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Zeitungsband (1867)

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Public Domain Mark 1.0. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitungsband (1867)

Zeitung

Persistente ID:
PPN1831318695
Titel:
Rendsburger Wochenblatt
Untertitel:
Tageblatt
Dokumenttyp:
Zeitung
Herausgeber:
Möller
Erscheinungsort:
Rendsburg
Universitätsbibliothek Kiel
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Slesvico-Holsatica
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-9226114
Persistente ID:
PPN1831865742
Dokumenttyp:
Zeitungsband
Erscheinungsjahr:
1867
Sprache:
Deutsch
Sammlung:
Zeitungen
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:
PPN1831318695_1867-05-11_38
Titel:
Ausgabe vom Samstag, den 11. Mai 1867
Strukturtyp:
Ausgabe
Erscheinungsjahr:
1867-05-11
Sprache:
Deutsch
Physikalischer Standort:
Stadtarchiv Rendsburg

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Rendsburger Wochenblatt
  • Zeitungsband (1867)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Januar 1867 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Januar 1867 (2)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Januar 1867 (3)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Januar 1867 (4)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Januar 1867 (5)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Januar 1867 (6)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Januar 1867 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Januar 1867 (8)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Januar 1867 (9)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Februar 1867 (10)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Februar 1867 (11)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Februar 1867 (12)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. Februar 1867 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Februar 1867 (14)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. Februar 1867 (15)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Februar 1867 (16)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. Februar 1867 (17)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. März 1867 (18)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. März 1867 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. März 1867 (20)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. März 1867 (21)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. März 1867 (22)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. März 1867 (23)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. März 1867 (24)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. März 1867 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. März 1867 (26)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. April 1867 (27)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. April 1867 (28)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. April 1867 (29)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. April 1867 (30)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. April 1867 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. April 1867 (32)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. April 1867 (33)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. April 1867 (34)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 01. Mai 1867 (35)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Mai 1867 (36)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 08. Mai 1867 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Mai 1867 (38)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 15. Mai 1867 (39)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Mai 1867 (40)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 22. Mai 1867 (41)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Mai 1867 (42)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 29. Mai 1867 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Juni 1867 (44)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 05. Juni 1867 (45)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Juni 1867 (46)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 12. Juni 1867 (47)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Juni 1867 (48)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 19. Juni 1867 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Juni 1867 (50)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 26. Juni 1867 (51)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Juni 1867 (52)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 03. Juli 1867 (53)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Juli 1867 (54)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 10. Juli 1867 (55)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Juli 1867 (56)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 17. Juli 1867 (57)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Juli 1867 (58)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 24. Juli 1867 (59)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Juli 1867 (60)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 31. Juli 1867 (61)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. August 1867 (62)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 07. August 1867 (63)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. August 1867 (64)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 14. August 1867 (65)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. August 1867 (66)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 21. August 1867 (67)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. August 1867 (68)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 28. August 1867 (69)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. August 1867 (70)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. September 1867 (71)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. September 1867 (72)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. September 1867 (73)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. September 1867 (74)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. September 1867 (75)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. September 1867 (76)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. September 1867 (77)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. September 1867 (78)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 02. Oktober 1867 (79)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Oktober 1867 (80)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 09. Oktober 1867 (81)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Oktober 1867 (82)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 16. Oktober 1867 (83)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Oktober 1867 (84)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 23. Oktober 1867 (85)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Oktober 1867 (86)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Oktober 1867 (87)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. November 1867 (88)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 06. November 1867 (89)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. November 1867 (90)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 13. November 1867 (91)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. November 1867 (92)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 20. November 1867 (93)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. November 1867 (94)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 27. November 1867 (95)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. November 1867 (96)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 04. Dezember 1867 (97)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Dezember 1867 (98)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 11. Dezember 1867 (99)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Dezember 1867 (100)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 18. Dezember 1867 (101)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Dezember 1867 (102)
  • Ausgabe vom Mittwoch, den 25. Dezember 1867 (103)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Dezember 1867 (104)

Volltext

«SsSSa; 
60stcr Jahrgang. 
Jährlich 4 # 4/.!, vierteljährlich 17 ß\ — frei in« Haus 
geliefert 19/3; — für Auswärtige, die daS Blatt durch 
die Post oder Commissionaire beziehen 2V /3 Ct. 
Erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend Morgen«, 
Znseratilmsgebiihr: 
Für die Petitzeile IV, ß, für die LorpuSzeile 2 ß Lrt 
Anzeigen werden für die Mittwoch-Nr. bis Dienstag, für 
die Sonnabend'Nr, bis Freitag Mittag 12 Uhr erbeten. 
Sonnabend, 
Zur Tagesgeschichte. 
London, 7. Mai. Die fünf Großmächte, 
außerdem Belgien, Holland und Italien waren 
ans der heutigen Coiifcrenz vertreten; Luxemburg 
hatte zwei Bevollmächt'gte gesendet. Die euro 
päische' Garantie der Nentralisirnng Luxemburgs 
wird als Untcrhandlnngsbasis nothwendig erach 
tet, deshalb wurden die betreffenden Regierungen 
»»! Instructionen ersucht. Die nächste Sitzung 
findet wahrscheinlich Donnerstag statt. Nach Reu 
ters Office zögert England, die verlangte Garantie, 
worauf Preußen besteht, seinerseits zu geben. 
— Die Wiener „Abcudpost" enthält folgendes 
Telegramm ans London: In der Coufereuz 
wurde ein ans gearbeiteter Vertragsentwurf vorge 
legt, welcher mit Ausnahme eines einzigen Arti 
kels allgemeine Zustimmung fand. Es ist gegrün 
dete Aussicht auf baldige Verständigung vorhanden. 
London, 9. Mai'. „Reuters Office' meldet, 
daß alle Mächte die Nentralisirnng^Luxemburgs 
angenommen haben. Der desfallfige Vertrag werde 
Morgen oder Sonnabend unterzeichnet werden. 
Der'Friede scheint somit gesichert. Der Termin 
des Abmarsches der Truppen »nd der Abtragung 
der Festung soll in der nächsten Sitzung bestimmt 
werden. 
Wien, 9. Mai. Ein Schreiben der preußi 
schen Regierung spricht dem österreichischen Cabinet 
seinen Dank 'für dessen aufrichtige Vermittlungs- 
versuche in der liixembiirger Frage ans. 
Rußland scheint sich in der Luxembur 
ger Frage Preußen bedeutend zu nähern. In 
teressante Enthüllungen macht die Allg. Ztg. 
in einem besonderen Artikel, welcher die Reu- 
tralisirung der Ostsee behandelt. Es heißt darin: 
„Rußland ist in diesem Augenblick in den 
lebhaftesten Verhandlungen begriffen, um Eng 
land, Skandinavien u. Dänemark zu bewegen,, 
für den Fall eines Krieges zwischen Preußen 
und Frankreich im Interesse des Seehandels 
die Nentralisirnng der Ostsee zu verlangen. 
Glückt dieses Bestreben, so ist der Gewinn für 
Preußen ein ungeheurer; denn nicht blos wird 
dadurch Dänemark abgehalten, sich etiva mit 
Frankreich gegen Preußen zu vereinigen, son 
dern auch eine Landung der Franzosen in Jüt 
land mit einem Armee-Corps wird unmöglich 
gemacht, die sonst kaum zu verhindernde Er 
oberung von Alsen, Fehmern, Rügen, Usedom, 
Wollin, der preußischen Inseln in der Ostsee, 
ist nicht mehr zu fürchten, und die Beunruhigung 
der preußischen Ostseeküsten durch Demonstra 
tionen, Kanonaden, kleine Landungen sind ab 
solut beseitigt. Es sind allerdings keine große 
Gefahren, welche Preußen von, der Seeseite 
drohen; aber man würde doch viele Tausende 
von Truppen dagegen aufbieten müssen, schon 
weil die stets in Furcht lebenden lküstcnbe- 
mohner es verlangen würden. Dieser ganze 
Kraftaufwand wird durch Nentralisirnng der 
Ostsee erspart. Einen nicht minder großen 
Gewinn würde der Handelsverkehr ergeben, 
welcher dadurch von der Nordsee nach der Ostsee 
verlegt werden würde, und es ist die Aussicht 
auf Theilnahme an diesem Gewinn, welche 
dem russischen Cabinet die Unterstützung Eng 
lands gewonnen zu haben scheint. Daß die 
Sympathien der Königin von England und 
des englischen Volks für Preußen sehr groß 
sind, folgt aus den intimen persönlichen Be 
ziehungen und ans den Verbindungen, welche 
im Protestantismus und in der gemeinsamen 
Antipathie gegen Frankreich liegen. England 
hat außerdem das höchste mercantile Interesse, 
den Seekrieg so zu beschränken, daß dadurch 
der englische Handelsverkehr mit Deutschland 
abgeschnitten wird. Für Dänemark und Schwe 
den sind Rußlands Wünsche maßgebend. So 
ist es Rußland gelungen, eine Uebereinstim 
mung zwischen allen nordischen Seemächten 
herbeizuführen welcher Napoleon Rechnung 
tragen muß. Die norddeutsche Seeküste kann 
blokirt werden, aber die vorliegenden Inseln, 
die ungemein flache Küste, die schwierigen Ein 
fahrten in Ems, Weser, Elbe sichern vor jeder 
größeren Landung. Da die Neutralität Bel 
giens Preußens Nordwesten deckt (?), die Ge 
birge, Luxemburg, Saartouis und Coblenz das 
preußische Rheinland decken, so kann im Kriegs 
fälle Preußen den größten Theil seiner Kräfte 
zur Vertheidigung der Pfalz und Süddeutsch 
lands verwenden, und durch eine mächtige Of 
fensive sogar den Angriff darauf vollständig 
abwenden. — Werden diese Verhältnisse in 
Paris nur mit einiger Objectivität gewürdigt, 
so wird man sich in Frankreich sehr besinnen, 
aus einer bloßen Snprematiefrage einen Kriegs 
fall zu^ machen. Sollte letzterer unglücklicher 
weise eintreten, dann kann wenigstens Deutsch 
land mit der Ueberzeugung das Schwert ziehen, 
daß die Chancen für dasselbe so günstig liegen 
als irgend möglich, und alle Hoffnung vorhan 
den ist, daß die Entscheidung rasch und aus 
giebig erfolgen wird." 
Die Kreuzzeitung, welche diesen Theil des 
betreffenden Artikels reproducirt, fügt hinzu, 
daß auch das Cabinet von Washington der 
Meinung sein soll, die Ostsee müsse im Kriegs 
fall neutral bleiben, 
Berlin, 6. Mai. (Rhein. Z.) Die Corresp. 
de Berlin hot gesagi, Preußen sei aufgefordert, 
vor der Coufereuz Luxemburg zu räumen. Die 
„Nordd. Allg. Ztg." erklärt, diese Angabe sei un 
begründet, denn — fügt sie hinzu — das bezweckte 
Endresultat der in London zu eröffnenden Bera 
thungen, die Nentralisirnng Luxemburgs, würde 
dadurch schon im voraus ohne jede Gegenleistung 
zu anticipircu sein, aber die gleichzeitig ausgege 
bene Krcuzzeituug gesteht, Frankreich habe „in 
rücksichtsvollster Form" den Wunsch vorgetragen, 
Preußen möchte die Festung Luxemburg schon vor 
der Coufereuz räumen, Preußen aber habe in glei 
cher Form ablehnend geantwortet. Wem soll 
mau nun glauben? Derartige Widersprüche in der 
officiösen Presse sind nicht selten; mit am auffal 
lendste» waren sie in der vorigen Woche, während 
welcher die größeren offiziösen Blätter uns des 
Friedens versicherten und die kleinen Blätter auf 
nahen Krieg vorbereiten mußte». Der äußere Her 
gang bei solcher Correspondeiizmacherei ist folgen 
der: Die Mittheilungen, welche für den gesamin- 
ten, der Ceiitralpreßstclle sich preisgebende» Zei- 
tuugstroß bestimmt sind, werden Nachmittags ge 
gen 3 Uhr ausgegeben. Die armen Schelme, welche 
dann in einem Zimmer des Staatsiiiinisteriums, 
wie die Unteroffiziere bei der Austheilmig der Pa 
role mit den Brieftaschen in der Hand antreten 
müssen, um sich das Pensum aufgeben zu lassen, 
nennen das „den Waschzettel in Empfang neh 
men". Außer ihnen gibt es aber auch Schreiber- 
höherer Ordunug, die stets mehr, zuweilen auch 
etwas ganz Anderes zu wissen brkommen, als das 
große Rudel. Wenn die Correspoiidenzcu dieser 
beiden Sorten daun auch einmal einander zu, wi 
dersprechen scheine», so hat das einen sehr wohl 
überlegten Zweck. Was sich aber in den jüngste» 
Tagen in der vorzugsweise der Regierung dienen 
den' Presse zutrug,'daß auf der einen Seite die 
Hoffnungen gerühmt wurden, welche sich an die 
Londoner Co'nfereiiz knüpften, und anst der andern 
Seite bewiese» wurde, daß alle Hoffnungen so 
gut wie grundlos seien, dieser Widerspruch läßt 
sich- kaum noch aus einer gemeinsame» Quelle 
herleiten. Es bleibt dafür wohl keine andere Er 
klärung,' als daß die Redactionen ans zwei einan 
der wüderstrebenden Richtungen, denen beiden sie 
sich aber gleichzeitig fügen mußten, Weisungen er- 
halten hatten. Diese Ansicht bestätigt uns ein mit 
dem Zeitungswefeu seit vielen Jahren volljtäii- 
digst vertrauter Mann, der vorgestern Abend ver- 
sichert, jedes Verständniß für das, was in höheren 
Kreisen beabsichtigt werde, verloren zu haben, weil 
er soeben mimittc'lbar nach einander mit zwei „gut 
unterrichteten" Personen geredet, von denen der 
Eiiie in allem Ernste »nd mit guten Gründen ihm 
schwarz geschildert, was der Andere mit derselben 
Wärme der Uebcrzengmig und mit ebenso zutref 
fenden Schlüssen weiß dargestellt habe. Beide 
Persönlichkeiten seien im Laufe der Zeit ihrem Be 
rufe so vollständig Unterthan geworden, daß sie 
keine andere Meinung, als die ihnen aufgetragene 
haben könnte»; aber sie hätten ihre Horchung in 
zwei ganz verschiedenen Bureaus. Für uns Bür- 
gers- 'mld Bauersleute, die mir, wenn die Könige 
sich raufen, die Haare dazu hergeben müssen, ginge 
daraus hervor, daß an der höchsten Slelle die 
11. Mi 1867. 
Freunde des Friedens wenigstens nicht so sehr die 
Oberhand hätten, um der Propaganda für den 
Krieg entschiedenes Schweigen aufzuerlegen. 
* Berlin. (Verhandlungen des Abgeordneten 
hauses.) 4. Sitzung, 6. Mai. Das Hans tritt 
in die Schlußberathimg über die Verfaffmig des 
Norddeutschen Bundes. Es liegen mehre Anträge 
vor. Der ausführlich motivirte Antrag von Wal 
deck, v. Hov erbeck, Birch o w und Genossen 
geht dahin: Das Hans der Abgeordneten wolle 
beschließen, zu erkläre»: daß es dem vorgelegten 
Entwurf der Verfassung des Norddeutschen Bun 
des seine Zustimmung nicht geben kann, und for 
dert die K. Staatsrcgiernng auf, die anderweitige 
Regelung der deutschen Verfassungs-Angelegenheit 
im Sinne der von den Antragstellern aufgestellten 
Grundsätze alsbald in Angriff zu nehmen. Twe 
sten als Referent motivirt seinen Antrag auf An 
nahme der Verfassung. Er schließt seine zweistün 
dige Rede mit Aufzählung der materiellen Vor 
theile der norddeutschen Bnndesverfassmig und der 
Hoffnung, daß die materiellen Zustände auch auf 
die ideellen zurückwirken werden. Die allgemeine 
Discussion wird eröffnet. Gegen die Vorlage 
nimmt zuerst das Wort Waldeck. Er giebt 
II. a. dem bittern Gefühle Ausdruck, welches es 
auf ihn mache, daß das erste Budget, welches in 
richtiger Form zu Stande gekommen, zugleich das 
letzte'Budget war, welches den ganzen Staats 
haushalt umfaßt; gewisserinaßeii ein Testament 
(Beifall links.) Redner widerlegt dann die Ans- 
führmig des Referenten, wonach von den Volks 
rechten'nichts in Abzug gekommen wäre. Sage 
man doch offen: wir wollen die BmideSverfassmig 
mit dem Verlust der Bolksrechte, aber nicht: Volks- 
rechte gingen nicht verloren. Diese Ehrlichkeit wäre 
besser. (Zustimmung links). Das Verfahren der 
Gegner erinnere an die napoleoiiische „Krönung 
des Gebäudes"; das Volk würde dadurch nur 
getäuscht Jung spricht für, Jacoby da 
gegen. Den, norddeutschen Parlament stehe eben 
so ivciiig, wie dessen hohen Hanse das Recht zu, 
die politische Theilung Deutschlands zu decrctiren. 
„Im Interesse aller der Deutschen, die hier, wie 
in dem sogenannten Reichstage nicht vertreten 
sind, lege ich Verwahrung dagegen ein 
Wenige Wochen noch und der begrabene deutsche 
Bundestag werde in Berlin unter preußischer Mi- 
litairdictatiir seine Anferstchmig feiern. Redner 
wisse wohl daß die Geschäfte des Hauses rasch 
erledigt werden sollen! „ich weiß, Sie haben 
Eile mit der Kcöiimig Ihres Werkes. Ich 
werde Ihre Arbeiten nicht durch nutzloses Reden 
verzögern." Für seine Pflicht aber halte Redner 
es, vor Mit- und Nachwelt Zeugniß abzulegen, 
daß es in dem preußischen Volke noch Mämiec 
gebe, die unbeirrt durch den Glanz kriegerischen 
Ruhmes es verschmähen, den Thatsachen unbedingt 
Rechnung zu tragen, Männer die nicht gewillt 
Der Enkel des Natlisherrn. 
Eine Geschichte ans Basels Vorzeit von A. Ritter. 
(Forts.) Nun find wir wohl schon ^zii lange 
fortgewesen vom lieben Schweizerischen Vaterlande, 
und ich fürchte fast, lieber Leser, es sei Dir etwas 
unheimlich geworden, drüben unter der sengende» 
Svmieiiglnt'h der Tropen. Drum wollen wir wie 
der einmal heimkehren in unsere gute Stadt Ba 
sel. Und da drängt es Dich denn wohl, zuerst 
einen Besuch zu machen bei unserer guten Mutter 
Veronika. Die kleinen Fensterscheiben schauen noch 
immer so spiegelblank hinaus ans die Straße, und 
dahinter scheu wir das freundliche, rothwangige 
Gesicht der kleinen Matrone auch still sinnend 
hinaiisblickcii in's rege Gewühl und Treiben der 
schweizerischen Handelsstadt Aber warum finden 
wir Mutter Veronika allein und mit eine,» so 
wehmüthigen Zuge um den Mund? DaS ist so 
gekommen. 
Seit wir Mutter Veronika verlassen, sind uns 
während der langen Hin- und Herreise nach Ame 
rika — cs war damals freilich schon viel Dampf 
in der Welt, aber die Schiffe fuhren nicht damit, 
wie heiilzntage — so ein hübsches halbes Dutzend 
oder mehr Jährchen verflossen. Der kleine Albrecht 
ist derweil ein lustiger Bube geworden mid hätte 
fast dem Mlitterherzeii Veronika's den verlornen 
Hans ersetzt, so lieb und gut war er, und mit so 
treuer Anhänglichkeit hing er an seiner gütigen 
Pflegemutter. Freilich hie und da hatte der Knabe, 
trotz seiner aiigeboriien Herzeiisgüke, auch so seine 
wilden Momente, und da waren Veronikas Bcin- 
chen und Arme ein wenig zu kurz, um den Wild 
fang gleich einzuholen »nd zu seiner Pflicht zurück 
zuführen, und es fehlte da die energische Kraft 
eines Mannes, das junge übersprudelnde Blut zu 
zügeln. Das mochte denn auch der rüthselhafte 
Mann mit der seidenen Maske und der goldenen 
Rathsherriikctte, den Mutter Veronika steif und 
fest für den geheimnißvollen Beschützer des Knabe» 
hielt, gemerkt haben. Denn im fünften Jahre nach 
Albrechts Geburt war mit dem immer pünktlich 
auf den Tag eintreffende» halbjährlichen Unterhal- 
tmigsgelde für de» Kleine» auch der so ziemlich 
wie'ein Befehl aussehende briefliche Wunsch ein 
getroffen, dem Knaben in einem bedeutenderen Orte 
der Landschaft einen neuen Pfleger zu suchen. Die 
Wahl dieses Pflegers war Veronika ganz anheim- 
gestellt worden, und man hatte sich bloß auf ei 
nige oberflächlich- Andciitiingeii, rücksichtlich der 
Beriifsweise desselben und die Art der Erziehung 
des Knaben, beschränkt. Ans diesen ging hervor, 
daß man zwar den talentvollen Jungen eine an 
gemessene bürgerliche Erziehung gönnen möge, 
aber eben doch nicht mehr als einen ehrlichen, in 
der Furcht Gottes und der Herren zu Basel er 
zogenen Handwerker zu machen wünsche.^ 
'Das war nun freilich ein harter Schlag für 
unsere gute Veronika. Die Einsamkeit, in welcher 
der herzige Junge sie zurücklassen sollte, schaute 
ihr recht trübselig ans der Zukunft entgegen. Ihre 
ganze Seele hing an dem blondlockigen Kinde, 
und ihr stilles, frommes Dasein hatte sich mit 
ihm verwoben. Dennoch dachte Veronika keinen 
Augenblick daran, dem geheimnißvollen Befehle zu 
widersprechen, oder vielmehr, da dieß ja gar nicht 
möglich war, demselben ungehorsam zn sein. 
Und da dachte sie deyii viele Tage darübcr 
nach, wo wohl der Liebling ihrer Seele zum Be 
sten aufgehoben sein möchte; ihre sämmtlichen Ver 
wandten und Bekannten draußen auf dem Lande 
mußten wiederholt vor ihren Gedanken Revue 
passiren, und an Jedem hatte die Besorgte etwas 
ailsziisetzeii. 
Plötzlich aber fuhr es der armen Veronica wie 
ei» leuchtender Funke durch den Kopf. Sie hatte 
ihren Mann gefliiidcii. War denn nicht ihrer 
Mutter Bruders Sohn, der gute, lebensfrohe Phi 
lipp Preiswert, droben auf dem Haiieiistein, in der 
Nähe des romantisch gelegenen Städtchens Wal 
denburg, auf den Sommerschlosfe eines vornehmen 
Rathshcrri, zu Basel, Gärtner, und war er nicht 
ohne Kindersegen geblieben in seiner langen Ehe 
mit der guten Elisabeth Profis. Dahin, zu dem 
Vetter Philipp, sollte der Albrecht kommen, zu 
dem Vetter Philipp, der die Kinder so gern hatte, 
und da unter Blmncii und schönen Pflanzen auf- 
wachsen, in die Schule zu Waldenburg gehen 
und nebenbei, wenn fick, das so machen ließ, die 
Gärtnerei erlernen. Zwar lebte Veronika im 
mer noch i» der stillen Hoffnung, ihr Albrecht 
werde noch eines Tagen ein großer Herr werden 
in,d das Dunkel um seine Geburt sich aufhellen. 
Da war sie aber der verständigen Ansicht, es 
schade auch einem vornehmen Herrn nicht, wenn 
er mehr könne, als essen und trinken, reiten und 
fahren mid Complimeiite schneiden, und so möge 
ihr Liebling mir frisch mid wacker etwas angrei 
fen im Leben, wie es ihr Seliger und der Hans, 
die in ihren Angen taiisciidmal mehr werth waren, 
als so ein Herr, es auch gethan. 
Und richtig, da machte sich eines schönen Tages 
Mutter Veronika, die seit beinahe zwanzig Jahren 
kaum mehr je vor die Mauern Basels hinaiisge- 
kommen war, mit ihrem Nachbarn, dem reichen 
Spezercikrämer Hammel, der ein eigenes Fuhr- 
werk besaß, ans, nahm den kleinen Albrecht, der 
vor Wonne in die Hände klatschte, daß er mal 
eine Reise machen solle, mit, und die Drei fuhren 
mit dem zahmen Rößlein hinauf, nach Liestal, 
ans den Haiienstein »nd nach Waldenburg. 
Wie da der Schloßgärtner Philipp ein verwun 
dertes Gesicht machte, als ihm Mutter Veronika 
den schönen Jmigen vorstellte, und ihm eröffnete, 
daß sie ihm den kleinen Kranskopf, unter den 
und den Bediiigmigen, für ein paar Jährchen 
überlassen wolle, und wie seine alle Frau Elisa 
beth vor Freude die Hände rieb darüber, daß der 
Mann schmmizelnd zu der Veronika sagte: „topp!" 
und den Buben an sich drückte. Einen goldgel 
ben Pfannkuchen buck die Elisabeth, dick, wie zwei 
hölzerne Bauer,iteller. 
Da war Mutter Veronika schon halb getröstet 
Über den Verlust ihres Pflegesöhnchens, mid mit 
leichtern! Herzen, aber freilich nicht, ohne ihren 
Liebling noch znm Abschied halb todt gedrückt und 
mit Thränen übergössen zu haben, war sie des 
andern Morgens mit dem Spezereikrämer wieder 
davon gefahren und glücklich heimgekehrt in shr 
trautes Stübchen an der Eisengasse. Und da fin 
den wir denn auch heute die Matrone in dem 
schneeweißen Häubchen, unter welchem bereits ei 
nige graue Haare bedeutsam hervorblicken, in weh 
müthige Gedanken an ihren min schon so lange 
spurlos verschwmideneii Sohn und an das Pflege 
kind, das auch schon halb ihrer Mntterzärtlichkeit 
entrissen war, versunken. Die Dämmerniig war 
wieder so allgemach hereingebrochen mid Veronika 
wollte eben aufstehen, nm ihr Lämpchen anzu 
zünden, als draußen rasch an die Thüre geklopft
	        

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