Summarium des Neuesten aus der in- und ausländischen Medicin zum Gebrauch practischer Ärzte: Summarium des Neuesten aus der in- und ausländischen Medicin zum Gebrauche praktischer Aerzte

Bibliografische Daten

Zeitschrift

Persistente ID:: PPN1757678239

Titel:: Summarium des Neuesten aus der in- und ausländischen Medicin zum Gebrauch practischer Ärzte

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Erscheinungsjahr:: 1832

Erscheinungsort:: Leipzig; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Medizin

Band

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-7025850

Persistente ID:: PPN1758446234

Titel:: Summarium des Neuesten aus der in- und ausländischen Medicin zum Gebrauche praktischer Aerzte

Signatur:: MX 4280 A-7

Dokumenttyp:: Band

Herausgeber:: Leopold Voss

Erscheinungsjahr:: 1834

Erscheinungsort:: Leipzig

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Medizin

Physikalischer Standort:: Universitätsbibliothek Kiel

320 ‚V. Staatsarzneikunde. ten , seinen: Kopf unaufhörlich umschwirrten , und er sich, um 8% zu beruhigen und abzuwehren, genöthigt sehe, entweder in der heiligen Schrift zu lesen, oder diese bösen Geister wegzuzauber®- Dies letztere glaubte er wahrscheinlich durch den verheimlichte® Genuss seines Kothes und Harnes zu bewerkstelligen... In der 8 matischen Sphäre war bei diesem Kranken eben so wenig eine Ab- normität, als eine Veranlassung zu diesem bis zur Thierheit gesu' kenen Zustande aufzufinden. Er wurde für wahnsinnig: er klärt. — 4) Einen 19jährigen Jüngling erklärte Verf. für dum” (einfältig), weil zum völligen Blödsinne, von: welchem gros® Dummheit nur ein niederer Grad ist, der unfreie Zustand fehlte Der Kranke beantwortete leichte Fragen lachend und springends sonst richtig und zusammenhängend; die schweren überging er mit Schweigen, sperrte den Mund dabei auf und sah den Fragende® betroffen an, als ob er ihn nicht verstanden. Wurde nun die Frag® wiederholt, so gab der Kranke die erste beste Antwort; und fragte man wieder, so schwieg er und war durchaus nicht zum Spreche® zu bewegen, oder er sagte, dass er die Worte nicht verstehe. Auf“ ser Korbflechten vermochte er nichts zu verrichten, und er war Allem so weit zurück, dass er nicht hatte confirmirt werden kö®” nen. * Diese Dummheit bei dem sonst körperlich gesunden Knabe? goll schon von Kindheit an zugegen gewesen seyn, ohne dass eil anderer Grund, als eine angeborene krankhafte Organisation get nes Gehirns, wofür die fast viereckige Form des Schädels sprach zu ermitteln war. — 5) Todt für diese Welt bei lebendigem Leib® war eine in völlige Thierheit versunkene Tagelöhnerin von 60 und einigen Jahren. Sobald sie Menschen erblickte, ‚erhob sie ein lat“ tes Geschrei und kreischte, wenn man sie berührte , oder nach ef- was fragen wollte.‘ - Ihr Blick war ‘matt; ihr‘ Auge schwamm IP Thränen; um sie verbreiteten die Excremente einen scheussliche? Gestank. Sie hatte einen stark hervortretenden Unterkiefer be) kleiner Stirn und eingedrückten Schläfen; Sie war für keinen Trost empfänglich und ausser ihrem Schreien nicht zum Antworten 7° bewegen. Uebrigens lag sie immer ruhig in einer Lage, hatte de? Mund stets offen, nahm nur Speisen, wenn sie angeBoten wurden und liess die Exeremente unbewusst in’s Bett. Also alle Zeiche® von Sinnes- und Verstandesschwäche , wenn gleich nicht bei völlig erloschener, sondern durch gewisse Momente noch zu weckende Reizbarkeit des Gemüthes, daher Blödsinn, bei welchem die Reizbarkeit des Gemüthes nur für eben so etwas Unmenschliche® wie die Begriffslosigkeit zu halten ist; denn auch die Gans schreif wenn man sich ihrer Ruhestätte nähert. — 6) Die Melancholi® einer 70 Jahre’ alten Frau war aus tief gewurzeltem Abdominallei” den hervorgegangen. - Uebrigens waren die Erscheinungen dene} ähnlich , welche wir sub Nr. 2 kennen gelernt haben. [Wildberg® Magazin für die gerichtliche Arzneiwissenschaft , Bd. 2, H. 1.) (V—t.) Verlag von Leopold Voss in Leipzig.

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