Schriften der Universität zu Kiel: Schriften der Universität zu Kiel aus dem Jahre 1865

Bibliografische Daten

Zeitschrift

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-5496677

Persistente ID:: PPN799080608

Titel:: Schriften der Universität zu Kiel

Untertitel:: aus d. Jahre

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Erscheinungsjahr:: 1855

Erscheinungsort:: Kiel; Universitätsbibliothek Kiel

Sprache:: Deutsch; Latein

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Christian-Albrechts-Universität Kiel; Chroniken und Vorlesungsverzeichnisse CAU

Band

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-5720889

Persistente ID:: PPN1025533852

Titel:: Schriften der Universität zu Kiel aus dem Jahre 1865

Signatur:: Y 2512-12

Dokumenttyp:: Band

Herausgeber:: Mohr

Erscheinungsjahr:: 1866

Erscheinungsort:: Kiel

Sprache:: Deutsch; Latein

Sammlung:: Slesvico-Holsatica; Christian-Albrechts-Universität Kiel; Chroniken und Vorlesungsverzeichnisse CAU

Physikalischer Standort:: Universitätsbibliothek Kiel

Artikel

Titel:: Die Feier des Geburtstages Sr. Hoheit Friedrich VIII, welche am 6. Juli 1865 Mittags 12 Uhr durch eine Rede des ordentlichen Professors Dr. Forchhammer imd grossen academischen Hörsaale festlich wird begangen werden, zeigen hiermit an Rector und Consistorium der Christian-Albrechts-Universität

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Kapitel

Titel:: [Ueber den Staat.]

Autor:: Harms, Friedrich

Strukturtyp:: Kapitel

I. Die Politik eine ethische Wissenschaft. In der Periode des ehemaligen Naturrechts ging man für die Betrachtung des Staates nicht von seiner wirklichen Basis im Volke sondern von der Annahme eines Naturzustandes aus, der von einer beliebigen Menge von Menschen ohne jede natür liche Einigung gebildet sein sollte. Man sah die Existenz des Menschen im Natur zustände als eine völlig isolirte an und entkleidete den Menschen zugleich von allen Attributen, welche ihn zum Menschen machen. Den Menschen im Naturzustände dachte man sich entweder wie Th. Hobbes nach der Art der Raubthiere, welche mit aller Welt im Kriege leben, oder wie J. J. Rousseau mehr taubenartig, in beiden Fällen aber nicht als Menschen sondern als Thiere. Rousseau meinte, dass die Menschen im Naturzustände nichts anderes kannten als das Bedürfniss nach Essen und Trinken und der Befriedigung des Geschlechtstriebes. Die Menschen und Völker sind aber von Anfänge an soweit die Geschichte reicht Menschen gewesen. Der halbe Mensch, der bloss physische, dessen Existenz man im Naturzustände voraussetzte, kann nicht das Maass und die Norm für den ganzen Menschen sein. Es war daher auch kein Wunder, dass man aus dem Naturzustände nicht herleiten konnte, was doch daraus entstanden sein sollte, Staat und Recht, und sich daher genöthigt sah, Recht und Staat aus der Willkür der Menschen durch Verträge entstehen zu lassen. Durch die Ansichten dieser Zeit geht ein eigentümlich'er Zwiespalt. Das geschichtliche, politische und ethische Leben der Völker glaubte man nur begreifen zu können aus der Natur, die als Norm und Ideal dafür angesehen wurde. In der Natur geschieht aber alles nach allgemeinen Gesetzen stets in derselben Weise noth- wendic. Solche Gesetze wollte man auch für das geschichtliche und ethische Leben der Völker auffinden, und glaubte ihre Gegenwart in dem Naturzustände der Mensch heit, den man als ein Ideal der Vergangenheit ansah, wotnach die Gegenwart und alle Zukunft sich richten müsse, voraussetzen zu können. Alles sollte als ein nach allgemeinen Gesetzen nothwendig Geschehendes, als ein Naturwerk begriffen werden, nicht bloss das physische, sondern auch das geistige und sittliche Leben der Völker. Man konnte nun wohl iinaginircn, dass dies in dem vorausgesetzten Naturzustände 1 »

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