Rendsburger Wochenblatt:

Bibliografische Daten

Zeitung

Persistente ID:: PPN1831318695

Titel:: Rendsburger Wochenblatt

Untertitel:: Tageblatt

Dokumenttyp:: Zeitung

Herausgeber:: Möller

Erscheinungsort:: Rendsburg; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-9290013

Persistente ID:: PPN1831848805

Dokumenttyp:: Zeitungsband

Erscheinungsjahr:: 1857

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Zeitungen; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:: PPN1831318695_1857-10-10_81

Titel:: Ausgabe vom Samstag, den 10. Oktober 1857

Strukturtyp:: Ausgabe

Erscheinungsjahr:: 1857-10-10

Sprache:: Deutsch

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

lift Sonnànd, den 10. October. ZahrganH. des »»d Sonnàd -ine'Nummer. rpnnen eu.weoer otre«, ■t d'cr am.Okte zugebracht wird, vierteljährlich «1 ß ftim. und wenn â »on'tÄÄfn- wf “1® ķ % erbct " e "* Der Preis dieses Blattes ist für Jnteresseä/de'nen iß d.r P«.S-.«Şlich 64 ß R..M. - Äft,b4«S« ITîffl* 5Sr Ä «S Omattals à.?n/ ** ***»”“*'' Bestellungen bei den Postämtern machen" Paffende Beiträge können entweder directc abgeliefert, oder unter der Be»»ichnunar »An die Lrveditio» !- und ?^kklt(ļuô jttàteîîcnâ 19. lîhr p'irh piptt -Tier in r.*- cv'.i.....rr ... ^ . Tagesberichte. Dänemark und die Herzogthümer. Kopenhagen, 6. Oct. Gestern hielt fcaä Folke- t-iiiiii eins Abendsitzung. 3» derjelben begann die erste Behandlung der die Gewerbeverhältniffe betref- lenden Vorlage, welche indcffen nicht zu Ende qc- suhrt wurde und in der morgenden Sitzung fortge setzt wird. Gegen das Grundprincip, die Aufhebung der Innungen, erklärte sich kein Redner. dagegen wurden von den meisten verschiedene Ausstellungen gegen die Gesetzvorlage gemacht. Die Discussion ^bte sich hauptsächlich darum, ob man die Ge- schlMichkeltsproben für die Handwerke, für welche sie jetzt bestehen, rn vereinfachter Form beibehalten müsse ooel nicht, auch über den länger oder kürzer hin- auszuschiebenden Moment der völligen Frciqebung der Gewerke re. äußerte man sich vorübergehend und hob namentlich I. A. Hansen hervor, daß der' uebergang gleich schroff bliebe, ob man den Termin auf 5, 10 oder mehre Jahre stellte, daß man viel, mehr durch Gesetze einen allmäligern Uebergang rn»^ en t Tscherning erklärte, daß er gar viele Mangel m der Vorlage finde, weßhalb er verschiedene Aenderungsvorschiäge stellen, daß er aber nöthigen- falls unbedingt für das Gesetz mit allen Mängeln stimmen werde, da es bock viel besser sei, als der ,etz,ge Zustand. Die bekannte Adresse, die post sestum dem Minister überreicht ist. wurde eben auch nicht wohlwollend beurtheilt, und Oppermann meinte un- ter Andern,, daß man die Städte, wo dieselbe so zah.reicyc Unterschriften gefunden, ja von dem Ge lege ausnkhmcn könne. Gomard. Petersen I. A. Hansen uno Andere waren für die Beibehaltung der Probe» und sprachen ihre Furcht vor dem Kapital aus, das für Len Fall des Wegfalls derselben sich der Hand- werte bemächtigen würde. H. Hage machte darauf aufmerksam, daß man auch an die Eonsumcnten den ken müsse, und hielt die Furcht vor dem Kapital fur übertrieben. Monrad sprach gegen die Proben die, auf die Weise, wie man anderer Seiis gemeinss »mplisiciit, ihre Bedeutung verlieren würden. (NC.) „ ^ Ueber die Alters-, Geschäfts- und gewerblichen Verhältnisse der Bevölkerung in der dänischen Mo- "Uhälss der neueste Band der statistischen nabelten (552 -selten, Quart) sehr schätzbare Bei- nur Schade, baß sic erst 2^ Jahr nach der letzten Volkszählung (t. Febr. 1855) erschienen sind und also manche Verhältnisse sich verändert haben. Es ist erfreuliL aus denlelbcn zu erfahren, daß reichlich % aller Einwohner zu den produeirendcn Klassen gehören die das allgemeine Kapital der Lebenserfordernisse' herbeijchassen, während nur s/ģ der Bevölkerung un productiv oder blos zehrend ist. Eine scharfe Grenze dieser derben Klassen läßt sich indessen nicht ziehen wenn man nicht auch eine, jenes Kapital schützend^ und erhaltende. Klasse annehmen will. Von verschie denen Erwerbzweigen lebten in der Monarchie 1845 von je 1000 Menschen 861; im Jahre 1855 873. Es lebten namlrch im letztgenannten Jahre von 1000 Mensche» c. 385 vom Landbau,. 224 von der In dustrie oder Veredlung der Producle, 189 von Tag- lohncrardeit, 48 vom Handel oder Umsatz der Pro- ductc, 27 von Schifffahrt und Fischerei. Im König reich leben von 1000 Menschen 443. in Schleswig aber nur 354 vom Ackerbau. Dagegen ernährte die Industrie, von 1000 Menschen in Holstein 266 in Schleswig 219 und im Königreich 21 l. Vom Han del lebten unter 1000 Personen in Holstein 51 in Schleswig 53, in Dänemark 27. — Die „Nat.-Z. schreibt: In Bezug auf den Stand der deuisch-dänlichen Angelegenheit'wird uns aus Kopenhagen aus sehr guter Quelle berichtet baß an allen de» von officiösen deutschen Blättern erzählten mid immer wieder demeniiiten Noten, Vorstellungen Mahnungen und vertrautichen Mittheilungen kein wahres Wort sei, daß vielmehr seit Eröffnung der Holstein.-Stände bis zum Anfang d. M. "auch nicht ein einziges Schriftstück in dieser Sache von Wien oder Berlin in Kopenhagen eingelaufen sei. Aehn- liche Mittheilungen machen das „Kieler Correspon- ! benzblatt und die Haderslebner „Dannevirke". Auch der in Altona erscheinende „Nordische Courier" vom 4 d enthält einen von seinem in der Regel gut unterrich teten Kopenhagener Eorrespondeuken 'herrührenden Artikel, in welchem es heißt: „Was die neuesten Er zählungen von Noten, z. B. die aus der „Düsseldor fer Zeitung" geschöpften, betrifft, so gehören sie lediq- Uch wie so vieles Andere, zur Corrcspondenz-Politik. Es ist in guten Kreisen woh! bekannt, daß hier keine besonderen Aufforderungen, Vorfragen oder dgl an gekommen sind. Gleich nach dem Schluffe der Stände in Jtzeboe haben, wie man weiß, beide deutschen Großmächte hier sagen lassen, sie hofften oder er- warteten, die dänische Regierung werde, obgleich die Stande nichts Positives an die Hand gegessen, durch andere Verhandlungen, oder auf sonstigem Wege bil lige Wunjche Holsteins zu befriedigen verstehe», wes- wegen sie keine Veranlassung j„ dem Verfahren der Şlande sahen, fürs Erstere weitere Schritte zu thun Daß nun die Regierung gesonnen sei. aus irgend eine Weise die mit der jetzigen Betrachtungsalt der deutschen Großmächte übereinstimmen würde, vorzu- ş gehen, dass kaum bezweifelt werde,,. Es iieat in der Pflicht und dem eigene» Interesse der Regie- 'ung' lo wie cs auch gewiß inniges Bertange» des Königs ist, Nichts zu versäumen, was zur Besiitt- gung iedes Hindernisses einer endlichen Ordnung der Siaatsmaschine nach allen durch den Bürgerkrieg verursachten Störungen beitragen könnte. Zür gele genen Zeit werden die Resultate dieser Ueberzeugung gewiß nicht ausbleiben. ^ J Flensburg, 6. Oct. Gestern und vorgestern sind viele Beamte und Rangsper,oncn aus den verschie denen Gegenden des Landes hier eingetroffen, um Sr. Mas. dem König am heutigen Tage ihren aller- unterthamgsten Glückwunsch darzubringen. Unter den gremden sind auch Geh. Conferenzrarh v. Scheele und Oberst Helgesen hier durchpassirt. aus Tönning unterm 7. d. : ^-Deputation hiesiger Stadt, welche Ģlucksburg begrüßte, ist soeben rciour- mrt und bringt die Nachricht Mit, daß Se. Majestät ï Ş Dienstag nächster Woche mit seinem hohen Besuche beehren wird, was alseine erfreuliche Kunde von Haus zu Haus und Mund zu Munde geht ZN golge davon werden bereits auch Anstalten zu einem würdigen Empfange getroffen. Angeblich wird Se Maiestat auch eineu The,! Eidelstedts bereisen u»b unsere Nachbarstadt Garbing besuchen -,.ķ' U v > b f r fcetl hiesigen Gesundheitszustand fļf'.'J' N. : In der Sterblichkeit ist noch keine Abnahme zu bemerken; Cholera und Nerven fieber fordern nach wie vor ihre Opfer. Die Zahl derselben ist in den letzten 2 Monaten schon aus 90 gestiegen darunter ungefähr 50 Cholera fälle; wäh rend sonst in unserer Gemeinde jährlich nur etwa lSOSterbefälle vorzukommen Pflegen. Die Cholera welche besonders die Neustadt, und hier vorzugsweise die kleinen und alten Häuser, bieHütien der Armuth heimzusuchen scheint, hat indessen einen etwas mit- Slilr S e , r .angenommen. — J„ der Stadt Ebàaşäu ^eit bem 16. September keine neue Eholerafalle vorgekommen, und sind daselbst im Gan- zen 1/ uns in der nächsten Umgebung 16 Personen an der Cholera gestorben. * 1 8. Oct. Zu dem in dieser Woche besonne- !!ur 4(SS Ņmtêexamen haben sich wie verlautet nur 4 Candidate» gemeldet. Beim Examen in Flens- bürg waren bekanntlich nur 3 Candidate,,. Kiel. Die hiesige Spar- und Leihkasse ^ bereits )ut mehr als 60 wahren besteht, ist wohl unter allen Sparkassen des Landes diejenige, welche das größte eigene Vermögen hat. Nach der Schlußrechnung halte am 1 jult J 856 einen Deckungsfond von 180,158 Rthlr. 39 ßl. und in dem Rechnungsjahre 1855 bis 1856 einen reinen Ueberschuß von 10,732 Rthl. 8 ßl., wovon die Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde ein Dritttzeil erhält. Es wurden ca. 189,000 Rthlr. in demselben Jahre bei der Kasse belegt, ca. 174,000 Rthlr. zurückbezahlt. Im Ganzen waren am 1. Juli 1856 bei der Kaffe belegt ca. 500,000 Rthlr. Auf protocollirte Obligationen waren von der Kasse ca. 268,000, auf Bürgschaft-Verschreibungen ca. 388.000 Rthlr. verliehen. Ersichtlich ist hieraus der große Geschäftsumsang der Kaffe, wodurch die Führung der selben die ganze Thätigkeit des Kassirers in Anspruch nimmt. (2( à) Glückstadt, den 7. Oct. Mit dem gestrigen Nachmittagszuge ging das bisher hier garnisoni- rende 2. Jägercorps nach Kiel, um von da nach Kopenhagen überzusiedeln. Auch wurde gestern die Glückstadt-Jtzkhoer Bahn eingeweiht. Der aus 21 Waggons bestehende Festzug ' mit c. 7—800 Teil nehmern ging um Ztl Uhr von hier nach Itzehoe, wo ein Dejeuner eingenommen wurde; um 1 Uhr kehrte der Zug wieder zurück. Die Eröffnung für den öffentlichen Verkehr sindel später statt. Rendsburg. Der zur großen Diebesbande gehörende gefährliche Verbrecher Holst, welcher in einem sicheren Gefängniß aus der hiesigen Haupt wache detinirt war, hat sich. wenn wir nicht irren, zum dritten Male, aus Rendsburg entfernt. Holst stieg, nachdem er'die tanze Kette, mit welcher er an den Fußboden befestigt war, durchgefeilt und das ct- lcrne Gitter in dem Gefängnißfenstcr auseinanderge- bogen halte, mit Hülfe eines aus seiner Matratze verfertigten Strickes am Mittwoch, Morgens -Şhr aus dem ersten Stock der Wache hinter dem Sckil- verhause auf die Erde, und entfloh durch die Prin- zessinstraße. Dem Vernehmen nach ist der Entsprun gene vom k. Obercriminalgericht zu Glückstadt zu ei- ncr 30jährigen Zuchthausstrafe verurtheilt, gegen welches Urtheil Ersterer jedoch Berufung an dasOber- appellations-Gericht eingelegt hat. — Die Neumünflersche Mehlvergiftungsgeschichte ist in cm anderes Stadium getreten. Nachdem die Untersuchung in Neumünster geschloffen worden, ist die Sache von dem doriigen kgl. Ämthause an das Amthaus zu Segeberg, als das Forum des Bram- stedter Müllers, abgegeben worden. Rendsburg. Wir sehen uns in den Stand ge setzt der in voriger Nr. d. Bl. enthaltenen Notiz be züglich der Anstellung eines Lehrers am hiesigen Realgymnasium folgende präcise Fassung zu geben- Im Aufträge des König!. Minister!, har das Direc- torium des Realgymnasiums zur Ertheilung der we- gen der Bacanz der zweiten Lehrcrstelle unbesetzten Unterrichtsstunden in der Mathematik und Physik den Plivatdocenten an der Universität zu Kiel Herrn I),-, phi!. Buttel, für das bevorstehende Winter semester als Hülfslchrer angenommen, Deutschland. Berlin, 3. Oct. Prinz Joachim Murat, der Ue- berdringer des Schreibens des Kaisers Napoleon, ist heute früh über Frankfurt nach Paris zurück gereist — Der Kaiser von Rußland nebst Gemahlin sind am 4. d. hier eingetroffen und hat das Kaiserpaar am 6. d. Morgens daö k. Hoflager wieder verlassen um die Rückreise über Warschau nach Petersburg anzutreten. 28ien, 4. Oct. (K. Z.) Das Gerücht von einem europäiichen Congrejsc in Paris tritt gegenwärtig abermals mit größerer Bestimmtheit auf, und sollen aus diesem alle Fragen von europäischer Wichtigkeit gelöst werden. Als solche werden aber die Angele genheit der Donaufürstenthümer, die italienische und die Frage der deutschen Herzogthümer betrachtet. Au ßerdem würde man sich über baS Zustandekommen einer allgemeinen europäischenArmeereduction zu eini gen suchen. Das Ganze ist freilich dis jetzt nur ein Gerücht, rudcß geschieht seiner in Kreisen Erwähnung welche allerdings gut unterrichtet sein können.

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