Schriften der Universität zu Kiel: Schriften der Universität zu Kiel aus dem Jahre 1865

(Band XII.)

Bibliographic data

Periodical

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-5496677

Persistent identifier:: PPN799080608

Title:: Schriften der Universität zu Kiel

Sub title:: aus d. Jahre

Document type:: Periodical

Year of publication:: 1855

Place of publication:: Kiel; Universitätsbibliothek Kiel

Language:: German; Latin

Collection:: prints; Kiel University Papers; Chronicles and schedules of lectures (1665-2000)

Volume

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-5720889

Persistent identifier:: PPN1025533852

Title:: Schriften der Universität zu Kiel aus dem Jahre 1865

Signature:: Y 2512-12

Document type:: Volume

Publisher:: Mohr

Year of publication:: 1866

Place of publication:: Kiel

Language:: German; Latin

Collection:: prints; Kiel University Papers; Chronicles and schedules of lectures (1665-2000)

Physical location:: Universitätsbibliothek Kiel

Article

Title:: Rede zur Feier des Geburtstages Sr. Hoheit des Herzogs Friedrich VIII An Der Christian-Albrechts-Universität Am 6. Juli 1865 gehalten von Dr. P. W. Forchhammer Ordentlichem Professor Der Classischen Philologie.

Author:: Thaulow, Gustav Ferdinand

Structure type:: Article

Language:: German

4 Folge, wenn auch vielfach unserem Wunsch und unserem Vertrauen zu langsam, sich an einander gereiht haben. Möchten das auch die bedenken, welche in Verblendung nach unbeständigem Sinn die Erfolge ausnützen möchten, zu deren Erreichung sie grössten Theils kein Opfer gewagt, welche aber heute als untreu dem Recht, das sie kannten, welche als untreu dem, der um des Vaterlandes willen und in seinem Gott vertrauen trotz allen Unglimpfs das Recht vertritt, welche als untreu sich selber mit dem harten Eisen der ethischen Poine sich selber müssen gebrandmarkt fühlen. „Dies über Alles: sei Dir selber treu, Und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage, Du kannst nicht falsch sein gegen irgend wen.“ Das ganze Land Schleswig-Holstein ist sich selber und dem Rechte treu ge blieben, und nicht etwa nur seit einem Menschenalter, sondern seit Jahrhunderten. Wohin wir blicken in vergangene Zeiten unseres Landes, überall treffen wir auf den Gegensatz derer, die dem Recht treu blieben gegen die Uebergriffe eines Volks, dem unsere Vorfahren nie von Herzen zugethan sein konnten, weil es ihnen fortwährend zumuthete, dem Rechte untreu zu werden, eines Volks, welches sich noch weniger uns verwandt fühlte, als wir uns ihm. Was beiden zum Heil gewesen wäre, das achteten sie sich zum Schaden, bei ehrlichem Bündniss die Sonderung. Was wir als unser Recht zu wahren unablässig kämpften, die Selbständigkeit, das suchten sie wider das Recht unablässig zu umgehen, zu schmälern; und während wir nie trachteten, über sie zu herrschen, trachteten sie unablässig, uns ihrer Herrschaft zu unterwerfen, bald mit Gewalt, bald mit List, und öfter war es die List, welche über das Recht ging. Waldemar hatte ein Recht festgestellt. Christian I. hatte ein Recht festgestellt vertragsmässig. Mit dem Oldenburger Hause glaubten die Herzogthümer sei ein festes friedliches Verhältniss zu und mit Dänemark möglich geworden. Allein je mehr das Recht festgestellt schien, desto mehr bewegt sich die Geschichte unseres Landes in fortwährendem Bruch und Umgehen seines Rechts durch Dänemark und die Dänischen Interessen seiner Könige, obgleich'Deutschen Stammes. Das Walde- marische Gesetz wurde von demselben König, der es feierlich verkündet hatte, zwölf Jahre später umgangen durch die täuschende Formel „nicht als einen König von Dänemark.“ Im Widerspruch gegen das Recht, „dass die Herzogthümer ewig zu sammen bleiben ungetheilt,“ mussten die Rechtstreuen es noch als eine theilweise Rettung des Waldemarischen Gesetzes und der Selbständigkeit der Herzogthümer an- sehen, wenn nur zugleich ein Deutscher Fürst neben dem König Mitregent war Dennoch war ein vertragsmässiges Versprechen des Königs gebrochen. Wo blieb das Recht, dass die Bewohner der Herzogthümer ausser Landes keine Kriegsdienste und keine (Geld-) Hülfe leisten sollten in den Kriegen und für die Kriege der Dänen ? wo das Recht, dass auch zu Nutz und Frommen der Lande kein Krieg geführt, keine

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