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Zeitungsband (1867)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1867)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9226114
Persistente ID:
PPN1831865742
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1867
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1867-06-19_49
Titel:
Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Juni 1867
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1867-06-19
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1867)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Januar 1867 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Januar 1867 (2)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Januar 1867 (3)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Januar 1867 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Januar 1867 (5)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Januar 1867 (6)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Januar 1867 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Januar 1867 (8)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Januar 1867 (9)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Februar 1867 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Februar 1867 (11)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Februar 1867 (12)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Februar 1867 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Februar 1867 (14)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Februar 1867 (15)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Februar 1867 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Februar 1867 (17)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. März 1867 (18)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. März 1867 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. März 1867 (20)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. März 1867 (21)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. März 1867 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. März 1867 (23)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. März 1867 (24)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. März 1867 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. März 1867 (26)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. April 1867 (27)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. April 1867 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. April 1867 (29)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. April 1867 (30)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. April 1867 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. April 1867 (32)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. April 1867 (33)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. April 1867 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Mai 1867 (35)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Mai 1867 (36)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Mai 1867 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Mai 1867 (38)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Mai 1867 (39)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Mai 1867 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Mai 1867 (41)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Mai 1867 (42)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Mai 1867 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Juni 1867 (44)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Juni 1867 (45)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Juni 1867 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Juni 1867 (47)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Juni 1867 (48)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Juni 1867 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Juni 1867 (50)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Juni 1867 (51)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Juni 1867 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Juli 1867 (53)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Juli 1867 (54)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Juli 1867 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Juli 1867 (56)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Juli 1867 (57)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Juli 1867 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Juli 1867 (59)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Juli 1867 (60)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Juli 1867 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. August 1867 (62)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. August 1867 (63)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. August 1867 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. August 1867 (65)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. August 1867 (66)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. August 1867 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. August 1867 (68)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. August 1867 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. August 1867 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. September 1867 (71)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. September 1867 (72)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. September 1867 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. September 1867 (74)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. September 1867 (75)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. September 1867 (76)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. September 1867 (77)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. September 1867 (78)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Oktober 1867 (79)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Oktober 1867 (80)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Oktober 1867 (81)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Oktober 1867 (82)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Oktober 1867 (83)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Oktober 1867 (84)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Oktober 1867 (85)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Oktober 1867 (86)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Oktober 1867 (87)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. November 1867 (88)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. November 1867 (89)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. November 1867 (90)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. November 1867 (91)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. November 1867 (92)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. November 1867 (93)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. November 1867 (94)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. November 1867 (95)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. November 1867 (96)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Dezember 1867 (97)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Dezember 1867 (98)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Dezember 1867 (99)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Dezember 1867 (100)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Dezember 1867 (101)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Dezember 1867 (102)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Dezember 1867 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Dezember 1867 (104)

Volltext

Nlnnuiemcntsprcis: 
Jährlich 4 Ï 4 ß, vierteljährlich 17/J — frei in« Haus 
geliefert 19/3; — für Auswärtige, die das Blatt durch 
die Post oder Lommissiaiiaire beziehen 20 /3 Lt. 
60şîcr Iâhrgâng. 
Erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend Morgens, 
Jnferationsgebühr: 
Für die Pctitzeile IV, ß, für die LorpuSzeile 2 ß Crt 
Anzeigen werden für die Mit!woch-Rr, big Dienstag, für 
die Sonnabend-Nr, big Freitag Mittag 12 Uhr erbeten. 
ķ Mittwoch, “J 
19. guck 1867. 
Zufolge Rescriptes vom 20, Apnil d. I, und 
vom 25. v. M, lint das Königliche Ministerium 
der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangeie- 
genheitcn cs genehmigt, das; von Johannis d, I. 
an das Classeiigeld bei der Gelchrlenschnle in Kiel 
und beim Real-Gymnasinm in Rendsburg 
für Prima und Sccnnda ans 24 xfi Pr. 
für Tertia und Quarta ans 20 „ „ 
für die übrigen Classe» auf 16 „ „ 
nnd beim Gymnasium zu Altona 
für Quarta, Quinta, Sexta und 
Septinia 24 $ Pr. 
jährlich, mit der Maßgabe festgesetzt werde, dckst 
die ans dieser Anordnung hervorgehende Mehr- 
cinnahnie nicht den Lehrern zufällt, sondern zum 
Schnlärar einzuziehen ist. 
Vorstehendes lvird hiemitlelst zur allgemeine» 
Kunde gebracht 
Kiel, 3. Juni 1867. 
Königliche Regierung für Holstein. 
C. Scheel -Plessen. 
Dr. Chalibnns, Gcv. 
Zur Dagesgefcdichte. 
In der großen Politik liegt nichts von Beden- 
tung vvrj Dies Urtheil gilt auch von der 
neuesten Botschaft der „Hamb. Nachr." in Pa 
ris sei von Napoleon die allgemeine Entwaff 
nung angeregt, vom Czaren uub vom König 
Wilhelm mit Wohlwollen angehört und schließ 
lich von Napoleon ein concreter Vorschlag vor 
behalten worden. Um diese „wohlwollende" 
Stimmung zlt erhalten und zu verstärken, wird 
die französische Regierung demnächst dem ge 
setzgebenden Körper die ganze diplomatische 
Correspondenz wegen Luxemburgs — angeb 
lich ohne jegliche Auslassung und Rücksicht — 
vorlegen und Louis Napoleon hat sich beit 
Schnurrbart melancholisch gestrichen, als Nos- 
siili ihni dieser Tage seine Partitur zu der 
Preishymne auf den Frieden überreichte und 
ihm bemerklich machte, daß einige dicke Noten 
zwischen dem „Glockengeläute" — Kanonen 
schüsse bedeuten sollten. 
Berlin, 15. Juni. Heute Nachmittag gegen 
6 Uhr ist der König mittelst Extraznges in Pols- 
doni eingetroffen. Gros Bisniaick, General v. 
Moltke K. befanden sich ans demselben Zuge. Der 
Kronprinz trifft erst morgen früh in Potsdam ein. 
Dem Czaren nnd dem Großfürsten Wladimir sind 
die Generale n. Bonin, von Loan und der Fln- 
geladjnlant Oberst von Schweinitz, so lvie der 
russische Gesandte v. Onbril bis Frankfurt entge 
gen gereist. 
— Ueber Freizügigkeit nnd das Recht der Ehe- 
schließnng sollen für die neuen Landestheilen dcni- 
Ȋchst Gesetze erlassen werden. 
— Ueber die Beerdigung des Schuhmachers 
Seisscrt entnchine» wir der Staatsbürger-Zeitung 
folgenden Bericht: „Es scheint, als ob die Poli 
zeibehörde bei der in Rede stehende» Beerdigung 
wegen der herrschenden Aufregung Ruhestörungen 
befürchtete; denn obgleich die Ehefrau des Geiöd- 
tcts'ii die Beerdigung zu Donnerstag Nachmittag, 
angekündigt, auch die Schuhmacher-Innung ihre 
Theilnahme daran öffentlich erklärt hatte, erschien 
doch schon früh »m 6 Uhr vor dem Stcrbehanse 
ein Leichenwagen nebst Begleitkntschen, in» die 
Leiche nach dem Kirchhofe abzuholen. Die Wwe. 
des Gclödlelen weigerte sich iiideß unter Hiinvei- 
snug ans das von der Innung beabsichtigse Ge 
leit die Leiche zu verabfolgen, und so hatte cs 
denn bei dee Beerdigung Nachniittags 5 Uhr 
sei» Brwcnden. Auch zeigte die ruhige Haltung 
des Publikums, das sich vor dem Traucrhansc 
lange vor der bestimmten Sinnde sehr zahlreich 
versammelt halte, daß die clwiiigen Bedenken der 
Polizei nnbegründcl waren. Nachdem man über 
eine halbe Stunde vergeblich auf den Geistlichen 
gewartet halte, setzte der Zug ans Ersuchen der 
Polizei, die eine» großen Andrang vom Publikum 
fürchtete, sich in Bewegung, voran ei» Musikcorps 
iind an der Spitze zivci berittene Schntzlenlr, deren 
überall im Wege standen, um den Andrang des 
Publicnms znrückznhalie». In der Friedrichsstr. 
halte dasselbe dicht gedrängt Spalier gehalten. 
Im Gegensatz zu dieser starken Theilnahme des 
Pnblicmns stand der Lcicheiiziig selbst, Dec durch 
aus nicht den Erivarlnngei! entsprach, welche man 
dem lranrigc» Drama entsprechend daran geknüpft 
Halle. Zwei Marschnlle. schrillen Dem Letchenwa- 
gcn voran, welchen dann etwa 150 Milglieder 
der Schnhinachcr-Jnnniig, sowie die Leidtragende» 
in 9 Wagen folgten. 
— Dem Programme der National-Liberalen 
wird die Linke des Abgeordnetenhauses schwer 
lich ein anderes Programm ' gegenüberstellen. 
Die Namen der alten Vorkämpfer des Volkes, 
ihre Handlungen, ihre Reden und Abstim 
mungen noch jüngst im Reichstage und im 
Abgeordnetenhause sind das deutlichste Pro 
gramm und jedenfalls eine bessere Garantie 
für die Wähler, als zweiundvierzig Versprech 
ungen sammt den zukünftigen Nachträgen. Tie 
Linke des Abgeordnetenhauses hat Schritt für 
Schritt gegen die Verehrer der Bundesver- 
fassung die Rechte des preußischen Volkes ver 
theidigt. Sie ist in dem Kampfe besiegt, aber 
nicht geschlagen, überstimmt, aber nicht wider 
legt worden. 
— Die preußischen Darlehns.- Casscnscheine zu 1, 
5 nnd 10 rp meiden zufolge § l des Gesetzes 
twin 27. Septbr., v. I., vom 1. Juli d. I. ab 
bei den Staats- »nd öffentlichen Lassen nicht mehr 
in Zahlung geuoniinen, sondern mir noch bei den- 
jenigen (Sassen angenommen werden, welche bis 
dahin durch den Finanznnmstcr znm Umtausch 
derselben bestimmt werden, worauf bei der Nähe 
Der Brandstifter. 
Novelle von F, Arolf. 
(Forts.) Der Herbst halte sich sehr zeitig ein 
gestellt, die Stadl ivar sehr schnell mit den fashio 
nable» Flüchtlingen wieder gefüllt und Jeder der 
ein Hans zu machen beabsichtigte, begann emsig 
seine Zlirnstinigkn. Wahlberg, desscn Gastlichkeit, 
wie der Leser weiß, diese» Sommer den Anforde 
rungen der zahlreichen Freunde nicht entsprochen 
hatte, schien das Versäumte gutmachen ja wollen ; 
>»an sprach von glänzenden Bällen, von soirees 
vru8ienl68 nnd (hê dansants, die in seinem Pro 
gramme standen nnd man übertrieb damit nicht. 
äScmi irgend etwas in Wahlbcrg's Hanse anders 
geworden war, so wurde dies wenigste» keinem 
steniden Auge sichtbar; denn nie war das Hans 
glänzender, anregender nnd gastfreier gewesen, 
-■ami fand zwar allgemein, daß Madame sehr 
Ablaßt sei nnd viel von ihrer ehemaligen Anzie- 
Rnigskeaft verloren habe; aber diesen Mangel er- 
şrtzte eine reizende Tochter und der zum Entzücke» 
liebenswürdige Hausherr. 
Frau Wahlberg allein fühlte, wie fälsch, hohl 
g»d gekünstelt Alles »i» sie her Ivor; sie hätte 
Um jede» Preis, selbst »IN den des bittersten Elends, 
hjeje glanzende Well fliehen mögen, die sie hcim- 
uch zittern machte. Aber welcher Dämon hat 
l>ch zwischen sie »nd ihre» Gatten gestellt? Wa- 
U"U versagt ihr die Lippe, wenn sie ihm das Ber 
euen abfordern will, das er ihr schuldet? — 
•Sie beschließt endlich jede Scheu zu besiegen und 
" M mit ihm zu reden. 
Wahlbcrg halte cs seit einiger Zeit vermiedcii 
"stk şàcr Familie allein zu sein; er pflegte, wenn 
»lcht Gesellschaft da war, entweder unter dem 
des Termins wiederholt anfnierksam zu machen 
sein dürfte. 
— Die „Kreuzztg." ertheilt heute dem Kaiser 
von Oestreich eine Verwarnung. Sie schreibt: 
„Der Kaiser von Oestreich bat die ziemlich bedeu 
tende Geldsumme, die ihm von Seitens Ungarns 
geschenkt worden, den invaliden Honveds, bez. den 
Hinterbliebenen von Honveds überwiesen. Die 
Honveds sind die Soldaten der ungarischen Revo 
lutions-Armee, welche 1848 und 1849 gegen das 
Kaiserhaus Krieg führte. Es bedarf kaum der 
..Bemerkung) daß wir jedem Invaliden, rote allen 
Wittwen nnd Waisen, die reichlichste Hülfe gönnen 
und wünschen, »nd wenn der Kaiser Franz Joseph 
ihnen nach Kräften beisicht, so kann jeder Ehristcn- 
mcnsch sich nur aufrichtig freuen darüber. Wenn 
die Hülfe aber in so demonstrativer Weise wie 
hier, öffentlich durch kaiserliches Handschreiben er- 
folgt, so ist das ein großer Fehler, ja rin Unrecht. 
Ei» Fürst, der irgendwie öffentlich eine Revolution 
anerkennt, der nährt dadurch den revolutionären 
Geist: die Länder, in denen Revülnliunsseste ge 
feiert werden, liefern der Beweise genug. Der 
selige Siahl Hot mit großer Schärfe nnd Klarheit 
auch diesen Satz ausgeführt." — In Oestreich 
wird mau vielleicht an die ungarische Legion van, 
vorigen Jahre unter Leitung Klopka's erinnern, 
nnd — falls man cs für nöthig halten sollte — 
darauf hinweisen, daß der „selige Stahl" gleich 
Hni. v. Gcrlach, dem die Krenzzeitmig jetzt ver 
schlossen ist, Manches nicht billigen würde, was 
jetzt selbst von der Majorität des Herrenhauses 
accèptirt wird. 
Wien, 13. Juni. Es ist schwer, Ihnen 
einen Begriff von der Stinlmung zu machen, 
welche der Amnestieakt tu Ungarn hervorge 
rufen hat — und mehr noch deut Rauschedes 
Enthusiasmus, den die staatskluge und so ganz 
auf den magyarischen Character berechnete 
Maßregel erweckte, daß der Kaiser das für 
ihn uub seine Gemahlin bestimmte Krönungs 
geschenk voll 600,000 Gulden den Honveds, 
d.h. den unterstützungsbedürftigen Insurgenten 
mts deut Jahre 1849 und deren Nachkommen 
bestimmte. ' Wenn man erwägt, mit welcher 
Strenge bisher jedem Versuch, der Bevölkerung 
diesen Unglücklichen ihr trauriges Loos zu mil- 
dern, voll Seiten der Regierung entgegen ge 
treten ward, so wird mau begreifen, was es 
heißt, daß der Kaiser selber die von: Land 
tage votirte Festgabe der Nation jetzt diesem 
Zwecke widmete. Jedenfalls ist durch diese 
beiden geschickt kombinirten Akte das Eine er 
reicht, daß die ungarische Frage in den Be- 
ziehungen Oesterreichs zum Aitslande absolut 
keilte Rolle mehr spielen wird. Klapka, Gör 
gey — Letzterer war in Klagenfnrt internist 
— sind bereits aus dem Exile nach Pest zu 
rückgekehrt «üb ob der Exgouverneur Kossuth 
den Eid der Treue leisten will, tun im Vater 
lande sein Haupt zur Ruhe legen zu können; 
ob er es vorzieht, in London zu bleiben, da- 
mit er nicht am Abende seines Lebens mit sei 
ner ganzen politischen Vergangenheit zu bre 
chen braucht, das ist lediglich seine Privatan 
gelegenheit. Propaganda wird Kossuth Lajos 
in Ungarn eben so wenig mehr machen, als 
Klapka noch einmal ungarische Legionen gegen 
Oesterreich anwerben wird, und Sie wissen, 
daß ich in einer Zeit, wo der Imperialismus 
seine schwarzen Schatten drohender als je über 
den Continent ausbreitet, Oesterreich in Sachen 
der europäischen Freiheit einen hinlänglich 
wichtigen Beruf zutraue, um mich über jewe- 
des Zeichen enter Möglichkeit für seine Conso- 
lidirung zu freuen. Man lache, so viel man 
will aber wenn dieses alte schöne Reich im 
Stande ist, den Bann des Feudalismus turd 
Jesuitismus abzuschütteln, mit den Ferdinand'- 
schen Reminiscenzen zu brechen; wenn es die 
politischen nnd materiellen Ideen der Neuzeit 
zttr Genüge iu sich aufnimmt, um seinen eige 
nen Fortbestand zu sichern . . . dann wird es 
auch Einer der freiesten Staaten sein, weit 
nach bem gründlichen Scheitern aller Sorten 
von Absolutismus, des patriarchalischen, wie 
deS militärisch-pfäffisch-bureaukratischen, des 
scheinconstitutionellen wie des feudal-nationalen, 
gar nichts mehr übrig bleibt, als Untergang 
oder sehr, sehr viel Freiheit. Und daß heute 
manch ein Lichtschimmer sich zeigt, das kann 
nur verbissene Bosheit leugnen. 
Die Gnadcnactc begleitet die „Nene Freie Presse" 
mit folgenden Worten: „Wahrlich, es geschehen 
Zeichen nnd Wunder, so daß cs einer Bach'schen 
Beamtcnseele kaum zu verargen ist, wenn sie mit 
Hainlct in den Schreckensrnf ansbricht: „Die Zeit 
ist aus den Fugen; wehe mir, daß ich geboren 
ward, sic einzurenken!" Eine ausnahmslose Amne 
stie schlägt die schwebenden politischen Prozesse 
nieder nnd gestattet allen Emigranten die Rück 
kehr nach Ungarn, während gleichzeitig jene 100 
Tausend Dncaikii, welche der Landtag den Ma 
jestäten als Krönnngsgcschenk votirt hat, den In 
validen Honveds und den Hinterbliebene», der 
vor 19 Jahren im Kampfe gegen Oestreich gefal 
lenen Ungarn gewidmet werden. Nicht leicht wird 
man in der Geschichte einer ähnlichen Kundgebung 
begegnen, die mit gleicher Hochherzigkeit und Fein 
fühligkeit, wie diese beiden Gnadenacte den Schleier 
des Beegesscns über eine unselige Periode des 
Bürgerkriegs auszubreiten verstanden, nnd ohne 
Prophet zu sein, wagen wir kühn die Boranssa- 
gang, daß der Erfolg ein immenser sein wird. 
Mit größerem Zartsinn für das Geschick der 
Krüppel, der Wittwen und Waisen Ungarns ans 
den Jahren 1848 nnd 1849 zu sorgen, war ein 
fach unmöglich." 
Vorwände von Geschäften sehr spät, oder unter 
dem Vorwände der Ermüdung sehr früh schlafen 
zu gehen; im Laufe des Tages aber mußte er 
jeder Erörterung so geschickt auszuweichen, daß cs 
geradezu unmöglich wurde ihm beiznkominen. Ein 
glücklicher Zufall fügis es indeß, daß Wahlbcrg 
von einer ausländischen Zeitungsnotiz eines Abends 
so lange gefesselt ivnrde, uni seiner Frau cudlich 
die'ersehnte Gelegenheit zu Verschaffen. 
„Heinrich," — sagte Frau Wahlberg bittend, 
„ich habe lange gezögert es aiisznsprcche», aber 
cs nagt mir am Herzen; — etwas ist geschehe», 
-— Du bist so verändert." — Cr schnellte wild 
empor. 
, Narrcnsposscn, Weibcrgrillcn," rief er hastig, 
„ich bitte, verschone mich damit." 
Nie hatte Wahlberg so harte Worte gespro 
chen; seine Frau sah ihn mehr erstaunt als ge 
kränkt an. 
„Und Du bist nicht verändert!" rief sie end 
lich wehmüthig. 
„Das ewige Lamento der Weiber! — nun 
wenn ans einer sanften, ergebenen Frau plötzlich 
ein unerträglicher Quälgeist wird, ist cs da nicht 
natürlich, daß auch das Benehmen des Mannes 
sich ändern »i»ß? Quäle mich nicht nnd Du wirst 
keinen Anlaß haben, über mich zu klagen." 
„Heinrich, — um unserer Kinder willen ein 
einziges Wort! Ich kann den Gedanken nicht los 
werden, daß ein Unglück uns droht; — ich habe 
dein Glück getheilt, — laß mich auch Theilnch- 
merin deines Kummers sein; — ist dies Verlan 
gen denn so unbillig?" 
„Unvernünftig ist cs!" rief Wahlbcrg in zorni 
ger Aufregung; „Du treibst mich aufs Aenßerstc 
mit deinen grillenhaften Einfällen." 
Er hielt plötzlich an sich, stieß ein mühsames 
Lachen hervor und begab sich mit einem frostigen: 
„Gnic Nacht" zur Ruhe. 
Seit dieser Sinnde wurde Wahlbcrg's Bench- 
ineii im Kreise seiner Familie mürrisch, hart nnd 
voll »»erträglicher Launen; cs war, als wenn 
plötzlich ein geheimer Damm in seiner Seele ge- 
brache» wäre, der finsteren lange gehemmten Lei- 
dcnschaslen freien Lauf ließ; dagegen war sein 
Salomnensch unladelhaft wie früher, voll unver 
wüstlichen Humors lind cnizückrnder Liebenswür 
digkeit. 
Bor Allen waren es Oswald und Elise, die 
die heftigsten Ansbrüche seiner üblen Laune zu 
erdulden hatten , nnd bald konnte cs kein Geheim 
niß mehr sein, daß er dies Verhältniß nur noch 
mit scheelen Blicken betrachtete. Es ereigneten sich 
finstere, traurige Scenen, diese Scenen kehrten wie 
der und cs bedurfte der ganzen anfopfeenden Hin 
gebung der Mlittcr, um die aufgeregten Gemü 
ther wieder zu beruhigen. In die Gesellschaft 
drang jedoch hiervon keine Kunde; das Wahlbcrg- 
sche Familieniebcn war stets mustergültig gewesen; 
cs fand sich niemand, der dagegen aufgetreten 
wäre. Die Saison neigte sich indeß ihrem Ende 
zu; mau begann bereits die üblichen Abschicds- 
bälle nnd Feien zu geben, alles traf Borbcreitnn- 
gcn für den mit Macht herannahenden Sommer. 
Diesmal waren cs nicht bloße Phantome der Ein 
bildungskraft, die beängstigend ans Frau Wahl- 
berg eindrangen, dieselben begannen sich bereits 
vor ihren entsetzten Blicken lebendig in Fleisch und 
Blut zu verkörpern. 
War es die Hand der Leidenschaft, des Ver 
brechens oder des Unglücks, die diese bis dahin 
unbekannten, fürchterlichen Saiten i» Wahlbcrg's 
Seele berührend geweckt hätte? Sie hatte es längst 
ausgegeben, dieses Geständiiiß von Wahlberg zu 
erhalten; sie wandte sich an Oswald, der sich hän- 
flgcr als sie selbst in seiner unmittelbaren Nähe 
befand; aber auch dieser war nicht im Stande 
ihr Ausschluß über das zu verschaffen, was sein 
eigenes Leben so tief berührte. 
Die bittende Mahnung eines auf dem Todten- 
bette ringenden, entfernten Freundes riß Oswald 
ans dieser Lage; bevor er jedoch die Stadt ver 
ließ, nahm er sowohl Elisen als ihrer Mutter 
das feierliche Versprechen ab, erst nach seiner Zn- 
rückkunsi den Sommeranfenthalt zu beziehen. Frau 
Wahlberg, die demgemäß ihre Abschicdsvisiten ver 
schob und sogar einige absichtliche Vcrzögcrmigeii 
in den Vorbereitungen zur Abreise Platz greifen 
ließ, war sogar peinlich betroffen, als ihr Gatte, 
der seit einiger Zeit, nur wenn Gesellschaft anwe 
send, im Hanse zu treffen war, eines Abends un° 
vermuthet in ihr Zimmer trat nnd ihr die Wei 
sung gab, daß sie längstens bis übermorgen die 
Stadt verlassen müsse. 
Frau Wahlberg, die längst einsehen gelernt, daß 
jeder Widerspruch bei ihrem Manne vergeblich sei, 
griff zu einer List. 
„Elise ist sehr leidend," sagte sie unbefangen, 
sic kann weder morgen noch übermorgen reisen." 
„Seit wann?" fragte er höhnisch. „Sollte sie 
mit ihrer Genesung vielleichl gar bis zu Oswalds 
Rückkehr zögern wollen?" 
„Ist sic nicht seine Verlobte?" 
„Ans eine offene Frage gehört eine offene Ant 
wort," sagte Wahlberg trotzig, „mm denn, —
	        

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