Summarium des Neuesten und Wissenswürdigsten aus der gesamten Medicin zum Gebrauche praktischer Ärzte und Wundärzte: Summarium des Neuesten und Wissenswürdigsten aus der gesammten Medicin zum Gebrauche praktischer Aerzte und Wundärzte

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: PPN1757674918

Title:: Summarium des Neuesten und Wissenswürdigsten aus der gesamten Medicin zum Gebrauche praktischer Ärzte und Wundärzte

Document type:: Periodical

Year of publication:: 1835

Place of publication:: Leipzig; Universitätsbibliothek Kiel

Language:: German

Collection:: Medicine

Volume

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-7111749

Persistent identifier:: PPN1757951709

Title:: Summarium des Neuesten und Wissenswürdigsten aus der gesammten Medicin zum Gebrauche praktischer Aerzte und Wundärzte

Signature:: MX 4280 B-8

Document type:: Volume

Publisher:: Erdmann Ferdinand Steinacker

Year of publication:: 1838

Place of publication:: Leipzig

Language:: German

Collection:: Medicine

Physical location:: Universitätsbibliothek Kiel

If, Chirurgie und Ophthalmalogie, S05 Bildung eines künstlichen Afters; von Dr. Scnencrx zu Niederaula in Kurhessen, Anfangs Sept. 1836 wurde ich von der Hebamme B. zu einem neugebornen Kinde gerufen, das schon drei Tage alt sei und noch keine Oeffnung ge- habt habe; der Unterleib sei demselben stark aufgetrieben und sie glaube, dass es gar keinen After habe, da sie denselben an der gewöhnlichen Stelle nicht finde, Mit den nöthigen In- strumenten versehen begab ich mich sofort zu dem Hülfe be- dürftigen Kinde, Es war ein sehr kleiner, nur 17 Zoll langer, schwächlicher Knabe, der weder eine Spur, noch die geringste Andeutung von einem After hatte; das arme Kind schien viel zu leiden, indem es fortwährend krächzte; der Unterleib war aufgetrieben und trommelartig gespannt; das Gesicht, nament- lich die Wangen und Lippen, bläulich tingirt. Uebrigens war das Kind zu früh, in der 33, oder 36. Schwangerschaftswoche, geboren, was deutlich zu erkennen war, indem die Haut noch grösstentheils mit Lanugo besetzt und die Nägel an den Fin- gern und Zehen weich waren. Ich schritt sogleich zur Bil- dung des Afıers, indem ich da, wo derselbe im natürlichen Zustand sich befindet, mit einem geraden, spitzen Bistouri + Zoll lang einschnitt und mit demselben Instrument vorsichtig tiefer ging, allein schon war ich vergebens einen knappen: Zoll tief eingegangen und ich sahe mich genöthigt, da ich noch im-= mer hoffte den Mastdarm zu erreichen, einen Troikar statt des Bistouris zu nehmen, aber auch mit diesem ging ich noch einen halben Zoll weiter, so dass ich im Ganzen 14 Zoll tief einge= drungen war, ol.ne den Mastdarm zu treffen. Tiefer konnte und durfte ich nicht operiren, ich musste auf die Herstellung des Afıers auf der naturgemässen Stelle verzichten und anneh- men, dass entweder der Mastdarm einen ganz andern Weg genommen, oder fehle, und schritt sofort zur Bildung eines künstlichen Afters in der Regio iliaca sinistra, wo ich die Bauchhöhle öffnete, das Colon descendens mit einer Schlinge, durch das Mesocolon gezogen, versah und einschnitt, worauf eine grosse Menge Meconium mit Winden sich entleerte, Die Operation war in kurzer Zeit und ohne Störung vollendet. Als Verband legte ich ein mit Oel getränktes Plumasseau auf den gebildeten künstlichen After und darüber eine breite Leibbinde, welche letztere, an der Stelle des etc, Alters mit einem ent- sprechenden Loche versehen, das mit Oel getränkte Plumasseau so theilte, dass, ohne den ganzen Verband abzunehmen, Koth und Winde sich entleeren konnten, welche Absicht auch aufs Beste erfüllt wurde, Kine besondere Reaction trat nach der Operation nicht ein, das Kind weinte nur sehr wenig und dann hauptsächlich, wenn es die Mutterbrust haben wollte, welche dasselbe schon den Nachmittag des Tags, an welchen es ope-

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fullscreen: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

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