Rendsburger Wochenblatt:

Bibliografische Daten

Zeitung

Persistente ID:: PPN1831318695

Titel:: Rendsburger Wochenblatt

Untertitel:: Tageblatt

Dokumenttyp:: Zeitung

Herausgeber:: Möller

Erscheinungsort:: Rendsburg; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-9226114

Persistente ID:: PPN1831865742

Dokumenttyp:: Zeitungsband

Erscheinungsjahr:: 1867

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Zeitungen; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:: PPN1831318695_1867-12-21_102

Titel:: Ausgabe vom Samstag, den 21. Dezember 1867

Strukturtyp:: Ausgabe

Erscheinungsjahr:: 1867-12-21

Sprache:: Deutsch

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

60ster Jahrgang. Abonnemeutspreis: Jährlich 5 Ŗ Cr.-vierteljährlich 20 — frei ins Hau« geliefert 22 ß; — für Auswärtige, die das Blatt durch die Post beziehe» 22/3 Ct. tuet. Stempelsteuer u. Postgebühr, Erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend Morgens, viiscrationsgeliiihr: Für die Petitzeile l 1 /, ß. für die CorpuSzeile 2 ß Crt, Anzeigen werden für die MittwochMr, bis Dienstag, für die Sonnabend-Nr, bis Freitag-Mittag 12 Uhr erbeten. Sonnabend, 21. December 1867. Zur Tagesgeschichte. Berlin, 18. Dec. Der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Dänemark wegen Nordschleswig, welche durch die Abreise von Quaade's nach Kopenhagen behufs Einholung weiterer Verhaltungsbefehle unterbrochen wur- den, ist nach der Rückkehr des Herrn v, Quaade zu Neujahr entgegenzusehen. Die Vertretung des Norddeutschen Bundes bei den fremden Regierungen soll demnächst geordnet werden. Die bisherigen preußischen "Gesandten werden künftighin als Gesandte des Norddeutschen Bundes beglaubigt werden. Berlin, 18. Dec. Das Herrenhaus verwarf den Gesetzentwurf, betreffend dieVereinigung des Ober-Appellationsgerichts mit dem Ober- Tribunal. — Bei der Fortsetzung der Budgetberathung im Abg.-H wurden der Antrag Tiuesten's ein Pausch- Quantunl für die Bezirkskassen Hannovers zu beivilligen, und der Antrag v, Benningsen's, im nächsten Jahr ein Verwaltungsgesetz für die Elbherzogthümer nnd Hannover vorzulegen, ge nehmigt. Endlich wird das Haupt-Extraordi- 'Narium mit 400,000 Thaler angenommen. — Das Haus nimmt ferner das Gesetz über die Besteuerung der Spielkarten mit einer den Wegfall des Denuncianten - Antheils ausspre- chenden Modification an. Auf die Tages-Ordnung einer der nächsten Sitzungen wird gesetzt werden: Mündlicher Be richt der Commission für Finanzen und Zölle über die Petitionen 1. des Hans Hansen und Genossen zu Jdstedch 2. des Theodor Mar- quardsen inib Genossen zu Stolk und 3. des Thomas Nissen und Genossen zu Bollingstedt, sämmtlich die Bewilligung einer Kriegs-Ent schädigung für die in Folge der Schlacht bei Jdstedt im Juli 1850 erlittenen Verluste be treffend. — Der Antrag des Refer. Abge ordneten Dr. Löwe geht dahin: Das Haus wolle beschließen, in Erwägung, daß aus den vorbezelchneten Petitionen nicht erhellt, daß die Petenten sich mit Ansprüchen bereits an die königliche Staatsregierung gewandt haben, deren Entscheidung sie zunächst einholen müssen, bevor das Hans der Abgeordneten sich mit der Prüfung ihrer Forderungen befassen kann, über dieselben zur Tages-Ordnung überzugehen. — J»i Abgeordiicteiihaiise ist folgender Antrag eingebracht: .Das Hans der" Abgeordneten wolle beschließen: die Königliche Staalsregierniig zu er- snchen, die bestehenden SchnIIehrcr-Wittwenkasse» schleunigst jo einrichten zu wolle», daß sic erheblich höhere jährliche Pensionen gewähre» können und dieselben hiebei durch eine» Zuschuß ans der Staats- casse z» unterstützen, — 'Der .Şlaaļsanzciger' vom 17. Dec. bringt den Gesetzentwurf betreffend die Einrichtung und X Ilm- und Rückschau beim Jahres- Ende. (Schluß.) Rendsburg vor 12 bis 15 Jahren und heute, welch rin Abstand! Wer die Stadt in dieser Zeit nicht sab, wird sich verwundert fragen: Ist dies derselbe Ort mit dem vielbespöttelten Pflaster der Königstraße, den .inscheinbarcn Kanfinannslädeli, der Morasipfntze i» der Ecke des Jnngfernstiegs II. s. tv. II. s. Iv. ? Er wird sich der verschiedenen öffentlichen Erleichternngsanstaltc» in Verschiedene» Gegenden der Stadt erinnern; sie sind verschwun den; er wird manches verfallene Häuschen suchen — es hat einem elegante» Bau Platz gemacht und die Stätte seiner Jugendspicle ist ihm schier fremd geworden. Doch wir wollen uns diesmal nicht mit den schon oft genug besprochenen > öffentlichen Anlagen und Verschönerungen beschäftigen, vielmehr wollen wir, wozu uns die bevorstehende Weihnachtszeit ganz besonders einladet, Rendsburgs Handel und Industrie, wie sie sich von Außen dem Auge dar- biete», eine kurze Musterung passiven lassen. Daß wir hierbei nicht alles Einzelne speciell hervorhe ben können, das der Erwähnung werth ist, ver steht sich von selbst, sonst mußten wir an Umfang dem Militairbndgel europäischer Staaten gleich kommen. Um recht systematisch zu Werke,zu gehen, be- ginnen wir am Ende der Stadt, mit der Thor- straße. Hier besuchen wir zuerst das Pelzwaarcn- lager des Herrn Nathan, der es versteht, zahmen und wilden Thieren das Fell so hübsch über die Obre» zu ziehen und derartig zu bearbeiten, daß unsere zartesten Damen ihre» natürlichen Abscheu vor Bären, Fuchsen u. dgl. rein vergessen und Unterhaltung der öffentlichen Volksschulen, wel cher von der Regierung dem Herrenhanse vorge legt ist. Kiel, 18. Dec. Dem Vernehmen hat das Resultat der letzten Volkszählung für Kiel ca. 21,500 Einwohner gegen 18,500 im Jahre 1864 ergeben. Kiel, 16, Dec. Heute ist das unter Vorsitz des Appellationsgerichts-V icepräsidentc» MalinroS abgehaltene juristische Amlscxame» beendet worden. Es sind an 26s Candidate» folgende Charaktere ertheilt: Der erste Charaktere an Christian Hein rich Anton Michclscn ans Heide; — der zweite Charakter mit sehr rühmliche rÄuszeichiinng an Otto Pasche» von Cosset ans Reiidsbiirg, Karl Andr. Cäcil von Vcrnslorff ans Fleckebye, Richard Aug. ©uft. With, Löhman» ans Glncksiodl; — der zweite Charakter mit rühmlicher Anszeichnniig an Jürgen Christian Nissen ans Ncnmüiisler, Christian Ludwig Hermann Petersen ans Oldenburg, Karl Gottlieb Bünz ans Marne, Jakob Graverl ans Elskop; — der zweite Charakter mit Anszcich- nnng an Jakob Georg Aug. Hennings ans Mcl- dorf, Otto Georg Julius Hcnrichsc» ans Hnsnm, Alexander Emil Enge» von Dcstinon ans Glück- stadt, Heinrich Fcrd. Christ, Löck ans Altona, Ernst Anglist Karl Isidor le Sage de Fontenay ans Schleswig, Karl Joh. Adam Behn ans Alô' na, Alwil Cordes ans Hohenstein, Klans Hen- Hing Friedrich Brült aus Marne. — Der zweite Charakter an Michael Heinr. Theod. Lenicke ans Dörrck bei Plöii, Gerhard Grolhnsen ans Kopen hagen, Hans Christ. Heinr. Wilhelm Beeck uns Borkn», Karl Fricdr. Aug. Christian Panty ans Heide, Hermann Eggert Westphal ans Itzehoe. Der dritte Charakter an Wrlh. Mathias Peter- Nissen Davids ans Friedrichsladt, - Niß Friedrich Adolph Davids ans Friedrichstadt, Theodor Karl Gustav von Linstow ans Ratzcbnrg, Theodor- Georg Friedr. Milder Berthns Griebel ans Heide, Peter Moritz Wilhelm Borļicináiiļi ans Rothen huse, Aint Cismar. — D>r neuen Servis-Ordnung zufolge, fin det für die Herzogthümer Schleswig - Holstein und Lauenburg nachstehende Eintheilung der Garnisonorte in 6 Classen statt: es fallen unter A. Altona; B. Flensburg, Kiel und Schles wig; 0. Hadersleben, Rendsburg und Sonder burg; I). Apenrade, Eckernförde, Glückstadt, Heide, Husum, Itzehoe, Neumünster, Preetz, Segeberg, Tondern, Wandsbeck und Wedel; unter E Crempe und Lauenburg, sonne alle nicht speciell genaimten Ortschaften und das platte Land; E. 31 genannte kleine Städte und Flecken. — In Classe A ist der jährliche Servisbetrag für Major und Hauptmann 324, Lieutenant 180, Feldwebel 72, Untcrofficier 30, Soldat 12 in Classe B resp. 234, 150, 60, 24 und 10 F; C resp. 192, 120, 48, 20, und 9 „jp; D 168, 102, 42, 18 und 8 F; E 144, 96, 36, 15 und Gtf; F 144, 96, 30, 14 und 6 iF. Schleswig Am 16. ds. brannte hier die Zündholzwaarenfabrik des Herrn Horn, früher Ludw. Hintze ab. Der gefährliche Zündstoff, dessen Phosphorgeruch sich weit verbreitete, stand im Nu in Flammen, doch blieben die benachbarten Häuser unbeschädigt. Die Lösch anstalten, besonders die junge Turnerfeuer-. wehr, bewährten sich als sehr gut und tüchtig. Der Inhalt der Fabrik soll nicht versichert ge wesen sein. Flensburg. Ein außerordentlich großer Seehund wurde im Strome der Kupfermühle, eine kurze Strecke von den Wasserrädern entfernt, geschossen. Das Thier ist dunkelgrau mit klei nen schwarzen Flecken, reichlich 7 , /- J Fuß lang und obgleich nur mager, dennoch 220 Pfund schwer. ' <■ ; - Meldorf. Am 14. d. M. wurde bei dem Herrn Obergerichts-Advokaten Peters hieselbst, welcher sich bis jetzt geweigert hat, die für IV4 Jahr von ihm verlangte Haussteuer zu berichtigen, die Pfändung vorgenommen. Hr. Obergerichts-Advokat Peters wird die Sache zur richterlichen Entscheidung bringen, und dürfte, sobald diese erfolgt, denn endlich die qu. Angelegenheit, welche hier Alles in Aufregung brachte, ihre Erledigung gefunden haben. XRendsbuvg» 20. Dec. Die auf Mittwoch- Abend (vgl. letzte'Ro. d. Bl.) nach der Ton halle berufene Bnrgernersammlung war unge wöhnlich zahlreich besucht. Es wurde beschlossen, eine Eingabe an den Magistrat zu richten und denselben aufzufordern bei der Kgl. Regierung sich dafür zu verwenden, daß die Stadt in die Klasse A der Servisordnung gesetzt und außer dem mit Rücksicht auf die augenblicklich herr- schendb Theurnng eine Zulage gewährt würde. Gleichzeitig wurde beschlossen, geeigneten Orts Schritte zu thun, daß die Stadt Rendsburg zum Sitz der Provinzialstände für Schleswig- Holstein bestimmt werde. — Am Donnerstage, dcn 19. d. M, gingen mit dem Bahnzngc auch dic colossalen zur Rhyn- Brnckc bei Glückstadt ans der Carlshütte angefer tigten schmiedeeisernen Träger, nach bestandener amtlicher Belastungsprobe, von hier ab, nachdem schon ähnliche kleinere vorher behufs der Ausstel lung an Ort und Stelle geschafft worden. Diese größere eiserne Brücke wird sich durch ihre Soli dität gewiß sehr empfehlen. Nendo bürg. Das zum Frühjahr für die Eidermündung bestimmte Leuchtfeuer-Schiff hat hier bekanntlich seit einiger Zeit auf der Obereider Station genommen, um während des Winters mit den fehlenden Ausrüstungs- Gegenständen completirt zu werden. Mit einer wesentlichen Requisite für das gedachte Schiff, den: Leuchtapparat, ist nun in diesen Tagen der Civilingenieur Herr Veit- Meyer aus Berlin hier eingetroffen und mit der Aufstellung desselben beschäftigt, wobei wir Gelegenheit hatten, selbigen anzusehen. Der Apparat, aus 3 Laternen bestehend, ist in einem um den Schiffsmast liegenden Bügel angebracht und wird vermittelst einer Winde aufgezogen, auch sind der Bewegungen des Schiffs halber die Laternen compasartig auf gehängt^ Die Gläser dieser Laternen werden durch ein System kreisförmig übereinander liegender, geschliffener Prismen gebildet, und sind in Paris angefertigt, ebenso auch die in Bronceguß ausgeführten Gehäuse der Laternen. Es wird die Beleuchtung durch Petroleum- Lampen hergestellt und soll, so weit bekannt, die Anwendung dieser Construction zum Zwecke Sicherung der Schiffahrt hier zuerst versucht werden. Bei der am Donnerstag-Abend in starker Dunkelheit vorgenommenen Probe fand sich Gelegenheit zu bemerken, daß die erwähn ten Laternen geeignet sind, ein besonders kenntliches, intensives Licht zu verbreiten und somit zu hoffen steht, daß das neue Feuer schiff künftig auf seiner Station vor der gefähr lichen Eidermündung, den gehegten Erwartun gen entsprechen, den Schiffen das richtige Einlaufen erleichtern und dadurch auch vielem Unglücke vorbeugen werde. — Von den im Canal vom Frost über raschten Schiffe haben sich ca. 10, worunter auch das hiesige Schiff „Phönix", Capitain Brühn, von der Knooper Schleuse bis Rends burg mittelst Eisbrecher durchgearbeitet und sind soeben an die Stadt gekommen. Der Rest der Schiffe ca. 30 liegt noch bei der Knooper Schleuse. Die Untereider ist von hier bis Thielenhemme eisfrei.- Der Bugsir- dampfer, der solches zu durchbrechen versucht hatte, mußte unverrichteter Sache wieder um kehren. Das hiesige Schiff „Johanna" Capt. Jürgens, bisher bei Breiholz gelegen, ist durch obigen Dampfer an die Stadt geholt. Nachrichten über ©iderschiffe .von Herren Dolling A Bnrmeister in Rendsburg. Angekommen: !8. Decbr. Aeolus, Meyer, von Nestvcd in Kiel. Kirchliche Anzeige. Am Sonntag. 22. Decbr.: Inder St. Marien-Kirche: Vormittags: Predigt des Herrn Pastor Schroedter. Nachmittags: Predigt des "Herrn Pastor Wendt. Die Frühpredigt am »Festtage hält Herr Collaborator Beckmann. Am 1. sowie am 2. Weihnachtsfesttag predigen: Vormittags Herr Pastor Schroedter. Nachmittags Herr Pastor Wcndt. kein Bedenken tragen, sich mit einem hübsche» Pelzmantel _ ober citier moderne» Garnitur znni Weihnachtsfest anbinden zu lassen. Einen Sprung Weiler werden wir von Frerck's Mannfactnrhaud. lung in der Schiffbrückstraße festgehalten und un* sere Damen besinnen sich, daß zu einer Damen- toilette außer dem Pelz noch Mehrcres gehört, das hier zu finden ist. Indessen Geduld, dort an der Ecke der Hoheiistraße lcnchlet Iltis wieder ein Schanfcnster entgegen. Cs ist Hübbinetl's Uhren- iager. Der Besitzer hat sich's zur Aufgabe gestellt, seine Mitbürger an die Flüchtigkeit der Zeit zu erinnern, und außerdem erleichtert er uns das Stlidinlii der Siaatsbürgerrechle durch eine Aus wahl so hübsch blau angelaufener Dr. Gräflicher Brillen, von der aristokratischen goldenen bis herab zur gewöhnlichen Stahlbrille, er bietet uns Ther- iiioiiieter um uns über das Wetter, lind Milch-, Alcohol- K. Messer, um ims über die anßerge- wöhnlichen oder vielmehr gewöhnlichc» Mischlin gen dieser Flüssigkeiten zu vergewissern. Abermals finden wir bei Bieter in der Hoheiistraße ein ge wähltes Uhrcnlager und . bei C. Menlhcn desgiei- chen sowie Ralhenower Augengläser, darauf bc- rechnet, die kurz- und schwachsichtige Menschheit scharf blickend zu machen. Ueberhanpt ist die Ha- hkstraße reich mit Uhren gesegnet und ihre Be wohner werden daher stets wissen, was die Glocke geschlagen. Hier foinmen wir wieder zu einem Laden, der unsere um die Scharf- oder Kurzsichtigkeit der Menschheit wenig sich küminernde Damenwelt vor zugsweise iiltercssiren wird: die erst kürzlich ein gerichtete Parfümerie-Handlung von Michaelis. Da sind Toilettebedürfnisse aller Art, Odeurs comme il saut. Parfümerien für fein riechende Nasen, kurz die elegantesten Geschenke für Dame». Eine iiaiürliche Jdeenverbindnng führt uns von hier vor das Schaufenster von I. Pfeiffer, wo wir außer dem renominirtni Hntlager aller Facoiis und Sloffe und den Verschiedenartigsten elegan testen Pelzgarnitiireii namentlich auch Milttair- Effecten erblicken: das leuchtet >» grellen Farben, alles patent und glänzend; straniin ltnb steif. Ein zweites bedeutendes Hntlager, das van I. Schröder, ist in der Nähe. Dort' spiegeln sich die Kopfhckleidungsstücke der Männerwelt im Gaslicht; weniger in hlitzenden Farben prangend, wie eö ihrer Bcslimninng für den bessern Theil der Schü- psnng angemessen, zeigen sie sich vorherrschend nieiirt n. grau, dcn gegenwärtigeiiBerhältnissen entsprechend. Bei dein gegen früher sehr vergrößerten und in jeder Beziehung reich ausgestatteten Maimfactiir- Waarenlager und Herrengarderoben-Magazii, von A. Jacobsen sind wir flüchtig nonibergeeilt ebenso bei dem von außen zwar unscheinbaren Geschäft des früheren Senators Gronau, sdeni cs nicht mehr bcschiedc» war, das Weihnachtsfest noch ein mal zu feiern), das aber im Innern ein bedeu tendes Lager in Galanterie, Porzelan-, GlaS- »nd sonstigen Gegenständen birgt. Wir werfen einen Blick ans den geschlnackvoUen Mannfactnr- laden von Siegfried Paap und F. Mähet nnd können lins ebenfalls nicht ciitschlagen, einen Mo ment bei deni große» Lager von Mannfactnr- waaren von B. Müller zu verweilen mid unsere Augen an dem unstreitig elegantesten, ganz groß städtischen Laden desselben zu weiden. Weiter un sern Weg wandelnd, gerathen wir zur Linken in die Schirmfablik von A. Lange's Wilttve, wo wir für die Große» Welterableiter aller Art, gut für Sonnenstich, wie für Platzregen, nnd für die Klciiicn mancherlei Spielsachen, 11. A. die sehr zeitgemäßen Schreipnppen (zeitgemäß, weil sie schreien können ohne die Ansinerksamkeit des Staatsanwalts zu erregen) entdecken. Ihr gegcn- über macht ihr in diesen Artikel» offenbar Eon- cnrrenz. Auch Putzgeschäfte hol sowohl die Hohe- als die Kurzestraße auszuweisen, welche durch helle Schallfenster die herrschende Mode in's rich- tiP Licht stellen. Puppen aller Galtiingeii werden daselbst anfgcpntzt. Wir haben mm die Hohestraße passtet lind wenden uns, einen thränennmflorte» Blick ans das Stein- pelbiirca» wendend, zur Mühlenstraße. Dort glätt- zen im hellsten Schein der Gasflammen die Buch- Handlung von E. Ehlers nnd die Oberrcich'sche Biichhandlniig uns entgegen. Sie führen ein rei ches Lager von Jligendschrifteii und Schriften für das Alter, die Quintessenz des deutschen Gei- sics, von der Fibel vis hinauf zu Schiller und Göthe, wissenschaftliche Werke und Schulbücher, die allein unsere Söhne von der gefürchteten drei- jäheigen Dicnjtzeit befreien können, was das Ab geordnetenhaus bisher nicht fertig brachte. Aber weiter! hier das Korbwaareiiinagaziii von Meins, mit Mobilien und Haudgerälh ans diesem leichten und danerhaflen Stoff; dort nebenan Hansen's prächtiger Spicgelladen, ans der andern Seite die Porzelaninalerei von Man — da thut die Aus wahl weh nnd cs schmerzt in der Tasche das Portemonnaie. Weiter die Straße himintcr kommen wie zu dem Ma- iinfactnrladen von Soiiderbnrg (Henipel'ö Nchflg.), besonders bekannt seit Jahren durch seine reichhaltige

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