Rendsburger Wochenblatt:

Bibliografische Daten

Zeitung

Persistente ID:: PPN1831318695

Titel:: Rendsburger Wochenblatt

Untertitel:: Tageblatt

Dokumenttyp:: Zeitung

Herausgeber:: Möller

Erscheinungsort:: Rendsburg; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-9285752

Persistente ID:: PPN1831850311

Dokumenttyp:: Zeitungsband

Erscheinungsjahr:: 1858

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Zeitungen; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:: PPN1831318695_1858-01-06_2

Titel:: Ausgabe vom Mittwoch, den 06. Januar 1858

Strukturtyp:: Ausgabe

Erscheinungsjahr:: 1858-01-06

Sprache:: Deutsch

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

51 Dr Mittwoch, den 6. Januar. Jahrgang. Von dļeşķA Blatte erscheint jeden Mittwoch und Sonnabend eine Nummer. Paffende Beiträge können entweder direkte abgeliefert oder unter der Bezeichnung; „An die Expedition deS RendSburger Wochenblattes" eingesandt werden. Anzeigen werden bis Dienstags und Freitags spätestens Mittags 12 Uhr erdeten. Der Kreis dieses Blattes ist für Interessenten, denen eS hier am Orte zugebracht wird, vierteljährlich 61 ß R.-M. und wenn es von der Expedition abgeholt wird biß R.-M. Für Auswärtige, welche Bestellungen bei denPostämtern wachen, ist der Kreis vierteljährlich 64 ß R.-M. — Kündigungen werden 14 Tage vor Ablauf eines Quartals erbeten. Tagesberichte. Dänemark und die Herzogtümer. Kopenhagen, 30. Dec. Se. Maj. der König haben gestern sämmtliche vom Reichstage angenom mene Gesetze sanctionirt, so auch, trotz allerAgitalion, das Gesetz, betreffend die Gewerbefreiheit. Kopenhagen Die Adresse, welche zu Gunsten des vom Reichstage angenommenen Gewerbegesetzes von 152 hiesigen Handwerksmeister» 1118 Gesellen, 133 Handeltreibenden, 128 Fabrikanten, im Ganzen von 1636 Personen unterschrieben ist, wurde den 27. Dec. Sr. Moj. aus dem Schlosse Frederiksborg über reicht. Sic wurde von einer Deputation aus 5 Per sonen überbracht und der Wortführer, Tischler Fre dericks sprach einige einleitende Worte, worauf die Adresse vom k. Cabinetssecretair verlesen wurde. Se. Majestät geruhten daraus zu antworten: „Sie wissen, meine Herren, wie glücklich Ich Mich immer gefühlt habe, wenn ich das Wohl Meines Volkes fördern konnte. Sie werden dieses Streben aus allen Mei nen Handlungen erkannt haben. Es wird Mir da her zur Freude gereichen, wenn Meine Unterthanen mir dem Erscheinen dieses Gesetzes zufrieden sind." —, 31. Dec. Das Domänen-Direktorat ist auf gehoben worden: die demselben bisher untergebenen Domänenexpeditions.. Forst- und Jagdwesen-Comp- toire sind dem Ministerium für die gemeinsamen in nern Angelegenheiten untergeordnet worden. Der Kammerherr Bauditz ist zum Director des ncuen Departements ernannt. — Es will den Anschein gewinnen, als wenn die städtischen Commünen, welche zur Unterstützung des Umsatzes Anleihen zu machen beschlossen haben, jetzt nachdem der private Credit sich etwas gehoben hat, in Bedenken nehmen, von der neuen Leih- u. Dis- coniocasse von 300,000 Pfd. Sterl. Gelder zu 9 pCt. und darüber anzuleihen. Mehrere Städte der Jn- stistifte haben durch Stimmenmehrheit stchjgegen diese Anleihe erklärt. — In dem wegen seines antiquarischen Reichthums berühmten Torfmoor Viemose bei Allesöe in Fühnen, sind beim diesjährigen Torfgräber, wieder zahlreiche Waffen und kriegerische Geräthschgsten gefunden und dem Alterihumswuseum in Kopenhagen übersandt worden. Das Merkwürdige bei diesen Sachen ist die Verschiedenheit des Materials, aus welchem sie verfertigt sind. Die Mehrzahl der gefundenen Waf fen z. B. Pfeil- und Lanzenspitzen, besteht aus Eisen, und deute! demnach auf eine stelativ späte Zeit hin. Daneben finden sich aber auch viele Waffen und Zierrathen aus Bronce, ja sogar einige aus Knochen, z. B. im diesjährigen Fund eine Wurfspießspitze, eine Pfeilspitze und ein Kamm ans Knochen. Da kaum anzunehmen ist. daß ein und dasselbe Volk sich zur selbigen Zeit so verschiedenartiger Waffen bedient habe, so wird es wahrscheinlich, daß hier ein kriegerischer Zusammenstoß von Bölkern eines verschiedenen Cul turgrades auf dem Eise stattgefunden habe, und daß beide streitende Haufen durch Einbrechen des Eises, ih ren Untergang im damaligen Landsee gefunden haben. Flensburg, Ende Dec. Es ist hier vor eint- gen Tagen die Nachricht eingetroffen, daß einer un serer ältesten Westfahrkr, der im Jahre 1797 er- baute, circa 150 Cnizist. trächtige Barkschiff „Doris", auf der gleise nach Westindien im atlantischen Meere mit der ganzen kostbaren Ladung gesunken ist. Die Mannschaft nebst den Passagieren wurde glücklicher weise von einem vorbeiftgelnden Schiffe gerettet u. sind in England gelandet. Der hiesige Rheder und Befrachier, Kaufmann H. Boysen. soll sowohl Schiff als Ladung verassecurirt haben, so daß demselben doch kein erheblicher Verlust daraus erwächst. (E. Z.) Altona, 3. Jan. In der vorigen Nacht um 11 Uhr entstand hieselbst in der Wagenfabrik des Hrn. Knupper, gr. Gärtnerstraße eine bedeutende Feuers brunst, wodurch mehrere Fabrikgebäude derselben, so wie die Leder-^Lackir-Fabrik des Herrn M'Cann in Asche gelegt wurden. Es sollen 16 bereits ganz vol lendet gewesene große zweirädrige Wagen, nach Ca- lifornien bestimmt, durch das Feuer vernichtet worden sein. Fünf andere, eben so gebaute Wagen wurden glücklich gerettet. De» Anstrengungen der zahlreich herbeigeeilten Sprützen gelang es, die benachbarten Häuser zu schützen. (H.C.) Kiel, 29. Dec. (Cb!.) Der der Mehlvergifiung in Neumünster verdächtige Maler Henningsen ist noch immer hier in Haft; über den Verlauf der Unter suchung verlautet durchaus Nichts im Publikum. Als derselbe gestern Abend wiederum ins Verhör geführt werden sollte, gelang es ihm, dem Schließer zu ent- wischen, die Treppe hinunter zu kommen und die freie Straße zu erreichen. Nachdem derselbe durch mehre Straßen verfolgt war, gelang es dem Sohn des Schließers, seiner am Wall wieder habhaft zu werden. Itzehoe, 30. Dec. Dem Vernehmen nach ist der hiesigen competenten Behörde von Seiten des k. Ministeriums die Weisung zugegangen, es zu ver anlassen, daß den Schullehrern eine Theuerungszu- lage aus den Kassen zu Theil werde. Da einige der. hiesigen Schulstellen so särlecht doiirt sind, daß deren Inhaber durchaus darauf angewiesen sind, durch Privatunterricht ihre Einnahme zu vergrößern, wird jene Maßnahme von den Beihciligten gewiß mit Freuden begrüßt. (A. N.) Rendsburg, 5. Jan. In dkl gestern in Neu- münster stattgefunden Reichsrathswahl wurden zu Reichsläthcn gewählt: Geh. Confer.-Rath ».Scheele zu Pinneberg mit 136, Oberappellationsgerichisrath Schreiter in Kiel mit 123, Etatsrath, Departcments- chef Springer in Kopenhagen mit 58 Stimmen. Die nächstmeisten Stimmen erhielten: Qbergerichts- rath Witt 56; Conferenzrath, Oberpräfideru Heinzei mann in Altona 51; Etatsrath Schmidt 49; Ober- appellalionsgerichtsrath Malmros 44; Baron v.Sckeel- Plessen 37; Kammerherr v. Moltke 30; Gutsbesitzer Hirschfeld zu Groß-Nordsee 27; Kammerherr v. Le, vetzow zu Itzehoe 24. Die übrigen Stimmen zer- splitterten sich. Aus ganz Holstein waren 409 Stim men abgegeben; davon aus der Landdrostei Pinne berg 155 Stimmen, aus dem 7. W.-Distr. (Amt m Stadt Rendsburg u. Amt Neumünster) 53, aus Al tona 33, aus Kiel 20 rc. Rendsburg, 4. Jan. In der am 23. v. M. abgehal- tenen Licitation über für das 2. Artillerie-Regiment zu liefernde',Fourage-Quantitäien stellten sich die mindcst- geforderten Preise folgendermaßen: Roggen für die Militairbäckerei 2 Rthl. 54 ßl. bis 2 Rthl. 68 ßl. pr. 100 N; Haser 3 Rthl. 94 ßl. bis 4 Rthl. 32 ßl. Pr. Tonne; Heu 16 Rthl. 28 ßl. bis 17 Rthl. Pr. 1000 S; Roggenstroh oder Roggen- und Haferstroh 13 Rthl. bis 14 Rthl. pr. 1000 N; Weizenstroh 10 Rthl. 80 ßl. bis 11 Rthl. 44 ßl. —, 4. Jan Eapt. Joh. Siemsen, „Rendsburg Company Nr. 1", ist am 30. h. M. mit einer La dung Steinkohlen von Hartlepool nach Korsoer ab gegangen. P. D eutzsch l and- Hamburg. 31. Dec. Hertte Mittag wurde ein ziemlich bedeutendes Quantum Silberbarren von un serer Bank aus auf Blockwagen nach Altona ge schafft und in die dortige Königl. Münze abgeliefert. Dem Vernehmen nach soll dasselbe nach Kopenhagen gesandt werden. Oldenburg Im Landtage erhielt bei der Prä sidentenwahl von den 40 Abgeordneten der Advokat Niebour aus Reuendurg, ein Mitglied der Winken, 23 Stimmen gegen 16, die auf den Regierungs« Candidate», Regierungsrath Paneratz, fielen. Berlin, 29. Dec. Wie die B. B.-Z. vernimmt, wäre in der Frage über die Modalitäten der Wei- terführung der Regierung durch den Prinzen von Preußen nunmehr ein definitiver Entschluß gefaßt worden und die Publikation desselben in den nach- sten Tagen zu erwarten. Dem Vernehmen nach würde Se. Majestät noch vor Ablaus des festgesetzten Ter mins die Regierung formell wieder übernehmen, um den Prinzen von Preußen zum Regenten zu ernennen. — Für die neu eingerichtete direkte Tour nach London ist hier Seitens der betreffenden Eisenbahn- direction ein besonderer Billetverkauf eingerichtet, der selbe hat heute zum ersten Male stattgefunden. Die Billets haben die Form kleiner Bücher, worin die Reiseroute nebst Angabe der Preise genau verzeichnet ist. Diese Billets in Buchform gelten für 30 Tage und unterscheiden sich je nach den Wagenklassen durch rothe und blaue Einbände, resp. für die erste und zweite Klasse. — Es ist hier die Nachricht verbreitet, daß der Inhaber einer erst kürzlich hier errichteten kleineren Fabrikantenfirma die Summe von 65,000 'Rthl. in fal schen Wechseln in Umlauf gesetzt u. sich mit einem The ile d»s auf diese Weise gewonnenen Erlöses davon ge macht habe. Man bezeichnet zwei angesehene Ban- quierhäuser und einen unserer solidesten, mit dem Fälscher nahe verwandten Wechsler als diejenigen, deren Firmen zur Verübung der Fälschung benutzt worden sind. Der Fälscher wurde so eben erst in die Corporation der hiesigen Kaufmannschaft aufge- nommen. Der durch die Fälschungen am meisten Benachtheiligte ist ein namhafter Holzhändler, der eine Summe von 30,000 Rthl. discontirt haben soll. Frankfurt, 31. Dee. (Pstz.) Der österreichische Präsidialgesandte, Gras Rewberg, welcher die Weih nachtsfeiertage auf Schloß Donsdorf bei Stuttgart zubrachte, befindet sich seit den 28. Dec. wieder hier. Die Bundesversammlung hat heute eine Sitzung ge halten. — Wie dem „Nord" telegraphirt wird, wird der Ausschuß über die holstein-lauenburgische Änge- legenheiham nächsten Donnerstag seinenBer'icht erstatten. Mainz, 26. Dec. Vor einigen Tagen brachte die „Postzeitung" an bevorzugter Stelle die Mitthei lung, daß die Untersuchung, welche die gemischte Com mission über den Grund der Explosion geführt, in so weit ohne Ergebniß geblieben, als sich ein genü gender Beweis für That und Thäter nicht hat her ausstellen lassen. Dagegen erfährt ein Correspond, der Berliner „Zeit" Folgendes aus vollkommen glaub- würdiger Quelle. Die Untersuchungscommission, welche, unter dem Vorsitz eines k. österr. Artillerie- obriüen, aus drei österr. und drei prevß. Officieren, so wie aus einem öfferr. und einem preuß. Auditeur besteht, hat bereits Anfang December ihre Ermitte- lungen beendet. Auf Grund derselben hat die Com mission einstimmig und ohne Widerspruch in dem von ihr abgegebenen Gutachten als unzweifelhaft an erkannt, daß die Explosion des Pulvermagazins St. Martin durch die Hand des Wimmer herbeigeführt sei. Prag. 30. Dec. Die vor einiger Zeit vom hie sigen Universitätsprofessor der Chemie Dr. Rochleder gemachte Erfindung, durch Jmprägnirung des Holzes dasselbe unverbrenndar zu machen, wird binnen kur zem hier bereits in ausgedehntem Maaße in Anwen dung kommen, da in dieser Beziehung angestellte Versuche auch bei andern Stoffen dasselbe Resultat geliefert haben. Wie sehr man hier die praktische Wichtigkeit der neuen Erfindung anerkennt, läßt sich am besten daraus entnehmen, daß unser ständischer Landesausschuß damit umgeht, die Jmprägnirung an allen jenen Gegenständen vornehmen zu lassen, welche im Theater in Anwendung sind und mit de nen gewöhnlich eine bedeutende Feuersgefahr verbun den zu sein pflegt. Man hat zu diesem Behufe mit Kleidungsstücken, Tüll, Dekorationen, Theaterlampen von Krepp rc. Versuche angestellt und sind dieselben zur allgemeinen Ueberraschung so gut ausgefallen, daß

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