
Issue
Year of publication:
1874-08-15
Language:
German
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Contents

Table of contents

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Newspaper volume (1874)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Januar 1874 (1)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Januar 1874 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Januar 1874 (3)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Januar 1874 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Januar 1874 (5)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Januar 1874 (6)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Januar 1874 (7)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Januar 1874 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Januar 1874 (9)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Februar 1874 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Februar 1874 (11)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Februar 1874 (12)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Februar 1874 (13)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Februar 1874 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Februar 1874 (15)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Februar 1874 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Februar 1874 (17)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. März 1874 (18)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. März 1874 (19)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. März 1874 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. März 1874 (21)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. März 1874 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. März 1874 (23)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. März 1874 (24)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. März 1874 (25)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. April 1874 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. April 1874 (27)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. April 1874 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. April 1874 (29)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. April 1874 (30)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. April 1874 (31)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. April 1874 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. April 1874 (33)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. April 1874 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Mai 1874 (35)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Mai 1874 (36)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Mai 1874 (37)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Mai 1874 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Mai 1874 (39)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Mai 1874 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Mai 1874 (41)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Mai 1874 (42)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Mai 1874 (43)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Juni 1874 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Juni 1874 (45)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Juni 1874 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Juni 1874 (47)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Juni 1874 (48)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Juni 1874 (49)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Juni 1874 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Juni 1874 (51)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Juli 1874 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Juli 1874 (53)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Juli 1874 (54)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Juli 1874 (55)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Juli 1874 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Juli 1874 (57)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Juli 1874 (58)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Juli 1874 (59)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Juli 1874 (60)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. August 1874 (61)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. August 1874 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. August 1874 (63)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. August 1874 (64)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. August 1874 (65)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. August 1874 (66)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. August 1874 (67)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. August 1874 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. August 1874 (69)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. September 1874 (70)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. September 1874 (71)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. September 1874 (72)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. September 1874 (73)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. September 1874 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. September 1874 (75)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. September 1874 (76)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. September 1874 (77)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. September 1874 (78)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Oktober 1874 (79)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. Oktober 1874 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Oktober 1874 (81)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. Oktober 1874 (82)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Oktober 1874 (83)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. Oktober 1874 (84)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Oktober 1874 (85)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. Oktober 1874 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Oktober 1874 (87)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. November 1874 (88)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. November 1874 (89)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. November 1874 (90)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. November 1874 (91)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. November 1874 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. November 1874 (93)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. November 1874 (94)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. November 1874 (95)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Dezember 1874 (96)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Dezember 1874 (97)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Dezember 1874 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Dezember 1874 (99)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Dezember 1874 (100)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Dezember 1874 (101)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Dezember 1874 (102)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Dezember 1874 (103)

Full text

HMHi» 
feierlichkeit stattgefunden. Die unabsel,baren Raume der 
Festhalte waren dicht gefüllt. Da« Rauschen de« beinahe 
100 Fuß hoch springenden Brunnens, dessen phantastische 
Gestalt hinter der »>it einem goldenen Lorbecrkrauze ge 
zierten Kolossal-Biiste des deutschen Kaiser» emporragte, 
ging i» dem Getöse der Menschenmenge verloren, die sich. 
theils mit. theils ohne die Auszeichnungen der Sänger- 
bündnissc angesammelt hatten. Mehr als 2000 Gasflam 
men leuchtete» von den Rampe» der Fcsthalle hernieder 
und warfen nicht nur einen zauberhaften Schein auf die 
sinnreich geordneten Draperien und die hoch herabguellen- 
den Strahlen der Fontaine, sondern breiteten auch über 
die ganze Fcsthalle die sanfte Dämmerung eines traulichen 
Halblichts. Die gehobene Stimmung der Sänger war 
bereits in Begeisterung übergegangen, als da« Fest kurz 
vor 9 Uhr durch den Säugergruß eingeleitet wurde, wel 
che» die Münchener Sänger unter Direction von Franz 
Wüllner zur Begrüßung ihrer Gäste vortrugen. 
Als die letzten Klänge des Gesanges verklungen waren, 
betrat der erste Bürgermeister von München. Dr. Erhardt. 
die Tribüne und richtete an die Versammlung folgende 
Ansprache: „Anschließend an den soeben verklungenen 
Festgruß rufe ich Ihnen, hochverehrte Männer und Jüng 
linge, im Namen unserer hochbeglückten Stadt ein freu 
dige«. begeistertes, herzliche« Willkomm zu! DaS Festkleid 
unserer Stadt, wenn e« auch vom Sturme zerrüttet ist, 
beweist Ihnen die Freude über ihr Erscheinen Welche« 
deutsche Herz soll nicht entzückt sein von dem ersten deut 
schen Sängerfestc. da» nach den herrlichen Thaten un- 
seres deutschen KriegShcereS. nach jene» unerwarteten 
Thaten, die da« deutsche Lied erfüllt haben, im wieder 
geeinigten deutschen Reiche abgehalten wird! Stimmen 
Sie deshalb laut an die Harmonie des Frieden«, und lassen 
Sie die Melodien erklingen über dar Wiedererstehen de» 
deutschen Reiche«! Wohl sind nicht alle deutschen Gauen 
dem Reiche eingefügt, aber die Brüder außer dem Reiche 
geben un« durch ihre Sprache, ihr Denken, ja durch ihr 
Erscheinen bei diesem Feste die Bürgschaft dafür, daß sie 
ewig mit uns verbunden sind! iBrauseuder Beifall.) Heute 
hat Alideutschlaud seine Söhne hierher gesendet, und in- 
dem ich Sie herzlichst im Namen der Feststadt begrüße, 
fordere ich die Münchener auf. einzustimmen in den Ruf: 
Die deutschen Sänger leben hoch! hoch! hoch!' 
Dieser Ansprache folgte ein riesiger lange anhaltender 
Applaus, in den sich die fröhlichen -länge eine« starke» 
Musikkorp« mischten Bald verkündete die große Glocke, 
welche die Versammlung zur Ruhe und Aufmerksamkeit 
gemahnt, das Erscheinen eine« weiteren Redner« anf der 
Tribüne. Advokat Dr. Beck« von Nürnberg richtete fol 
gende Worte an die Versammlung: „Deutsche Sänger! 
So seid Ihr herzlich begrüßt worden ! Wo« der erste Bür 
germeister der Jsarstadt mit tiefempfundenen Worten aus 
gesprochen. da« ist Seitens seiner Bürger so herrlich ge 
schehen! Wir können nur tief ergriffen de» herzlichsten 
Dank aussprechen. (Bravo!) Als seinerseits der deut 
sche Sängerbund zur Wahl des Ausschusses schritt, da war 
unser Ausschuß einstimmig der Ansicht, daß zum ersten 
BundeSfeste nur München, das in Kunst und Wissenschaft 
so reiche, die KönigSstabt au der Isar, in der damals noch 
ei» Kaulbach und Liebig lebten, die Hauptstadt de« Lan 
des. dessen deutsch gesinnter König zuerst den Anstoß zum 
Wiedererstehen des deutschen Reiches gegeben hat (unge 
heurer Beifall), daß, sage ich. nur München, die eminent 
deutsche Stadt, die sich zuerst im Süden dem deutschen 
Reiche zugewendet hat. daß unser München erkoren wer 
de» müsse! iBeifallSsturm > Und überreich hak sich unser 
Hoffe» erfüllt: Der schöne Schmuck der Straßen, die 
freundlichen Grüße der Frauen und Jungfrauen, der Hand 
schlag deutscher Männer — er ist den deutschen Säugern 
dargcbrachi! Und wenn nun mir vom BundeķanSschussc 
die Ehre zu Theil wurde. Euch den Willkomm zu bringen, 
so glaube ich alle Eure Gefühle zusammenzufassen, wenn 
ich rufe und Sie einlade, mit mir einzustimmen: .Mün 
chen, die Hauptstadt deutscher Kunst und Wissenschaft, die 
deutsche KöiiigSstadt, unser München lebe hoch!' Der Ju 
bel, welchen die Worte hervorriefe», war riesig und klang 
lange in den Chören nach. die dort uird hier in der wei 
ten Halle von einzelnen Säugergruppcn nugcstimuit 
wurden 
lim >0 Uhr erfolgte der feierliche Act der Ue bergabe 
der Sängerbund«sahne Auf den zwei Emporien, 
welche den Sockel der stolzen Siegessäule umgeben, er 
schienen liebliche Jungfrauen in weißen Kleidern und mit 
theils deutschen, theil« blau-weißen Schleifen in de» Haa- 
reu. während die schwere BundeSfahne von drei Junkern 
und begleitet von neun altdeutsch gekleideten Männern 
unter dem Gesänge: „Schneidige Wehr. blanke Ehr, Wie 
zum Geleit, gibt'Gott allezeit!' am Fuße der Sieges 
säule niedcrgcsteNt wurde. Zunächst ergriff nun eine der 
Jungfrauen, die k. ForstralhSlochter Frln.j Moser.das 
Wort und trug einen Prolog vor. 
Die Jungfrau schlang nach Vortrag desselben das präch 
tig gestickte Fahnenband um die Bundesfahne und schloß 
dann mit dem Verse: 
So oft der Banner« Schwingen sich entfalten, 
Gemahne eS an München« Fronen Euch. 
Ein Zeichen, daß auch wir getreulich halten 
Am deutschen Liede und am deutschen Reich! 
Nach diesem Spruche spendete eine andere Dame der 
Fahne noch einen prachtvollen Lorbeerkran, Da» Hoch 
rufen und die Beifallssalven, welche die Damen ernteten, 
wollten kein Ende nehmen, und eS gelang de» nunmehr 
auftretenden Dr. Hach aus Lübeck kaun,, sich verständlich 
zu machen. Dr. Hach brachte ein Hoch auf München« 
deutsche Frauen und Jungfrauen anS und übergab sodann 
in kurzen Worten dem LokalauSschusse die BundeSfahne 
mit dem Wunsche, sie treu zu behüten 
Die nun folgende Sängerkneipe ging unter rau- 
schenden Musikvorträgen vor sich 2» den Zwischenpau- 
sen bestieg »och mancher Redner den Katheder, vermochte 
sich aber bei der großen Lebhaftigkeit der Unterhaltung 
selbst für die Zunächststchenden nicht mehr verständlich zu 
machen Nur dem Vorsitzenden de» fränkischen Sänger- 
Hunde«. Dr. Ger st »er von Nürnberg, der sich als alter 
deutscher SangcSbruder vorstelllc und als solcher mit 
freudigen Zurufen begrüßt ward. gelang r» die Ausmerk- 
samkeit der Versammlung nochmals zu fesseln. Während 
uoch mancher seiner Stiinmung durch eine kleine Rede 
Luft gemacht haben mochte, erklangen inzwischen dort 
und hier die lustigen Weisen fröhlich zechender Sänger. 
So gaben die Throler Sänger zur allgemeine» Erhelle- 
rung Proben in> Juchzen und Throlerliederii. während 
die Rheinländer und Altpreußen sich in ernsteren Chören 
versuchte». Einzelne Säiiger. welche sich da» in steiner 
nen Maßkrügen verschenkte HosbräuhanSbier gar zu srbr 
zu Gemüth gezogen hatten, .fanden stii den zahlreiche», 
die Ordnung ansrecht haltendeii Feuerwehrinänner» und 
Turnern liebreiche Führer oder auch Träger. Der Abend 
verlief tu schönster Ordnung und ohne jede Störung. 
Die Bedienung der Sänger wurde durch zahlreiche Kell 
nerinnen in altdeutscher Tracht besorgt. Bier und Wein 
waren vortrefflich, jedoch nicht sehr billig Die letzten 
Zecher entfernten sich erst gegen 4 Uhr Morgen». Um 
,ede FeuerSgefahr abzuwenden, hielten zahlreiche Feuer 
wehrmänner Wache, in allen Ecken standen vorsorglich 
Feuerspritzen ... 
—, 9. August. Trotz deS grauen Hiiuniels und der 
zeitweise» Regeiischaiicrii bewegcii sich schon »in 6 Uhr 
Morgens mit deii MusikcorpS. welche die Reveille hal 
ten. große Meiischeumassen durch die Straßen 
keil Gasthäusern erschallt als Morgengruß 
Aus vie- 
der beliebte 
Münchener Cantus: „Guten Morgen. Herr Fischer', ein 
unumstößlicher Beweis dafür, daß die Witterung die gute 
Festlaune der Sängcrgäste und der Münchener nicht zu 
stören vermöchte. Früh vor 7 Uhr nahmen - 0 Feuer 
wehrmänner lind eben so viele Turner Ausstellung vor 
dem alteii Rathhanse, in dessen gigantischem Saale die 
Junker und Fahnenträger zur Abholung der Fahnen sich 
einfande» 
I lim 7 Uhr marschirte der Fahncnzug vom Rath 
hause ab. Eine Abtheilung Turner und Feuerwehr er 
öffnete den überaus stattlichen Zug: vier MusikcorpS uiid 
die Münchener Sänger geleiteten an 300 Fahnen, deren 
eilte prächtiger als die andere war. durch die Stadt nach 
dem GlaSpolastc. (Sine unabsehbare Menschenmenge wälzte 
sich vor lind neben dein herrlichen Zuge her. Im GlaS- 
palaste wurdet, die Fahnen entsprechend aufgestellt, so 
daß sie die Ausstattung der Festhallc wirksam vollendeten. 
Gleich darauf entwickelte sich ein bunte» Leben und Trei 
ben im GlaSpalastet um 84 Uhr begann die Hauptprobe 
für die erste Festproduction. 
Gegen I Uhr nahmen die Sänger gemeinschaftliche» 
Mahl in verschiedenen Gasthäusern ein. während das 
Publikuni in großen Massen gegen den GlaSpalaft zu 
strömte. ui» Plätze für die erste Festproduetion zu ge 
winnen. 
Um 3 Uhr Nachmittags begann die erste Festproduction. 
Vom Hofe waren anwesend: die Prinzen Ludwig, Leo 
pold und Adalbert, dann die Prinzessinnen Ludwig und 
Gicsela. DaS Sängerpodium und alle Räume der Fest- 
halle waren dichtgefnllļ: e» mögen wohl ca 16.000 Per 
sonen zugegen gewesen sein. Zum Beginn der Produc 
tion brauste im vieltausendstimmigen Chor der von dem 
Vorstand de« Festausschüsse» Dr. E. Fentsch gedichtete 
und von Fr. I. Schmid comxonirte Festspruch: „Vater 
land. unser Hort. Hell daS Lied. Frei daS Wort. Kühn 
die That — Gib Gott nnS die Gnad'" durch die Halle. 
Hierauf hielt der Vorstand de» Festausschusses, Oberrech- 
nnugSrath Fentsch. die Festrede. Dieselbe sich streng an 
das Programm haltend, feierte sachlich da« deutsche 
Lied und schloß mit einem Heil und Segen dein deut 
schen Sängerbund! Nach der Festrede begann da« Concert. 
Unter der sicheren und stiamnien Seining der Herren Pro- 
fessor 2. Faißt au« Stuttgart, der in der erste» Abthei 
lung den Dirigentenstab führte, und Hoskapellmeister Wüll- 
IIer von München, der in zweiten Abtheilung dirigirte. 
brachte der vieltanseiidstimmige Chor sämmtliche N nimern 
de» Programms zur glücklichsten Durchführung. Die Musik 
begleitung wurde durch ei» in der Mitte des Podium« 
aufgestelltes und aus den hiesigen RegimeiitSmusikeii ge 
bildetes Bläsercorp» von 160 Mann exekutirt. Die erste 
Piece: Mottete nach deni III. Psalm von Orlandi di 
Lasso, leitete würdig ein und wurde vortrefflich gesun 
gen: nicht minder gut der BachuSchnr auS dem „Alcrander- 
fest' von Händel und der Priesterchor: ,O Isis und 
Osiri» an» der Zauberflöte' von Mozart. DaS hieraus 
folgende „Lied vom Rhein' von Nägeli feurig und 
kräftig gesungen, wirkte zündend Erhebend waren da» 
Weihelicd „König Stephan' von Beethoven und Kör 
ner-Webers Gebet: „Hör uns. Allmächtiger', llhland- 
Kreiizer'» Siegesbotschaft. Kräftig und fröhlich rauschte 
null vom Sängerpodium Schneider« Chor hernieder: 
„Kommt. Freunde, trinket froh mit mir". 
Alis der zweiten Abtheilung heben wir als besonder« 
gelungen lind wirksam hervor die S ch n b e rļ'sehe Hymne: 
„Herr, unser Gott. erhöre unser Flehen", die Solovorträge 
de«niederöstcrreichischcn Sängerbünde»: .Morgcngebet von 
Zöllner und C. G. Reissigel» Chor: „In der Ferne' und 
dann „Macte Imperator" vo» Fr Lachner, vom Compo- 
nisten selbst dirigirt. d:r. at» er den Dirigentenstuhl be 
trat. von der Sängerschaar ivie von dem Publikum stür 
misch begrüßt wurde. 
Das Concert war zu Ende. der Glaspnlnst wurde gänz 
lich geräumt. Aber schon eine Stunde später zogen die 
Sängerbünde unter Absingitiig von Liedern, wieder zur 
Festhalle, um hier einen Kneipabend zu verbringen, da 
der ungünstigen Witterung halber der im Programm vor 
gesehene Festzug zur Bavaria auf Montag Abend ver 
schoben werden mußte. In der Festhalle spielte ein gro 
ße« MusikcorpS. Die weiten Räume de« licrrttchen Tem 
pel« waren bi« zum Erdrücken gefüllt, der Zudrang an 
de» Eingängen war ein fabelhaft starker. Da da» ver 
abreichte HofbräuhauSbicr vortrciflich mundete, so war die 
allgemeine Fröhlichkeit bereit« eine hochgradige geworden, 
als gegen 9 Uhr der ReichStagSabgeordnetc Justizrath 
Dr Mayer au» Thorn dem König von Bayern eine Ova 
tion durch ein Ansprache bereitete. In daS am Schluß 
der Rede ausgebrachte Hoch stimmten alte Anweseudeu 
lebhaft ein, worauf die^bayerische VolkShymne gesungen 
wurde. 
Rach weiteren Zwischcnränme» toastete Stefan un» 
Cainenz auf die deuischeu Dichter und der Vorsitzende 
deS Sängerbünde« der Oberlansitz. Fritschc schlug vor. 
das „Brüder reicht die Hand zum Bunde" zu singen. 
daS an diesem Abende von den dnheimgebliebenen Sän 
gern und Vereinen in ganz Deutschland zum Wahrzeichen 
der deutschen Zusammengehörigkeit abgesungen würde. 
Verschiedene Süngerbündnisse hielte» vom Podium herab 
Einzelvorträge: einen wahren Riesensturni de« Beifalls 
ries da» unübertreffliche Jodeln der Throler lind eine 
daraus von ihrem Vorsitzenden gesprochene Rede hervor, 
worin derselbe nach der Sitte seine» Landes mit bedeck 
tem Haupte sprechend, an dar Lied: „Ich kenne eiucu 
hellen Edelstein — da« treue, deutsche Herz" erinnerte 
und ausführte, daß da« Volk von Tyrol zwar rauh wie 
feine Berge sei. aber im Herzen gut deutsch fühle. Der 
Vorsitzende de« Hermanstädter Mäniiergesangverein« ge 
mahnte die Versammlung deķ trotz Jahrhunderte langer 
Entfremdung voin Multerlande immer noch treu geblie 
benen Sachsenvolkc» in Siebenbürgen nicht zu vergessen, 
und brachte sein Hoch der unergründlichen Zauberkraft 
des deutschen Liede». 
Diese beiden Redner aus Tyrol und Siebenbürgen 
ernteten einen wahrhaft rauschende» Beifall. Weitere 
Reden waren wegen de« übergroßen Geräusche«, daS die 
Festhalleii erfüllte, nicht mehr verständlich, ebenso dränge» 
die Vorträge nicht mehr durch, welche der Bayerische 
Sängerbund, der Nürnberger Liederkranz ». a zu». Be 
sten gaben. Hier und dort erscholl meloSienreicher Tisch- 
gesang. dazwischen durchtönte ein die ganze Fcsthalle 
durchdringender Jodler ci,.e» OcstcrreicherS oder rauschte 
die Musik abwechselnd mit den hoch hernieder fallenden 
Wassern de» RiesenspriiigbriiNiienS in der Mitte der Fest- 
halle. Um l Uhr Nacht« wurde die Fcsthalle geräumt 
und nur ungern trennten sich die Sänger au» de» hei 
teren Räumen um ihre Quartiere auszusuchen. Auch 
der zweite Tag deS Feste« ist in inusterhafter Ordnung 
und ohne jeglichen Unfall abgelaufen. Als Curiosum 
mag angeführt sein. daß der Festausschuß in den bedie 
nenden Kellnerinneii eine wahre Musterkarte von unschö 
nen Mädchen in der löblichen Absicht aufgestellt Hai- die 
Sängergüste wenigstens seinerseits nicht in Versuchung 
führen zu lassen. 
—, 10 Aug Der erwünschte heitere Himmel lockte die 
Sänger heute schon i» den frühesten Morgenstunden a»§ 
ihren Quartieren. Schaarenweise begleiteten sie die Mu 
sikkorps. welche um 6 Uhr Morgens zur Tagreveille die 
Stadt durchzogen. Da« Gewühl in'den Straßen hat eher 
zu als abgeiiommen. 
Um halb l0 Uhr begann im GlaSpalaft die Probe für 
die zweite Festproduction. wozu sich Sänger viel spärli 
cher eingefunde» hatten, als in der ersten. In der Fcst 
halle waren bereit« mehrere Photographen mit der Auf 
nahme der hervorragcudereu Theile beschäftigt 
Um 3 Uhr Nachmittag« begann vor einer eben so zahl 
reichen Hörerschaft, unter welcher sich die Bürgermeister 
und die Genieindekollegien der Stadt München und viele 
musikalische Eelebritäteu befanden, als gestern da« zweite 
Conzert mit dem .Kaisermarsch' von Richard Wagner, 
vortrefflich ausgeführt von einem gewaltigen Orchester, 
dem gegenüber der einstimmige oder ohiichi» für die Te- 
noriste» zu tiefklingende Schlußchor freilich nicht durch 
dringen konnte. Nach dem Kaiscrinarsche betrat der zweite 
Bürgermeister der Stadt München. Dr. Wiedeiimayer, die 
Tribüne und hielt eine Rede auf den deutschen Kaiser, 
an deren Schluß er daS deutsche Reich und de» deutschen 
Kaiser hochlebe» ließ. Die Versammlung stimmtr mit gro 
ßem Jubel ein. Ein Mitglied de« deutscken Şängerbun- 
des-AuSschusseS theilte sodann den Sängern mit. daß der 
König van Bayern, gerührt von der ihm gestern gewidme 
ten Aufmerksamkeit, den v'ersammelien deutschen Sängern 
Grüße sende. Diese Mittheilung wurde mit dreifachem 
Hoch auf den Bayerukönig aufgeuommeu. Darauf nahm 
da« Conzert seinen Fortgang. 
Unmittelbar nach Beendigung de« Conzert« — um 
6! Uhr Abend« — erfolgte die Aufstellung des Sänger 
zuge». Da» Publikum hatte diesen schon seit den Mit 
tagsstunden erwartet und alle Straßen, durch welche er 
ziehen sollte, besetzt. Die Aufstellung des Zuges ging in den 
dem GlaSpalaste zunächst gelegenen Straßen unter Milwir- 
kling der Feuerwehr und Turnerschaft rasch vor sich. Un, 
7 Uhr Abend« setzt sich der Feftzug in Bewegung Die 
Spitze de« Zuges bildeten zwei Ritter in mittelalterlicher 
Tracht, hinter welchen zwanzig Mann Feuerwehr mar- 
schirten. Darauf folgten die Tamboure der Turnerjugend. 
der Turnrath mit Fahne, da» Commando und der Ver- 
waltttiigSralh der freiwilligen Feuerwehr, hierauf ein He 
rold zu Pferde mit Pagen, ein Reiter mit der Reichs- 
standarte. darauf vier costüinirte Reiter, dahinter dei Bau- 
uiid DecoratioiiSaiiSschuß. 12 im Zuge vertheilte Musik- 
korpS führten die Sängerbünde hinter sich. deren Vereine in 
alphabetischer Reihenfolge marschirten. Die zweite Zughälfte 
eröffneten zwanzig Turner in zwei Gliedern, hinter wel 
chen sechs Ehrenreiter lMüncheuer Bürger) ritten. Diesen 
reihte sich der MusikaiiSschuß und sechs Männer der 
der d eutschen SängerbuudeS-Fahnenwacht in schwarzen 
mit weißen Reiherfedcrn geschmückten BaretS. großen Ka 
nonenstiefeln. Fechthandschuhen und Degen. Nun folgte, 
von drei Junkern getragen, die deutsche SängerbundeS- 
fnhiie mit ihrem großen, von den Frauen und Jungfrauen 
Münchens gewidmeten, deutsche» Fraucubande. begleitet 
vo» wieder sechs Mann der Fahueuwacht und sechs Eh- 
renreiter». Hinter der BnndeSfahne folgte der Ausschuß 
deS deutsche» Sängerbundes, der CentralfestauSschuß und 
die übrigen nach Bündnissen geordneten Vereine. DaS 
Ende de« kolossalen Zuge« bildeten der WirthschaftSauschnß. 
da« Gros deS TnrnveinS, ein Musikkorp« mit einer Ab 
theilung Feuerwehr: de» Schluß machten »eun kostümirte 
Reiter. 
Der Festzug mar nach jeder Richtung hin imposant. 
Die prächtigen Fahnen, die in der Zahl von über 300 
den Vereinen vorauSgetrageu wurden, die verschieden 
artigen Abzeichen der Vereine, die schweren Standarten 
der' Bündnisse, der Schmuck der Schärpen und Bänder, 
die »mkräiizte» Trinkhörner, die svalierbildende» Feuer- 
wehrniünuer, die flotten Gestalten der Säuger wirkten be 
zaubernd auf da» in den Straßen versammelte unzählige 
Volk, welche« die Vorübergehende» unaufhörlich begrüßte. 
Die Hoch! und Hurrah! nahmen kein Ende. Au« den 
Fenstern winkten Damen mit ivciße» Tüchern; Blume» 
und Kränze hat c« förmlich geregnet. Besonders herzlich 
wurden die Throler. Wiener und Berliner begrüßt 
So gelangte der über eine Stunde währende Zug um 
8 Uhr auf der Theresienwiese an. wo thue» eine Reihe 
von Flaggeustöcken und Freudenfeuern die via t,inmpl>a- 
lis zur Bavaria verzeichnete» Als der Zug die Thercjien- 
wiese betrat, wurde er mit Geschützsalveu und dem fort- 
donnerndeii Hoch-Rufen der VolkSmengc begrüßt, welche 
sich schon de» Nachmittag über auf der Festwiese ange- 
. sammelt hatte ES war 9 Uhr Abend«, als da« Ende des 
Zuge« die Bavaiia erreichte, linier den Klängen der Mu 
sikkorp» und dem Fahncnmarsche der kleincn Turner Tam 
boure wurden sämmtliche Fahne» in der RnhmeShallc 
der Bavaria aufgestellt. ES war ein bezaubernder Anblick, 
als «tu magischen Lichte bengalischer Fenrr die Hunderte» 
voti Fahne» die Treppen zur Bavaria hittaufivallten. Der 
Festplatz ant Fuße der Bavaria war tvcithin mit großen 
Segeltüchern und Flaggenhälimen nnischlosskn. unzählige 
Lampions und große Feilerpfanneii erleuchieten den Platz 
ünd gewährlen einen prächtigen Anblick im Dunkel der 
Rach!. Die Sänger und das zahlreiche Pliblikuin. da« 
sich ein „es iMibcu hatte, ließen sich a» de» mit farbige» 
Laternen versehenen Tische» nieder lind labcten sich an 
dem anSgezeichncten Stoffe, der von mehreren Bräuerii 
iallerdings z» hohen. Preise) verabreicht wurde. Große 
lieberraschiing ries Sie bengalische Belenchliiiig der Bava 
ria und der RuhmeShalle hervor. Der nUgenieitie gest- 
jiibcl dcr Şäugrr und Gäste wurde noch erhöht durch ein 
brillantes Feuerwerk. 
Vermischte Notizen. 
— In Basel ist letzten Mittwoch, hochbe 
tagt Jakob Richter-Linder gestorben, der auch 
weit über Basel hinaus bekannte Gründer der 
trefflichen, nach seinem Rainen benannten Ver- 
sorgungs- und Erziehungsanstalten für arme 
Fabrikmädchen. 
sHam burgs größtes Bauwerk,1 der ma- 
jestätlsche Nicolaithurm, ist sitzt vollendet. Am 
letzten Julitage ward der vergoldete Knopf aufge- 
wundeii, und vorgestern noch ein vergoldetes Kreuz 
— nicht die vielfach gewünschte Wetterfahne — 
hinzugtsügt. Das Gerüst wird nun abgetragen, und 
dadnrchder schlanke, auSjSandstein aufgeführte Helm 
sowohl in seiner eigenen Gestalt als in den Ver 
hältnissen zum übrigen Ban erst recht sichtbar ge- 
macht. Leider sind aber Knopf und Kreuz sogleich 
nach der Enthüllung umhüllt worden, um am 
26. d. M. erst noch Gegenstand einer besonderen 
Enthüllnngsfeier zu sein. Hamburg hat nun 2 
berühmte Thürme, die jeder in seiner Art ineik- 
wüidig sind und einen gewaltigen Eindruck ma 
chen: den Michaelis- und den Nicolaithurm, den 
einen in den halbromanischen Kuppelstielc des vo 
rigen Jahrhnnderls, 456 Fuß hoch, den andern 
in rein gothischem Stil, 520 Fuß hoch. 
Wien, 9. Aug. Die Wiener Hochquellen- 
lkitung kostet der ,Pr.' zufolge statt der prälimi- 
nirten 14 Millionen 23 Millionen; die bereits 
ausgeführten Bauten erfordern 20,367,000 Guld., 
die noch nothwendigen Anlagen über 2j Mill. 
Der Aquädukt kostete 9,875,000 Guld.. die Refer- 
voirs und das Röhrermetz 6,740,000 Guld.; vom 
Röhrennetz sind 90,000 Klafter schon gelegt, 6000 
sind »och zu legen. 
Sonntag, den 16. August soll in den Räumen 
des Conventgartens in Hamburg eine große 
Gkflügelausstkllung eröffnet werden. Dem Ver 
nehmen nach sind bereits 294 Stämme Hühner, 
700 Paar Tauben und 277 Sing- und Zieivö- 
gkl angemeldet. Auch eine große Anzahl Kanin- 
chengaltungen soll mit zur Ausstellung kommen, 
desgleichen Volieren, Käfige und allerhand zur 
Geflügelzucht erforderliche Dinge. 
— Auf Fühnen wanderte seit Jahre ein armer 
Musikant umher, bis er kürzlich Nachts in Ny- 
burg unter eiuein Thorweg starb. Seine alte 
Geige wurde von einem Gerichtsboten erstanden, 
dcr bei genauer Untersuchung in dem Jnstrumenie 
ein ans 9000 Thaler lautendes Sparkassenbuch 
und 3000 Thlr. in guten Bankbillets fand. Die 
Geige selbst war ein werthvoller Straduarius. 
(Ein theures Pferd). In San Francisco 
ist am 24. Juni ein Rennpferd, der berühmte 
Traber Sam Purdy, für die Kleinigkeit von 
21,500 Dollars in Auction verkauft worden. 
,— Anfangs vor. Woche ist in Bredebro 
eine Frau von ihrem Ehemanne erdrosselt wor 
den. Dem Vernehmen nach waren dieselben, 
nach gemeinschaftlichem Genusse einer Flasche 
Branntwein, in Streit gerathen, bei welcher 
Gelegenheit der Mann seiner Frau zuerst meh 
rere Schläge mit der Flasche auf den Kopf 
versetzte und sie darauf in obgedachter Weise 
ums Leben brachte. Vor vorübergehenden Leu 
ten rühmte er sich seiner Heldenthat, und ver 
anlaßten dieselben seine Gefangennahme und 
demilächstige Ablieferung an das Amtsgericht 
in Wiesby. 
— Im Faaburger Hafen liegt eine 90 
Jahre alte Brigg, die den'Namen „Louise & 
Elisabeth" führt und dort mit einer Holzkadung 
angekommen ist. Dieses Schiff ist im Jahre 
1784 in Sonderburg erbaut, gehörte indessen 
schon 1807 einem norwegischen Rheder. 
Kopenhagen, 10. August. Der frühere 
Postmeister in Flensburg, Kammerherr Fr. 
Moltke, schreibt die „Bert. Tid.", ist am 3. d. 
M. bei seinem Bruder, dem Feldmarschall 
Grafen Moltke, auf dessen Gute in Preußen 
gestorben. Er war ein loyaler Mann, welcher - 
der dänischen Sache im Jahre 1848 treu blieb. 
Nachdem er ursprünglich Offizier gewesen war, 
trat er später in civile Aemter, erst als Zoll 
vermalter und später als Zollinspector in Ring 
stedt über, wurde dann als Postmeister in 
Apenrade und nach dem Kriege von 1848 als 
Postmeister in Flensburg angestellt, welchen 
Posten er bis nach dem Kriege von 1864 be 
kleidete. Er nahni zu der Zeit seinen Abschied 
und lebte einige Jahre in Lübeck, zog aber 
später zum Bruder in Berlin. Er war ein 
besonders herrlicher Charakter, dienstwillig un» 
diensteifrig, weshalb sein Dahinscheiden alle 
Diejenigen, welche mit ihm in Verbindung ge 
standen haben, schmerzlich berühren wird. Der 
Ausfall des Krieges von 1864, sowie auch die 
spätere ungünstige politische Stellung Däne 
marks schmerzten ihn in hohem Grade und er 
verleugnete keineswegs diese Gefühle in seiner 
neuen Umgebung. Seine Leiche ist nach Flens 
burg geführt und dort begraben worden. 
— Unter den verschiedenen Zeichen ehrfurchts 
voller Anhänglichkeit, welche K a is er Wilheli« 
auch auf seinen Reisen entgegengebracht zu wer 
den pflegen, verdient eine ebenso originelle wi« 
sinnreiche Blumenspende des Gürlners auf der 
Billa Meran in Gastein, Biegler, einer aner 
kennenden Erwähnung. 
Die Gabe bildet ein im Lichten 3 Spanne» 
langes und 21 Spannen breites Tableau, i» 
welchem eine Wildbad Gastein darstellende 
Photographie von getrockneten AlpenblumeN 
umgeben ist. Ein aus feinen TannenzmeigeN 
und Hollundermark in Form einer Kaiserkrone 
geschmackvoll zusammengefügtes Körbchen streut 
in den herrlichsten Blumen des Gasteiner Tho 
les und seiner Höhen ein wahres Füllhorn des 
Schönsten aus, was nur die Alpenflora dar 
bietet. Um die prächtige große blaue Mannes 
treue gruppiren sich, mit vielem Geschmack an 
einander gereiht, das Edelweiß, die Trauer 
und Alpenrose, die Rose Dalmatiens und Istri 
ens und alle die übrigen zierlichen Blumefl 
dieser schönen Berge und Thäler. DaS GattZ^ 
ist von einem Nahmen umschloffen, der aus 
den Zweigen, Blüthen und Früchten dortig^ 
Tannenarten künstlerisch zusammengestellt, de» 
wohlthuenden Eindruck der seltenen Spend? 
noch erhöht. 
Der Kaiser hat den Geheimen Hosrath Bor» 
beauftragt, dem geschickten Gärtner, der bereis 
auf der Wiener Weltausstellung durch ein & 1 ' 
plom ausgezeichnet wurde, in einem Schreib^ 
seinen Dank auszudrücken und ein kaiserlich?" 
Ehrengesckenk beizufügen. 
X Locales 
Die Holzbrücke, welche beim sog. Amtmann-^ 
bäum über den Stegengraben führt, befind?? 
sich theilweise in schadhaftem und wenigst/", 
an einer Stelle für Passanten gefährliche 
Zustande. Wen geht es an? 
Der Ş Verschönerungsverein wird er 
sucht, sich der stark abschüssigen beseelen -w ' 
gesstrecke vom Badeeiland zur Eider hinnnt 
— vis-a-vis dem neuen Bahnhöfe — anz 
nehmen. 
Quidam-
	        

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N.p., 1874. Print.
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