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Newspaper volume (1847)

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Bibliographic data

fullscreen: Newspaper volume (1847)

Newspaper

Persistent identifier:
PPN1831318660
Title:
Rendsburger königlich privilegirtes Wochen-Blatt
Document type:
Newspaper
Publisher:
Wendell
Place of publication:
[Rendsburg]
Universitätsbibliothek Kiel
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Newspaper volume

URN:
urn:nbn:de:gbv:8:2-7657250
Persistent identifier:
PPN1831842394
Document type:
Newspaper volume
Year of publication:
1847
Language:
German
Collection:
newspapers
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
Physical location:
Stadtarchiv Rendsburg

Issue

Persistent identifier:
PPN1831318660_1847-12-31_53
Title:
Ausgabe vom Freitag, den 31. Dezember 1847
Structure type:
Issue
Year of publication:
1847-12-31
Language:
German
Physical location:
Universitätsbibliothek Kiel

Contents

Table of contents

  • Rendsburger königlich privilegirtes Wochen-Blatt
  • Newspaper volume (1847)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Januar 1847 (1)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Januar 1847 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Januar 1847 (3)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Januar 1847 (4)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Januar 1847 (5)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Februar 1847 (6)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Februar 1847 (7)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. Februar 1847 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Februar 1847 (9)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. März 1847 (10)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. März 1847 (11)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. März 1847 (12)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. März 1847 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. April 1847 (14)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. April 1847 (15)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. April 1847 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. April 1847 (17)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Mai 1847 (18)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Mai 1847 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Mai 1847 (20)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Mai 1847 (21)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Mai 1847 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. Juni 1847 (23)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. Juni 1847 (24)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. Juni 1847 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. Juni 1847 (26)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Juli 1847 (27)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Juli 1847 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Juli 1847 (29)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Juli 1847 (30)
  • Ausgabe vom Samstag, den 31. Juli 1847 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. August 1847 (32)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. August 1847 (33)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. August 1847 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. August 1847 (35)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. September 1847 (36)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. September 1847 (37)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. September 1847 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. September 1847 (39)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Oktober 1847 (40)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Oktober 1847 (41)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Oktober 1847 (42)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. Oktober 1847 (43)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. Oktober 1847 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. November 1847 (45)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. November 1847 (46)
  • Ausgabe vom Samstag, den 20. November 1847 (47)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. November 1847 (48)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Dezember 1847 (49)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Dezember 1847 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Dezember 1847 (51)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. Dezember 1847 (52)
  • Ausgabe vom Freitag, den 31. Dezember 1847 (53)

Full text

weit hinausgeschobener Termin, durch dessen Ansetzung 
dem Wunsche des Sir R. H. Jnglis entsprochen wird, 
daß diesem christlichen Lande Zeit genug gegeben werde, 
seinen Unwillen über die ihm angedrohte Gewaltthat in 
gehörigenl Maße kundzugeben. 
Schweiz. Aus der Schweiz, vom 28. Dccbr. 
Unter dem heutigen Datum hatte von den Sonder- 
bundS-Cantonen eine Million Schweizerfranken a» die 
eidgenössische Kriegskasse eingezahlt werden sollen; die 
selben sind ihrer Verpflichtung aber nicht nachgekommen. 
Ob- und Niedwalden allein wußte seiner Verbindlichkeit 
nachzukommen. In Wallis ist bisher etwa der vierte 
Theil der ausgeschriebenen Kriegssteuer (208,886 Fr.) 
eingegangen. Die eidgen. Repräsentanten konnten Nichts 
auf dem St. Bernhard ausrichten. Die Mönche wollen 
Nichts hergeben und drohen mit einem Recurs an die 
fremden Mächte. Man erwartet, daß nun ernstlich ein 
geschritten werde. Der Grund dieser Zahlungsverzöge 
rung liegt in der in der Schweiz herrschenden Geld 
klemme, wie auch in der Bedenklichkeit der Capitalien, 
ihr Geld den betreffenden Cantonen für eine so unge 
wöhnliche Sache zu leihen. Neuenburg hielt auf das 
pünktlichste den ihm angesetzten Zahlungstermin ein, 
was sich bei seinem Reichthume mit Sicherheit erwarten 
ließ. 
Dänemark und die Herzogtümer. 
Kopenhagen, vom 21. Decbr. Aus dem 15. Hefte 
des statistischen TabeUenmerkS erstellt man, daß die Aus 
fuhr von Getraide im »»gemahlenen und gemahlenen Zu 
stande, so wte i» der Form von Brod im vorigen Jahre 
3,184,000 Tonnen, die Einfuhr aus der Fremde dagegen 
76,000 2. betrug, so daß sich also ein Ueberscbuß der Aus 
fuhr von 3,108,000 Tonnen ergiebt. (Zu Anfang des 
Jahrhunderts betrug der Uederlchuß der Ausfuhr etwa 
600,000 T.) Die Herzvgkhümer haben an dieser Ausfuhr, 
nach Abzug desjenigen, was das Königreich ihnen zugeführt, 
nur mir 700,000 T., worunter 148,000 T. Slaps, iheil- 
genommen; dagegen haben sie 16§ Millionen Psd. Butter 
ausgeführt, wahrend die Ausfuhr dieses Artikels aus dem 
Königreiche nur 2i Millionen Pfd. betrug. Unter dem 
ausgeführten Quantum sind 381,000 T. Warzen. 386,000 
T. Roggen, 1,284,000 T. Gerste, 417,000 T. Hafer, 
201,000 T. Erdfen, 81,000 T. Buchwaizen, 16,000 T. 
Wicken, 19,000 T. Mal;, 27,000 T. Bohnen, 271,000 T. 
RapS u. f. m., 101,000 T. Mehl, Grütze und Brod. AIS 
ausgezeichnet stark ist die Ausfuhr von Roggen zu bezeichnen, 
da dieselbe in dem Zeitraum von 1830 bis 1843, also in 
14 Jahren, durchschnittlich noch nicht 100,000 Tonnen 
Netto betragen harke, während die Durchschnictsaussuhr 
von Waizen 240,000 T. betrug. 
— Aus den Berichten über den Gütertransport auf 
der Roeskilder Eisenbahn ersieht man, daß der Gütertrans 
port nach und nach zunimmt, derfelbe Hai sich von etwa 
350 Rbth. wöchentlich, in der letzten Woche auf 524 Rbth. 
gehoben. 
— Eine hiesige respectable Familie bat dieser Tage die 
Trauerbotschaft erhalten, daß eines ihrer Mitglieder (der 
älteste Sohn), der als Handelsreisender für ein Haus in 
Bremen engagirc war, sich in Folge von Spielverlüsten in 
Homburg, die nichl nur seine eigene Habe, sondern auch 
eine bedeutende seinem Hause zugehörige Summe in An 
spruch genommen hatten, erschossen bat. 
— Bis zum 30. November haben in diesem Jahre 
20,748 Schiffe den Sundzoll ciarirc, wovon im November 
1171. (A. M. 
Kiel. Auch i„ Kiel wird eine Reorganisation des 
Lösch- und NerrunzswefenS vorbereitet, und in der letzten 
Sitzung von Rath und Bürgerschaft ist der Worthalrer 
Ohlshauscn beauftragt, die letzte Hand an den bereits vor 
läufig genehmigten Entwurf zu legen. 
— Dem Dr. Karl Lorentze» in Kiel ist die Redaction 
der „Bremer Zeitung" vom Isten Januar 1848 an über 
tragen worden. (Cbi.) 
Eutiu. Die Uniformirung unserer Reservecomxagnie 
nach preußischem Muster wird fortgesetzt. Nachdem schon 
vor einigen Jahren die Waffenröcke eingeführt sind, wird 
nun mir der Anschaffung der viel zweckmäßigeren, in Hei 
men bestehenden Kopfbedeckung begonnen. In Oldenburg 
ist diese ein etwas mittelalterlich-martialisches Ansehen ge 
bende Uniformirung des MUttairs bereits vollständig. 
— In unserm neulichen Referate über die Veriassungs- 
angelegenbeit haben wir noch nachträglich hinzuzufügen, 
daß die Commission, welche den Versaffungsentwiirs be 
rathen, aus dem Oberappellalivnsgerichtspräsidenien Runde 
in Oldenburg, dem Bundescagsgesandien Both auS Frank- 
siikt, dem Präsidenten Fischer aus Birkenfeid, dem Präsi 
denten Geh. Rath Frhrn. v. Grete aus Eutin, dem Geb. 
Rath Beaulieu und den Staalsräthen Jensen und Römer 
aus Oldenburg bestanden. (Pi. D.-Bi.) 
Plön. Die lange beabsichtigte und vorbereitete Vek- 
einigung der Plöner Neustadt mir der Stadt Piön ist end 
lich zur Ausführung gekommen. Ein unterm 7. December 
ans der schicswigholstein-ļtiuenburgischen Kanzelei eriaffencS 
Regulativ stellt die näheren Vorschriften darüber aus. — 
Diese Vereinigung wird sich gewiß, wie in andern ähnlichen 
Fällen, z. B. bei Şegeberg, wobltbäiig erweisen. Eine 
gleichartige Vereinigung des Ortes Brunswieck bei Kiel ist 
schon mehrfach in Frage gewesen, und es verdiente dieser 
Plan wohl wieder ausgenommen zu werden. Endlich ist 
die Erhebung deS Fleckens Neumünster zu einer Stadt in 
der neuesten Zeit ernstlich in Anrege gekommen. (Cbl.) 
Flensburg. In der „FlenSb. Ztg." vom 16. beklagt 
Pastor Hvldr, Prediger an der dänischen Kirche in Flens 
burg, die Stellung der dortigen Dänen in kirchlicher Hin 
sicht, welche, da es dorr keine geschloffene dänische Gemeinde 
gebe, genöthigt seien, für Trauungen und Taufen doppelte 
Gebühren zu zahlen, wenn sie dieselben nichr in einer ihnen 
unverständlichen Sprache wollten vollziehen lassen. Um die 
sem Uebelstande abzuhelfen, erbietet Pastor Heldc sich also, 
Trauungen unter den in Flensburg sich aufhaltenden Dänen 
gegen Gebühren nach Belieben, und wenn Beikvmmeiide 
ganz unvermögend waren, gratis in der dänischen Kirche 
und in dänischer Sprache zu verrichten. 
Husum. Eine Versammlung zur Unterzeichnung von 
Flensburs-Husum-Tvnninger Eisenbahn-Aktien, die hier 
gehalten worden, hat kein besonders günstiges Resultat 
gehabt. Man scheint hier überzeugt zu sein, daß Tönning 
nickt der Endpunkt einer Eisenbahn werden könne und eine 
Fortführung der Bah» über die Eider mit zu großen 
Schwierigkeiten verbunden sein würde. Vorerst will man 
abwarten, bis die großen Husumer Hafen-Arbeiten vollen 
det sein werden. — Die Hasenarbeiren sollen im nächsten 
Jahre mir Nachdruck fortgesetzt werden. Es werde» zu 
den dortigen Arbeiten sehr beträchtliche Quantitäten Fa 
schinen erfordert. 
Altona. Im Bürgerverein, von dem man nur wün 
schen kann, daß er neben dem sociale» Clement das bür 
gerlich-gemeinnützige und cvmmunale mehr und mehr 
pflege, werden in diesem Winter wieder periodisch Vor 
träge über Gegenstände von mehr oder minder allgemeinem 
Interesse gehalten, und, was vielleicht das Anregendste 
und Belehrendste ist, an CvnveriationSabenden ab und zu 
Fragen beantwortet und »erhandelt, die sich in dem ausge 
stellten Fragekaste» finden. So wurde» neulich u. a. fol 
gende Fragen verhandelt, „Hat sich das lange Credirgebe» 
und Creditnebmen auch fur de» kleineren Handwerker in 
Aitona als ein Uebeistand erwiesen, und wenn dies der 
Fall ist, wie wäre dem abzuhelfen?" und: „Hat der für 
die Erweiterung unserer Stadt festgesetzte allgemeine Bau 
plan gesetzliche Gültigkeit oder ist derselbe sonst von irgend 
einer Bedeutung?" Beide riesen ganz interessante Erör 
terungen hervor und erstere wird wahrscheinlich Veranlassung 
zur Stiftung eines Vereines geben, ähnlich dem in Ham 
burg zustandegekvmmenen. — Ein anderer Verein, der in 
der Biidung begriffen ist, aber nicht vom Bürgerverein 
ausgeht, bezweckt den übertriebenen Aufwand bei Leichen 
begängnissen durch Uebereinkunsr derBeiheiiigcen abzustellen. 
— Vom 27ste» December. Auf dem adligen Gute 
Saxdvri in Schwanie» ist gestern das herrschatriiche Wohn 
haus, ein altes und sehr massives Gebäude, ein Raub der. 
Flammen geworden. Das Feuer brach (wie man sagt, 
durch Unvorsichtigkeit eines Dienstboten) aus, als eben der 
Besitzer, Kammerherr v. Ahieseldt, eine Gelellschast bei 
sich versammelt harre und mlc dieser zu Tische saß. Von 
dem werthvollen Mobiliar ist wenig oder nichts gerettet.— 
Das adiiche Gut Behrensdrvock mit Rvtbenstein (im dä- 
nischwohlder Gülerdistricie) ist an S. D, den Prinzen 
Friedrich v. Augusteiibnrg zu Noer für 197,500 *p v. C. 
verkauft worden. Die Administratoren des Rantzau-Oppen- 
dorfer Fid-icvirimiffev, weichem das Gur seit reichlich 20 
Jabren gehörte, hatten dasselbe zur Rettung eine« darin 
radicirten Capitals für 132,000 v. C. übernehmen 
müssen. — Das Dampfschiff „Kopenhagen" ist heute zum 
letzten Mal für diesen Winter von hier abgegangen und 
wird mir seiner Rückkehr am Listen die Damvischiffsadrr 
geschloffen sein, während übrigens der Kieler Hafen noch 
frei von Eis ist und daher die in diesem Herbste sehr 
bedeutende Zufuhr von Landcsproducren zur See (besonders 
aus dem Königreiche) noch lebhaft fortdauert. (A. M.) 
— Für die Verbesserung des höhere» Schulwesens in 
den Herzoglhümern ist dem Vernehmen nach eine Summe 
von 32000 oder 34000 Rbthlr. jährlich von der Staats» 
regierung bewilligt worden. Bedenkt man, daß die gefammce 
Ausgabe der Staatskasse für das gelehrte Schulwesen in 
beiden Herzogtümern noch nach dem Budget von 1847 nur 
23000 Rblhir betrug so läßt sicv hieraus die große Wichiicb- 
keic dieser Bewilligung cinigermaaße» bemessen. Freilich 
werden in der obigen Summe auch wohl die regelmäßigen 
Verwendungen für die neu einzuricdkenden drei MeaischUlen 
zu Alton», Kiel und Flensburg einbegriffen sein. 
(K. E. BI.) 
—hķ— 
Cvrrespondenz 
"Kiel, den 28sten December. Die Zeirungsvolemik 
gegen Kiel und dessen Bcstrebiingen, eine Lüveck-Altvnaer 
Eisenbahn zu verhindern, ist in neuester Zeit eiwas weniger 
gehässig unt>_ wenigstens in ihren Ausdrücken schonender 
geworden. Sie scheint es eingesehen zu habe», obwohl 
dies natürlich nicht zugestanden wird, da« Kiel mir 01 echt 
verlangen kaun, gegen Lübeck nicht benachtheiligt zu werden, 
aber freilich ist das Mittel, welches vorgeschlagen wird, um 
eine Gleichstellung zu bewirken und Lübeck Eisenbahnen zu 
verschaffen, ebenso absurd, als die Gründe, welche man für 
Lübecks Berechtigung anführt. Kiel soll nämlich, so 
wollen jene Zeitlingscorrespoiidencen, ein Freihafen werden! 
Dies steht nun natürlich nicht in der Gemalt Kiels, aber 
wenn dem an» so wäre, so müssen wir uns doch entschieden 
gegen eine derartige Lösung deS Knotens erklären. Denn 
nur eine schlechte Politik kann es genannt werden, welche 
eine Cvmmüne durch ihre Bevorzugung vor der anderen 
heben will; Holstein leidet schon hinlänglich durch die ex 
ceptionelle Stellung Altona's und har wahrhaftig zu seinem 
Heile nicht die Anschaffung neuer, ivnder» die Abschaffung 
alter Privilegien am nöthigsten. Wer von dem Ganze» 
leben und groß weiden will, muß auch dem Ganze» dienen. 
Freilich ist der andere Weg bequemer und kürzer, durch 
Unterdrückung der Uebrige» zu steigen, und Lübeck, die alee 
Holsteinische Stadt, früh vom Lande in staatlicher Bezic- 
hiiiig losgerissen und mit Privilegien groß gesäugt, ist diesen 
Weg gegangen aber er paßt nicht mehr für unsere Zeit, 
welche die gleiche Berechtigung und gleiche Verpflichtung 
Aller als unabwcisli»c Forderung hinstellt. Wir können 
daher kein anderes Mittel, um Lübeck die Vortheile und 
Olechke Holsteinischer Städte zu verschaffen, als richiig und 
gerecht anerkennen, ale daß Lübeck in da» väterliche Haus, 
au« welchem es geboren, wieder zurückkehre, daß eS au» 
in staatlicher Beziehung eine Ho Ist ei n i iw e Stadt wieder 
werde. 
Die „Flensburger Zeitung", welche man der Curiosicàc 
wegen mitunter ansieht, scheint ein eignes Mißgeschick mit 
ihren Oiedacteuren zu haben. Entweder ist Keiner gut 
genug für die hohen Zwecke dieses Blattes oder Keiner 
kann es mit der geheimen Oberielrnng lange aushalten, 
denn der Wechsel der Redacteiire scheint bei ihr sehr häufig 
zu sein, obwohl unter allen Redactionen der ordinaire Ton 
der Zeitung sich gleich bleibt. Der jetzige nominelle Redac 
teur hat Nil» nicht allein die üble Eigenschaft, schlechte 
Theaterstücke zu schreiben, sondern unsere Verhältnisse auch 
durchaus nicht zu kennen. So z. B. liefere er Auszüge 
aus einem schlechten, längst vergessenen Buche von Kamp;, 
welches die Kritik glet« nach der Cnkstehiuig allgemein 
verwarf und der Vergessenheit anheimgab, das auch schon 
durch den Namen des Verfassers sich nirgends Bedeutung 
und Empfehlung erwerben konnte; so klingt es ferner eben 
so lächerlich wie einfältig, wen» die Flensb. Ztg. sich dar 
über mocquirr, daß in dem neu erschienenen Album lchles- 
wig-holsteinischer Dichter auch Gedichte von Geibel ent 
halten sind, da Gelbe! bekanntlich ein Lübecker und Lübeck 
nach Abstammung, Lage, Sitte rc. eine echt holsteinische 
Stadt ist. Aber uns wundert gar nicht das Unglück dieser 
Zeitung mit ihre» Redacteuren; —- die alten deutschen 
Landsknechte wurde» als Kriegsmaschinen vor Zeiten frei 
lich vielfach gebraucht, aber eben auch nur als Maschine», 
Achtung konnien sich keine Kricgsknechte erwerben, weiche 
Jedem dienten, der sie bezahlte und st« dem Teufel selber 
verkauft hätten, weshalb sich denn auch edle Geister zu 
solchem Gewerbe nicht herabwürdigten. Sollten unsere 
modernen literarischen Landsknechte ei» besseres Schick 
sal habe»? 
Unserm Stadrrbeater fehlt noch immer das Theater, 
d. h. die Vorstellungen im jetzt leeren Gebäude, also das 
Wesentlichste, und wie es scdciiit, werden wir selbst mit 
Beginn des neuen Jahres die Oläume dort noch nicht gleich 
geöffnet sehen. Die jetzt die Welt durchziehenden, schwarz 
angemalten Amerikaner haben fteilieb vor einiger Zeit dort 
gesungen und Kapriolen gemacht, aber mehr Gelächter er 
regt, als Geld eingenommen. Nach den Recensionen in 
der Flensb. Ztg. zu urlheilen (wen,, ein solches Urtheil 
nicht immer falsch ist) scheinen wir übrigens von der zu 
erwartenden Schauivielergelellschaft ni*t pjei hoffen zu 
dürfen. Wenigstens haben die dort fast am hänsigste» und 
meisten hervorgezogenen und helvbren^Herren Blank und 
Sommer, sowie die Demoiselles Stölzei den Beifall 
deS Kieler PuhiicumS nicht erlange» können, und wenn 
die Direction nicdc andere Mittel har, um dasselbe z» be 
friedigen, so möchte die bevorstehende Theatersaison für 
Publicum und Direction sehr mager und unbefriedigend 
ausfallen. 
Was ist Constitution? 
und welche Gewährleistung bietet dieselbe der 
Gesellschaft? 
(Fortsetzung.) 
§ 9. 
Die antike Revnblik, welche wir so eben untergeben 
sahen, kann nicht für eine wahrhaft ideegemätze Form des 
öffentlichen LebenS aiierkaiint werde». Ihr Unterganq war 
ihr nothwendiges LvoS in dem Gange der Welteniwicklung. 
Ihr innerster Fehler ist die Bedrückung des Voiles, welche 
der berr'chende Stand ausübte; der dadurch herbeigeführte 
endlose Kampf mußte zuletzt das Gefüge der Verfassung 
auflösen und alle Elemente der Gesellschaft auseinander 
reißen. 
Na» dieser Betrachtung haben wir die Schilderung 
deS Entwicklungsganges »achzuholen, welche» die Sraats- 
idee in de» Länder» der germanischen Zunge genommen. 
Hier erblicken wir das Svstem der Grund- und Lehns 
herr Il»keit, ei» vielgiiedrigeS System von Herrschafts 
kreisen, dergestalt, daß im Dienste des Königs die Adelinge 
und viele Freie, im Dienste des Adelings wieder Freie und 
Halbfreie na« Lehn- und Hofrecht stehen. Jnieressant 
ist der Umstand, daß das bildungssähige Volk der Deutschen 
viele Jahrhunderte, in welchen Griechen und Römer eine 
Hobe Cultur erreicht habe», ohne geistige Bewegung be 
standen bat. 
BiS zum Zusammenstoß der deutschen Völker mit den 
Römern ist ihre Geschichte in Dunkel gebülll; klarer aber 
als irgendwo anders läßt sich bei ihnen der Uebergang von den 
vatriarchalifchen Formen zum Pacrimonialstaate 
beobachten. 
8 10. 
Wie überall, so ist es au« bei den Deutschen der Ueber- 
gang zum eiaentlichen Ackerbau nnd zur Gründling fester 
Familienheerde, mit welchem die Naiurvidnuiiq sich auf- 
lös'c, an die Stelle der Geschlechter die Gemeinden treten 
und somit der Grundstein des Staates gelegt wird. 
Die erste Säule, die dann errichtet und um die der Bau 
des Staates allmählich auigeiührt wird, ist der Königs- 
stubl. Geschichtlich nachweisbar war es der vornehmste 
Adelina und Herizvge deS Volks, welcher ihn bestieg. 
Da bei der deutschen, sowie überbauvt bei jugendlichen 
Völkern keine öffentliche Handlung obne den Math der 
Götter vorgenommen wurde, so versteht si», daß der König, 
der entweder zugleich Oberpriester oder doch aus priester- 
lichem Geschlechte war, nur dann die Zustimmung des 
Volks erhielt, wenn die Götter günstige Zeichen gaben. 
Es kam sogar vor, daß er wieder abgesetzt ward, wenn 
Mißfallen und Zorn der Götter kund wurden. 
Nachdem die Deutschen einmal zum Ackerbau überge 
gangen waren, blieb dieses wieder Jahrhunderte hindurch 
die Quelle der Nahrung und des Wohlstandes. Hierbei 
mußte st« die Anschauung ausbilden, daß desvotische Oicchre 
an daS Land- oder Grundeigenihum geknüvir sei, dessen 
Größe und Form si« bei der ersten Landtheilnng nach 
Macht und Standesrechr gerichtet hatte. Da ferner die 
öffentlichen Institurioiien noch im Entstehen waren, mithin 
der Staat, als daê System derselben, noch nicht völlig 
bestand, so ward die öffentlich/ Gewalt unter Formen des 
Privarrechis besessen. Wo nun dasjenige, was irüher als 
das Heilige, wie die Gotterhaine, von dem Privaleigen- 
tbum der Einzelnen ausgeivndett geweieii war, diesen 
Cbarakter verlor und in die Hand des Königs kam, wo 
ferner Eroberungen statifande» nnd das Land dem Könige 
zufiel, da erschien dieses einmal a!S Privareigenlbuni des- 
seiden, zu gleicher Zeit aber als die Hauplsache, an welche 
die Herrschasisrechre als Periineniien geknüpft waren. 
Dies ist die vacridmo niale StaatSversailung. 
Um in dieselbe eine einigermaaßen klare Einsicht zu 
gewinnen, niüffen wir einen Blick werfen 
1) ans die Erändeversassung, 
2) aus die LandeSvenassung, 
3) auf die königliche Ma»r, 
4) aus die Rechte des Volks. 
§ 11. 
Die Ständeverfassung. 
Die wichtigste Formation, weiche gewissermaaßen allen 
andern zur Grundlage dient, ist die Schichtung des Volks 
in Ständen, die mir verschiedener Berechtigung neben 
und über einander stehen. Schon früher ward dargestellt, 
daß st« die Gesellschaft frühe zu drei Ständen ent 
wickelte, welche denn an« in der vollen Ausbildung des 
Parriarchalstaakes in schari geschiedener Schichtung erscheine». 
1) Der erste Stand sind die A del,„ge. Der Grund 
ihres Rechtes war ihre Abstammung und ihre Macht. 
Sie bauen bedeutende Landgüter, die zum Theil als Lehne 
an ihre Dienstmannen, oder Huben an Eigcnleule und 
Freie ausgerhan waren, zum Theil für si« vorbehalten 
und bür« Frvhlidienste bearbeitet wurden, aus denen ein 
zelne» sie denn ihren Hof hielten. 
Ein anderer Grund ihrer Macht war das Wissen um 
die göttlichen Dinge, also auch um das Recht.
	        

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