Rendsburger Wochenblatt:

Bibliografische Daten

Zeitung

Persistente ID:: PPN1831318695

Titel:: Rendsburger Wochenblatt

Untertitel:: Tageblatt

Dokumenttyp:: Zeitung

Herausgeber:: Möller

Erscheinungsort:: Rendsburg; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Zeitungsband

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-9290013

Persistente ID:: PPN1831848805

Dokumenttyp:: Zeitungsband

Erscheinungsjahr:: 1857

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Zeitungen; Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

Ausgabe

Persistente ID:: PPN1831318695_1857-08-26_68

Titel:: Ausgabe vom Mittwoch, den 26. August 1857

Strukturtyp:: Ausgabe

Erscheinungsjahr:: 1857-08-26

Sprache:: Deutsch

Physikalischer Standort:: Stadtarchiv Rendsburg

50 stcr Mittwoch feen 26. August. Jahrgang. ?vn diesem Blatte erscheint reden Mittwoch und Sonnabend eine Nummer. Paffende Beiträge können entweder direkte abgeliefert» oder unter der Bezeichnung r »An die Expedition ~ ■ " ~ denen machen Tagesberichte. Dänemark und die Herzogthümcr. Kopenhagen Der Artillerie-Capital» a. D. W. R. v. Raaslöff ist zum k. dän. Geschäftsträger und General-Consul bei de» Ber. Staaten vonNord amerika ernannt morden. — Etatsrath David, Chef des statistischen Bureau's, reiste am Schluffe vor. Woche von hier ab, um an dem dritten internationalen statistischen Kongreß in Wien theilzunehmen. der am 31. Aug. eröffnet wird. — Der Secretär und Cassirer am Eider-Canal, Major v. Mangor in Rendsburg, ist znm Ritter vom Dannebrog ernannt. — Ein Kopenhag. Correspondent der „Fl. Ztg." schreibt unterm 22. Aug.: Das Gerücht von demAus- treten bösartiger Epidemien in mehreren holsteint schen Städten, darunter namentlich Glückstadt, hat hier insofern Unruhe im Publikum erweckt, als ver schiedene, dort garnisonirende Mtlftärabtheilungen von der Hauptstadt und Seeland aus rekrutirt werden und das 2. Jägcrcorps bter nächstens erwartet wird. Wie gewöhnlich, hat das Gerücht, welches von 5—6 To desfällen täglich und einer stark um sich greifenden Choleraepidemie sprach, übertrieben. Die in Glück- stadt grassirenoen Krankheiten sind bisher fast sämmt lich den in jener Gegend häufigen Marschfiebern, ei ner Typhus-Epidemie und gastrischem Fieber zuzu schreiben. An der asiatischen Cholera waren jedoch, wie solches in einem am Anfang dieser Woche ein gegangenen amtlichen Berichte erwähnt ist, 2 Perso- ncn seine aus dem Militär-und eine aus dem Civil stand) mit Tode abgegangen. Es ist uns nicht be kannt, ob in den letzten Tagen neue und mehrbeun- ruhigknde Berichte eingegangen sind. (In Flensburg eingegangenen brieflichen Mittheilungen zufolge sol len in Glückstadt bereits 80 Personen der Cho lera erlegen sein.) Es heißt indessen, daß die in jener Stadt garnisonirende Abtheilung binnen Kurzem zur Hälfte beurlaubt werden soll. Eine Schoonerbrigg von der Marine geht in diesen Tagen von hier nach Glückstadt ab, um das Depot und andere Effecten derselben nach der Hauptstadt zu schaffen. Der Ge sundheitszustand hat sich übrigens hier auchnichtun- bedeutend verschlimmert und man spricht allgemein von mehreren Cholerafällen, die auf Christiansbafen sich gezeigt haben und vorgestern einen Todesfall ver ursachten. — Für die Abgebrannten auf Föhr findet heute (22.) und morgen ein Fest auf der Klampenborger Bade anstalt, wo die zahlreichen geschenkten Gegenstände im Concertsaale ausgestellt sind und verloost werden, statt. Begünstigt das Wetter namentlich morgen daS Fest, ff wird selbiges sicher eine Einnahme von 3 bis 4000 Rthlr. erzielen. Durch Briefe und Reisende ist die Nachricht von einer in Hadersleben herrschenden Ruhrepidemie bereits seit einigen Wochen verbreitet gewesen. Es blieb jedoch ein öffentliches Geheimniß, bis die„Dv." kürzlich das Schweigen brach, und einräumte, daß seit 4 bis 5 Wochen Dysenterie und in manchen Fällen auch Cholerine dort ziemlich allgemein verbreitet sei. Tönning, 20. Aug. Am gestrigen Pferdemarkt waren 600—650 Stück und alle Sorten, vom Acker gaul an bis zum Luxuspferd, vertreten, von Letzteren fanden sich sehr schöne Exemplare. Da es auch nicht on Käufern fehlte, ging der Handel bald gut von Statten, nur gingen die Luxuspferde langsamer ab, da die geforderte» Preise von 70 Louisd'or und dar- über nicht recht Anklang finden wollen. Für gewöhn liche gute und kräftige Pferde wurden dagegen 200, 250 und auch 300 ķ gezahlt; geringere Sorten konnte man bedeutend billiger kaufen. Im Ganzen wachte der Handel hier auf uns den Eindruck, als wenn sich die Preise etwas niedriger hielten, als man sie in den bisherigen, auswärtigen Markt berichten .zu lesen gewohnt ist. Die hiesige, große engl. Landungsbrücke ist jetzt beinahe fertig und ein bedeutendes Bauwerk, wie Alle gesteben müssen. Es führen 2 Schienenwege dahin, welche die Verbindung mit dem Babnhofnuterbalten. so daß nun das ganze Eiderufer mit Anstalten zur Beförderung des Verkehrs versehen ist. Auch die Hy- draulischen Krähne sind fertig und warten nur auf die Ankunft von Handelsschiff-.«, um ihre Kräfte zu prüfen, allein in dieser Beziehung wird wohl in die sem Jahre nicht viel zu erwarten sein, welche Ansicht selbst die Engländer aussprechen. Im nächsten Früh ling dagegen wird es beginnen, h7ißt es, indem die Dampfschiffs-Compagnie in London bis dahin die nöthigen Kräfte gesammelt haben wird. (A.M.) Itzehoe. DemDernehmennack, gehen die Holstein. Schullehrer mit dem Plane um (gleich ihren schses- wigschen Collegen bei der letzten schleswigschen Pro- vinzialstände-Bersammlung), in der gegenwärtigen Diät eine Petition, betreffend eine Erhöhung der ihnen zufließenden lpärlichen Gagen, an die Holstein. Stände- Dersammlung einzusenden. (H.C.) — An der Stelle des zum Amisverwalter in Ranzau ernannten Kirchspielvogics Ahlmann in Crempe ist Hr. Schouw, Kanzlist im K. Ministerium für die Herzogthümcr Holstein und Lauenburg, zur Besor gung der Kirchfpiclvogtei-Geschäfte constituirt. Itzehoe. 24. Äug. In der heutigen Sipung der Stände-Bersammlung zeigte der Präsident der Berjammlung an, daß mehre Petitionen eingegangen seien, namentlich eine Petition aus dem AmteSege- berg, wegen Landstraßen, eine desgl. von den Vor stehern der Altonaer Mennoniten-Gemeinde, wegen Befreiung von der Militairpflicht. eine dcsgl. vom Buchhändler Heilbut in Altona, wegen Beschlagnahme einer Schrift, begleitet von einer Denkschrift (diese lag vor jedem Abgeordneten und erinnerte der grüne Umschlag der Brochure mich an die engl.Blaubücher); eine Petition eines Müllers, wegen Ablösung des Bannrechts, und bemerkte der Präs., daß die Heil- but'sche Sache gerichtlich entschieden und somit erle digt und, daß die Petition aus dem Amte Segeberg, da sie von mehren Personen unterschrieben sei, gegen den betreffenden Paragraphen der noch geltenden Ver ordnung über die Verfassung Holsteins verstoße. Fer ner benachrichtigte der Präs, die Versammlung und die Petenten, daß auf ein Gesuch mehrer Zeitungs- correspondenien denselben ein Platz auf der Gallerie eingeräumt sei Dann wurde der K. Commiff in- terpellirt wegen der in der vorigen Diät beantragten Schulordnung, so wie wegen einer Kirchenordnring, und erwiederte der K. Commiff., daß die Regierung für beide Angelegenheiten Commissionen ernannt habe. Der Justizr. Rötger inierpellirte den K. Commiffar: In Betreff der Presse seien in Holstein die Verordn, v. 9. Nov. 1819 u. 10. März 1848 normirend, gleich wohl seien in neuerer Zeit Maßregeln gegen die Presse ergriffen, für die kein Rechtsgrund in jenen Derord- nungen zu finden, er frage daher, ob noch eine an dere Verordnung existire/oder ob die erwähnten Ver ordnungen zu Gunsten der Maßregeln interpretirt worden? Der K. Commiff. erwiderte, er könne dar über keine bestimmte Antwort ertheilen, wolle sich jedoch deshalb erkundigen.—Auf den Antrag des Ju- stizr. Rötger, welcher als Berichterstatter 'der Ver- fassungs-Comite der Versammlung anzeigte, daß der Comite-Bericht noch nicht fertig sei, wurden der ge- dachten Comite noch 2 Mitgliedern beigeordnet, näm lich &er Etatsr. Professor Ratjen und der Justizr. Wyntckcn (Secret, d. St.-V.). Schließlich ersuchte der Präs, die Mitglieder der St.-P. die Stadt nicht zu verlassen, damit die nächste Sitzung sogleich nach Vollendung des Comite-Berichts stattfinden könne. Kiek. Bor etwa 14 Tagen ist deim Kuratorium der Universität die Bewilligung zur Erbauung des neuen akademstchen Krankenhauses eingegangen. Aļtona, 20. Aug. (N.C.) Die von der Behörde um ein Gutachten betreffs der Verbindungsbahn zwi schen dem hiesigen ».HamburgerBahnhöfe u. einer Bahn nach Blankenese angegangenenCollegien haben dieserhalb Versammlungen abgehalten. Das Commerzcollegium war einstimmig für den Bau; in der commerziren- den Gesellschaft, die übrigens nur schwach besucht war, waren die Stimmen'gleich getheilt. Das De- putirten-Collegium hat gestern Abend nach längerer Discussion und reiflicher Erwägung einstimmig be schlossen, sein Gutachten dahin ' abzugeben, daß es von seinem Standpunkte, als Vertreter der städti schen Commune, den Bau der Verbindungsbahn nicht befürworten könne. Mit Stimmenmehrheit erklärten sich die deputirten Bürger dann für den Bau der Bahn nach Blankenese, jedoch unter der Verwahrung, daß man daraus keine Verlängerung dieser Bahn nach Hamburg folgern dürfe, indem angenommen wurde, daß eine Bahn von Altona nach Blankenese, als solche allein, schwerlich in der Absicht der Unter nehmer liegen könne. — In der gestern Abend (20.) stattgehabten Ver sammlung des 'Vereins von Fabrikanten in Ottensen und Neumühlen sprach sich einstimmig die Ueberzeu gung aus. daß die intendirte Eisenbahn zwischen Ham- bürg und Altona der Stadt Altona zum großen Nachtheil gereichen würde. Es wurde darauf be- schloffen, dahin zu wirken, daß von Seiten der Bür ger Altonas eine molivirte Vorstellung an die K. Regierung gerichtet werden möge, um die Bitte um Niwtconcesflonirung der projectirten Bahn Mm ans- zusprechen. Deutschland. Hamburg (H. C.) Die durch nichts begründete, von vielen Blättern mit einer außergewöhnlichen Be- harrlichkeit verbreitete Nachricht, man beabsichtige in England abermals die Anwerbung einer Fremden- legion und Helgoland sei wiederum zum Werbedepot ausersehen, können wir auf das Aüerbestimmtcste in Abrede stellen. Nach Briefen, deren Einsicht uns freundlichst gestattet wurde, ist in London in Kreisen, welche jedenfalls davon unterrichtet sein müßten, wenn auch nur entfernt die Sache in Anregung ge- bracht wäre, ganz und gar nichts darüber'bekannt. Hr. Advison, der frühere Paymaster der englisch, deutschen Legion, ist nach Ostindien abgereist: Herr James Kinloch, ehemaliger General-Inspector der deutsch-englischen Legion, ein Mann, der sicherlich bei Bildung einer dentsch-englischen Legion zugezogen werden würde, lebt in Schottland und auch ihm ist nichts von dem so viel verkündeten Projekte bekannt. Trotzdem beginnt bereits eine Völkerwanderung von Bagabonde», Landstreichern und Abenteurern, deren Ziel unser Hamburg und die ihren Arm und ihr Leben der engl. Regierung leihen wollen. Sie strö- men von allen Seilen herbei, ein wildes, leichtsinni- ges und theilweise gefährliches Pölkchen und fallen, statt daß sie die lachenden Pfundsterlinge der engl. Werber einsäckeln, der Polizei in die Hände, die sich mit dem Gesindel herumplagt und nur mühsam sich desselben entledigen kann. Bremen. (Tgbl.) Die neue Sammlung zum Be sten der abgesetzten Beamten in Holstein hat hei uns in Bremen Anklang gefunden und Erfolg gehabt. Die Expedition der Weser-Zeitung hat bis''jetzt etwa 550 $ erhalte» und nach Altona geschickt. Bei dem Superintendenten Nielsen in Oldenburg sind 610 $ eingegangen, darunter 220 $ vom Großherzog von Oldenburg. 206 ^ von Pastor Kirchhofs' in Äurich als Ertrag einer Sammlung für bedürftige Geistliche. Oldenburg. 22. Aug. Der nach stattgehabter Vertagung seit dem 10. d. M. hier xvieder versam» metre Landtag des Großherzogthuw.s wurde am 19. durch den. Minister v. Rössing geschloffen. Frankfurt. 19. Aug. (Fr. I.) In diesen Tagen ist das vollständige Programm des am 14. Septem- der hier zusammentretenden internationalen Wohl- thätigkeitscongresses. d. h. Geschäftsordnung. Tages- ordnung und Entwurf einer Beantwortung der zu verhandelnden Fragen an diejenigen Männer des In- und Auslandes versandt worden, welche ihre Theil«

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