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Zeitungsband (1867)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1867)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9226114
Persistente ID:
PPN1831865742
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1867
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1867-10-26_86
Titel:
Ausgabe vom Samstag, den 26. Oktober 1867
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1867-10-26
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1867)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Januar 1867 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Januar 1867 (2)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Januar 1867 (3)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Januar 1867 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Januar 1867 (5)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Januar 1867 (6)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Januar 1867 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Januar 1867 (8)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Januar 1867 (9)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Februar 1867 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Februar 1867 (11)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Februar 1867 (12)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Februar 1867 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Februar 1867 (14)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Februar 1867 (15)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Februar 1867 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Februar 1867 (17)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. März 1867 (18)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. März 1867 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. März 1867 (20)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. März 1867 (21)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. März 1867 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. März 1867 (23)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. März 1867 (24)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. März 1867 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. März 1867 (26)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. April 1867 (27)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. April 1867 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. April 1867 (29)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. April 1867 (30)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. April 1867 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. April 1867 (32)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. April 1867 (33)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. April 1867 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Mai 1867 (35)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Mai 1867 (36)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Mai 1867 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Mai 1867 (38)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Mai 1867 (39)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Mai 1867 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Mai 1867 (41)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Mai 1867 (42)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Mai 1867 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Juni 1867 (44)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Juni 1867 (45)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Juni 1867 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Juni 1867 (47)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Juni 1867 (48)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Juni 1867 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Juni 1867 (50)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Juni 1867 (51)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Juni 1867 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Juli 1867 (53)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Juli 1867 (54)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Juli 1867 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Juli 1867 (56)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Juli 1867 (57)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Juli 1867 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Juli 1867 (59)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Juli 1867 (60)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Juli 1867 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. August 1867 (62)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. August 1867 (63)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. August 1867 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. August 1867 (65)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. August 1867 (66)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. August 1867 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. August 1867 (68)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. August 1867 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. August 1867 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. September 1867 (71)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. September 1867 (72)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. September 1867 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. September 1867 (74)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. September 1867 (75)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. September 1867 (76)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. September 1867 (77)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. September 1867 (78)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Oktober 1867 (79)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Oktober 1867 (80)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Oktober 1867 (81)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Oktober 1867 (82)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Oktober 1867 (83)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Oktober 1867 (84)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Oktober 1867 (85)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Oktober 1867 (86)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Oktober 1867 (87)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. November 1867 (88)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. November 1867 (89)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. November 1867 (90)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. November 1867 (91)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. November 1867 (92)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. November 1867 (93)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. November 1867 (94)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. November 1867 (95)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. November 1867 (96)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Dezember 1867 (97)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Dezember 1867 (98)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Dezember 1867 (99)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Dezember 1867 (100)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Dezember 1867 (101)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Dezember 1867 (102)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Dezember 1867 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Dezember 1867 (104)

Volltext

Ileàburger Wochenblatt. 
«h.nnomMtKiir»«- GOflCt' Jahrgang. SnfcrtttiouSneSöfit: 
Nboiinementspreis: 
Jährlich 5 ?/ Crt., vierteljährlich 20/3; — frei iNS Hn»S 
geliefert 22/2; — für Auswärtige, die da« Blatt durch 
die Post beziehen 22 ß Ct. iitcl. Stempelsteuer it. Postgebühr. 
Erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend Morgens. 
Iiiserationsgebühi: 
Für die Petitzeile 17, ß, für die Corpuszeile 2 ß Lrt 
Anzeigen werden für die Mittwoch-Nr. bis Dienstag, für 
die Sonnabend-Nr. bis Freitag Mittag 12 Uhr erbeten. 
Sonnabend, 
M» 8G. 
26. Ģciober 1867. 
Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein. 
130. Stück. Kiel, 19. Oct. 
Bekanntmachung, betreffend die Abstandnahme von 
einer neuen Veranlagung der Classen-, Einkommen - und 
Gewerbesteuer für das-Jahr >808 und das in Folge 
dessen zu beobachtende Verfahren. fLlassen-, Einkommcn- 
und Gewerbesteuer, wie solche bisher festgesetzt und den 
Pflichtigen bekannt gemacht sind, behalten auch für das 
nächste Jahr dieselbe Gültigkeit, wofern selbige nicht in 
Folge deS Reclamations- oder des Recnrsvcrsahrcns ab 
geändert werden sollten. Diese Abänderung würde aber, 
wofern sic überhaupt nach deal Gesetze zu begründen sein 
sollte, immer nur dadurch herbeizuführen sein, daß bei 
der zuständigen Behörde <de>» Veranlagung« >Co»i»iissariuS) 
die Reclamation gegen die Veranlagung rechtzeitig ange 
bracht wird. Die Rechtzeitigkeit der Anbringung ist nur 
gewahrt, wenn die Reclamation a. für die Llnsscnstener 
innerhalb 3 Monaten vom t. Tage des Ablaufes der 
OffcnlcgnngSfrist der Stcnerollen. welche für jeden Ort 
besonder« bekannt gemacht ist, angerechnet (§ 14 des Ge 
setzes vom l. Mai 1851), i>. für die classificirte Einkom- 
nienstcuer ebenfalls binnen 3 Monaten vom Tage der 
Zustellung der Benachrichtigung über die erfolgte Ein 
schätzung angerechnet <8 23 desselben Gesetzes), und c. für 
die Gewerbesteuer binnen gleicher Frist vom Tage der 
Bekam,ln,achnng dev Heberolle beziehungsweise von der 
besonders erfolgten Benachrichtigung angerechnet 18 22 
deS Gesetzes vom 19. Juli 1861 und £ 1 des Gesetzes 
vom 18. Juni 1840) bei der zuständigen Behörde er 
hoben ist > 
Bekanntmachung, betreffend den Ni,italisch Fürstlich- 
Schwnrzbnrg - Sondershanser Lassenanweisungcn zu 1 
Thaler. 
Bekanntmachung, betreffend den Eintritt in die nllge- 
meine Wittwe,i verpflegn» gsanstatt in Berlin. 
jDaS Oberprästdinm ist von de,» tzönigl. Finnnz- 
ininistcrinnl autoriflrt worden, die Aufnähn,e hiesiger 
Beamten in die nllge,»eine Wittwenvcrpflegniigsanstalt, 
sowie die Einziehung „nd Abführung der von solchen zu 
entrichtenden Wittwcnknssenbeiträgc bis ans Weitere« 
durch die König!. Schleswig-Holsteinische Hanptkaffe zu 
Rendsburg nach den in dieser Beziehung für die alt- 
ländischen Provinzen bestehenden Bestimmnnge» vermitteln 
z>i lassen.! 
Zur Lagcsgescliichte 
Berlin, 22. Ocl. Der Reichstag »ahm heule 
das Freizügigkeilsgcsttz drfiiiilw an, genchliligte 
die SjiilitstkcoimcniioiU'ii und nahm die Marine- 
aiilcihe mit einem Amendement an, wonach die 
jährlich zn verausgabenden Beträge der Anleihe 
jedesmal durch das Bnndcshaiishaltsgcsetz fcstzn- 
ftcUcn sind. Der Antrag Kiygcr's (Hadcreleben), 
daß die zur Abtretung a» Dänemark bestimmten 
nordschledlvigschcn Bezirke an den Verbindlichkeiten 
der Anleihe »ichl thcilnchmen, wurde abgelehnt. 
Der „Rh. Z." schreibt man ans dem Reichstage: 
Berlin, 21 Ock. Tag für Tag ei» Gesetz! 
Das Pensum des Reichstags soll bis Ende dieser 
Wache fertig werden, also wird cs auch fertig. 
Was die hohe Bersammlung beschlicht, indem sie 
hier ein Amendement anniimnt, dort eines ablehnt, 
hier die Regierungsvorlage herstellt »nd dort über 
die Connnissionsvorschlägc hinausgeht, das läßt 
sich in der Sitzung selbst schon gar nicht mehr 
übersehen. Im Abgeordnetenhanse wird an einem 
großen Gesetze regelmäßig 3 Tage lang im Ple 
num berathen, und selbst dann müssen die Abge 
ordneten sich noch oft auf die Einsicht und die 
Gewissenhaftigkeit der Commission verlassen, welche 
einen gedruckten Bericht über die Vorlage geliefert 
hat. Commissionen werden im Reichslage entweder 
gar nicht gewählt oder, da die Plcliarsitzunge» 
täglich stattfinden und bis nach 4 Uhr Nachniit- 
tngS dauern, auf Abends 6 Uhr berufen, um 
selbst Hals über Kops schlüssig zu werden. Wir 
haben eine sehr gute Meinung van der gesunden 
Constitution der meisten Rcichsbotc»; aber daß die 
Herren, wenn sie von Morgens 10 llhr bis 4j- 
Uhr im Pleno zu Rathe gesessen haben, von 0 
bis 10 Uhr Abends große geistige Frische cnt- 
wickeln, ist uns mindestens zweifelhaft. Dlc Vor 
sehung n»iß wunderbar über den Arbeiten dersel 
ben wachen, wenn die Folge» der gcgenwärligcn 
Arbeitsmethode nicht schon bald an dein einen 
oder andern Gesetze ans das Empfindlichste her 
vortreten. Dann würde man sich zn spät erinnern, 
daß zur Aufnahme einer verkehrten Bestinininng 
nur ein einziges verkehrtes Ja oder Nein gehört; 
daß aber die Ausmerzung auch nur des kleinsten 
Fehlers eine vollständige legislatorische Thätigkeit, 
also namenüid) die Uebereinstimmung des 83»»- 
desrathS und des Reichstags erfordert. Heute ist 
vielleicht das wichtigste Gesetz der ganzen Session 
fertig geworden, das Gesetz über die Freizügigkeit. 
Dasselbe ist nicht blos wegen seiner unnllltclbareil 
Folgen für Die wichtig, welche selbst von der 
Freizügigkeit Gebrauch machen, sondern für Alle 
in seinen Folgen ans die ganze innere Gesetzge 
bung. Die bisherige Gcwcrbegesctzgcbmig, ferner 
die Gesetze über Hcimathörccht und Armenpflege 
rc. werden dadurch zerrissen und unhaltbar. 
— In Bezug auf die bekannte Erklärung 
des Grafen Bismarck im Reichstage: er müsse 
mit Beschämung eingestehen, daß es ihm nach 
fünfjährigem angestrengten Bemühen in seiner 
Stellung als preußischer Ministerpräsident nicht 
gelungen sei, die Reform der Hypothekengesetz 
gebung allch nur um eines Haares Breite zu 
fördern, — wird der Augsb. Allg. Ztg. ge 
schrieben: „Der Justizminister hat, wie ich 
auf das Bestinlmteste versichern kann, bereits 
zu Anfang dieses Jahres bem Präsidenten des 
Staatsministeriums einen die Reform des Hy 
pothekenwesens betreffenden Gesetzentwurf über 
reicht, es aber bis jetzt, trotz wiederholter Er 
innerungen, nicht dahin bringen können, daß 
der Entwurf einer Berathung und Beschluß 
fassung im Staatsministerium unterzogen wurde. 
— Abg. Liebknecht erklärt in der V. Z.: 
„Nicht (wie eürige Zeitungen berichten) den 
Norddeutschen Btlnd (was keinen Sinn hätte) 
sondern den Norddeutschen Reichstag habe ich 
„das Feigellbtatt des Absolutismus" genannt. 
Ferner: Nach einigen Zeitungsberichten könnte 
es scheinen, als sei ich durch das Geschrei der 
Rechten voll der Tribüne, gescheucht worden. 
Ich endete, als ich gesagt hatte, was ich sagen 
wollte. Die Rufe: Herunter! Raus! konnten, 
gleich den geballten Fäusten nur einen erhei 
ternden Eindruck auf mich hervorbringen!" 
»Breslau, 20. Oct. (Privat - Mittheilung.) 
WUMciilUiigen, die Herr Bebel auf der Tribüne 
des Reichstages gelegentlich der Militärdebatte 
vertreten, scheinen in den Städten, welche einen 
intelligenten Arbcitcrstaiid besitzen, viel Allklang 
zn finden. In unserm Arbeiterverein wurden die 
betreffenden Reden lebhaft besprochen iliid einstim 
mig der Beschluß gefaßt, die Zlistiininung des 
Vereins Herrn Bebel durch nachfolgende Adresse 
zu bezeigen: 
.Geehrter Volksvertreter! 
Durchdrungen von der Wahrheit der in der 22. 
Sitzung des Norddeutschen Reichstags von Ihnen 
dargelegten Ansichten Über das Kriegsdicnstgesctz, 
erkennen die Mitglieder des nnterzcichnctcii Ver 
eins in dem mannhaften Auftreten Ihrerseits, in 
dem freimüthigen Aussprechen Ihrer Meinung die 
wahrhaft würdige Vertretung nicht nur der Wäh 
ler Ihrer heimathlichen Wahlbezirke, sondern über 
haupt der ganzen Acbciterbevölkcrnng des Vater 
landes. 
Wir bitten Sie, unbeirrt durch Angriffe jugend 
licher, drö Ruhmes ihres Balers unwürdiger Gc- 
lch len, auf dem eingeschlagenen Wege zu behar 
ren, daun können Sie mit dreister Stirn und 
ohne Erröthen vor Ihre Wähler und das gc- 
sanniltc deutsche Volk treten. 
Sle haben Ihre Schuldigkeit gethan. 
Mit deutschem Gruß und Handschlag der 
Breslauer Arbeiter-Verein. 
I ll I i u S S ch e i l, Vorsitzender. 
Breslau, den 19. October 1867." 
Minden, 19. October. Oberbürgermeister- 
Grabow hat in einem verbindlichen Schreiben 
die Candidatur für Minden-Lübbecke mit dem 
Bemerken abgelehnt, daß er wegen seiner ge 
schwächten Gesundheit überhaupt ein Mandat 
anzunehmen nicht Willens sei. 
Frankfurt. Der Fr. Beob. schreibt: Die 
Wahlen zlml Landtage rücken näher, und mit 
Befriedigung bemerken wir, daß die wohl hier 
und da ausgesprochene Parole: „Wahlenthal 
tung!" keine Aussicht hat, von der Mehrzahl 
der Bürgerschaft adoptirt zu werden. Die 
Gründe sind oft genug dargelegt, lvelche ein 
solches Verhalten im wohlverstandenen Inte 
resse des Volkes verwerflich erscheinen lassen; 
der allerstichhaltigste Grund ist wohl der, daß 
damit dein Gegner offenbar nur in die Hände 
gearbeitet und die liberale Partei jedes Ein 
flusses auf die Leitung der Staatsangelegen 
heiten beraubt werden würde. 
An« Holstein, 20. Oct. Folgende Verände 
rungen rücksichtüch des Bcamtenteiipersonals im 
Zollwese» sind durch zahlreich erfolgte Versetzungen 
ans den alten Provinzen nach Schleswig-Holstein 
eingetreten. So sind die Haiiptamtscoiitrolcnre 
Possclt und Lebiils aus Ostpreußen in gleicher 
Eigenschaft für Rendsburg und Neustadt ernannt. 
Provinzialstencrsekrctair Bcriidt ans Wcstprenßen 
wird Burcanvorstehcr bei der Provinzial-Stener- 
Direktion in Glückstadt und Hanptamtscoiitroleur 
Scclmann und Obergrenzcontrolcnr Grimm daher 
haben in gleicher Weise für Heide und Niendorf 
Anstellung gefunden. Ans Pommern sind versetzt 
die Hanptamtscontroleure Fritz nach Ottensen, 
Filling nach Kiel, Großschnpf nach Wandsbcck und 
Obergreiizcontroleur Haring nach Stockelsdorf, 
sänimllich in bisheriger Eigenschaft. Der Ober- 
stcuercontrolcur mid Stencinspector Meerholz ans 
Schlesien geht als Oberstenerinspectar nach Flens 
burg, Proviiizialstener-Secretair Biess daher in 
gleicher Eigenschaft nach Glückstadt, so wie die 
Hanptanitscontrolenre Mittler, Jrmler, Bcill, 
Kode und Schiebelich daher in bisheriger Stel 
lung resp. nach Flensburg', Tondern, Tönning, 
Trittau und Niendorf. Obergrenzcontrolcnr Ka- 
lähnc aus Potsdam wird als solcher in Blanke 
nese und Oberstcuercoutrolcur und Stcnerinsp ctor 
Fromm in Magdeburg als Oberzolliiispcctor in 
Wandsbeck angestellt. Hanptamtscoiltrolcnr v. 
Bernstorf in Halbcrstadt, Oberstcnercontrolenr 
Pape in Aschersleben, Proviiizialstcuersecretair 
Nenmeyer ans Münster, Haiiptanitscvntrolcnr 
Beekhof aus Westphalen kommen in gleicher Eigen 
schaft resp. nach Itzehoe, Neuinünster, Glückstadt 
und Schleswig. Burcanassistent Niemann ans 
Eöln ist als solcher nach Glückstadt versetzt. 
-j- Kiel, 23. Oct. Dem mit dem Abendznge 
hier, wir meinen, von Lübeck zur Inspection der 
hier liegenden Garnison angekommenen General 
v. Maimstein zn Ehren wurde vor dem Bahn 
hofs-Hotel ein Zapfenstreich ausgeführt. 
Der am 21./22. October verstorbene Pastor zn 
Aller Herald v. Neergaard war ein Bruder des vvr 
kannl einem Jahre, 30. October 1866, in Stutt 
gart verstorbenen, im Lande hochgeschätzten Richard 
v. Neergaard. Jener widmete sich verhältiiißmüßig 
spät dem theologischen Studium; von 1860 bis 
1863 war er hier Student. Nach dem Examen 
verwaltete er nacheinander die Pastorate zn Sta- 
rnp, Kliplef und Aller. Er bemühte sich mit 
Ernst und Eifer snr den Bail neuer Kirchen in 
Holstein und die Theilung zn großer Gemeinden 
und von ihm rührt die Broschüre .lieb Holstein, 
mußt mehr Kirchen bauen!" her. Er ist leider 
ttlir eben 40 Jahre alt geworden und das Land 
hat an ihm einen tüchtigen Theologen verloren, 
Kiel, 22. October. Die königl. Regierung 
für Holstein soll ein Rundschreiben an die Be 
hörden erlassen haben, welches, auf die Be 
deutung der Wahlen hinweisend, die Behörden 
anlveist, dahin ihren Einfluß geltend zn machen, 
daß die Wahl auf solche Männer falle, die 
Aus der polnischen Revolution- 
(Forts.) Am folgenden Morgen war der Re- 
gieningsralh Schärst» freilich nur mit einiger An 
strengung im Stande aufzustehen, und das Nö 
thigste in seinen neuen Verhältnissen zu ordnen. 
Im heftigsten Regen machte er zunächst seine 
Geschäfts-Visite bei dein Regierungs-Pläsidcnten, 
sah sich nach einer paffenden Wohnung um, mel 
dete sich beim Plenum der Regierung »nd kehrte 
endlich todlmüde und fiebernd zu de» Skinigcn 
zurück. 
Ec sehnte sich unsäglich nach den Behagen des 
häuslichen Heerdes, nach seinem Bett und Lehn 
stuhl, nach lausend Dingen, die an und für sich 
sehr geringfügig sind, in ihrem Verein aber das 
Süßeste des Lebens, das häusliche Glück bilden, 
und empfing die Nachricht von der Ankunft seiner 
Mobilien mit einer wahrhaften Freude. 
Es waren mittlerweile drei Wochen verflossen, 
der ziemlich rauhe Sommer hatte einem wunder 
schönen Herbst Platz gemacht, die Faiiiilic hatte 
line paffende Wohnung gcfunve», zu der auch ein 
kleiner, freuiidstcher Garten gehörte, und ein heite 
rer, sonniger Nachmittag lockte alle Welt in's Freie. 
Das Schiff mit Schärlin's Mobilien lag, wie 
mail ihm gemeldet hatte, an der sechsten Schleuse. 
Dorthin also machte die Familie sich ans den 
Weg, Bernhardine noch in ganz kindischer Fröh 
lichkeit den Eltern voranhüp send. 
Die Anlage des Bromberger Canals ist ein 
Werk Friedrich des Ersten. Eines jener königlichen 
Geschenke, die der große Fürst dem Theile seines 
Landes gab, der in früherer Zeit das Königreich 
Polen, während Napoleon's Herrschaft Großhcc- 
zogthnln Warschau geheißen. 
Frau Lina Schärstn, am Arme ihres Gatten 
durch die schattigen Banmgrilppeii neben dem stil 
len, klaren Wasser wandelnd, horchte mit gespann 
ter Aufinerksaiiikeit ans die Gespräche der Vor 
übergehenden und sagte endlich:, 
„Ich weiß nicht Bernhard, aber seit den letzten 
Unruhen*) ist mir oft so ängstlich zmnuthe. Bö 
ses trägt ill der Welt, die von Gott regiert ivlrd, 
doch immer böse Frucht, und die Theilung Po 
lens war eine Handlung der Ungerechtigkeit und 
Gewalthätigkcit. Blut in Strömen ist wegen der 
selben schon geflossen und wird fließen, so lange 
ein Herz in der Brust eines Polen schlägt." 
Schärlin lächelte. „Du sprichst wie eine Fra», 
lind gewiß, es ist ein Glück für die Welt, daß 
dein Geschlecht noch so fest an die goldene Zeit 
glaubt, wo das Recht, das Gute wird siegen. 
„Die Theilung Polens übrigens war freilich 
eine Handlung der Gemalt, ob sic aber besonders 
vom Standpunkte Preußens eine Handlung der 
Ungerechtigkeit war, müßte jedenfalls noch ge 
prüft werden. 
„Der gesegnete Landstrich, durch den wir ge 
reist sind, der Nctzdistrict, war schon zur Zeit, als 
der deutsche Orden im Prenßcnlande herrschte, eine 
Gegend, um deren Besitz die Ritter mit den Po 
lenkönigcn fehdeten. Um die Burg Driest», die 
sich im Besitze der Herren von Osten befand, 
staub schon der Pvlenkönig Wladislaw Jagelio 
mit dem Orden in Proceß. Alle Städte von hier 
bis zur Ostsee haben die Ritter erst gebaut, das 
alte Danzig ausgenommen, das schon früher Re 
sidenz der Herzoge von PomcreUen und Poine- 
jaiücii war, deren einer auch das Kloster Oliva 
*) Polnische Revolution von 1830—31. 
gründete. Die deutschen Ritter haben die Bur- 
ge» von Thor», Gollop, Graudenz, Culm und 
Elbing so gut wie die edle Marienburg erbaut, 
und sie zogen auch deutsche Ansiedler ans diesen 
Boden. 
„Als der alte Fritz, unser großer König, indie 
Theilung Polens willigte, nahm er im Grunde 
mir zurück, was ihm rechtmäßig gehörte, und 
wenn er ein Slückchcn »lehr packte, so geschah 
dies mit dem ältesten Recht, das in der Welt re 
gierte, mit dem Recht des Stärkeren. 
„Außerdem aber hat die preußische Regierung 
diesen Provinzen nur Gutes erwiesen. Friedrich 
gab, indem ec den Bromberger Canal banlc, nicht 
nur der Stadt Bromberg die Grundlage zn einer 
künftigen bedeutenden Größe, sondern eröffnete 
dem reichen Cnjavien erst eine Ansfnhrstraße nach 
Westen für die Erzeugnisse seines Bodens. Fried 
rich Wilhelm der Drille löste den Leibeigenen von 
der Scholle und der Hörigkeit los und setzte freie 
Männer ans einen Boden, den bis dahin Scla 
ven für ihre Herren bebaut und mit ihrem Schweiß 
und Blut gedüngt hatten. Laß zehn, laß zwan 
zig Jahre vergehen, und in diesen Gegenden wird 
ein freier Bauernstand, in diesen Städten ein 
wohlhabender, gesegneter Bürgerstand aufgeblüht 
sein, dessen Bildung in den verbesserten Schulen 
jetzt schon vorbereitet wird." — 
„DaS ist schon und gut," sagte Lina mit ih 
rem herzlichen Lächeln, „aber cs ist darum dach nicht 
recht. Was würde ans der Welt ohne Recht 
und Gerechtigkeit, und denke Dir das, was Preu 
ßen, Oesterreich nnb Rußland an Polen thaten, 
einmal im kleinen Leben, unter Nachbar» ausge 
führt, wie würdest Du cs da nennen? 
„Eine Gewaltthat; doch kann eine solche sogar 
im kleinen Leben unter Nachbarn nothwendig wer- 
de» und von diesem Gesichtspunkt ans gerecht sein. 
Hast Du, Lina, nie vom Rechte der Nothwehr 
gehört? Es hat der geringste Mann das Recht, 
dem Mörder, der nach seinem Halse greift, ihn 
zu erdrosseln, den Kopf an der Wand zn zerschmet 
tern, dem Gesetze muß er dann nur den Beweis 
liefern können, daß er sein eignes Leben dadurch 
vertheidigte. Denn zwischen Mann und Mann 
steht richtend und schllchtend ein Gesetz. 
„Drei Nachbarn, deren Hanswände das Ge 
bäude eines vierten umgeben, haben freilich nicht 
das Recht, diesem, selbst wenn er Feuer anzule 
gen versuchte, sein Grundstück zn nehmen und es 
unter sich zu vertheilen, denn das Gesetz ist da, 
an das sie sich wenden können, und dies wird 
ihr Eigenthum sichern, indem es den Brandstifter 
->in's Zuchthaus oder in's Tollhaus bringt. 
„Wenn aber drei Reiche durch die Unruhe ei 
nes vierten mit Brand und Raub bedroht sind, 
da gibt es keinen andern Richter als das Schwert. 
„Das letzte Recht, das hcil'ge liegt im Schwerte!" 
sagt unser Schiller, und wie sehr die Theilung 
Polens auch eine Gewaltthat gewesen sein mag, 
gerechtfertigt durch die Nothwendigkeit war sie 
gewiß." 
Lina streichelte den Arm ihres Gatten, auf dem 
ihre Hand ruhte, und citirte mit wohlklingender 
Stimme: 
„In der Männer Herrschgebiete 
Gilt der Stärke tropig Recht; 
Mit dem Schwert beweist der Scythe 
Und der Perser wird zun» Knecht!" 
„Gut!" sagte Schärlin, „dagegen ist nur Ei 
nes zn sagen: Der Kampf, die Cnlscheidnng dmch's
	        

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